06 Mechanische Fügeverfahren Flashcards

1
Q

Mechanische Fügeverfahren - Varianten

A

Mit Zusatzelement:

  • Schrauben
  • Nieten
    -> „Klassisches“ Nieten
    -> Blindnieten
  • Stanznieten
    -> Halbhohlniet
    -> Vollniet
  • Hochgeschwindigkeitsbolzensetzen

Ohne Zusatzelement

  • Durchsetzfügen
    -> Mit Schneidanteil
    -> Ohne Schneidanteil

-> Fett gedruckte Verfahren haben in der Fertigung eine gewisse Bedeutung ggü. dem Punktschweißen gewonnen (werden hier behandelt)

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2
Q

Halbhohlstanznieten - Verfahrensverlauf

A
  • Mechanisch zugeführter Niet (meist automatisch mit Hilfe von Pressluft aus Förderbunkern)
  • Niet wird durch den Stempel gegen den Fügepartner gedrückt
  • Matrize dient als Gegenlager und ermöglicht gleichzeitig das Aufbringen der Vorspannung
  • Am Niet angebrachte Schneidkante durchschneidet das Oberblech -> Verformung des Fügepartners kann stattfinden
  • Aufgeschnittener Butzen wird im Hohlraum des Nietes aufgenommen und verbleibt dort
  • Weiteres Durchdrucken des Stempels -> Verdrängtes Material legt sich an die Kontur der Matrize an und wird zusammen mit dem Niet in diese eingepresst
  • Buckel in Matrize -> Aufspreizung des Nietschafts und des Schließkopfs
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3
Q

Halbhohlstanznieten - Werkstoffe

A
  • Aluminium (Druckguss, Stangpressprofil, Blech)
  • Tiefziehstähle mit Rm bis 500N/mm2
  • Höherfeste Stähle mit Rm bis 1000N/mm2
  • Außerdem Materialmix mit Magnesium, Kupfer, Folien, Metallgewebe, Holz, Kunststoff (ggf. mit Glasfaseranteil), Sandwich-Materialien
  • Klebstoff als Zwischenlage
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4
Q

Halbhohlstanznieten - Anwendung

A
  • Sowohl stationäre Pressen als auch mobile Zangen
  • Zuführung der Nieten manuell bis vollständig automatisiert

Großer Anwendungsbereich in der **Massenfertigung **-> Gründe:

  • Vollständige Automatisierbarkeit
  • Kein Vorlochen notwendig
  • Kein Anfall von Abfallstücken, die entsorgt werden müssen
  • Relativ geringe Prozesskräfte, daher leichte, robotergeführte Werkzeuge
  • Keine Umstellung der Konstruktionsweise gegenüber dem Widerstandsschweißen
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5
Q

Halbhohlstanznieten - Vorteile (6)

A
  • Mischbau möglich
  • Kein Vorloch notwendig
  • Mit Klebstoff kombinierbar
  • Kein thermischer Einfluss auf das Werkstück
  • Kein Ausstanzen notwendig
  • ¼ Kraftaufwand im Vergleich zum Vollstanznieten
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6
Q

Halbhohlstanznieten - Nachteile (6)

A
  • Nicht für pressharte Stähle (zu hart/fest)
  • Überstand auf einer Seite
  • Nicht lösbar
  • 2-seitiger Zugang für Fügestelle notwendig
  • Zusatzkosten und Gewicht für Element/Niet
  • Eingeschränkte Skalierbarkeit mit einer Anlage/Niet (Blechdickenkombinationen)
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7
Q

Bolzensetzen - Verfahrensablauf

A
  • Bolzen trifft mit hoher Geschwindigkeit auf die zu fügenden Bauteile und durchdringt die Werkstoffe beider Bauteile
  • Kurzfristige Temperatursteigerung in der Fügezone -> Verbesserte Fließfähigkeit -> Fügeteilwerkstoff kann in die Rändelungen am Bolzenschaft verdrängt werden
    -> Hoher Formschluss wird erzielt
    -> Insbesondere bei höherfesten Stahlwerkstoffen wird aufgrund der Verpressung und Stauchung des Werkstoffs ein Kraftschluss erzielt
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8
Q

Bolzensetzen - Werkstoffe

A
  • Aluminium (Druckguss, Stanpressprofil, Blech)
  • Stähle
  • Höherfeste Stähle mit Rm bis ca. 1500N/mm2
  • Kunststoffe und faserverstärkte Kunststoffe (z.B. Glasfaser oder Carbon)
  • Materialmix mit Magnesium, Kupfer, Folien, Metallgeweben, Holz, Sandwichmaterialien
  • Fügen von Misch-, Mehrlagen und Hybridverbindungen der genannten Werkstoffe
  • Klebstoff als Zwischenlage
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9
Q

Bolzensetzen - Vorteile (7)

A
  • Fügen ohne Vorlochen bei einseitiger Zugänglichkeit
  • Kurze Füge- und Taktzeiten
  • Fügen von hochfesten Werkstoffen ohne Verzug im Bauteil
  • Flexibel einsetzbar für Misch-, Mehrlagen- und Hybridverbindungen
  • Optimale Kombinierbarkeit mit der Klebtechnik
  • Kein thermischer Einfluss auf das Werkstück
  • Umweltfreundliche Arbeitsplatzgestaltung (Keine Dämpfe -> Keine Absaugung nötig)
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10
Q

Bolzensetzen - Nachteile (6)

A
  • Nicht für pressharte Stähle (zu hart/fest)
  • Überstand auf beiden Seiten
  • Zusatzkosten und Gewicht für Element/Niet
  • Nicht lösbar
  • Eingeschränkte Skalierbarkeit mit einer Anlage/Bolzen (Blechdickenkombinationen)
  • Minimale Werkstoffdicke 1,5mm Stahl und 2,5mm Aluminium
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11
Q

Clinchen/Durchsetzen

A

Beim Durchsetzfügen werden die Fügeteile in einem kontinuierlichen Fertigungsvorgang mittels Durchsetzen gefügt, so dass eine kraft- und formschlüssige Verbindung entsteht.

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12
Q

Clinchen/Durchsetzen - Merkmale

A
  • Nutzung der leichten Bearbeitbarkeit und Verformbarkeit von Blechen
  • Verbinden der Belche durch (Stanz-) Umformvorgang (teilweise mit einem Schneidanteil)
  • Oberseite des oberen Bleches liegt nach dem Fügevorgang unter der Unterseite des unteren Bleches
  • Querausdehnung während Umformvorgang -> Verhakung der Bleche
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13
Q

Clinchen/Durchsetzen - Kennzeichen

A
  • Fügen zwei- und mehrlagiger Verbindungen
  • Verbindung vorlackierter Flächen ohne Oberflächenbeschädigung
  • Beim Durchsetzen wir im Gegensatz zum Nieten kein zusätzliches Nietelement eingesetzt
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14
Q

Clinchen/Durchsetzen - Einstufiges Durchsetzen mit fester Matrize: Voraussetzung

A

Material muss gut plastisch verformbar (weich) sein

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15
Q

Clinchen/Durchsetzen - Einstufiges Durchsetzen mit fester Matrize: Arbeitsschritte

A
  • Fixieren zwischen Niederhalter und Matrizen
  • Durchsetzen
  • Einsenken und Stauchen
  • Rückhub
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16
Q

Clinchen/Durchsetzen - Einstufiges Durchsetzen mit fester Matrize: Vorteile (10)

A
  • Keine thermische Beeinflussung
  • Keine Gase oder Dämpfe
  • Verbinden beschichteter Bleche
  • Zerstörungsfreie Qualitätssicherung
  • Keine Oberflächen- oder Nachbehandlung
  • Minimale Wartungskosten, robuste Werkzeuge
  • Mischbau möglich
  • Kein Vorloch notwendig
  • Kein Element notwendig
  • Mit Klebstoff kombinierbar
17
Q

Clinchen/Durchsetzen - Einstufiges Durchsetzen mit fester Matrize: Nachteile (10)

A
  • Nicht für pressharte Stähle (zu hart)
  • Überstand auf einer Seite
  • Nicht lösbar
  • Eingeschränkte Skalierbarkeit mit einem Werkzeug (Blechdickenkombinationen)
  • Hohe Genauigkeit erforderlich
  • Plastische Verformbarkeit erforderlich
  • Beidseitige Zugänglichkeit
  • Statische Festigkeit niedriger als bei Punktschweißen
  • Keine wasser- und gasdichten Verbindungen
  • Nicht an crashbeanspruchten Teilen anwendbar
18
Q

Clinchen/Durchsetzen - Einstufiges Durchsetzen mit fester Matrize: Anwendung

A
  • Verbindung dünner Bleche
  • In Kombination mit Schneidprozessen
  • In Kombination mit Klebeprozessen
19
Q

Anwendungsgebiete des Clinchens

A
  • Befestigung der Aufreißlaschen an Getränkedosen
  • Fertigung von Luftkanälen
  • Automobilbau: Bauteile, die im Crashfall keine tragende Funktion haben
    -> Grund: Schlechte Kopfzug-Belastbarkeit von Clinchverbindungen