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M17 Arbeits- und Organisationspsychologie > 1.1 Theoretische Modelle des Arbeitshandelns > Flashcards

1.1 Theoretische Modelle des Arbeitshandelns Flashcards

1
Q

Welche theoretischen Ansätze des Arbeitshandelns gibt es?

A
  • Verhaltenstheoretischer Ansatz
  • Kognitionspsychologische/ -theoretische Ansätze
  • Handlungstheoretische Ansätze (Tätigkeitstheorie nach Leontjew)
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Q

Was sind die drei verhaltenstheoretischen Lerntheorien?

A
  • Klassisches Konditionieren
  • Operantes Konditionieren
  • Beobachtungslernen
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3
Q

Was ist das S-R-Modell?

A

S = Stimulus
R = Reaktion

Auf Basis des behavoristischen Ansatzes, welcher annimmt, dass JEDES Verhalten eine Reaktion auf einen Reiz aus der Umwelt darstellt.

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4
Q

Was ist das Problem am S-R-Modell und wie wurde es weiterentwickelt?

A

Es berücksichtigt die Prozesse im Inneren eines Menschen nicht. Deswegen wurde das S-O-R-Modell entwickelt:

S = Stimulus
O = Organismus
R = Reaktion

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5
Q

Was sind Beispiele für Organismusvariablen?

A
  • Einstellungen
  • Motive
  • Emotionen
  • Fahigkeiten
  • Persönlichkeitseigenschaften
  • …
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6
Q

Was kann das S-O-R-Modell erklären und was nicht’

A

Kann passives, als Reaktion auf reize in der Umwelt interpretierbares Verhalten erklären.

Kann aktives, zielgerichtetes Verhalten, das von der Person selbst ausgeht, nicht adäquat beschreiben.

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7
Q

Was ist systematische Desensibilisierung?

A

Wenn bei der klassischen Konditionierung aktiv neue, angenehmen Reiz-Reaktions-Verbindungen aufgebaut werden, um die Konditionierung zu verändern.

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8
Q

Warum sind Bestrafungen beim Operanten Konditionieren häufig keine geeigneten oder wenig effektive Mittel zur Verhaltensänderung?

A
  • unerwünschtes Verhalten nimmt häufig nicht ab, sondern es kommt zur Vermeidung der Konfrontation mit Bestrafungen (z.B. Schutzkleidung nur tragen, wenn Vorgesetzte da sind)
  • es können sich Aversionen gegen die bestrafer entwickeln
  • Arbeitsrechtliche und andere gesetzliche Bestimmungen verbieten es.

-> Fokus auf Verstärkung des alternativen Verhaltens!

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9
Q

Was ist der Organizational Behaviour Modification Ansatz?

A

Ein systematischer Ansatz zur Verhaltensmodifikation.

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10
Q

Welche Vorgehensschritte gehören zum Organizational-Behaviour-Modification-Ansatz?

A
  1. Identifikation kritischer Verhaltensweisen
  2. Messung der Basisrate des Kritischen Verhaltens (Form und Ausmass des Verhaltens feststellen)
  3. Funktionale Analyse (Erfassung der Stimuli sowie Folgen und Konsequenzen des kritischen Verhaltens)
  4. Ausarbeitung einer Interventionsstrategie (v.a. durch Operante Konditionierung / Verstärker)
  5. Evaluation
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11
Q

Wie wird der Mensch im Kognitionspsychologischen Ansatz angeschaut?

A

Als informationsverarbeitendes System

Input -> Operation -> Output

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12
Q

Wie lautet das allgemeine Rahmenmodell der menschlichen Informationsverarbeitung?

A
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13
Q

Welche Bestandteile hat das Informationsverarbeitungsmodell des Arbeitshandelns von Rasmussen?

A
  • Primäres Verarbeitungssystem
  • Dynamisches internes Weltmodell mit Inkongruenzentdecker
  • Sekundäres Verarbeitungssystem mit Kurzzeit- und Langzeitspeicher
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14
Q

Wie ist das primäre Verarbeitungssystem charakterisiert?

A
  • unbewusste, automatische Ebene
  • hohe Verarbeitungskapazität
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15
Q

Wie ist das sekundäre Verarbeitungssystem charakterisiert?

A
  • schaltet in ungewöhnlichen Situationen ein
  • ist bewusst
  • hat eine begrenzte Verarbeitungskapazität
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16
Q

Was macht das interne dynamische Weltmodell?

A

Führt bei Unstimmigkeiten dazu, dass das bewusste bzw. sekundäre Verarbeitungssystem alamiert wird.

17
Q

Welche vier verschiedenen Arten von Wissen sind relevant?

A
  • deklaratives Wissen (inkl. episodisch und semantisch)
  • prozedurales wissen (skills, habits)
  • implizites Wissen
  • explizites Wissen
18
Q

Was ist ein mentales Modell?

A

Mentale Modelle repräsentieren interne Wissensmodelle über Ausschnitte der äusseren und inneren Realität.

19
Q

Welche Funktionen haben mentale Modelle?

A
  • ermöglichen Verständnis über das Prozessgeschenen
  • leiten das Handeln eines Menschen
  • erlauben das Ableiten von Vorhersagen über den Systemzustand
20
Q

Was sind Handlungstheorien?

A
  • gehen davon aus, dass Handlungen zweckgerichtet, motiviert und bewusst ausgeführt werden
  • werden als Mittel zur Erreichung von Zielen verstanden
  • zentrale Annahme der Existenz von Rückkoppelungsmechanismen (vergleich ist und soll)
  • beinhalten Elemente der kognitionstheoretischen Ansätze, sind aber enger mit Verhalten und Situation verknüpft.
21
Q

Was ist das TOTE-Modell?

A

Test-Operate-Test-Exit Modell

-> dient dazu, menschliches (Arbeits)handeln zu erklären

22
Q

Wie ist das TOTE-Modell aufgebaut?

A
  1. Vergleich zwischen Soll- und Ist-Situation (Test 1)
  2. Operation, durch welche die Umgebung verändert wird (Operation 1)
  3. Rückmeldung über das erzielte Veränderungsresultat
  4. So lange wiederholen, bis Resultat erreicht ist (Exit)
23
Q

Was ist die Handlungsregulationstheorie?

A

Eine effektive Arbeitsanalyse, -bewertung und -gestaltung sei demnach nur dann möglich, wenn bekann ist, wie Arbeitstätigkeiten psychisch reguliert werden.

Theorie von Hacker (2005) sowie Oesterreich und volpert (1987)

24
Q

Welche beiden Perspektiven beinhaltet die Handlungsregulationstheorie?

A
  • prozessorientierte Perspektive
  • strukturelle Perspektive
25
Q

Welche Phasen gehören zur Prozessorientierten Perspektive?

A
  1. Zielbildung
  2. Orientierung
  3. Entwurf & Entscheidung
  4. Handlungsausführung & -kontrolle
  5. Feedbackverarbeitung
26
Q

Welche Einheiten beinhaltet die strukturelle Perspektive des Handlungsregulationsmodells?

A

VVR-Einheiten

27
Q

Was sind VVR-Einheiten?

A

Vergleichs-Veränderungs-Rückkopplungs-Einheiten

entspricht inhaltlich dem TOTE-Modell

28
Q

Wie unterscheiden sich VVR-Einheiten von TOTE-Einheiten?

A
  • VVR-Einheiten nehmen bezug auf Ziele
  • VVR-Einheiten weisen deutlicher auf umweltverändernde Wirkungen des Handelns hin
29
Q

Auf welchen drei Regulationsniveaus erfolgt die Handlungsregulation gemäss Hacker?

A
  • Sensomotorische Ebene (motorische Ausführung einzelner Handlungsschritte)
  • Perzeptiv-begriffliche Ebene (Steuerung von mehreren zu einer Teilaufgabe)
  • Intelektuelle Ebene (Handlungspläne zur Zielerreichung werden entworfen und kontrolliert)
30
Q

Was sind operative Abbildsysteme?

A

Relativ stabile Abbildungen der zu erreichenden Ziele, Pläne und der dabei zu berücksichtigenden Bedingungen des eigenen Handelns dar.

31
Q

Was sind die Funktionen von operativen Abbildsystemen?

A
  • Antizipation des Arbeitsergebnisses (Soll-Zustand)
  • Repräsentationen der Ausführungsbedingungen von Arbeitshandlungen (Material, Gesetzmässigkeiten, …)
  • Repräsentationen der Transformationsmassnahmen des Ist- in den Soll-Zustand (Handlungspläne, …)
32
Q

In welchen Gebieten gibt es Andwendungsbezogene Folgerungen der Handlungsregulationstheorie?

A
  • Arbeitsanalyse
  • Arbeitsgestaltung
  • Aus- und Weiterbildung
33
Q

Welche Arbeitsanalyseinstrumente wurden aus der Handlungsregulationstheorie entwickelt?

A
  • Tätigkeitsbewertungssystem (TBS) (psychische Beeinträchtigungen bei der Arbeit, Persönlickkeitsförderung)
  • VERA-Verfahren (Analyse von Denk-, Planungs- und Entscheidungsanforderungen)
  • RHIA-Verfahren (Belastungen wie Regulationshindernisse und -überforderungen)
34
Q

Was ist bei der Arbeitsgestaltung gemäss Handlungsregulationstheorie wichtig?

A
  • Konzept der “vollständigen” Aufgabe, also Übernahme einer Aufgabe von A-Z
    -> bei nichteinhaltung führt dies nachweislich zu Störungen im Wohlbefinden, psychischen Beschwerden und Abbau der Leistungsfähigkeit
    -> Einhaltung führt zu Persönlichkeitsentwicklung
35
Q

Was ist eine Handlung?

A

Ein Verhalten, das auf ein konkretes, bewusst angestrebtes Ziel ausgerichtet ist. Handlungen werden durch Prozesse der Zielbildung, Orientierung, Planung, Ausführung und Kontrolle gesteuert. (Stengel, 1997)

36
Q

Was ist eine Tätigkeit?

A
  • höhere Ebene als Handlung
  • übergeordnetes Ziel oder Motiv, welches nicht unbedingt bewusst sein muss
  • geistig-mentale UND praktische äussere Pozesse
  • individuelle oder gesellschaftliche Bedürfnisse werden dabei erfüllt.
37
Q

Wie hängen Handlungen und Tätigkeiten zusammen?

A

Handlungen sind zur Konkretisierung oder Realisierung einer Tätigkeit erforderlich.

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