Unit 7 Flashcards
(54 cards)
Persönlichkeit
Ein für ein Individuum charakteristisches Muster des Denkens, Fühlens und Handelns.
Psychodynamische Theorie: Grundidee
Persönlichkeit als Ergebnis der dynamischen Interaktion zw. Bewusstem & Unbewusstem.
Freuds Struktur der Persönlichkeit
Es – unbewusste Triebe; Lustprinzip (=Sofortige Befriedigung der Triebe).
Ich – Vermittlungsinstanz; Realitätsprinzip (=Triebwünsche in Einklang mit sozialen Konventionen befriedigen)
Über-Ich – moralische Instanz. Streben nach Perfektion. Stolz & Schuldgefühle je nach moralischer Bewertung.
Grundkonflikt:Persönlichkeit entsteht aus Versuch, Konflikt zw. biologischen Trieben (aggressiv, lustsuchend) & sozialen Normen (die Triebe hemmen) zu lösen.
Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Orale Phase (ca. 0–1 Jahr)
Fokus: Mund
Lustquelle: Orale Aktivitäten (Stillen, Nuckeln)
Konflikt: Abhängigkeit vs. Selbstständigkeit
Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Anale Phase (ca. 1–3 Jahre)
Fokus: Anus
Lustquelle: Kontrolle & Entsorgung
Konflikt: Kontrolle vs. Loslassen
Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Phallische Phase (ca. 3–6 Jahre)
Fokus: Genitalien
Konflikt: Ödipuskomplex (Jungen), Elektrakomplex (Mädchen)
Lösung: Identifikation mit gleichgeschlechtlichen Elternteil => Geschlechtsidentität
Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Latente Phase (ca. 6–12 Jahre)
Fokus: Interesse an sozialen & intellektuellen Aktivitäten
Psychosexuelle Entwicklungsphasen: Genitale Phase (ab 12 Jahren)
Fokus: Genitalien => reife sexuelle Beziehungen
Konflikt: Integration der sexuellen Triebe in funktionierende, erwachsene Sexualität
Freud: Ödipus- und Elektrakomplex
Ödipuskomplex (bei Jungen):
Jungen entwickeln sexuelle Wünsche für Mutter. Vater ist Rivale.
Elektrakomplex (bei Mädchen):
Mädchen entwickeln sexuelle Wünsche für Vater. Mutter ist Rivalin.
Freud: Abwehrmechanismen
Das Ich schützt sich vor Angst, die entsteht, wenn es Konflikt zw. Es & Über-Ich nicht bewältigen kann.
Abwehrmechanismus: Regression
Zurückfallen in früheres Entwicklungsstadium
Beispiel: Ein Schulkind fängt wieder an, Daumen zu lutschen, weil es Angst vor dem ersten Schultag hat.
Abwehrmechanismus: Reaktionsbildung
Unbewusste Umwandlung eines Gefühls in Gegenteil
Beispiel: Jemand ist eigentlich wütend, gibt sich aber überfreundlich.
Abwehrmechanismus: Projektion
Eigene unerwünschte Gefühle anderen zuschreiben
Beispiel: Ein unehrlicher Mensch glaubt, alle anderen würden ihn belügen.
Abwehrmechanismen: Rationalisierung
Schönreden von Verhalten – echte Gründe verdrängt
Beispiel: Eine Frau trinkt viel Alkohol und sagt, es sei nur „aus Geselligkeit“.
Abwehrmechanismus: Verschiebung
Umlenken von Gefühlen auf ein ungefährlicheres Ziel
Beispiel: Ein Kind hat Ärger mit Eltern und tritt stattdessen den Hund.
Abwehrmechanismus: Verleugnung
Verdrängen der Realität
Beispiel: Jemand weigert sich zu glauben, dass sein Partner fremdgegangen ist – trotz klarer Hinweise.
Kritik an Freuds Modell (4)
Mangel an Wissenschaftlichkeit (= Hypothesen nicht empirisch Überprüfbar. Keine objektiven Beobachtungen)
Überbewertung der Kindheit & elterlichen Einflusses: Entwicklung der Geschlechtsidentität früher & unabhängig von Komplex (vor 5 Jahre). Stabile Identität auch ohne gleichgeschlechtlichen Elternteil. Entwicklung = Lebenslanger Prozess.
Kindliche Sexualität: Freud: Sexueller Missbrauch = Ausdruck unbewusster Wünsche/Fantasie. Heute wissen wir: Missbrauch ist real
Veraltetes Traumverständnis: Träume entstehen durch sprachliche & kognitive Prozesse, nicht durch verdrängte Wünsche.
Maslows Bedürfnishierarchie
Mensch handelt nach Bedürfnishierarchie („hierarchy of needs“).
Reihenfolge:Physiologie: Essen, Trinken, Schlaf, Sauerstoff.
Sicherheit: Schutz, Stabilität, Ordnung, Sicherheit.
Sozial: Zugehörigkeit, Freundschaft, Liebe.
Wertschätzung: Selbstwert, Anerkennung durch andere.
Selbstverwirklichung: Eigene Talente entfalten, Potenzial ausschöpfen.
Wichtig: Erst wenn untere Stufen erfüllt sind, dann zu höheren Stufe.
Selbstverwirklichung
Alle physischen & psychischen Grundbedürfnisse erfüllt & Selbstwertgefühl erlangt.
Selbstverwirklichung ist die Motivation, das eigene Potenzial zu verwirklichen.
Selbsttranszendenz
Das Streben nach Sinn, Identität & höheren Zweck über das eigene Selbst hinaus.
Rogers‘ personenzentrierte Theorie
Mensch ist von Natur aus gut & strebt nach Selbstverwirklichung.
Wachstumspotenzial (Potenzial des Menschen, sich zu entwickeln)
Ziel: Selbstverwirklichung (Kongruenz, stabiles Selbstkonzept)
3 zentrale Bedingungen für persönliches Wachstum nach Rogers
Unbedingte Wertschätzung:
Bedingungslose Akzeptanz, unabhängig von Fehlern o. Schwächen
Echtheit (Kongruenz):
Authentizität
Offenheit ggü. eigenen Gefühlen
Transparenz & Aufrichtigkeit
Empathie
Einfühlsames Verstehen der Gefühle & Perspektiven anderer.
Aktives, nicht-wertendes Zuhören.
Spiegelung emotionaler Erfahrungen des Gegenübers.
Kritik am humanistischen Ansatz (5)
Zu optimistisches Menschenbild (“Mensch ist von Natur aus gut” -> Naivität)
Fehlende empirische Belege
Kulturelle Einseitigkeit (Fokus auf Individualismus & Selbstentfaltung passt zu westlichen Kulturen – in kollektivistisch geprägten Kulturen Gemeinschaft wichtiger.)
Unrealistische Erwartungen an Therapie (Idee, dass nur Wertschätzung & Empathie Heilung bringen, ist zu simpel bei komplexen Problemen.)
Zu vage & subjektiv („Selbstverwirklichung“ o. „authentisch sein“ ist schwer messbar o. wissenschaftlich überprüfbar.)
Was sind Traits?
Typische, sichtbare, stabile Verhaltens- o. Erlebensmuster (z. B. Offenheit, Selbstdisziplin).
Erfassbar durch Fragebögen (Selbst- o. Fremdwahrnehmung)