02 Schmelzschweißen/Gasschmelzschweißen Flashcards

(38 cards)

1
Q

Schmelzschweißen - Definition

A

Schmelzschweißen ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von (meist metallischen) Werkstoffen, wobei lokal die Solidustemperatur der Grundwerkstoffe überschritten wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Schmelzschweißen - Bedingungen (4)

A
  • Benötigt wird eine lokal wirkende Wäremequelle
  • Die Bauteile müssen über den gesamten Verbindungsquerschnitt aufgeschmolzen werden
  • Evtl. notwendiger Zusatzwerkstoff muss ebenfalls von der Wärmequelle aufgeschmolzen werden
  • Heißes und flüssiges Metall reagiert mit dem Luftsauerstoff -> Abschirmung der Schmelze vor Umgebungsluft notwendig
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Charakteristika des Schmelzschweißens (8)

A
  • Wärmequelle zum Aufschmelzen des Werkstoffs/der Werkstoffe
  • Lokal begrenzter Wärmeeintrag ins Werkstück
  • Ausbildung eines thermischen Feldes mit sehr hohen Temperaturgradienten
  • Entstehung eines meist sehr kleinen Schmelzbades in Relation zur Werkstückgröße
  • Hohe Erstarrungsgeschwindigkeit
  • Umwandlungsvorgänge/Gefügemodifikationen des Grundwerkstoffs
  • Änderungen der chemischen Zusammensetzung möglich (z.B. Aufmischung, Abbrand von Legierungselementen, Zusatzstoffe)
  • Änderung der mechanisch-technologischen Eigenschaften des Grundwerkstoffs
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Gasschmelzschweißen - Verfahrensprinzip

A
  • Als Energieträger zum Aufschmelzen von Grund- und Zusatzwerkstoff dient die bei der Verbrennung eines Sauerstoff-Brenngas-Gemisches freiwerdende Energie
  • Sauerstoff und Brenngas werden über Druckminderer den Vorratsbehältern entnommen und durch separate Schläuche (Zusammengefasst im Schlauchpaket) einem Brennergriffstück zugeführt
  • Das Brennergriffstück besteht aus Absperrventilen und einer Mischvorrichtung für die beiden Gase -> Bauart ist abhängig von der Art des Brenngases
  • Gasgemisch wird über eine auswechselbare Schweißdüse bis zur Schweißstelle geleitet, wo es mit hoher Geschwindigkeit ausströmt -> Verbrennt vor der Düsenmündung
  • Die hohe Ausströmgeschwindigkeit (höher als Flammengeschwindigkeit) verhindert einen Flammenrückschlag
  • Flammrückschlagsicherung (unmittelbar vor dem Griffstück in der Brenngaszuleitung) schützt die Leitung zusätzlich vor Flammenrückschlag
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Gasschmelzschweißen - Vorteile (3)

A
  • Mobil
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Einfache Handhabung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Gasschmelzschweißen - Nachteile (3)

A
  • Geringe Energiedichte
  • Schlecht automatisierbar
  • Geringe Abschmelzleistung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Gasschmelzschweißen - Brenner: Bestandteile (4)

A
  • Griffstück
  • Brennerhals
  • Brennerdüse/Düsenmündung
  • Schweißeinsätze
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Gasschmelzschweißen - Aufgabe des Schweißbrenners

A

Einstellung des Mischungsverhältnisses zwischen Sauerstoff und Brenngas, deren konstante Mischung sowie die Anpassung des Gasvolumenstromes an den Wärmebedarf der Schweißaufgabe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Gasschmelzschweißen - Schweißeinsätze: Anpassung der Flammleistung

A

Kleine Flammenleistungen

  • kleine Düsenbohrungen
  • hohe Ausströmgeschwindigkeit

Größere Flammenleistungen

  • größere Düsenquerschnitte
  • hoher Volumenstrom
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Notwendige Bedingung für Flammrückschlagssicherheit

A

Ausströmgeschwindigkeit > Flammengeschwindigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Gasschmelzschweißen - Daumenregelen

  • Größe des Schmelzbades
  • Dicke Bleche
A

Die Größe des Schmelzbades ist der pro Streckeneinheit und Zeit zugeführten Wärmemenge in etwa proportional.

Je dicker die Bleche, umso mehr Wärmeenergie kann in den umgebenden Bauteilen aufgenommen werden.

  • Für dickere Bleche wird mehr Wärmeenergie pro Streckeneinheit und Zeit benötigt
  • Wärmeenergie wird beim Gasschweißen über die Menge des verbrannten Gases eingestellt

Zu beachten:

  • Zu hohe Ausströmgeschwindigkeit: Abheben der Flamme von der Düsenmündung
  • Zu kleine Ausströmgeschwindigkeit: Kann zu Flammrückschlag führen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Eigenschaften der Brenngase: Acetylen, Propan, Erdgas

A

Acetylen, Propan und Erdgas haben ungefähr denselben Brennwert -> Setzen bei der Verbrennung in etwa die gleiche Energiemenge frei

Acetylen kann unter vergleichbaren Bedingungen sehr viel höhere Flammentemperaturen und Flammenleistungen erreichen

  • Grund: Sehr viel höhere Flammengeschwindigkeit des Acetylen-Sauerstoff-Gemisches
    -> Höhere Flammengeschwindigkeit erlaubt es, über höhere Ausbreitungsgeschwindigkeiten vor der Düsenmündung erheblich mehr Brenngas zu verbrennen -> erreicht somit höhere Leistungsdichten
    -> Aufgrund der hohen Flammenleistung und der hohen Flammentemperatur ist Acetylen das bevorzugte Brenngas in der Autogentechnik
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Flammeinstellung - Flammenarten

A
  • Neutrale Flamme
  • Reduzierende Flamme
  • Oxidierend
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Flammeinstellung - Neutrale Flamme

A
  • Schweißen von Stählen
  • Aller Sauerstoff, der für die erste Verbrennungszone benötigt wird, wird aus der Sauerstoffflasche entnommen
  • Flamme wirkt weder oxidierend noch reduzierend auf das Material
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Flammeinstellung - Reduzierende Flamme

A
  • Geeignet für nicht-Eisen-Metalle
  • Es kann zum Eintrag von unverbranntem Kohlenstoff in das Schmelzbad kommen -> Bei Gusseisenschweißen verhindert das die Entkohlung des Materials, Stähle können aufkohlen und aufhärten (i.d.R. unerwünscht)
  • Einfluss auf metallurgische Eigenschaften der Schweißverbindung: Martensitbildung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Flammeinstellung - Oxidierende Flamme

A
  • Sauerstoffüberschuss in der ersten Verbrennungsstufe
  • Höhere Wärmeeinbringung -> Steigerung der Schweißgeschwindigkeit
  • Wird beim Schweißen von Messing eingesetzt
  • Abbrand von Legierungselementen -> Schlackebildung
  • Gefahr der Porenbildung -> Sauerstoff gelangt ins Schmelzbad und reagiert mit Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid. Bei schneller Erstarrung bleibt das CO in Form von Poren in der Naht eingeschlossen
17
Q

Gasschmelzschweißen - Gasdruck

A

Entsprechend der Anwendung, der zu schweißenden Blechdicke und der Viskosität der Schmelze, wird die Gasausströmgeschwindigkeit angepasst:

„Harte“ Flamme:

  • Hohe Ausströmgeschwindigkeit
  • Hohe Flammleistung
  • Bis zu 200m/s

„Weiche“ Flamme:

  • Geringe Ausströmgeschwindigkeit
  • 80 – 130m/s
18
Q

Gasschmelzschweißen

  • Wirkquerschnitt und Energiedichte
  • Wäremtransportmechanismen
  • Schweißbäder
A
  • Gasschmelzschweißen: Flamme weist vergleichsweise großen Wirkquerschnitt bei relativ niedriger Energiedichte auf
  • Wärmetransportmechanismen: Wärmeleitung und Konvektion (durch den Strömungsdruck der Flamme bewirkt) -> Großflächige Ausbreitung der Energie in den Grundwerkstoff -> Vergleichsweise große Schmelzbäder
  • Schweißbäder können nur durch gezielte Variation der Wärmezufuhr und der Kühlung durch das Eintauchen des Schweißstabes unter Kontrolle gehalten werden
  • Große Schweißbäder führen zu vergleichsweise hohem Verzug
19
Q

Gasschmelzschweißen - 2 verschiedene Arbeitstechniken

A

Bleche bis ca. 3mm Dicke: Nach-Links-Schweißen

  • Schweißzusatz wird in Schweißrichtung gesehen vor der Flamme in das Schmelzbad gegeben
    -> Schirmt den noch nicht aufgeschmolzenen Bereich der Schweißnahtvorbereitung von der unmittelbaren Flammeneinwirkung ab
    -> Begrenzt den Einbrand in die Tiefe
  • Regelmäßiges Eintauchen des Schweißstabes in die Schmelze wird dieser nach und nach abgeschmolzen und gleichzeitig die Schmelze gekühlt -> Bleibt gut beherrschbar
  • Leichtes Pendeln des Brenners nach links und rechts verteilt die Wärme und nimmt den Flammendruck von der Mitte des Schmelzbades -> Vermeiden des Absackens der Nahtwurzel

Bleche > 3mm Blechdicke: Nach-Rechts-Schweißen

  • Schweißzusatz in Schweißrichtung gesehen hinter der nicht gependelten Flamme
  • Hoher Strömungsdruck der Flamme
    -> Tiefer Einbrand in den Grundwerkstoff
    -> Wird beim vollständigen Aufschmelzen des Querschnitts als Schweißöse am vorderen Rande des Schmelzbades sichtbar
  • Schweißstab wird kreisend abgeschmolzen -> Begrenzt durch kühlende Wirkung die Breite der Naht
20
Q

Gasschmelzschweißen - Auswirkung der Energiedichte

A

Je größer die Energiedichte der Energiequelle, desto konzentrierter und lokaler erfolgt die Wärmeeinbringung

  • Bei gleicher Leistung der Energiequelle muss weniger Material bis zum Aufschmelzen erhitzt werden -> Insgesamt benötigte Energiemenge sinkt
  • Schmelzbäder bleiben schmaler und werden heißer, da die Schmelze zunehmend überhitzt
  • Energiedichte kann auch durch den Abstand des Brenners zum Werkstück beeinflusst werden (Brenner weiter weg  geringere Energiedichte)
21
Q

Gasschmelzschweißen - Auswirkung der Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs

A

Je größer die Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs (und je größer die Temperaturdifferenz), desto schneller und weiter breitet sich die Wärme im Bauteil aus

  • Wirkt dem Effekt einer höheren Energiedichte entgegen  leitet die eingebrachte Energie weiter
  • Maßgebliche Eigenschaft: Wärmeleitkoeffizient des Grundwerkstoffs
    -> Je größer der Wärmeleitkoeffizient, desto schneller und weiter breitet sich die Wärme aus
    -> Wärme verteilt sich auf ein größeres Volumen und Wärmeverluste werden größer -> Schmelzbäder werden breiter und „kälter“
  • Je besser ein Werkstoff die Wärme leitet, umso höher müssen Energiedichte und Leistung der Wärmequelle sein.
22
Q

Wärmetransport - Einflussgrößen auf den Wärmetransportmechanismus

A
  • Wärmetransportmechanismen hängen im Wesentlichen von der Energiedichte ab
  • Schmelzfluss noch nicht erreicht: Ausschließlich Wärmeleitung im festen Material in die Tiefe des Materials
23
Q

Wärmetransport - Flüssige Phase

A

Energiedichte klein:

Wärmeleitung überwiegt -> Flache, breite Einbrände

Energiedichte höher:
Konvenktion zusätzlich zur reinen Wärmeleitung

  • Konvektion: Wärmtransport durch Schmelzbadströmung
  • Getrieben durch Temperaturgradienten oder durch mechanische Anregung des Schmelzbades (z.B. durch den Strömungsdruck der Energiequelle hervorgerufen)
  • Schmelzbadströmungen transportieren heiße überhitzte Schmelze in die Tiefe des Bauteils, wo sie ihre Wärme abgeben und dort zusätzliches Material aufschmelzen
  • Effektiver als reine Wärmeleitung -> höhere Einbrände

Energiedichte sehr hoch:
Lokales Verdampfen des Materials unter der Wärmequelle

  • Entstehender Dampfdruck verdrängt das umgebende flüssige Metall und öffnet einen Kanal, über den die Wärmequelle sehr effektiv in die Tiefe vordringen kann
  • Sehr tiefe und gleichzeitig schmale Nähte
  • Tiefenwirkung ist verfahrenstechnisch begrenzt
24
Q

Wärmetransport - Schweißung besonders dicker Bleche

A

Sollen dickere Bleche verarbeitet werden, als es möglich ist in das Bauteil einzudringen, müssen andere Wege zum Transport der Wärme gefunden werden

  • Nahtvorbereitung beim Schmelzschweißen: Erlaubt durch Wegnehmen von Material den direkten Angriff der Wärmequelle im Bereich der Nahtwurzel.
  • Entferntes Material muss bei der Schweißung durch Zusatzwerkstoff wieder aufgefüllt werden
25
Arbeitssicherheit - Gefährdungen aus dem Arbeitsumfeld und Schutzmaßnahmen (5)
- **Lärm**: Gehörschutz - **Quetschen, Anstoßen**: Sicherheitsschuhe, Kopfschutz - **Schneiden**: Handschuhe - **Herumfliegende Teilchen**: Schutzbrille - **Abstürzen**: Absicherung, Absturzsicherung **Grundsätzlich**: Gefährdungen, wo möglich vermeiden, ansonsten Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
26
Arbeitssicherheit - Gefährdungen Schmelzschweißen allgemein und Schutzmaßnahmen (zus. zu Gefährdungen aus dem Arbeitsumfeld)
**Hitze** - **Verbrennungen**: Schweißerschutzanzug, vor heißen Teilen warnen - **Körperliche Belastung**: Arbeitsorganisation **Strahlung** - **Verbrennung**: Schweißerschutzanzug - **Augenschädigung**: Schweißermaske, Schweißschirm **Allgemeine Brandgefahr:** - Schweißgenehmigung, Brandwache
27
Arbeitssicherheit - Verfahrensspezifische Gefährdungen: Gasschmelzschweißen
**Brand- und Explosionsgefahr** - Räume ausreichend lüften - Gasflaschen in gut belüfteten Räumen lagern - Nie mit reinem Sauerstoff belüften - Keine Öle und Fette an Sauerstoff führende Teile bringen - Acetylenflaschen nur stehend verwenden, Acetylendruck begrenzen - Für Acetylen keine Kupfer oder Messing (> 70% CU) verwenden, Armaturen nicht mit Silberlot löten - Flammrückschlagssicherungen und Gebrauchsstellenvorlagen verwenden **Arbeitssicherheit** - Vergiftungsgefahr durch CO -> ausreichend lüften - Erstickung durch CO2 -> ausreichend lüften - Schweißrauche - Öle und Beschichtungen entfernen, lüften, Schweißräuche absaugen
28
Arbeitssicherheit - Verfahrensspezifische Gefährdungen: Untere Explosionsgrenze
- 2,3% Acetylen in Umgebungsluft - Wird diese überschritten, reichen bereits geringe Energien zur Zündung aus
29
Gasschmelzschweißen - Flammrückschlagsicherung: Aufgaben (3)
- Vermeiden der Bildung von explosionsfähigen Gemischen in der Gasversorgung - Löschen von Flammrückschlägen - Löschen von Flammenrückbränden Montage in der Entnahmestelle oder am Handstück
30
Gasschmelzschweißen - Flammrückschlagsicherung: Funktion
**Verhinderung des Rückströmens von Gasen** (besonders Sauerstoff, der dem Handstück bei höheren Drücken zugeführt wird als das Brenngas) in den jeweils anderen Schlauch: - Enthält ein **Rückschlagventil**, das anspricht, wenn sich die Fließrichtung des Gases umkehrt Verhinderung des **Zurückschlagens oder -brennens der Flamme in die Schläuche**: - **Zylinder aus porösem Stahl** -> Heiße Gase der Flamme werden so weit heruntergekühlt, bis sie nicht mehr in der Lage sind, das nachfließende Gas zu entzünden - Flammsperre heizt sich dabei auf -> Nach gewisser Zeit kann sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen - Um in diesem Fall ein Weiterlaufen der Flamme zu verhindern, **schmilzt ein Kunststoffelement** und schließt ein **federbelastendes Absperrventil**, das den Gasnachfluss endgültig stoppt
31
Weitere Anwendungsbereiche des Prinzips des Gasschmelzschweißens
- Autogenes Hartlöten/Flammlöten - Autogenes Brennschneiden -> Stahl wird durch die Flamme auf Entzündungstemperatur gebracht und dann durch einen konzentrierten Strahl in der Schnittzone verbrannt - Fugenhobeln -> Erstellen von Nuten und Fugen (Prinzip wie Brennschneiden)
32
Sicherheitsaspekte - Schweißen
**Sicherheitseinrichtungen** sind zum einen **direkt mit der Schweißausrüstung verbunden**, um im Falle eines technischen Fehlers **schwerwiegende Folgen zu verhindern**, andererseits zählt hierzu auch die **persönliche Schutzausrüstung** (PSA) des Schweißers, welche ihn **vor schädlichen Einflüssen des Schweißprozesses schützt**.
33
Sicherheitsaspekte - Brenner
- In der Regel **Saugbrenner** -> Brenngas wird vom Sauerstoffgasstrom mitgerissen -> Zündreihenfolge beachten! -> Erst Sauerstoff aufrehen, dann Acetylen -> Beim Abstellen des Brenners umgekehrte Reihenfolge - Acetylenbrenner weisen **verschiedene Griffstücke** auf, die für **unterschiedliche Gasdrücke und damit Blechdickenbereiche** geeignet sind. -> Auf korrekte Auswahl achten!
34
Sicherheitsaspekte: PSA-Schutzbrille
Thermisch emittierte IR-Strahlung birgt die Gefahr einer schleichenden Trübung der Augenlinsen (Feuerstar). Im Gegensatz zur sehr intensiven UV-Strahlung beim Lichtbogenschweißen führt die IR-Strahlung, beispielsweise des glühenden Werkstücks nicht zu einem reflexartigen Verschließen der Augen.
35
Sicherheitsaspekte: Gasflasche - Lagerung von Acetylen
- Explosionsartiges Zersetzen unter hohen Drücken -> Poröse Calciumsilicathydrat-Füllung um große Mengen bei niedrigen Drücken zu speichern. - Bei Brand besonderes Vorgehen erforderlich, da Zersetzungsprozess zeitverzögert auftreten kann - IGV Merkblatt zur Verhütung von Acetylenflaschen-Explosionen beachten - Nicht in geschlossenen Räumen lagern
36
Flammrichten
- **Formänderung durch schnelle lokale Erwärmung** -> Schnelles lokales Erwärmen führt zur Absenkung der Streckgrenze und plastischer Verformung - Anschließende Abkühlung und Schrumpfung führt zu gewünschter Verformung - Anwendbar bei allen schweißgeeigneten Werkstoffen - Anwendungsgebiete -> Stahlbau -> Maschinenbau -> Schweißtechnik (Ausgleich von Schweißverzug)
37
Brennschneiden/Fugenhobeln
**„Verbrennen“ des Werkstoffs zum Schneiden dicker Bleche** - Material wird auf Zündtemperatur erwärmt - Fokussierter Sauerstoffstrahl führt zum Verbrennen des Werkstoffs - Verbrennungswärme führt zu selbstverstärkendem Effekt - **Voraussetzungen:** -> Tzünd < Tschmelz -> geringe Wärmeleitfähigkeit -> dünnflüssige Schlacke - Materialien: Hauptsächlich Baustahl, reaktive Metalle - Anwendung im Schiffbau, Stahlbau, Maschinenbau, Schweißtechnik (Nahtvorbereitung) **Autogenbrennschneiden und Fugenhobeln vom Prinzip gleicher Prozess** - Allein Brenneranstellung macht den Unterschied - Fugenhobeln: Brenner wird fast parallel zur Werkstückoberfläche angestellt  geringer Einbrand und definierter Materialabtrag
38
Flammwärmen
**Thermische Vor- und Nachbehandlung** des Bauteils - Örtliche Warmformgebung - Vor- und Nachwärmen beim Schweißen z.B. um Aufhärtung zu vermeiden - Glühbehandlung z.B. um Wasserstoffeffusion bei hochfesten Stählen zu ermöglichen