01 Einführung / Werkstoffliche Grundlagen Flashcards

1
Q

Fügen - Definition

A

Fügen ist das auf Dauer angelegte Verbinden oder sonstige Zusammenbringen von zwei oder mehr Werkstücken geometrisch bestimmter Form oder von eben solchen Werkstücken mit formlosem Stoff. Dabei wird jeweils der Zusammenhalt örtlich geschaffen und im Ganzen vermehrt.

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2
Q

Fügen - Grundsätzliche Möglichkeiten des Zusammenhaltens

A

Formschluss:
Zusammenhalt der Bauteile durch Form der zusammengesetzten Bauteile

Kraftschluss:
Fixierung und Kraftübertragung durch die Haftreibung

  • Kraft- und Formschluss werden in der Praxis oft in Kombination angewandt

Stoffschluss:
Zusammenhalt wird durch zwischenmolekulare Kräfte zwischen den Bauteilen hergestellt

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3
Q

Stoffschlüssige Verbindungen - Definition

A

Stoffschlüssige Verbindungen werden alle Verbindungen genannt, bei denen die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden. Sie sind gleichzeitig nicht lösbare Verbindungen, die sich nur durch Zerstörung der Verbindungsmittel trennen lassen.

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4
Q

Schweißen - Definition

A

Schweißen ist das Fügen von Metallen oder Kunststoffen unter Anwendung von Wärme, Druck oder beidem, und zwar mit oder ohne Zusetzen von Zusatzwerkstoff mit gleichem oder nahezu gleichem Schmelzbereich.

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5
Q

Löten - Definition

A

Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen und Beschichten von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen des Lotes oder durch Diffusion an den Grenzflächen entsteht.

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6
Q

Unterschied Löten/Schweißen

A

Verwendung eines niedrig schmelzenden Zusatzwerkstoffes beim Löten, der die dabei nicht anzuschmelzenden Bauteile im Schmelzfluss des Zusatzes verbindet.

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7
Q

Kleben - Definition

A

Kleben ist ein Fügen unter Verwendung eines Klebstoffs, d.h. eines nichtmetallischen Werkstoffes, der Fügeteile durch Flächenhaftung und innere Festigkeit, d.h. Adhäsion und Kohäsion, verbinden kann.

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8
Q

Argumente für stoffschlüssige Verbindungen (6)

A
  • Hohe Festigkeiten
  • Vollanschluss möglich
  • Unlösbar
  • Dicht
  • Vergleichsweise preiswert
  • Relativ hohe gestalterische Freiheit
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9
Q

Argumente gegen stoffschlüssige Verbindungen (3)

A
  • Werkstoffveränderung
    -> Änderungen der direkten Werkstoffeigenschaften
    -> Hervorrufen von Verzug und Eigenspannungen
  • Keine direkte Prüfung der Verbindungseigenschaften möglich
  • Spezielle Prozesse
    -> Stoffschlüssige Verfahren werden in den Qualitätssicherungssystemen als sog. spezielle Prozesse bezeichnet.
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10
Q

Einflussfaktoren auf die Auswahl des Fügeverfahrens (4)

A
  • Werkstoff Fügeeignung
  • Verfahren Fügemöglichkeit
  • Konstruktion Fügesicherheit
    -> Drei Eigenschaften als „Fügbarkeit“ zusammengefasst
  • Wirtschaftlichkeit
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11
Q

Fügeeignung - Schweißeignung

A
  • Die Schweißeignung ist eine Werkstoffeigenschaft. Sie wird im Wesentlichen von der Fertigung und in geringerem Maße von der Konstruktion beeinflusst.
  • Sie ist vorhanden, wenn im Verlauf des eingesetzten Schweißverfahrens aufgrund des Werkstoffs gegebenen Eigenschaften eine jeweils den gestellten Anforderungen entsprechende Schweißnaht hergestellt werden kann.
  • Die Schweißeignung eines Werkstoffs ist umso besser, je weniger die werkstoffbedingten Faktoren beim Festlegen eines Schweißverfahrens berücksichtigt werden müssen.
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12
Q

Fügemöglichkeit - Schweißmöglichkeit

A
  • Die Schweißmöglichkeit wird durch das Fertigungsumfeld definiert
  • Sie beinhaltet Faktoren wir die Verfügbarkeit geeigneter Maschinen und qualifizierten Personals sowie der erforderlichen fertigungstechnischen Randbedingungen (z.B. Räumlichkeiten, inner- und außerbetrieblicher Transportmöglichkeiten)
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13
Q

Fügesicherheit - Schweißsicherheit

A

Die Konstruktion definiert alle Randbedingungen, unter denen eine Fügeverbindung entsteht und hat daher entscheidenden Einfluss auf die Prozesssicherheit.

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14
Q

Schmelzschweißen - Wärmequelle

A
  • Diese muss in der Lage sein, den Werkstoff auf Schmelztemperatur zu bringen
  • Die Wärmequelle muss so konzentriert auf den Werkstoff wirken, das der nur lokal aufschmilzt
  • Schweißverfahren unterscheiden sich in der Art der Wärmequelle und dessen spezifische Eigenschaften (Wirkfläche, Leistung und Leistungsdichte)
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15
Q

Schmelzschweißen - Prozess

A
  • Wärme wird lokal ins Bauteil und in den Zusatzwerkstoff eingebracht
  • Bauteil wird heiß, Spitzentemperaturen sind umso höher je näher sich ein Volumenelement des Werkstoffes an der Schweißnaht befindet -> Begrenzte Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffes
  • Erstarrung:
    -> Wärme muss aus der Schweißzone abfließen
    -> Überwiegend über Wärmeleitung in das umgebende Bauteil
    -> Im Anschluss über Konvektion und Strahlung an die Umgebung
  • Wärmezyklus (zeitliche Abfolge von Aufheizung und Abkühlung) beeinflusst die Eigenschaften des (metallischen) Werkstoffs
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16
Q

Stahl

A
  • Werkstoff, dessen Massenanteil an Eisen größer ist als der jedes anderen Elements, dessen Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen kleiner als 2,06% ist und der andere Elemente enthält. Eine begrenzte Anzahl von Chromstählen kann mehr als 2,06% Kohlenstoff enthalten, aber 2,06% ist die übliche Grenze zwischen Stahl und Gusseisen.
  • Unlegierter Stahl:
    -> Stahl bei dem die in der Tabelle genannten Grenzwerte nicht überschritten werden
  • Legierter Stahl:
    -> Jede andere Eisenbasislegierung mit weniger als 2,06% Kohlenstoff
  • Nur der kleinste Teil von ca. 2500 verschiedenen Sorten ist schweißbar
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17
Q

Beeinflussung des Werkstoffs durch die Schweißwärme

A
  • Flüssiggewesener Teil (Schweißgut) erstarrt in einem Gussgefüge -> Gefüge stellt sich abhängig der Abkühlkurven und der chemischen Zusammensetzung ein
    -> Beides kann über Schweißparameter und die Zusammensetzung des Zusatzwerkstoffes beeinflusst werden
  • Ab der Schmelzlinie in Richtung Grundwerkstoff (WEZ) kann die chemische Zusammensetzung nicht mehr beeinflusst werden
  • Das Gefüge entsteht in Abhängigkeit von Spitzentemperatur und Abkühlbedingungen (die auch materialabhängig sind).
    -> Werkstoff schweißgeeignet, wenn dabei ohne besondere zusätzliche Maßnahmen brauchbare (den Anforderungen entsprechende) mechanisch technologische Werte heraus kommen
    -> Durch die Wärmebehandlung (und die damit verbundene Gefügeveränderung) entsteht in den meisten Fällen eine unerwünschte Veränderung der Härte des Grundgefüges, was zwar zur Steigerung der Festigkeit führt aber bei Überschreiten eines kritischen Härtewertes auch zu einer starken Verringerung von Bruchdehnung und Zähigkeit führt. -> Insbesondere Letzteres führt aufgrund des reduzierten Verformungsvermögens zu metallurgischer Kerbwirkung.
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18
Q

ZTU-Diagramme

A

Verdeutlicht den Weg der Gefügeveränderungen bei der Abkühlung –> Je flacher die Abkühlkurven sind, umso geringer die resultierenden Härten

  • Kontinuierliches ZTU-Schaubild
  • Isothermes ZTU-Schaubild
  • Schweiß-ZTU-Schaubild

-> Minimale Abkühlzeit/Max. Temperaturgradient wird durch die zulässige max. Härte begrenzt (Je Werkstoff lässt sich ein Abkühlbereich festlegen)

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19
Q

Kontinuierliches ZTU-Schaubild

A

Gefügeausbildung als Folge einer kontinuierlichen Abkühlung von einer Temperatur oberhalb der Austenitisierungstemperatur bis RT

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20
Q

Isothermes ZTU-Schaubild

A
  • Abschreckung der Probe auf die zu betrachtende Temperatur und anschließend dort halten
  • Bestimmt die Gefügeentwicklung in Abhängigkeit von der Zeit
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21
Q

Schweiß-ZTU-Schaubild

A
  • Schweißspezifische Temperaturzyklen werden berücksichtigt
  • Anwendung in Bezug auf die Wärmeeinflusszone
22
Q

Kristallstrukturen von Eisen

A

Eisen (Fe) kann im festen Zustand in unterschiedlichen Kristallmodifikationen vorliegen. Diese sog. Polymorphie besitzt höchste technische Relevanz.

  • Realfall: Kristall zeigen keine perfekte Struktur, sondern haben verschiedene Defekte (Kristallbaufehler), die die Metallphysik und damit die Eigenschaften eines Werkstoffs stark beeinflussen. -> Gitterfehler gezielt ausnutzen
23
Q

Schweißeignung von Stählen - Verformungsvermögen und Aufhärtungsneigung

A
  • Die Gefügehärte ist gut geeignet, das Verformungsvermögen des Stahles zu beschreiben
  • Aufhärtungsneigung hängt neben der Abkühlgeschwindigkeit zu einem großen Teil vom Kohlenstoff ab, aber auch andere Elemente wie Mn, Cu, Ni, Cr, Mo und V tragen zur Aufhärtungsneigung bei
24
Q

Schweißeignung von Stählen - Kohlenstoffäquivalent

A
  • Hilfsgröße im Bereich der un- und niedriglegierten Stähle, um eine Abschätzung der Schweißeignung zu treffen
  • Annahme: Legierungselemente, die zur Aufhärtung beitragen, fördern ebenso die Kaltrissneigung (basierend auf Härtemessungen an C- oder C-Mn-Stahl)
  • Formel für das Kohlenstoffäquivalent -> Normiert die aufgeführten Faktoren auf die Aufhärtung von Kohlenstoff und addiert diese
  • Stähle gleichen Kohlenstoffäquivalentes verhalten sich hinsichtlich der Aufhärtungsneigung in etwa gleich.
25
Q

Schweißneigung von Stählen - Kohlenstoffäquivalent: Problem (8 Einflussgrößen)

A

Reine Betrachtung des Kohlenstoffäquivalents für die Beurteilung der Schweißneigung kritisch, da wichtige Einflussfaktoren unberücksichtigt:

  • Gefügeart
  • Gefügeausbildung, Korngröße
  • Desoxidationszustand
  • Mögliche Wärmebehandlung vorher/nachher
  • Verunreinigungen in Art, Menge und Verteilung
  • Werkstückdicke (Eigenspannungen?)
  • Schweißbedingungen (Wärmezufuhr, Zusatzwerkstoff, Lagenaufbau, …)
  • Atomarer Wasserstoff in WEZ und SG? (Kaltrissneigung!)
26
Q

Abkühltet: (t8/5-Konzept)

A
  • t8/5-Zeit wird bei unlegierten Stählen häufig als charakteristische Größe für die Abkühlgradienten verwendet
  • Schweißprozesse erzwingen Phasenumwandlungen in unlegierten Stählen sowie in hoch- und höherfesten Feinkornbaustählen
    -> Großteil dieser für die Gefügeausbildung maßgeblichen Umwandlungsprozessen läuft im Temperaturbereich zwischen 500°C und 800°C ab
  • Vergleichbare t8/5-Zeiten resultieren bei einem Werkstoff mit vergleichbarer WEZ-Gefügestruktur mit ähnlichen mechanisch-technologischen Eigenschaften
  • Stahlhersteller geben für ihre Werkstoffe Bereiche für die t8/5-Zeit an, in dem sich in der WEZ ihrer Werkstoffe, brauchbare, d.h. den normativen Anforderungen entsprechende Eigenschaften hinsichtlich Härte und Zähigkeit einstellen. -> Es kann von brauchbaren Ergebnissen ausgegangen werden, wenn der Schweißprozess in diesem Bereich Abkühlzeiten hervorruft
  • Ergebnis ist die t8/5-Zeit in Sekunden -> Muss mit dem vom Hersteller vorgegebenen Bereich übereinstimmen
    -> Ist dies nicht der Fall, müssen die Schweißparameter angepasst werden
  • Die finalen Schweißparameter werden dann im Schweißversuch mit anschließender zerstörender Prüfung verifiziert
27
Q

Streckenenergie Es

A

Durch den Schweißprozesseingebrachte Energie pro Schweißnahtlänge

  • Für Lichtbogenschweißungen ausgedrückt über U*I/v multipliziert mit dem Prozesswirkungsgrad (berücksichtigt unterschiedliche Verluste der verschiedenen Verfahren)
  • Wärme überwiegend im Schmelzbad gespeichert
  • Erhöhung der Streckenenergie -> Verringerung der Abkühlgeschwindigkeit

-> Es gilt: Es = P/v

28
Q

Abschätzungen über t8/5-Zeit teils Fehlerbehaftet –> Absicherung über Schweißversuch (Schweißverfahrensprüfung)

A
  • Versuch wird mit den bei der Abschätzung angenommenen Schweißparametern und Hilfsstoffen sowie Vorwärmtemperaturen durchgeführt
  • Schweißposition und Nahtvorbereitung wie im Originalbauteil
  • Evtl. Wärmenachbehandlung wie im Originalbauteil
  • Versuchsbauteil ausreichend großer Ausschnitt aus Originalbauteil
  • Zerstörende Prüfung mittels Zugversuch und Kerbschlagbiegeversuch, Härteermittlung in der WEZ, …
29
Q

Verarbeitung schweißgeeigneter unlegierter Stähle - Grundregeln (4)

A
  • Grund- und Zusatzwerkstoff in der Regel artgleich
    -> Zusatzstoff wird nach Eignung für das Schweißverfahren und Festigkeit ausgewählt
  • T8/5-Zeit im gemeinsamen Fenster von Grund- und Zusatzwerkstoff
  • Größere Blechdicken müssen zum Schweißen in der Regel vorgewärmt werden
  • Schwächster Bereich der Verbindung ist die Grobkorngrenze -> Erfährt die ungünstigste Wärmemisshandlung und kann nicht durch Legierungsoptimierungen beeinflusst werden
30
Q

Hochlegierte Stähle - Klassifikation

A
  • Abhängig von der jeweiligen Legierung stellen sich sehr unterschiedliche Gefügezusammensetzungen ein
  • Unlegierte Stähle -> perlitisch-martensitische Gefüge
31
Q

Stabilisierte Stähle

A
  • Schweißwärme verändert auch die Korrosionsbeständigkeit des Stahles
  • Durch gezielte Legierung, z.B. durch das Zufügen von Nb oder Ti, kann das vermindert werden
32
Q

Schäffler und De-Long Diagramm

A
  • Beide Diagramme bilden die Wirkungen der Ferritbildner in der Legierung über Korrekturfaktoren auf die Wirkung des Chroms ab und summieren diese zum sogenannten Cr-Äquivalent auf
    -> Die Austenitbildner werden in ähnlicher Weise zum Ni-Äquivalent zusammengefasst (De-Long berücksichtigt hier auch den Stickstoff)
  • De-Long Diagramm stellt einen Ausschnitt des Schaeffler Diagramms dar
  • Das Gefüge stellt sich in Abhängigkeit der chemischen Zusammensetzung und den Abkühlbedingungen ein
  • Je höher die Legierungsanteile werden umso höher wird auch der Einfluss der chemischen Zusammensetzung während die Abkühlbedingungen weniger auf die Art des Gefüges wirken
33
Q

Korrosionsbeständige Stähle

A
  • Voraussetzung für Korrosionsbeständigkeit ist die Bildung einer Passivschicht aus Chromoxiden, die so beständig ist, das weitere Korrosion verhindert wird.
    -> Fehlt diese oder wird zerstört, können auch korrosionsbeständige Stähle korrodieren
  • Nicht alle korrosionsbeständigen Stähle sind in allen Medien und bei allen Temperaturen beständig -> Stähle nach den vorgesehenen Einsatzbedingungen auswählen
34
Q

Korrosionsbeständige Stähle - Einsatzbedingungen

  • Aggressive Medien
  • Eisenoxidpartikel auf der Oberfläche
  • Lokale Chromverarmung
A

Aggressiven Medien:
Korrosionsbeständige Stähle den Einsatzbedingungen entsprechend aussuchen

Eisenoxidpartikel auf der Oberfläche:

  • Schwarz/Weiß in der Fertigung räumlich trennen
  • Getrenntes Werkzeug
  • Im Einsatz Kontakt mit schwarzen Stählen vermeiden

Lokale Chromverarmung

  • Stabilisierte Stähle verwenden
  • Kohlenstoffarme Qualitäten einsetzen
35
Q

Besonderheiten bei der Verarbeitung hochlegierter Stähle - Anlauffarben

A

Farbige Oxide an der Metalloberfläche

  • Farbe ist abhängig von der Dicke und der chemischen Zusammensetzung
  • Kann beim Schweißen durch ungenügende Schutzgasabdeckung entstehen
  • Ausgangspunkte für Korrosion -> Werden daher durch eine anschließende Behandlung entfernt
36
Q

Schweißen - Kriterien für die Werkstoffauswahl (6)

A
  • Zulassung für die Anwendung
  • Schweißeignung
  • Zähigkeit
  • Beanspruchbarkeit
  • Korrosionsbeständigkeit
  • Temperaturbeständigkeit
37
Q

Zähigkeit

A
  • Eines der wesentlichen Werkstoffauswahlkriterien
  • Beschreibt den Widerstand eines Werkstoffes gegen den Bruchfortschritt
  • Messgröße: Energie, die beim Brechen einer gekerbten Normprobe verbraucht wird
38
Q

Eigenschaften zäher Werkstoffe

A

Duktiles Bruchbild (erkennbar am hohen Anteil verformten Materials im Bereich des Bruches)

  • Bruchfortschritt verbraucht vergleichsweise viel Energie
  • Reagieren bei lokaler Überbelastung zunächst mit deutlicher Verformung ohne Ausbildung eines Risses
  • Ermöglicht in der Konstruktion den Abbau lokaler Spannungsspitzen durch lokale Verformung (Spannungen werden umgelagert)
  • Zähigkeit ermöglicht das Schweißen -> Grundvoraussetzung (Ausgleich von Eigenspannungen)
39
Q

Eigenschaften spröder Werkstoffe

A
  • Verbrauchen wenig Energie beim Bruchfortschritt
  • Ggf. reicht bereits die Eigenspannung um einen Bruch herbeizuführen  In der Schweißtechnik unerwünscht
  • Gekennzeichnet durch wenig verformte kristalline Bruchflächen
40
Q

Bruchverhalten von Werkstoffen

A
  • Bruchverhalten ist temperaturabhängig -> Es ergibt sich die charakteristische Z-Kurve
    -> Ab einer Übergangstemperatur schlägt das Bruchverhalten von Spröde zu duktil um -> Übergangstemperatur sollte daher tiefer liefen als die tiefste Einsatztemperatur in der Konstruktion
  • Geringste Zähigkeit einer Schweißnaht ist in der Wärmeeinflusszone zu finden
41
Q

Mehrachsige Spannungszustände

A
  • Mehrachsige Spannungszustände behindern die Verformung des Werkstoffs unter Belastung, indem sie das Fließen erschweren
  • Extremfall 3-achsiger Spannungszustand: Ein sonst duktiler Werkstoff versagt absolut spröde (auf hohem Festigkeitsniveau ohne jede Verformung)  Kann in den meisten Fällen durch geschickte Konstruktion vermieden werden (siehe Fälle 2 und 3 im Bild rechts)
  • Schweißeigenspannungen stellen immer unvermeidbare dreiachsige Spannungszustände dar
42
Q

Beanspruchbarkeit des Werkstoffs (+Statische und dynamische Belastung)

A

Spannung, die ein Werkstoff unter den gegebenen Randbedingungen ohne Schädigung ertragen kann

Statischer Fall/Einachsiger Spannungszustand:
Werkstoffverhalten wird gut durch die im Zugversuch ermittelte Spannungsdehnungskurve beschrieben

  • Duktile Werkstoffe: Kurve weit oben links -> Können bis zur Streckgrenze belastet werden, ohne dass sich dauerhafte Verformungen einstellen

Wiederholte Belastung/Zyklische Belastung:

  • Werkstoff ermüdet zunehmend
  • Abbildbares Lastniveau hängt von der Zahl der Lastspiele ab
    -> Lastniveaus liegen deutlich unterhalb der Streckgrenze  Spannungsumlagerung von Eigenspannungen und Kerbspannungen kann daher nicht erfolgen (müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden)
    -> Aufstellung von Wöhlerkurven für verschiedene Kerbfälle
  • Dauerfestigkeit: Nennspannungen am Konstruktionsdetail überschreitet das Niveau des waagerecht auslaufenden Teils der zugehörigen Wöhlerkurve nicht
43
Q

Kerbfälle

A
  • Kerbwirkung kann bei dynamischer Belastung des Werkstückes nicht vernachlässigt werden, da Spannungsspitzen nicht verteilt werden können (Streckgrenze wird nie erreicht)
  • Kerbwirkung wird durch die Einordnung von Konstruktionsdetails in sogenannte Kerbfälle eingeordnet  Jedem Kerbfall ist eine Wöhlerkurve zugeordnet
44
Q

Mögliche Stoßarten

A
  • Kreuzstoß
  • Schrägstoß
  • Stumpfstoß
  • Überlappstoß
  • T-Stoß
  • Eckstoß
45
Q

Aufschmelzgrad/Aufmischung Formel

A

Aufmischung = Grundwerkstoffanteil/Gesamtschweißgut

46
Q

Schweißfehler (4)

A
  • Heißrisse
  • Kaltrisse
  • Bindefehler
  • Poren
47
Q

Schweißfehler - Heißrisse

A

Erstarrungsriss

  • Vorkommen im SG
  • Ursache: Einschlüsse niedrig schmelzender Phasen zwischen den Dendriten können Schrumpfkräfte nicht aufnehmen

Wiederaufschmelzungsriss

  • Vorkommen in der WEZ (oder SG)
  • Ursache: Korngrenzenausscheidungen des Grundwerkstoffs werden aufgeschmolzen
  • Rissbildung entlang des Korngrenzenfilms durch Zugeigenspannung
48
Q

Schweißfehler - Kaltrisse

A

Aufhärtungsriss

  • Vorkommen in SG oder WEZ
  • Ursache: Keine ausreichende Duktilität des erstarrten Schweißgutes, um Spannungen plastisch abzubauen

Wasserstoffinduzierter Kaltriss

  • Vorkommen in SG oder WEZ
  • Ursache: Kritische Kombination aus Wasserstoffgehalt, empfindlicher Mikrostruktur und Spannungszustand
49
Q

Schweißfehler - Bindefehler: Mögliche Ursachen (6)

A
  • Ungeeignete Nahtvorbereitung
  • Falsche Raupenanordnung
  • Energieeintrag zu gering
  • Schweißen auf vorlaufender Schmelze
  • Unpräzise Führung der Wärmequelle
  • Unzureichende Nahtzugänglichkeit
50
Q

Schweißfehler - Poren: Mögliche Ursachen (6)

A
  • Zugluft
  • Verschmutzte Oberflächen
  • Zu langer Lichtbogen (MSG)
  • Expandierende Hohlräume
  • Poren „eingefroren“ bei Erstarrung
  • Blaswirkung (Anziehung durch Stahlmasse)
51
Q

Schweißverbindungen als mögliche Schwachstellen einer Konstruktion (6)

A
  • Position der Schweißnähte oft an gestörten Geometrien (Übergänge, Versatz, Winkel, Steifigkeitssprünge, …)
  • Schweißbedingte Eigenspannungen
  • Zusätzliche Spannungen durch potenzielle Fehler in der Naht
  • Beeinflussung des Grundwerkstoffs („Wärmemisshandlung“)
  • Gefügeveränderungen
  • Schweißnaht als metallurgische Kerbe