9 Interventionen Teil 1 Flashcards
(8 cards)
Was ist Intervention Mapping?
Intervention Mapping ist ein systematischer Plan, um gesundheitsförderliche Massnahmen zu entwickeln – besonders in echten Betrieben
Was sind die 6 Schritte von Intervention Mapping
- Bedarfsanalyse: Was ist das Problem? (z. B. viele Überstunden im Team)
- Interventionsziele: Was soll sich genau ändern? (z. B. bessere Pausennutzung, klarere Aufgabenverteilung)
- Evidenzbasierte Methoden: Was wirkt nachweislich? (z. B. Schulung, Teambesprechung, Nudges)
- Programmplanung: Welche Inhalte, Schritte, Materialien braucht es?
- Umsetzung: Wer macht was, wann, wie?
- Evaluation: Hat es funktioniert? Was kann verbessert werden?
Wann ist Gesundheitsförderung erfolgreich?
- Partizipation: Mitarbeitende müssen einbezogen werden
- Unterstützung durch das Management: Führungskräfte müssen überzeugt sein
- Passung: Die Massnahme muss zum tatsächlichen Problem passen (kein Früchtekorb)
Was ist das übliche Vorgehen in Organisationen?
- Handlungsbedarf prüfen / Arbeitssituation analysieren: z.B. frühere Daten als erstes anschauen, Befragung, Interviews, MTO-Analyse
- Ergebnisse reflektieren / Handlungsfelder definieren: z. B. Gruppendiskussionen, Beobachtungen, Themen eingrenzen
- Massnahmen (partizipativ) erarbeiten und umsetzen: gemeinsam Lösungen entwickeln, z. B. im Team mit Führungskraft
- Wirksamkeit prüfen (Evaluation): prüfen, ob Massnahmen wirken; Rückmeldungen & Vergleichswerte nutzen
Was ist der Vorteil und Nachteil wenn die Führungskraft bei Moderationen nicht dabei ist oder dabei ist?
Führungskraft nicht dabei:
- Vorteil: Mitarbeitende können freier sprechen
- Nachteil: Führungskraft kann sich nicht einbringen, sich ausgeschlossen fühlen
Führungskraft dabei:
- Vorteil: Kann aktiv dabei sein
- Nachteil: Kann dominant rüberkommen
Was ist die Wirksamkeit und der Nutzen von BGM?
- Allgemeine Gesundheit
- Psychische Gesundheit
- Muskuloskeletal (Rücken, Gelenke, Muskeln): Wirkung jedoch nicht klar belegt
Warum ist die Wirkung von Gesundheitsförderung oft schwer zu bewerten?
🔴 Konzeptuelle & methodische Probleme:
- Messung zu früh nach der Intervention
- Weniger TN bei der Evaluation (Stichprobenschwund)
- Motivierte Teilnehmende verzerren Ergebnisse (Selbstselektion)
⚠️ Weitere Schwierigkeiten:
- Geringe Teilnehmerzahlen
- Programme oft zu kurz
- Betrieblicher Kontext beeinflusst Ergebnis (z. B. Kultur, Zielgruppe)
Was sind Empfehlungen für eine sinnvolle Evaluation im BGM?
- Nicht nur auf Kennzahlen, auch auf weiche Faktoren achten (z. B. Zufriedenheit)
- Nicht nur Fehlzeiten, auch Präsentismus beachten
- Nutzen sichtbar machen (z. B. Befinden, Belastungen)
- Funktionierende Prozesse beobachten (z. B. Teilnahme, Austausch)
- Auch kleine Evaluationen zählen (z. B. Gespräche im Team)