4. Vorlesung (12.11.) Flashcards
(7 cards)
Wie war das Essen im klassischen Griechenland geregelt?
- Nahrungszunahme: (mittags und) abends
- hauptsächlich zu Hause (in Clubs -> politische Bedeutung)
- Männer und Frauen aßen nicht zusammen
- bei männlichen Gästen war Frau nicht zu sehen
- Mann aß im Frauenbereich, wenn keine Gäste oder Feier
Was waren im damaligen Griechenland Delikatessen und warum?
- Innereien
- Grund: tierisches Eiweiß =Mangelware und weil kulturell vermittelt
Wodurch war der Fleischmangel im antiken Griechenland gekennzeichnet?
- kein Wildschwein oder Hirsch
- viele Vogelarten
- nicht nur Fleisch, auch Innereien
- nicht ganz durchgebraten -> Blut im Fleisch
- Opfergaben danach verzehrt
- Fisch zum Ausgleich des Mangels
Was waren Grundnahrungsmittel im antiken Griechenland?
- Brot
- Olivenöl (Ersatz für tierisches Eiweiß)
Wer ernährte sich von was im antiken Griechenland?
Essen:
- Arme: Wildrauke und Fetthenne (schwer verdaulich), Eicheln, Brot und Brei (ohne Feuer möglich, Holz sehr teuer)
- total verarmt: Lupinen
- Reiche: Hülsenfrüchte, Linsen, weißes Brot, tierisches Eiweiß (je reicher, desto mehr)
- nur wenig Menschen ohne Sorge über Nahrung
Trinken:
- Männer: Wein
- Frauen, Kinder, Sklaven: Wasser
Wie steht Aristoteles zur Ernährung?
- Diätmoralist
- Denken und Essen vertragen sich nicht
- Unbeherrschtheit in der Esslust aufgrund mangelnder Selbstbeherrschung
- moralisch richtig: immer Mitte wählen (nicht besaufen, aber auch nicht gar nichts trinken; nicht den besten Wein des Gastgebers wählen), selbst beherrschte Ernährung
- moralisch schlecht: Interesse am Essen
- Essen = funktionale Sättigung
Kritik: gesundheitlich Falsche = moralisch Falsche?
Wie steht Sokrates zur Ernährung?
- Diätmoralist
- Essen demonstriert Vermögen -> nicht angemessen / geschmackvoll
- Essen sollte lieber kulinarisch geschmackvoll sein -> gutes Essen ist keine Sache des Vermögens
- Freunde erkennen kulinarische Vielfalt oder Qualität anstatt prunkvolles Gastmahl an (Gastgeber bereitet Speisen selber zu)
- Gastmahl pflegt Freundschaft, wenn keine Egalität an der Tafel: Gast und Gastgeber begegnen sich auf Augenhöhe, wenn nicht nur einer die Beilagen isst und den anderen nur das Brot lässt
Vier Aspekte der sokratischen Philosophie des Essens:
1. die kulinarische Zubereitung von Speisen hat einen Wert
2. Die ökonomische Ethik beim Einkaufen von Nahrungsmitteln
3. Landwirtschaft und Natur
4. das gemeinsame Mahl