9. Vorlesung (07.01.) Flashcards

(6 cards)

1
Q

Wer war Radulf (Raoul) Glaber?

A
  • Chronist
    -berichtete von Hungersnöten -> Vermutung: Beginn des Weltuntergangs

zwei Ansichten:
1. um das Jahr 1000 Wiederkunft Christi -> Gründung 1000jähriges Reich
2. Gründung schon bei Geburt Christi -> Weltuntergang um das Jahr 1000 (= Ansicht Radulf)

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2
Q

Was berichtete Radulf über die Hungersnöte im Mittelalter bzw. über die Vorzeichen der Endzeit?

A
  • Klima schlecht für Aussaat, kein geeigneter Zeitpunkt
  • Weizen brachte das Dreifache der Aussaat ein
  • Hungersnot betraf alle Bevölkerungsschichten, begann im Orient
  • Grund: Zorn Gottes über schlechtes Verhalten der Menschen
  • alles an Fleisch wurde gegessen: Vierbeiner, Vögel, Kadaver, Kannibalismus
  • Wurzeln und Wasserpflanzen reichten zum Stillen des Hungers nicht aus
  • Folge: Vergiftung (und Tod) -> Menschen aßen Ungeeignetes -> Bsp. Mutterkorn (Pilz auf Getreide mit schwarzer Flüssigkeit) 5-10g tödlich
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3
Q

Wie wurde auf die Hungersnöte reagiert und wie wirkte sich dies aus?

A

neues System der Landnutzung:
- Rodung für mehr Ackerland
-> Gefahr bei Hungersnot: keine Waldfrüchte zur Versorgung
-> im 11. Jhr. in Europa Höhepunkt der Hungersnöte

Fronhofe von Grundherrschaft abgelöst:
- Produktion nicht mehr auf Versorgung des Herren ausgelegt, sondern auf Bauern
- trotzdem Abgaben an Herren
- Verdorfung: Bauern bestimmten was auf Feld angebaut wird
-> Bauern brauchten nun selbst Küchengeräte, um selber zu kochen

Waldnutzung und Jagdrecht nur für hohe Bevölkerungsschichten:
- kaum Fleisch für andere -> Versorgung mit Fleisch gering
- Hauptnahrungsmittel anderer Bevölkerungsschichten: Getreide/Brot, Gemüse
- Bauern nur Kleinvieh (Hühner)
- bei Hungersnot: Hülsenfrüchte und Esskastanien

Stadt:
- höherwertiges Getreide
- höherer Konsum
- Überschüsse der Bauern für Stadt
- ABER, wenn keine Überschüsse, dann Hungersnot -> Fremde der Stadt verwiesen

Blüte des Agrarsystem im 12. Jhr:
- weniger Hungersnöte
(in Europa erst im 19. Jhr.)

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4
Q

Wie sollte nun im Mittelalter eine Distinktion erschaffen werden?

A
  • kultiviertes Ambiente: schön gedeckte Tafel, teures Besteck, würdevolle Kleidung, gepflegte Musik, Rituale/Manieren der höfischen Tafel, mehr Eleganz als Kraft
    -> Prozess der Zivilisation: soziale Distanz soll nun mittels Manieren geschaffen werden (vorher durch Qualität, Exklusivität und Menge an Essen)
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5
Q

Bis auf eine Ausnahme gab es die ersten Kochbücher im 14. Jhr.. Charakterisiere Saucen/Tunken im Mittelalter.

A
  • kein Öl oder Butter
  • kein Mehl zum Binden, stattdessen: mit Mandeln oder Eigelb
  • immer mit Gewürzen verfeinert -> genaue Mengen angaben -> sehr durchdacht
  • Köche = Saucenköche mit der Kunst des Würzens
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6
Q

Bis auf eine Ausnahme gab es die ersten Kochbücher im 14. Jhr.. Charakterisiere Gewürze im Mittelalter.

A
  • naturbelassene Pflanzenanteile
  • viele Formen: frisch, getrocknet, ganz, zerkleinert
  • Funktion: Geschmacksverstärkung (bis auf Salz nicht lebensnotwendig)
  • physiologische und neurologische Auswirkungen: beeinflussen Essverhalten, Verdauung
  • bereits in Antike verwendet
  • viele Gewürze nur in Indien vorhanden -> Import
  • politische und militärische Errungenschaften und Ereignisse beeinflussen Import von neuen Gewürzen
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