Alte Prüfungsfragen Flashcards

(346 cards)

1
Q

1.1 Welches sind die Merkmale des klassischen Experiments in der Psychologie?
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Manipulation der unabhängigen Variable
b. Versuchs- und Kontrollbedingung
c. Manipulation der abhängigen Variable
d. Randomisierung
e. Hinreichend große Stichprobe

A

Richtige Antworten: a, b, d
Erklärung: Ein klassisches Experiment beinhaltet die gezielte Manipulation unabhängiger Variablen, Vergleich zwischen Experimental- und Kontrollgruppe und Randomisierung, um Verzerrungen zu vermeiden.

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2
Q

1.2 Welche Methode wird herangezogen zur Bestimmung der Schlaftiefe?

A

Richtige Antwort: EEG
Erklärung: Die Schlaftiefe wird mittels Elektroenzephalogramm (EEG) bestimmt, welches elektrische Aktivitäten des Gehirns misst.

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3
Q

1.3 Welche Wellen treten im normalen Wachzustand auf?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Theta-Wellen
b. Delta-Wellen
c. Spikes und Waves
d. Alpha- und Beta-Wellen
e. Gamma-Wellen

A

Richtige Antworten: d, e
Erklärung: Alpha-Wellen treten bei entspannter Wachheit auf, Beta- und Gamma-Wellen bei geistiger Aktivität und Konzentration.

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4
Q

1.4 Welche Wellen werden im normalen Tiefschlaf registriert?

A

Richtige Antwort: Delta-Wellen
Erklärung: Im Tiefschlaf dominieren Delta-Wellen mit einer Frequenz unter 4 Hz.

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5
Q

1.5 Wie nennt man die Aufrechterhaltung der Aktivität über einen längeren Zeitraum (ZNS-Zustand des schnellen Reagierens)?

A

Richtige Antwort: Vigilanz
Erklärung: Vigilanz beschreibt einen Zustand anhaltender Aufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft.

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6
Q

1.6 Wie heißt der zentrale kognitive Faktor nach Bandura für Verhaltensänderung?

A

Richtige Antwort: Selbstwirksamkeit
Erklärung: Die Erwartung, aufgrund eigener Kompetenz ein Verhalten erfolgreich umsetzen zu können, beeinflusst maßgeblich die Motivation.

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7
Q

1.7 Wesentlich für erfolgreiches Altern ist:
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Körperliche und geistige Gesundheit besitzen
b. Ziele den Fähigkeiten anpassen
c. Wenige Veränderungen erfahren
d. Ressourcen zur Kompensation einsetzen
e. Optimale Bedingungen aufsuchen

A

Richtige Antworten: b, d, e
Erklärung: Erfolgreiches Altern beinhaltet Anpassung der Lebensziele an die Fähigkeiten, Nutzung von Ressourcen und Akkommodation.

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8
Q

1.8 Welche Begriffe kennzeichnen Phasen psychischer Störungen?
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Perinatale Phase
b. Appetenzphase
c. Latenzphase
d. Prodromalphase
e. Remission
f. Luteale Phase

A

Richtige Antworten: a, d, e
Erklärung: Die Entwicklung psychischer Störungen umfasst u.a. perinatale, prodromale Phasen und Remission.

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9
Q

1.9 Welches Studiendesign der Ätiologieforschung ist besonders geeignet, Veränderungen über die Zeit an einer Kohorte zu erfassen?

A

Richtige Antwort: Längsschnittstudie
Erklärung: In einer Längsschnittstudie werden dieselben Personen über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt untersucht, um Veränderungen zu erfassen.

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10
Q

1.10 Welche der folgenden Risikofaktoren sind perinatale Schädigungen (Noxen)?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Alkoholintoxikation
b. Fütterstörung
c. Meiosestörung
d. Nabelschnurumschlingung
e. Frühgeburt

A

Richtige Antworten: d, e
Erklärung: Nabelschnurumschlingung und Frühgeburt sind typische Komplikationen während der Geburt und zählen zu den perinatalen Noxen.

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11
Q

1.11 Welche Aussagen treffen auf operantes Konditionieren zu?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Nur positive Konsequenzen werden gesetzt
b. Löschung durch Ausbleiben der Konsequenz
c. Reaktion wird durch Reiz ausgelöst
d. Nur zum Verhaltensaufbau
e. Positive Konsequenz erhöht Auftretenswahrscheinlichkeit

A

Richtige Antworten: b, e
Erklärung: Beim operanten Konditionieren führt das Ausbleiben einer positiven Konsequenz zur Löschung. Positive Konsequenzen verstärken das Verhalten.

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12
Q

1.12 Welche Aussagen treffen nicht auf klassische Konditionierung zu?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Unbedingter Reiz → unbedingte Reaktion
b. Klassisches = instrumentelles Lernen
c. Neutraler + unbedingter Reiz → konditionierte Reaktion
d. Konditionierter Reiz allein → Abschwächung
e. Unbedingter Reiz muss allein dargeboten werden

A

Richtige Antworten: b, e
Erklärung: Klassisches Konditionieren ist nicht dasselbe wie instrumentelles Lernen. Ein unkonditionierter Reiz allein führt nicht zur konditionierten Reaktion.

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13
Q

1.13 Welche körperlichen Reaktionen folgen typischerweise auf Hyperventilation bei Panik?
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Herzrhythmusstörungen
b. Gesteigerte neuromuskuläre Erregbarkeit
c. Taubheitsgefühle
d. Nasenbluten
e. Schmerzen in der Brust
f. Schwindel

A

Richtige Antworten: b, c, f
Erklärung: Hyperventilation führt zu Alkalose, die neuromuskuläre Erregbarkeit steigert, Taubheitsgefühle und Schwindel verursacht.

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14
Q

1.14 Welche Begriffe sind kognitiven Lernmodellen zuzuordnen?
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Attribution
b. Preparedness
c. Erlernte Hilflosigkeit
d. Diskriminationslernen
e. Selbstwirksamkeit
f. Sensibilisierung

A

Richtige Antworten: a, c, e
Erklärung: Attribution, erlernte Hilflosigkeit und Selbstwirksamkeit beschreiben kognitive Konzepte über Erwartungen und Wahrnehmung von Kontrolle.

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15
Q

1.15 Welche Veränderungen gehören am wenigsten zum entspannten Wachzustand?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Blutdrucksenkung
b. Muskeltonus-Senkung
c. Erhöhter Hautwiderstand
d. Vasokonstriktion
e. Beta-Aktivität
f. Abnahme Sauerstoffverbrauch

A

Richtige Antworten: d, e
Erklärung: Vasokonstriktion und erhöhte Beta-Aktivität stehen für Erregung, nicht für Entspannung, die durch Vasodilatation und Alpha-Rhythmus gekennzeichnet ist.

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16
Q

1.16 Welcher Begriff bezeichnet die Verknüpfung zweier Reize oder Reiz-Reaktion-Paare?

A

Richtige Antwort: Kontingenz
Erklärung: Kontingenz beschreibt die statistische Beziehung zwischen Reizen oder zwischen Reaktion und Konsequenz – also wie regelmäßig diese zusammen auftreten.

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17
Q

1.17 Welche Alternstheorie behauptet, dass Menschen zufriedener altern, wenn sie sich aus gesellschaftlichen Positionen zurückziehen?

A

Richtige Antwort: Disengagementtheorie
Erklärung: Diese Theorie besagt, dass Rückzug aus sozialen Rollen im Alter zu mehr Zufriedenheit führt.

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18
Q

1.18 Wie nennt man die Verringerung der Reaktionsrate auf einen wiederholt dargebotenen Reiz?
a. Effektorermüdung
b. Löschung
c. Habituation
d. Verstärkung
e. Adaptation

A

Richtige Antwort: c. Habituation
Erklärung: Habituation ist ein Lernprozess, bei dem die Reaktion auf wiederholte Reize nachlässt.

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19
Q

1.19 Welche Aussagen zum Modell der Preparedness sind nicht richtig?
Wählen Sie 2 Antworten!
a. Erklärt Angststörungen
b. Geht von Äquipotenzialität aus
c. Biologische Prädisposition
d. Stützt sich auf Kontiguität
e. Artspezifisch leicht lernbar

A

Richtige Antworten: b, d
Erklärung: Preparedness widerspricht der Äquipotenzialität und dem Kontiguitätsgesetz, da bestimmte Reize schneller gelernt werden können.

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20
Q

1.20 Welches Konzept beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegen Stressoren?

A

Richtige Antwort: Resilienz
Erklärung: Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen durch persönliche und soziale Ressourcen zu bewältigen.

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21
Q

1.21 Welche Begriffe gehören zum Fünf-Faktoren-Modell?
Wählen Sie 3 Antworten!
a. Neurotizismus
b. Gewissenhaftigkeit
c. Psychotizismus
d. Offenheit für Erfahrungen
e. Inkongruenz
f. Dominanz

A

Richtige Antworten: a, b, d
Erklärung: Die ‘Big Five’ umfassen u.a. Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen.

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22
Q

1.22 Welche Aussage zur Plastizität des Gehirns trifft am wenigsten zu?
a. Blinde entwickeln taktile Fähigkeiten
b. Plastizität nötig für Lernen
c. Plastizität nötig für Reifung
d. Deprivation verhindert Ausbildung
e. Keine Plastizität im Alter

A

Richtige Antwort: e
Erklärung: Auch ältere Menschen besitzen neuronale Plastizität, wenn auch in geringerem Maße.

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23
Q

1.23 Was ist kein Merkmal einer Orientierungsreaktion?
a. Herzratensteigerung
b. Hinwendung zum Reiz
c. Alpha-Blockade
d. Erhöhte Hautleitfähigkeit
e. Verengte periphere Gefäße

A

Richtige Antwort: a
Erklärung: Bei der Orientierungsreaktion sinkt die Herzrate kurzfristig – eine Steigerung kennzeichnet eine Schreckreaktion.

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24
Q

1.24 Welche Aussage über Habituation ist falsch?
a. Hohe Aktivierung verlangsamt Habituation
b. Subjektive Bedeutung beeinflusst Geschwindigkeit
c. Stimulanzien erschweren Habituation
d. Hohe Reizintensität beschleunigt Habituation
e. Wiederholung führt zur Habituation

A

Richtige Antwort: d
Erklärung: Hohe Reizintensität verlangsamt die Habituation meist, nicht beschleunigt sie.

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25
1.25 Welcher Ansatz beschreibt psychische Störung als erlernte soziale Rolle durch Etikettierung?
Richtige Antwort: Labeling- oder Etikettierungsansatz Erklärung: Die Zuschreibung einer Diagnose beeinflusst das Selbstbild und Verhalten des Betroffenen.
26
1.26 Welche Aussagen zum Immunsystem treffen zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Immunreaktionen sind konditionierbar b. Alter senkt Immunkompetenz c. Kurzfristiger Stress senkt Immunantwort d. Langfristiger Stress steigert Immunkompetenz e. Soziale Isolation schwächt Immunsystem f. Stress aktiviert Hypothalamus-Hypophysen-Achse
Richtige Antworten: a, b, e Erklärung: Immunreaktionen sind konditionierbar; Alter und Isolation schwächen das Immunsystem. Kurzfristiger Stress kann es kurzfristig steigern.
27
1.27 Welche Konzepte stammen nicht von Freud? Wählen Sie 2 Antworten! a. Selbsterhaltungstrieb b. Wachstumsmotivation c. Sexualtrieb d. Todestrieb e. Selbstaktualisierungstendenz f. Ich-Trieb
Richtige Antworten: b, e Erklärung: Wachstumsmotivation und Selbstaktualisierung entstammen der humanistischen Psychologie (Maslow, Rogers).
28
1.28 Wie nennt man die Entwicklung vom Keim bis zum Erwachsenen?
Richtige Antwort: Ontogenese Erklärung: Ontogenese beschreibt die individuelle Entwicklung eines Organismus von der Befruchtung bis zum Tod.
29
1.29 Sie vergleichen zwei Therapieformen anhand realer Patienten – welche Studie ist das?
Richtige Antwort: Quasiexperimentelle Studie Erklärung: Es handelt sich um eine Quasiexperimentelle Studie, da keine Randomisierung, aber Parallelisierung erfolgt.
30
1.30 Was ist der Fremde-Situations-Test von Ainsworth? a. Experiment b. Feldstudie c. Laborstudie d. Quasiexperiment e. Einzelfallstudie
Richtige Antwort: c. Laborstudie Erklärung: Der Test wird unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt, typisch für eine Laborstudie.
31
1.31 Welche Aussagen zur Schlafarchitektur treffen zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Schlaftiefe morgens am größten b. REM: Muskelatonie c. REM-Phasen kürzer d. REM: erhöhte Herz-/Atemfrequenz e. REM leitet in Non-REM über
Richtige Antworten: b, d Erklärung: REM-Phasen sind durch Muskelatonie und autonome Aktivierung gekennzeichnet. Ihre Dauer nimmt im Verlauf der Nacht zu.
32
1.32 Welche Studie vergleicht retrospektiv Erkrankte und Gesunde anhand Risikofaktoren?
Richtige Antwort: Fall-Kontroll-Studie Erklärung: Bei der Fall-Kontroll-Studie werden rückblickend Risikofaktoren zwischen Kranken und Gesunden verglichen.
33
2.1 Welche der folgenden Aussagen kennzeichnen wesentliche Merkmale der tiefenpsychologischen Theoriebildung? Wählen Sie 3 Antworten! a. Aktuelle seelische Zustände haben eine psychogenetische Dimension. b. Die Psychoanalyse nimmt dynamische Vorgänge im Unbewussten an. c. Die ersten 6 Lebensjahre haben eine besondere ätiologische Relevanz. d. Das Ich enthält nur bewusste Inhalte. e. Vorbewusste Inhalte sind nicht bewusstseinsfähig.
Richtige Antworten: a, b, c Erklärung: Tiefenpsychologische Theorien betonen eine psychogenetische Entwicklung und unbewusste Prozesse in der Entstehung seelischer Störungen, insbesondere in der frühen Kindheit.
34
2.2 Ein 8-jähriger hyperaktiver Junge wird bei ruhigem Mitarbeiten verbal gelobt und bekommt eine lachende Sonne. Welche Formen der Verstärkung liegen vor? Wählen Sie 2 Antworten! a. Primäre Verstärkung b. Premack-Prinzip c. Soziale Verstärkung d. Prompting e. Sekundäre Verstärkung
Richtige Antworten: c, e Erklärung: Lob ist eine soziale Verstärkung, und die lachende Sonne wirkt als sekundärer Verstärker durch gelernte Assoziation.
35
2.3 Mit welchem Begriff bezeichnet man die Anzahl neuer Fälle einer Erkrankung in einem bestimmten Zeitraum?
Richtige Antwort: Inzidenz Erklärung: Die Inzidenz beschreibt die Anzahl der Neuerkrankungen in einem gegebenen Zeitraum, meist pro Jahr.
36
2.4 Was ist ein additives Trauma? Wählen Sie 1 Antwort! a. Mehrere traumatische Erfahrungen nacheinander b. Nicht traumatische Erfahrungen summieren sich c. Mehrere traumatische Erfahrungen gleichzeitig d. Trauma trifft auf neurotische Störung e. Keine ist richtig
Richtige Antwort: c Erklärung: Ein additives Trauma liegt vor, wenn mehrere einzeln traumatisch wirkende Erfahrungen gleichzeitig auftreten.
37
2.5 Welche Ich-Funktionen sind bei einer psychischen Dekompensation am häufigsten beeinträchtigt? Wählen Sie 3 Antworten! a. Realitätswahrnehmung b. Phantasiefähigkeit c. Impulssteuerung d. Reizschutz e. Regressionsfähigkeit
Richtige Antworten: a, c, d Erklärung: Bei Dekompensation sind Impulskontrolle, Reizschutz und Realitätsprüfung zentrale Ich-Funktionen, die versagen.
38
2.6 Welche Aussagen zur Epidemiologie affektiver Störungen treffen am ehesten zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Lebenszeitprävalenz Depression: 10–20% b. Bipolare Störungen: Frauen doppelt so häufig c. Altersdepression häufigste psychische Erkrankung ab 65 d. Depressionserkrankungen treten heute später auf e. Geschlechterraten gleichen sich im Alter an
Richtige Antworten: a, c, e Erklärung: Bipolare Störungen zeigen kein klares Geschlechtsgefälle, während Depressionen bei Frauen häufiger sind, aber sich im Alter annähern.
39
2.7 Man unterscheidet klassische Konditionierung, operante Konditionierung und Lernen am Modell. Welche vierte Lernform gibt es?
Richtige Antwort: Lernen durch Einsicht Erklärung: Lernen durch Einsicht beschreibt das Erkennen von Zusammenhängen zur Lösung von Problemen.
40
2.8 Welcher Variablen des S-O-R-K-C-Schemas ist das Selbstregulationssystem von Kanfer et al. zugeordnet?
Richtige Antwort: Organismusvariable Erklärung: Die O-Variable steht für persönliche, kognitive und physiologische Prozesse, zu denen auch Selbstregulation zählt.
41
2.9 Neurosen … Wählen Sie 3 Antworten! a. beruhen auf organischer Grundlage b. dysfunktionale Lösungsversuche unbewusster Konflikte c. gehen auf infantile Konflikte zurück d. ausgelöst durch Versuchungs-/Versagungssituation e. stehen zufällig mit Entwicklung zusammen
Richtige Antworten: b, c, d Erklärung: Neurosen sind psychodynamisch verstandene Störungen ohne organische Ursache, die aus ungelösten frühkindlichen Konflikten entstehen.
42
2.10 Die Identifikation mit dem Aggressor ist … Wählen Sie 3 Antworten! a. Einfühlung in Angreifer b. Täterfindung c. Angstbewältigung durch Übernahme des Aggressors d. Beteiligung an Über-Ich-Bildung e. gleichzusetzen mit Wendung gegen das Selbst
Richtige Antworten: a, c, d Erklärung: Die Identifikation mit dem Aggressor beschreibt das Verinnerlichen feindlicher Handlungen, z. B. zur Angstabwehr oder in der Entwicklung des Über-Ichs.
43
2.11 Welche Ängste treten bei Borderline-Störungen am ehesten auf? Wählen Sie 2 Antworten! a. Verlassenheitsängste b. Angst vor Selbstobjektverlust c. Gewissensängste d. Verfolgungsängste e. Angst vor Liebesverlust
Richtige Antworten: a, d Erklärung: Verlassenheits- und Verfolgungsängste sind zentral auf niederen Strukturniveaus wie bei Borderline-Störungen.
44
2.12 Welche Abwehrmechanismen sind typisch für Borderlinestörungen? Wählen Sie 3 Antworten! a. Spaltung b. Projektive Identifizierung c. Rationalisierung d. Primitive Verleugnung e. Verschiebung
Richtige Antworten: a, b, d Erklärung: Spaltung, projektive Identifizierung und primitive Verleugnung gelten als spezifisch für das Borderline-Spektrum.
45
2.13 Bei welchem Abwehrmechanismus werden eigene Wünsche anderen zugeschrieben? a. Introjektion b. Projektion c. Verdrängung d. Reaktionsbildung e. Wendung gegen das Selbst
Richtige Antwort: b Erklärung: Bei Projektion werden eigene inakzeptable Impulse oder Wünsche auf andere übertragen.
46
2.14 Wie nennt Freud die symbolhafte Umwandlung psychischer Konflikte in Körpersymptome?
Richtige Antwort: Konversion Erklärung: Konversion ist der Mechanismus, bei dem seelische Konflikte in körperliche Symptome überführt werden – typisch für Hysterie.
47
2.15 Welcher Abwehrmechanismus liegt vor: Erotischer Traum vom Lehrer nach Vaterbesuch?
Richtige Antwort: c (Verschiebung) Erklärung: Der libidinöse Impuls gegenüber dem Vater wird auf eine andere Person verschoben, um Konflikte zu vermeiden.
48
2.16 Zwangshandlungen nach Gedanken an Infektion – welcher Abwehrmechanismus liegt vor? a. Spaltung b. Projektion c. Intellektualisierung d. Ungeschehenmachen e. Wendung gegen das Selbst
Richtige Antwort: d Erklärung: Ungeschehenmachen ist typisch für Zwangsstörungen – das ritualisierte Verhalten soll den Gedanken neutralisieren.
49
2.17 Selbstvorwürfe nach Trennung – welcher Abwehrmechanismus? a. Wendung gegen das Selbst b. Verschiebung c. Somatisierung d. Intellektualisierung e. Verleugnung
Richtige Antwort: a Erklärung: Der aggressive Impuls wird gegen das eigene Selbst gerichtet – typisch für depressive Mechanismen.
50
2.18 »Ich liebe meine Schwester sehr«, obwohl Mutter von Eifersucht berichtet. Welcher Mechanismus? a. Verschiebung b. Reaktionsbildung c. Idealisierung d. Wendung gegen das Selbst e. Projektive Identifizierung
Richtige Antwort: b Erklärung: Reaktionsbildung ist die Umkehr eines abgewehrten Impulses in sein Gegenteil – übermäßige Fürsorge statt Eifersucht.
51
2.19 Welche Aussage ist am ehesten falsch bzgl. psychodynamischer Konflikte? a. Aktualkonflikt aktiviert vergangene Triebregungen b. Oft unbewusster Grundkonflikt hinter Aktualkonflikt c. Unbewusste Konflikte = gegensätzliche Bedürfnisse d. Jeder interpersonelle Konflikt = unbewusster Konflikt e. Psychosomatik kann durch unbewussten Konflikt entstehen
Richtige Antwort: d Erklärung: Nicht alle interpersonellen Konflikte haben unbewusste Ursachen – sie können auch situativ entstehen.
52
2.20 Welches Modell passt am wenigsten zu psychoanalytischen Symptomentstehung? a. Intrusive Traumaerinnerung b. Trauma-Dissoziation c. Blockierte Triebimpulse d. Direkte Entwicklungsstörung e. Ersatzbildung für Entwicklungsschaden
Richtige Antwort: c Erklärung: Triebimpulsblockade allein erzeugt kein Symptom – erst im Kompromiss mit Verdrängung entsteht Symptom.
53
2.21 Beispiel Morbus-Crohn-Patient – psychologisches Drama – welcher Mechanismus? Antwortmöglichkeiten implizit
Richtige Antwort: Projektive Identifizierung Erklärung: Der Patient projiziert unerträgliche Anteile in die Psychologin, die dann im Sinne dieser Impulse reagiert.
54
2.22 Welche Aussage zur Affektsomatisierung ist falsch? a. Reaktivierung früherer Reaktionsmuster möglich b. Körper wird Zentrum der Wahrnehmung c. Ablenkung vom Affekterleben d. Symptome = Affektkorrelate e. Keine Entlastung vom Affekterleben
Richtige Antwort: e Erklärung: Affektsomatisierung bewirkt eine kurzfristige Entlastung vom psychischen Affekterleben.
55
2.23 Was ist der primäre Krankheitsgewinn bei neurotischer Symptomatik?
Richtige Antwort: Angstminderung und/oder partielle Triebbefriedigung Erklärung: Das Symptom reduziert unbewusste Konfliktspannung und erlaubt teilweise Triebbefriedigung.
56
2.24 Welche Aussage zum Einfluss soziodemographischer Merkmale ist am wenigsten korrekt? a. Frauen höhere Depressionsprävalenz b. Soziale Schicht beeinflusst Risiko c. Drift-Hypothese: Störung → Abstieg d. Trigger-Hypothese: Abstieg → Störung e. Familienstand hat keinen Einfluss
Richtige Antwort: e Erklärung: Der Familienstand beeinflusst psychische Gesundheit stark – z. B. erhöhtes Risiko bei Alleinstehenden.
57
2.25 Verlauf schizophrene Erkrankungen – welche Aussage trifft am ehesten zu? a. chronisch-progredient b. akute Schübe c. defektbildend d. nicht vorhersehbar e. eher günstig
Richtige Antwort: d Erklärung: Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich – von Spontanremission bis zu schweren chronischen Verläufen.
58
2.26 Was bezeichnet der Begriff ‚sekundärer Krankheitsgewinn‘? Antworten implizit
Richtige Antwort: Sekundärer Krankheitsgewinn Erklärung: Objektive psychosoziale Vorteile durch bereits bestehende Erkrankung, z. B. Schonung, Aufmerksamkeit.
59
2.27 Was bedeutet ‚Löschung‘ im lernpsychologischen Sinn? a. Entfernung positiver Verstärkung b. Fading c. Chaining d. Entfernen negativer Konsequenz e. positive Konsequenz setzen
Richtige Antwort: a Erklärung: Löschung bedeutet Entfernen der aufrechterhaltenden Verstärkung – Verhalten wird nicht mehr belohnt.
60
2.28 Welche Aussagen zur psychoanalytischen Theorie treffen am wenigsten zu? a. Triebkonflikt mit Elterninstanzen b. Ich-Psychologie = Ich-Funktionen c. Objektbeziehung = internalisierte Erfahrungen d. Selbstpsychologie integriert Triebtheorie e. Keine Modelle durch Forschung bestätigt
Richtige Antworten: d, e Erklärung: Kohuts Selbstpsychologie grenzt sich bewusst von der Triebtheorie ab. Einige psychoanalytische Modelle wurden durch Forschung bestätigt.
61
2.29 6-jähriges Mädchen – gebissen – was ist der Reiz ‚Hund‘ jetzt? a. Bestrafung b. konditionierter Reiz c. unbedingter Reiz d. Dishabituationsreiz e. neutraler Reiz
Richtige Antwort: b Erklärung: Durch die Kopplung mit dem Biss wurde der zuvor neutrale Reiz zum konditionierten Reiz.
62
2.30 Mädchen reagiert auf Wort ‚Hund‘ mit Angst – welcher Lernmechanismus? a. Reaktionsgeneralisierung b. Habituation c. Konditionierung höherer Ordnung d. Stellvertretendes Lernen e. Instrumentelles Lernen
Richtige Antwort: c Erklärung: Ein neuer Reiz (das Wort) wird durch Kopplung mit dem konditionierten Reiz (Hund) selbst konditioniert.
63
2.31 Wann ist eine Kompromissbildung pathologisch? Welche Aussage ist falsch? a. Restriktion von Triebabkömmlingen b. Übermaß an Affekt c. Ich-Funktionshemmung d. Selbstverletzung e. zu schwache Umweltkonflikte
Richtige Antwort: e Erklärung: Pathologische Kompromisse gehen meist mit übermäßigen Konflikten mit der Umwelt einher, nicht mit zu geringen.
64
2.32 Welcher Bindungstyp birgt laut Forschung ein Risiko für psychische Störungen? a. unsicher-vermeidend b. unsicher-ambivalent c. desorganisiert d. alle drei genannten e. kein Zusammenhang
Richtige Antwort: d Erklärung: Alle drei gestörten Bindungstypen sind mit einem erhöhten Risiko für spätere psychische Störungen assoziiert.
65
2.33 Welcher Verstärkerplan: Verhalten wird in unterschiedlichen Zeitabständen verstärkt? a. kontinuierlich, fixer Zeitplan b. intermittierend, variabler Quotenplan c. intermittierend, fixer Zeitplan d. kontinuierlich, variabler Zeitplan e. partiell, variabler Zeitplan
Richtige Antwort: e Erklärung: Ein variabler Intervallplan verstärkt Verhalten nach unregelmäßigen Zeitabständen – typische partielle Verstärkung.
66
2.34 Welche Aussagen zu Persönlichkeitsstörungen treffen zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Prävalenz insgesamt 30 % b. Narzisstische PS < 1 % c. Borderline nimmt ab d. Abhängige/sicherheitsbedürftige PS häufiger bei Frauen e. Dissoziale PS häufiger bei Männern f. Anankastische PS gleich verteilt
Richtige Antworten: b, d, e Erklärung: Gesamtprävalenz liegt bei ca. 10 %, narzisstische PS unter 1 %, Borderline eher zunehmend. Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen.
67
2.35 Begriff für Verzicht auf kurzfristige Belohnung für langfristiges Ziel im Selbstmanagement nach Kanfer?
Richtige Antwort: Selbstkontrolle Erklärung: Selbstkontrolle bezeichnet die bewusste Regulation, um langfristige Ziele zu erreichen, z. B. Rauchverzicht zugunsten von Gesundheit.
68
2.36 Aussage zum Systemmodell menschlichen Verhaltens nach Kanfer – was ist korrekt? a. Auslöser nur α-Variablen b. Konsequenzen nicht in Verhaltensebenen darstellbar c. Reaktionsebene unterscheidet α-, β-, γ-Variablen d. O-Variable = nur α, β e. β-Variablen nie auslösend
Richtige Antwort: c Erklärung: Reaktionen werden auf Verhaltensebene (α), Kognitionsebene (β) und physiologischer Ebene (γ) beschrieben.
69
2.37 Aussagen zum transaktionalen Stressmodell – was trifft zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Primär: Bewältigungsmöglichkeiten b. Sekundär: Folgen abschätzen c. Primär: Gefahr erkennen d. Sekundär: Erfolg prüfen e. Sekundär: Bewältigungsressourcen bewerten
Richtige Antworten: c, e Erklärung: Die primäre Bewertung klärt, ob eine Situation bedrohlich ist, die sekundäre bewertet Ressourcen zur Bewältigung.
70
2.38 Was trifft auf relatives Risiko zu? a. Anteil Erkrankter an Population b. Neuerkrankung zwischen zwei Zeitpunkten c. Differenz Risiko mit/ohne Exposition d. Produkt aus Risiko x Anzahl Personen e. Quotient zweier Inzidenzen (exponiert/nicht-exponiert)
Richtige Antwort: e Erklärung: Das relative Risiko ist das Verhältnis der Inzidenz unter Exponierten zur Inzidenz bei Nicht-Exponierten.
71
2.39 Risikofaktor mit niedrigem RR, aber hohem attributablen Risiko – was stimmt? a. keine Bedeutung b. sehr hohes individuelles Risiko c. sehr hohes Risiko, aber geringe Erklärungskraft d. sehr hohes Risiko + hohe Erklärungskraft e. geringes Risiko, aber hohe Erklärungskraft
Richtige Antwort: e Erklärung: Das individuelle Risiko ist gering, aber wegen der Häufigkeit in der Population erklärt der Faktor viele Fälle.
72
2.40 Welcher Begriff nach Antonovsky beschreibt Vertrauen in Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit der Welt?
Richtige Antwort: Kohärenzsinn Erklärung: Der Kohärenzsinn ist ein zentrales Konzept der Salutogenese und beschreibt eine positive, gesunde Lebensorientierung.
73
2.41 Welche Aussagen zu Odds Ratios treffen zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. OR = Faktor zur Risikoerhöhung bei Exposition b. Nur in prospektiven Studien c. Nur positive Werte, <1 unwichtig d. Quotient von Wahrscheinlichkeiten e. In analytischer Epidemiologie häufig verwendet
Richtige Antworten: a, d, e Erklärung: Odds Ratios können auch retrospektiv verwendet werden, Werte <1 zeigen Schutzfaktoren, nicht Irrelevanz.
74
2.42 Was ist Mentalisierungsfähigkeit? a. Impulssteuerung b. Reflektieren mentaler Zustände c. Sublimierung d. Handlungsfolgen antizipieren e. Realitätsprüfung
Richtige Antwort: b Erklärung: Mentalisierung bedeutet, eigenes und fremdes Verhalten auf innere Zustände (z. B. Gefühle, Gedanken) zurückzuführen.
75
2.43 Frau spricht über Partner, der nichts weiß – welcher Abwehrmechanismus? a. Verleugnung b. Verdrängung c. Projektion d. Verschiebung e. Ungeschehenmachen
Richtige Antwort: a Erklärung: Die Realität (keine Beziehung) wird ausgeblendet. Das ist typisch für Verleugnung, besonders bei hysterischen oder psychotischen Strukturen.
76
3.1 Ein Patient berichtet beim Erstkontakt, er leide seit mehreren Monaten unter plötzlich auftretendem Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüchen, Übelkeit und der Angst, umzufallen bzw. die Kontrolle über sich zu verlieren. Eine körperliche Untersuchung zur organischen Differenzialdiagnostik sei bereits durchgeführt worden. Es wird eine ausführliche verhaltenstherapeutische Diagnostik geplant, bei der unterschiedliche diagnostische Instrumente zur Informationsgewinnung eingesetzt werden sollen. Welche der folgenden diagnostischen Instrumente finden hier am ehesten Anwendung? a. DIPS b. Selbstbeobachtungsprotokolle in Form von Angsttagebüchern c. FPI d. Fragebogen zu körperbezogenen Ängsten, Kognitionen und Vermeidung e. Goal-Attainment-Skalierung
Richtige Antworten: a, b, d Erklärung: Das DIPS ist ein strukturiertes Interview zur Diagnose psychischer Störungen. Selbstbeobachtungsprotokolle geben Aufschluss über Symptomverlauf und auslösende Bedingungen. Der Fragebogen zu körperbezogenen Ängsten erfasst Angst, kognitive und Vermeidungsaspekte – wichtig bei Angststörungen. FPI (Persönlichkeitsdiagnostik) und Goal-Attainment-Skalierung (Zielerreichung) sind hier weniger relevant.
77
3.2 Eine Patientin berichtet, während des Geschlechtsverkehrs oftmals keine angenehmen Empfindungen und Gefühle zu haben, obwohl sie zuvor ein sexuelles Verlangen verspüre, keine Angst vor dem Verkehr habe, ihre körperlichen Reaktionen normal seien und sie einen Orgasmus bekomme. Eine primär organische Ursache kann ausgeschlossen werden. Welche Diagnose trifft am ehesten zu? a. Sexuelle Aversion (F52.10) b. Mangelnde sexuelle Befriedigung (F52.11) c. Orgasmusstörung (F53.3) d. Dyspareunie (F52.6) e. Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen (F52.0)
Richtige Antwort: b Erklärung: Die Patientin erlebt keine angenehmen Empfindungen trotz Verlangen und Orgasmus. Dies spricht für mangelnde sexuelle Befriedigung. Keine Hinweise auf Angst (a), Orgasmusprobleme (c), Schmerzen (d) oder vermindertes Verlangen (e).
78
3.3 Was misst der Raven-Test? a. Intelligenz b. Leistungsmotivation c. Aufmerksamkeit d. Konzentration e. Lesefähigkeit
Richtige Antwort: a Erklärung: Der Raven-Test ist ein sprachfreier Intelligenztest, der insbesondere logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten erfasst. Er eignet sich gut für sprachlich eingeschränkte oder fremdsprachige Personen.
79
3.4 Was sagt ein hoher Testwert im Beck-Depressions-Inventar (BDI) aus?
Richtige Antwort: Ausgeprägter Schweregrad einer Depression Erklärung: Der BDI ist ein Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung des Schweregrads depressiver Symptome. Höhere Werte deuten auf schwerere depressive Zustände hin – gestuft in keine, minimale, leichte, mittlere und schwere Depression.
80
3.5 Welche der folgenden Aussagen sind in Bezug auf die gebräuchlichen Klassifikationssysteme psychischer Störungen (ICD-10 und DSM-IV) richtig? a. Die Psychodynamik der Genese psychischer Störungen wird in der ICD-10 umfassend beschrieben. b. ICD-10 und DSM-IV sind durch einen deskriptiven Ansatz gekennzeichnet. c. Die begriffliche Unterscheidung zwischen Neurose und Psychose wird in beiden Klassifikationssystemen weitestgehend vermieden. d. ICD-10 und DSM-IV ersetzen den Begriff Krankheit durch Störung. e. Im Kapitel G der ICD-10 findet sich die Systematik der psychiatrischen und psychischen Störungen.
Richtige Antworten: b, c, d Erklärung: Beide Systeme verfolgen einen deskriptiven Ansatz ohne tiefere psychodynamische Theorien (a falsch). Der Begriff ‚Störung‘ ersetzt ‚Krankheit‘. Kapitel G behandelt neurologische, nicht psychiatrische Störungen (e falsch).
81
3.6 Was ist nach ICD-10 die Mindestdauer einer paranoid-schizophrenen Episode? a. 2 Wochen b. 1 Monat c. 3 Monate d. 6 Monate e. 1 Jahr
Richtige Antwort: b Erklärung: Nach ICD-10 müssen typische Symptome über einen Zeitraum von mindestens einem Monat bestehen, um die Diagnose einer Schizophrenie stellen zu können.
82
3.7 In einem diagnostischen Erstgespräch erweist es sich i.d.R. als günstig, a. sich als Therapeut durch die aktuelle Beziehung zum Patienten bei den diagnostischen Hypothesen möglichst nicht beeinflussen zu lassen. b. die persönliche Form der Krankheitsbewältigung und die gegenwärtige Lebenssituation des Patienten zu beachten und zu respektieren. c. ein verständliches pathogenetisches Modell als Verständigungsgrundlage zu finden. d. die körperlichen Aspekte von Krankheiten mit psychosozialem Hintergrund zu vernachlässigen. e. möglichst klar und nicht zu langatmig oder theoretisch zu reden.
Richtige Antworten: b, c, e Erklärung: Eine empathische, lebensweltlich orientierte und transparente Kommunikation fördert die therapeutische Beziehung. Körperliche Aspekte (d) dürfen nicht vernachlässigt werden. Die Beziehung beeinflusst die Diagnostik (a ist falsch).
83
3.8 Was kennzeichnet eine Konversionsstörung? a. Eine Konversionsstörung sieht wie eine körperliche Erkrankung aus und wird daher im DSM-IV unter den »somatoformen Störungen« klassifiziert. b. Prädisponierend kann eine Schwäche bei der Bewältigung von Konfliktsituationen sein, z. B. als Folge einer Triangulierungsstörung. c. Bei Vorliegen körperlicher Befunde, die das Beschwerdebild erklären können, ist eine Konversion ausgeschlossen. d. Konversionsstörungen müssen von den »dissoziativen Störungen« mit der dort vorliegenden Trennung von Erleben und Verhalten unterschieden werden. e. Einzelne Konversionssymptome können bei unterschiedlichen Störungsbildern auftreten. f. Es ist therapeutisch hilfreich, Konversion als eine rein psychogene Erkrankung aufzufassen.
Richtige Antworten: a, b, e Erklärung: Konversionsstörungen können wie somatische Erkrankungen wirken. Psychosoziale Konflikte spielen eine wichtige Rolle. Körperliche Befunde schließen Konversion nicht zwingend aus. Der rein psychogene Erklärungsansatz kann die therapeutische Beziehung belasten.
84
3.9 Eine Patientin berichtet, seitdem ihr Mann für mehrere Semester ins Ausland gegangen sei, leide sie verstärkt unter Neurodermitis im Gesicht und an den Armen ... Welche Diagnose ist hier nach ICD-10 am ehesten in Betracht zu ziehen? a. Somatisierungsstörung (F45.0) b. Akute Belastungsreaktion (F43.0) c. Konversionsstörung (F44) d. Psychische Faktoren oder Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten (F54) e. Dysthymia (F34.1)
Richtige Antwort: d Erklärung: Es handelt sich um eine organisch klassifizierte Erkrankung (Neurodermitis), deren Verlauf durch psychische Faktoren beeinflusst wird – klassifiziert unter F54.
85
3.10 Zu welchem Zweck wird das Persönlichkeits-Stil und Störungsinventar PSSI von J. Kuhl und M. Kazén eingesetzt? a. Screening auf mögliche Störungen b. Erfassung sozialer Kompetenz c. Diagnostik Persönlichkeitsstörungen d. Erfassung nichtpathologischer Persönlichkeitsstile e. Eignungsdiagnostik für Leistungsmotivation
Richtige Antwort: d Erklärung: Das PSSI erfasst Persönlichkeitsstile, die nicht zwangsläufig pathologisch sind, sondern Stile nahe den Persönlichkeitsstörungen beschreiben.
86
3.11 Was gehört nicht zu den Wahrnehmungsstörungen? a. Akoasmen b. Illusionäre Verkennungen c. Optische Halluzinationen d. Wahnwahrnehmungen e. Zönästhetische Halluzinationen
Richtige Antwort: d Erklärung: Wahnwahrnehmungen sind Fehlinterpretationen realer Wahrnehmungen und zählen zu Denkstörungen, nicht zu Wahrnehmungsstörungen.
87
3.12 Welche Merkmale treten beim Kokainentzugssyndrom am wenigsten wahrscheinlich auf? a. Lethargie und Müdigkeit b. Krampfanfälle c. Psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe d. Appetitsteigerung e. Schlafstörungen
Richtige Antwort: b Erklärung: Krampfanfälle sind eher typisch für Alkohol- oder Benzodiazepinentzug. Kokainentzug verursacht vor allem psychovegetative Symptome.
88
3.13 Bei der Behandlung sog. transsexueller Patienten ist besonders zu beachten: a. In der Regel chronische Suizidalität b. In der Regel starkes Bedürfnis nach Abhängigkeit c. In der Regel starker Wunsch nach Geschlechtsumwandlung d. In der Regel zwanghafte sexuelle Phantasien mit süchtiger Inszenierung e. In der Regel starke Fremdgefährdung
Richtige Antworten: a, c Erklärung: Transsexuelle Patienten zeigen häufig einen ausgeprägten Wunsch nach operativer Geschlechtsumwandlung und sind oft chronisch suizidal. Abhängigkeit, süchtige Phantasien oder Fremdgefährdung sind nicht typisch.
89
3.14 Welche Charakteristika kennzeichnen am wenigsten die histrionische Persönlichkeitsstörung nach ICD-10? a. Oberflächliche und labile Affektivität b. Suggestibilität c. Missachtung sozialer Verpflichtungen d. Unfähigkeit zur Impulskontrolle e. Theatralischer Ausdruck von Gefühlen f. Hyperemotionalität g. Verlangen nach Anerkennung und Aufmerksamkeit h. Emotionale Instabilität
Richtige Antworten: c, d, h Erklärung: Diese Merkmale gehören eher zu dissozialen (c), emotional instabilen (d, h) Persönlichkeitsstörungen. Histrionische Persönlichkeiten zeigen vor allem Aufmerksamkeitssuche, theatralisches Verhalten und Suggestibilität.
90
3.15 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) … a. betreffen vegetative Symptome wie Herzklopfen b. äußern sich in durch das vegetative Nervensystem vermittelten Schmerzen c. betreffen Sensibilitäts- und willentlich kontrollierbare Körperfunktionen d. fokussieren auf ein oder zwei Organe e. zeigen anhaltende Sorge um eine schwere Erkrankung
Richtige Antwort: c Erklärung: Dissoziative Störungen betreffen Funktionen wie Bewegung oder Wahrnehmung, die normalerweise willentlich kontrollierbar sind. Andere Optionen beschreiben somatoforme oder hypochondrische Störungen.
91
3.16 Welche Phänomene entsprechen am wenigsten dem schädlichen Gebrauch nach ICD-10? a. Kontrollverlust beim Trinken b. Reizbarkeit nach Rauchstopp c. Gastritis nach Flatrate-Partys d. Depression nach Cannabiskonsum e. Toleranzentwicklung gegenüber Alkohol f. Konflikt mit Partner wegen Trinken
Richtige Antworten: a, b, e Erklärung: Diese Merkmale (Kontrollverlust, Entzugssymptome, Toleranz) deuten eher auf Abhängigkeit hin. Schädlicher Gebrauch liegt vor bei körperlichen, psychischen oder sozialen Schäden durch Substanzkonsum (z. B. c, d, f).
92
3.17 Was gehört nach ICD-10 nicht zu den diagnostischen Kriterien der Bulimia nervosa? a. Krankhafte Furcht, zu dick zu werden b. Häufige Fressattacken c. Hypokaliämie d. Andauernde Beschäftigung mit dem Essen e. Entzündungen der Speiseröhre f. Zeitweilige Hungerperioden
Richtige Antworten: c, e Erklärung: Hypokaliämie und Entzündungen der Speiseröhre sind medizinische Folgen, aber keine Diagnosekriterien laut ICD-10. Diagnostisch relevant sind z. B. Fressattacken, Kontrollverlust, kompensatorische Maßnahmen und Körperschema-Störungen.
93
3.18 Die Haupt-Testgütekriterien sind: a. Ökonomie b. Nützlichkeit c. Objektivität d. Normierung e. Validität f. Vergleichbarkeit g. Reliabilität
Richtige Antworten: c, e, g Erklärung: Die Hauptgütekriterien eines psychologischen Tests sind Objektivität (Unabhängigkeit vom Untersucher), Validität (Gültigkeit) und Reliabilität (Zuverlässigkeit).
94
3.19 Welche der folgenden Aussagen zur Diagnostik psychischer Probleme bei Klein- und Vorschulkindern ist am ehesten richtig? a. Diagnostik ist unnötig b. Nur Ess-, Schlaf- und Ausscheidungsstörungen treten auf c. Diagnostik in diesem Alter ist nicht möglich d. Diagnostik muss Eltern-Kind-Beziehung etc. berücksichtigen e. Trennungsangst ist nicht diagnostizierbar vor dem 6. Lebensjahr
Richtige Antwort: d Erklärung: Diagnostik bei jungen Kindern ist sinnvoll und erforderlich. Sie muss die familiäre Beziehung, Entwicklungsphasen und körperliche Einflüsse berücksichtigen.
95
3.20 Verwirrtheitszustände mit Bewusstseinstrübung i. S. von Psychosen des exogenen Reaktionstyps kommen vor bei folgenden Erkrankungen: a. Depressionen b. Epilepsie c. Alkoholismus d. Demenz e. Panikstörung f. Schizophrenie
Richtige Antworten: b, c, d Erklärung: Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit treten bei exogenen Störungen wie Epilepsie, Demenz oder Alkoholmissbrauch auf. Depression, Panik und Schizophrenie zeigen meist klare Bewusstseinslage.
96
3.21 Welches der angegebenen Merkmale gehört typischerweise nicht zur Borderlinestörung? a. Verlust der Impulskontrolle b. Instabile zwischenmenschliche Beziehungen c. Symptomstabilität d. Angst vor Alleinsein e. Chronisches Gefühl der Leere und Langeweile
Richtige Antwort: c Erklärung: Symptomstabilität widerspricht der typischen wechselnden und instabilen Symptomatik bei Borderlinestörung.
97
3.22 Eine alleinstehende Patientin vernachlässigt ihre Freunde und Arbeit aus Angst, vom neuen Partner verlassen zu werden ... Welche Diagnose trifft nach ICD-10 am ehesten zu? a. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung b. Histrionische Persönlichkeitsstörung c. Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung d. Asthenische Persönlichkeitsstörung e. Negativistische Persönlichkeitsstörung
Richtige Antwort: d Erklärung: Die geschilderten Merkmale (Abhängigkeit, Angst vor Alleinsein, Unterordnung) sprechen für eine abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung.
98
3.23 Bei welchen Störungen sind dissoziative Symptome laut diagnostischen Kriterien nicht von besonderer Bedeutung? a. Borderlinepersönlichkeitsstörung b. Essstörungen c. PTBS d. Schizophrene Störungen e. Phobische und andere Angststörungen f. Dissoziale Persönlichkeitsstörung g. Demenz
Richtige Antworten: b, f, g Erklärung: Bei diesen Störungen stehen andere Symptome im Vordergrund. Dissoziative Phänomene wie Depersonalisation sind nicht diagnostisch zentral.
99
3.24 Welche Frage sollte in einem Fragebogen zur klinischen Depressivität nicht fehlen?
Richtige Antwort: Frage nach Selbstgefährdung Erklärung: Die Erfassung suizidaler Gedanken oder Absichten ist essenziell zur Risikoeinschätzung bei Depression.
100
3.25 Welches Testverfahren eignet sich nicht zur Messung der Intelligenz? a. HAWIE-Test b. MWT-Test c. D2-Test d. Binet-Simon-Test e. WMT-Test
Richtige Antwort: c Erklärung: Der D2-Test misst Aufmerksamkeit und Konzentration, nicht Intelligenz. Die übrigen Tests dienen der Intelligenzdiagnostik.
101
3.26 Welche Aussagen zu Sexualität und sexuellen Störungen sind richtig? a. Junge Menschen haben heute früher ersten Sexualverkehr b. Der sexuelle Leistungsdruck hat abgenommen c. Störungen der Geschlechtsidentität können schon im Kindesalter auftreten d. Homosexualität ist eine neurotische Perversion e. Sexuelle Funktionsstörungen haben zugenommen
Richtige Antworten: a, c, e Erklärung: A, C und E sind wissenschaftlich belegt. Aussage B ist nicht korrekt. D ist veraltet und diskriminierend.
102
3.27 Welches Symptom gehört nicht typischerweise zum schizophrenen Formenkreis? a. Visuelle Halluzinationen b. Psychomotorische Störungen c. Gedankenausbreitung d. Zerfahrenheit e. Beeinflussungswahn
Richtige Antwort: a Erklärung: Visuelle Halluzinationen sind untypisch und deuten eher auf organische Ursachen. Akustische Halluzinationen sind bei Schizophrenie typisch.
103
3.28 Was gehört nicht zu den Kriterien einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung nach DSM-IV? a. Verzögerung bei Routineaufgaben b. Neigung zu Schuld- und Reuegefühlen c. Vermeidung durch Vergessen d. Übermäßige Gewissenhaftigkeit e. Passives Widerstreben
Richtige Antworten: b, d Erklärung: Diese Merkmale passen eher zu depressiven bzw. anankastischen Persönlichkeitsstörungen, nicht zu passiv-aggressivem Verhalten.
104
3.29 Der Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen gehört nach ICD-10 zu … a. Störungen der Sexualpräferenz b. Störungen der Impulskontrolle c. Sexuellen Funktionsstörungen d. Störungen der Geschlechtsidentität e. Psychischen und Verhaltensstörungen in Verbindung mit sexueller Entwicklung
Richtige Antwort: d Erklärung: Der Transvestitismus ohne sexuelle Motivation wird als Störung der Geschlechtsidentität klassifiziert.
105
3.30 Beim Einsatz von Selbstbeurteilungsverfahren können Fehler auftreten. Wie nennt man den Fehler, wenn ein Proband alle Items im mittleren Bereich einstuft?
Richtige Antwort: Zentrale Tendenz oder Tendenz zur Mitte Erklärung: Dabei meidet der Befragte extreme Antworten – oft aus Unsicherheit oder bei unklaren Fragen.
106
3.31 Screeningverfahren für Suizidalität: 95 % der Suizidgefährdeten werden erkannt, aber auch 50 % der Nicht-Suizidalen. Was gilt? a. Hohe Spezifität und Sensitivität b. Geringe Spezifität und Sensitivität c. Geringe Spezifität, hohe Sensitivität d. Hohe Spezifität, geringe Sensitivität e. Hohe Reliabilität
Richtige Antwort: c Erklärung: Hohe Sensitivität bedeutet viele echte Positive werden erkannt. Geringe Spezifität bedeutet viele falsch Positive.
107
3.32 Welche Merkmale treffen für den Pavor nocturnus zu? a. Tritt meist im letzten Drittel des Schlafes auf b. Erwachen mit heftiger Angst und vegetativer Erregung c. Patienten sind rasch orientiert d. Patienten erinnern sich lebhaft e. Sofortige Ansprechbarkeit f. Dauer <10 min
Richtige Antworten: b, f Erklärung: Der Pavor nocturnus ist ein nächtlicher Angstanfall mit vegetativer Symptomatik. Patienten sind nicht ansprechbar und oft am nächsten Tag amnestisch.
108
3.33 Eine progressive Entscheidungsstrategie bei einem Screeningverfahren bedeutet: a. Cut-off sehr hoch ansetzen b. Cut-off im mittleren Bereich c. Cut-off sehr niedrig ansetzen d. Falsch positive Fehler riskieren e. Hohe Spezifität erzielen
Richtige Antworten: c, d Erklärung: Ein niedriger Cut-off erhöht die Sensitivität, verringert aber die Spezifität – viele falsch Positive sind möglich.
109
3.34 Welches der folgenden Testverfahren gehört nicht zu den Verbal-thematischen Verfahren? a. Thematischer Apperzeptionstest (TAT) b. Schwarzfuß-Test (SF-Test) c. Familie in Tieren d. Rosenzweig-Test e. Schulangst-Test (SAT)
Richtige Antwort: c Erklärung: 'Familie in Tieren' ist ein zeichnerisches Verfahren. Die anderen sind verbal-thematische projektive Verfahren.
110
3.35 Wie verschlüsselt man nach ICD-10 ein Burn-out-Syndrom? a. F48.0 b. F45.8 c. F43.2 d. F54 e. Z73.0
Richtige Antwort: e Erklärung: Burn-out ist keine psychische Erkrankung, sondern unter Z73.0 als Problem der Lebensbewältigung klassifiziert.
111
3.36 Welche Symptome gehören nicht zu den Ich-Störungen? a. Gedankenlautwerden b. Gedankeneingebung c. Gedankenausbreitung d. Gedankenabreißen e. Gedankenentzug
Richtige Antworten: a, d Erklärung: Gedankenlautwerden ist eine Halluzination, Gedankenabreißen eine formale Denkstörung. Die übrigen sind typische Ich-Störungen bei Schizophrenie.
112
3.37 Welche Aussagen zu affektiven Störungen treffen zu? a. Doppeldepression ist Dysthymia mit rezidivierender Depression b. Larvierte Depression äußert sich körperlich c. Bipolare II-Störung wird mit F39 verschlüsselt d. Schmerzen zählen zum somatischen Syndrom e. Rezidivierende manische Episoden = bipolare Störung
Richtige Antworten: b, e Erklärung: Larvierte Depression zeigt sich somatisch. Mehrere manische Episoden ohne Depression zählen zu bipolaren Störungen. Falsch: F39 ist unspezifisch; somatisches Syndrom hat andere Kriterien.
113
3.38 Welche Ereignisse gehören zu Typ-II-Traumata? a. Mobbing b. Verkehrsunfall c. Aids d. Krieg e. Amoklauf f. Zugunglück
Richtige Antworten: a, c, d Erklärung: Typ-II-Traumata sind andauernde oder wiederholte Belastungen. Typ-I-Traumata (z. B. Amok, Unfall) sind einmalig.
114
3.1 Ein Patient berichtet beim Erstkontakt, er leide seit mehreren Monaten unter plötzlich auftretendem Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüchen, Übelkeit und der Angst, umzufallen bzw. die Kontrolle über sich zu verlieren. Eine körperliche Untersuchung zur organischen Differenzialdiagnostik sei bereits durchgeführt worden. Es wird eine ausführliche verhaltenstherapeutische Diagnostik geplant, bei der unterschiedliche diagnostische Instrumente zur Informationsgewinnung eingesetzt werden sollen. Welche der folgenden diagnostischen Instrumente finden hier am ehesten Anwendung? a. DIPS b. Selbstbeobachtungsprotokolle in Form von Angsttagebüchern c. FPI d. Fragebogen zu körperbezogenen Ängsten, Kognitionen und Vermeidung e. Goal-Attainment-Skalierung
Richtige Antworten: a, b, d Erklärung: Das DIPS ist ein strukturiertes Interview zur Diagnose psychischer Störungen. Selbstbeobachtungsprotokolle geben Aufschluss über Symptomverlauf und auslösende Bedingungen. Der Fragebogen zu körperbezogenen Ängsten erfasst Angst, kognitive und Vermeidungsaspekte – wichtig bei Angststörungen. FPI (Persönlichkeitsdiagnostik) und Goal-Attainment-Skalierung (Zielerreichung) sind hier weniger relevant.
115
3.2 Eine Patientin berichtet, während des Geschlechtsverkehrs oftmals keine angenehmen Empfindungen und Gefühle zu haben, obwohl sie zuvor ein sexuelles Verlangen verspüre, keine Angst vor dem Verkehr habe, ihre körperlichen Reaktionen normal seien und sie einen Orgasmus bekomme. Eine primär organische Ursache kann ausgeschlossen werden. Welche Diagnose trifft am ehesten zu? a. Sexuelle Aversion (F52.10) b. Mangelnde sexuelle Befriedigung (F52.11) c. Orgasmusstörung (F53.3) d. Dyspareunie (F52.6) e. Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen (F52.0)
Richtige Antwort: b Erklärung: Die Patientin erlebt keine angenehmen Empfindungen trotz Verlangen und Orgasmus. Dies spricht für mangelnde sexuelle Befriedigung. Keine Hinweise auf Angst (a), Orgasmusprobleme (c), Schmerzen (d) oder vermindertes Verlangen (e).
116
3.3 Was misst der Raven-Test? a. Intelligenz b. Leistungsmotivation c. Aufmerksamkeit d. Konzentration e. Lesefähigkeit
Richtige Antwort: a Erklärung: Der Raven-Test ist ein sprachfreier Intelligenztest, der insbesondere logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten erfasst. Er eignet sich gut für sprachlich eingeschränkte oder fremdsprachige Personen.
117
3.4 Was sagt ein hoher Testwert im Beck-Depressions-Inventar (BDI) aus?
Richtige Antwort: Ausgeprägter Schweregrad einer Depression Erklärung: Der BDI ist ein Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung des Schweregrads depressiver Symptome. Höhere Werte deuten auf schwerere depressive Zustände hin – gestuft in keine, minimale, leichte, mittlere und schwere Depression.
118
3.5 Welche der folgenden Aussagen sind in Bezug auf die gebräuchlichen Klassifikationssysteme psychischer Störungen (ICD-10 und DSM-IV) richtig? a. Die Psychodynamik der Genese psychischer Störungen wird in der ICD-10 umfassend beschrieben. b. ICD-10 und DSM-IV sind durch einen deskriptiven Ansatz gekennzeichnet. c. Die begriffliche Unterscheidung zwischen Neurose und Psychose wird in beiden Klassifikationssystemen weitestgehend vermieden. d. ICD-10 und DSM-IV ersetzen den Begriff Krankheit durch Störung. e. Im Kapitel G der ICD-10 findet sich die Systematik der psychiatrischen und psychischen Störungen.
Richtige Antworten: b, c, d Erklärung: Beide Systeme verfolgen einen deskriptiven Ansatz ohne tiefere psychodynamische Theorien (a falsch). Der Begriff ‚Störung‘ ersetzt ‚Krankheit‘. Kapitel G behandelt neurologische, nicht psychiatrische Störungen (e falsch).
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3.6 Was ist nach ICD-10 die Mindestdauer einer paranoid-schizophrenen Episode? a. 2 Wochen b. 1 Monat c. 3 Monate d. 6 Monate e. 1 Jahr
Richtige Antwort: b Erklärung: Nach ICD-10 müssen typische Symptome über einen Zeitraum von mindestens einem Monat bestehen, um die Diagnose einer Schizophrenie stellen zu können.
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3.7 In einem diagnostischen Erstgespräch erweist es sich i.d.R. als günstig, a. sich als Therapeut durch die aktuelle Beziehung zum Patienten bei den diagnostischen Hypothesen möglichst nicht beeinflussen zu lassen. b. die persönliche Form der Krankheitsbewältigung und die gegenwärtige Lebenssituation des Patienten zu beachten und zu respektieren. c. ein verständliches pathogenetisches Modell als Verständigungsgrundlage zu finden. d. die körperlichen Aspekte von Krankheiten mit psychosozialem Hintergrund zu vernachlässigen. e. möglichst klar und nicht zu langatmig oder theoretisch zu reden.
Richtige Antworten: b, c, e Erklärung: Eine empathische, lebensweltlich orientierte und transparente Kommunikation fördert die therapeutische Beziehung. Körperliche Aspekte (d) dürfen nicht vernachlässigt werden. Die Beziehung beeinflusst die Diagnostik (a ist falsch).
121
3.8 Was kennzeichnet eine Konversionsstörung? a. Eine Konversionsstörung sieht wie eine körperliche Erkrankung aus und wird daher im DSM-IV unter den »somatoformen Störungen« klassifiziert. b. Prädisponierend kann eine Schwäche bei der Bewältigung von Konfliktsituationen sein, z. B. als Folge einer Triangulierungsstörung. c. Bei Vorliegen körperlicher Befunde, die das Beschwerdebild erklären können, ist eine Konversion ausgeschlossen. d. Konversionsstörungen müssen von den »dissoziativen Störungen« mit der dort vorliegenden Trennung von Erleben und Verhalten unterschieden werden. e. Einzelne Konversionssymptome können bei unterschiedlichen Störungsbildern auftreten. f. Es ist therapeutisch hilfreich, Konversion als eine rein psychogene Erkrankung aufzufassen.
Richtige Antworten: a, b, e Erklärung: Konversionsstörungen können wie somatische Erkrankungen wirken. Psychosoziale Konflikte spielen eine wichtige Rolle. Körperliche Befunde schließen Konversion nicht zwingend aus. Der rein psychogene Erklärungsansatz kann die therapeutische Beziehung belasten.
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3.9 Eine Patientin berichtet, seitdem ihr Mann für mehrere Semester ins Ausland gegangen sei, leide sie verstärkt unter Neurodermitis im Gesicht und an den Armen ... Welche Diagnose ist hier nach ICD-10 am ehesten in Betracht zu ziehen? a. Somatisierungsstörung (F45.0) b. Akute Belastungsreaktion (F43.0) c. Konversionsstörung (F44) d. Psychische Faktoren oder Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten (F54) e. Dysthymia (F34.1)
Richtige Antwort: d Erklärung: Es handelt sich um eine organisch klassifizierte Erkrankung (Neurodermitis), deren Verlauf durch psychische Faktoren beeinflusst wird – klassifiziert unter F54.
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3.10 Zu welchem Zweck wird das Persönlichkeits-Stil und Störungsinventar PSSI von J. Kuhl und M. Kazén eingesetzt? a. Screening auf mögliche Störungen b. Erfassung sozialer Kompetenz c. Diagnostik Persönlichkeitsstörungen d. Erfassung nichtpathologischer Persönlichkeitsstile e. Eignungsdiagnostik für Leistungsmotivation
Richtige Antwort: d Erklärung: Das PSSI erfasst Persönlichkeitsstile, die nicht zwangsläufig pathologisch sind, sondern Stile nahe den Persönlichkeitsstörungen beschreiben.
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3.11 Was gehört nicht zu den Wahrnehmungsstörungen? a. Akoasmen b. Illusionäre Verkennungen c. Optische Halluzinationen d. Wahnwahrnehmungen e. Zönästhetische Halluzinationen
Richtige Antwort: d Erklärung: Wahnwahrnehmungen sind Fehlinterpretationen realer Wahrnehmungen und zählen zu Denkstörungen, nicht zu Wahrnehmungsstörungen.
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3.12 Welche Merkmale treten beim Kokainentzugssyndrom am wenigsten wahrscheinlich auf? a. Lethargie und Müdigkeit b. Krampfanfälle c. Psychomotorische Verlangsamung oder Unruhe d. Appetitsteigerung e. Schlafstörungen
Richtige Antwort: b Erklärung: Krampfanfälle sind eher typisch für Alkohol- oder Benzodiazepinentzug. Kokainentzug verursacht vor allem psychovegetative Symptome.
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3.13 Bei der Behandlung sog. transsexueller Patienten ist besonders zu beachten: a. In der Regel chronische Suizidalität b. In der Regel starkes Bedürfnis nach Abhängigkeit c. In der Regel starker Wunsch nach Geschlechtsumwandlung d. In der Regel zwanghafte sexuelle Phantasien mit süchtiger Inszenierung e. In der Regel starke Fremdgefährdung
Richtige Antworten: a, c Erklärung: Transsexuelle Patienten zeigen häufig einen ausgeprägten Wunsch nach operativer Geschlechtsumwandlung und sind oft chronisch suizidal. Abhängigkeit, süchtige Phantasien oder Fremdgefährdung sind nicht typisch.
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3.14 Welche Charakteristika kennzeichnen am wenigsten die histrionische Persönlichkeitsstörung nach ICD-10? a. Oberflächliche und labile Affektivität b. Suggestibilität c. Missachtung sozialer Verpflichtungen d. Unfähigkeit zur Impulskontrolle e. Theatralischer Ausdruck von Gefühlen f. Hyperemotionalität g. Verlangen nach Anerkennung und Aufmerksamkeit h. Emotionale Instabilität
Richtige Antworten: c, d, h Erklärung: Diese Merkmale gehören eher zu dissozialen (c), emotional instabilen (d, h) Persönlichkeitsstörungen. Histrionische Persönlichkeiten zeigen vor allem Aufmerksamkeitssuche, theatralisches Verhalten und Suggestibilität.
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3.15 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) … a. betreffen vegetative Symptome wie Herzklopfen b. äußern sich in durch das vegetative Nervensystem vermittelten Schmerzen c. betreffen Sensibilitäts- und willentlich kontrollierbare Körperfunktionen d. fokussieren auf ein oder zwei Organe e. zeigen anhaltende Sorge um eine schwere Erkrankung
Richtige Antwort: c Erklärung: Dissoziative Störungen betreffen Funktionen wie Bewegung oder Wahrnehmung, die normalerweise willentlich kontrollierbar sind. Andere Optionen beschreiben somatoforme oder hypochondrische Störungen.
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3.16 Welche Phänomene entsprechen am wenigsten dem schädlichen Gebrauch nach ICD-10? a. Kontrollverlust beim Trinken b. Reizbarkeit nach Rauchstopp c. Gastritis nach Flatrate-Partys d. Depression nach Cannabiskonsum e. Toleranzentwicklung gegenüber Alkohol f. Konflikt mit Partner wegen Trinken
Richtige Antworten: a, b, e Erklärung: Diese Merkmale (Kontrollverlust, Entzugssymptome, Toleranz) deuten eher auf Abhängigkeit hin. Schädlicher Gebrauch liegt vor bei körperlichen, psychischen oder sozialen Schäden durch Substanzkonsum (z. B. c, d, f).
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3.17 Was gehört nach ICD-10 nicht zu den diagnostischen Kriterien der Bulimia nervosa? a. Krankhafte Furcht, zu dick zu werden b. Häufige Fressattacken c. Hypokaliämie d. Andauernde Beschäftigung mit dem Essen e. Entzündungen der Speiseröhre f. Zeitweilige Hungerperioden
Richtige Antworten: c, e Erklärung: Hypokaliämie und Entzündungen der Speiseröhre sind medizinische Folgen, aber keine Diagnosekriterien laut ICD-10. Diagnostisch relevant sind z. B. Fressattacken, Kontrollverlust, kompensatorische Maßnahmen und Körperschema-Störungen.
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3.18 Die Haupt-Testgütekriterien sind: a. Ökonomie b. Nützlichkeit c. Objektivität d. Normierung e. Validität f. Vergleichbarkeit g. Reliabilität
Richtige Antworten: c, e, g Erklärung: Die Hauptgütekriterien eines psychologischen Tests sind Objektivität (Unabhängigkeit vom Untersucher), Validität (Gültigkeit) und Reliabilität (Zuverlässigkeit).
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3.19 Welche der folgenden Aussagen zur Diagnostik psychischer Probleme bei Klein- und Vorschulkindern ist am ehesten richtig? a. Diagnostik ist unnötig b. Nur Ess-, Schlaf- und Ausscheidungsstörungen treten auf c. Diagnostik in diesem Alter ist nicht möglich d. Diagnostik muss Eltern-Kind-Beziehung etc. berücksichtigen e. Trennungsangst ist nicht diagnostizierbar vor dem 6. Lebensjahr
Richtige Antwort: d Erklärung: Diagnostik bei jungen Kindern ist sinnvoll und erforderlich. Sie muss die familiäre Beziehung, Entwicklungsphasen und körperliche Einflüsse berücksichtigen.
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3.20 Verwirrtheitszustände mit Bewusstseinstrübung i. S. von Psychosen des exogenen Reaktionstyps kommen vor bei folgenden Erkrankungen: a. Depressionen b. Epilepsie c. Alkoholismus d. Demenz e. Panikstörung f. Schizophrenie
Richtige Antworten: b, c, d Erklärung: Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit treten bei exogenen Störungen wie Epilepsie, Demenz oder Alkoholmissbrauch auf. Depression, Panik und Schizophrenie zeigen meist klare Bewusstseinslage.
134
3.21 Welches der angegebenen Merkmale gehört typischerweise nicht zur Borderlinestörung? a. Verlust der Impulskontrolle b. Instabile zwischenmenschliche Beziehungen c. Symptomstabilität d. Angst vor Alleinsein e. Chronisches Gefühl der Leere und Langeweile
Richtige Antwort: c Erklärung: Symptomstabilität widerspricht der typischen wechselnden und instabilen Symptomatik bei Borderlinestörung.
135
3.22 Eine alleinstehende Patientin vernachlässigt ihre Freunde und Arbeit aus Angst, vom neuen Partner verlassen zu werden ... Welche Diagnose trifft nach ICD-10 am ehesten zu? a. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung b. Histrionische Persönlichkeitsstörung c. Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung d. Asthenische Persönlichkeitsstörung e. Negativistische Persönlichkeitsstörung
Richtige Antwort: d Erklärung: Die geschilderten Merkmale (Abhängigkeit, Angst vor Alleinsein, Unterordnung) sprechen für eine abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung.
136
3.23 Bei welchen Störungen sind dissoziative Symptome laut diagnostischen Kriterien nicht von besonderer Bedeutung? a. Borderlinepersönlichkeitsstörung b. Essstörungen c. PTBS d. Schizophrene Störungen e. Phobische und andere Angststörungen f. Dissoziale Persönlichkeitsstörung g. Demenz
Richtige Antworten: b, f, g Erklärung: Bei diesen Störungen stehen andere Symptome im Vordergrund. Dissoziative Phänomene wie Depersonalisation sind nicht diagnostisch zentral.
137
3.24 Welche Frage sollte in einem Fragebogen zur klinischen Depressivität nicht fehlen?
Richtige Antwort: Frage nach Selbstgefährdung Erklärung: Die Erfassung suizidaler Gedanken oder Absichten ist essenziell zur Risikoeinschätzung bei Depression.
138
3.25 Welches Testverfahren eignet sich nicht zur Messung der Intelligenz? a. HAWIE-Test b. MWT-Test c. D2-Test d. Binet-Simon-Test e. WMT-Test
Richtige Antwort: c Erklärung: Der D2-Test misst Aufmerksamkeit und Konzentration, nicht Intelligenz. Die übrigen Tests dienen der Intelligenzdiagnostik.
139
3.26 Welche Aussagen zu Sexualität und sexuellen Störungen sind richtig? a. Junge Menschen haben heute früher ersten Sexualverkehr b. Der sexuelle Leistungsdruck hat abgenommen c. Störungen der Geschlechtsidentität können schon im Kindesalter auftreten d. Homosexualität ist eine neurotische Perversion e. Sexuelle Funktionsstörungen haben zugenommen
Richtige Antworten: a, c, e Erklärung: A, C und E sind wissenschaftlich belegt. Aussage B ist nicht korrekt. D ist veraltet und diskriminierend.
140
3.27 Welches Symptom gehört nicht typischerweise zum schizophrenen Formenkreis? a. Visuelle Halluzinationen b. Psychomotorische Störungen c. Gedankenausbreitung d. Zerfahrenheit e. Beeinflussungswahn
Richtige Antwort: a Erklärung: Visuelle Halluzinationen sind untypisch und deuten eher auf organische Ursachen. Akustische Halluzinationen sind bei Schizophrenie typisch.
141
3.28 Was gehört nicht zu den Kriterien einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung nach DSM-IV? a. Verzögerung bei Routineaufgaben b. Neigung zu Schuld- und Reuegefühlen c. Vermeidung durch Vergessen d. Übermäßige Gewissenhaftigkeit e. Passives Widerstreben
Richtige Antworten: b, d Erklärung: Diese Merkmale passen eher zu depressiven bzw. anankastischen Persönlichkeitsstörungen, nicht zu passiv-aggressivem Verhalten.
142
3.29 Der Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen gehört nach ICD-10 zu … a. Störungen der Sexualpräferenz b. Störungen der Impulskontrolle c. Sexuellen Funktionsstörungen d. Störungen der Geschlechtsidentität e. Psychischen und Verhaltensstörungen in Verbindung mit sexueller Entwicklung
Richtige Antwort: d Erklärung: Der Transvestitismus ohne sexuelle Motivation wird als Störung der Geschlechtsidentität klassifiziert.
143
3.30 Beim Einsatz von Selbstbeurteilungsverfahren können Fehler auftreten. Wie nennt man den Fehler, wenn ein Proband alle Items im mittleren Bereich einstuft?
Richtige Antwort: Zentrale Tendenz oder Tendenz zur Mitte Erklärung: Dabei meidet der Befragte extreme Antworten – oft aus Unsicherheit oder bei unklaren Fragen.
144
3.31 Screeningverfahren für Suizidalität: 95 % der Suizidgefährdeten werden erkannt, aber auch 50 % der Nicht-Suizidalen. Was gilt? a. Hohe Spezifität und Sensitivität b. Geringe Spezifität und Sensitivität c. Geringe Spezifität, hohe Sensitivität d. Hohe Spezifität, geringe Sensitivität e. Hohe Reliabilität
Richtige Antwort: c Erklärung: Hohe Sensitivität bedeutet viele echte Positive werden erkannt. Geringe Spezifität bedeutet viele falsch Positive.
145
3.32 Welche Merkmale treffen für den Pavor nocturnus zu? a. Tritt meist im letzten Drittel des Schlafes auf b. Erwachen mit heftiger Angst und vegetativer Erregung c. Patienten sind rasch orientiert d. Patienten erinnern sich lebhaft e. Sofortige Ansprechbarkeit f. Dauer <10 min
Richtige Antworten: b, f Erklärung: Der Pavor nocturnus ist ein nächtlicher Angstanfall mit vegetativer Symptomatik. Patienten sind nicht ansprechbar und oft am nächsten Tag amnestisch.
146
3.33 Eine progressive Entscheidungsstrategie bei einem Screeningverfahren bedeutet: a. Cut-off sehr hoch ansetzen b. Cut-off im mittleren Bereich c. Cut-off sehr niedrig ansetzen d. Falsch positive Fehler riskieren e. Hohe Spezifität erzielen
Richtige Antworten: c, d Erklärung: Ein niedriger Cut-off erhöht die Sensitivität, verringert aber die Spezifität – viele falsch Positive sind möglich.
147
3.34 Welches der folgenden Testverfahren gehört nicht zu den Verbal-thematischen Verfahren? a. Thematischer Apperzeptionstest (TAT) b. Schwarzfuß-Test (SF-Test) c. Familie in Tieren d. Rosenzweig-Test e. Schulangst-Test (SAT)
Richtige Antwort: c Erklärung: 'Familie in Tieren' ist ein zeichnerisches Verfahren. Die anderen sind verbal-thematische projektive Verfahren.
148
3.35 Wie verschlüsselt man nach ICD-10 ein Burn-out-Syndrom? a. F48.0 b. F45.8 c. F43.2 d. F54 e. Z73.0
Richtige Antwort: e Erklärung: Burn-out ist keine psychische Erkrankung, sondern unter Z73.0 als Problem der Lebensbewältigung klassifiziert.
149
3.36 Welche Symptome gehören nicht zu den Ich-Störungen? a. Gedankenlautwerden b. Gedankeneingebung c. Gedankenausbreitung d. Gedankenabreißen e. Gedankenentzug
Richtige Antworten: a, d Erklärung: Gedankenlautwerden ist eine Halluzination, Gedankenabreißen eine formale Denkstörung. Die übrigen sind typische Ich-Störungen bei Schizophrenie.
150
3.37 Welche Aussagen zu affektiven Störungen treffen zu? a. Doppeldepression ist Dysthymia mit rezidivierender Depression b. Larvierte Depression äußert sich körperlich c. Bipolare II-Störung wird mit F39 verschlüsselt d. Schmerzen zählen zum somatischen Syndrom e. Rezidivierende manische Episoden = bipolare Störung
Richtige Antworten: b, e Erklärung: Larvierte Depression zeigt sich somatisch. Mehrere manische Episoden ohne Depression zählen zu bipolaren Störungen. Falsch: F39 ist unspezifisch; somatisches Syndrom hat andere Kriterien.
151
3.38 Welche Ereignisse gehören zu Typ-II-Traumata? a. Mobbing b. Verkehrsunfall c. Aids d. Krieg e. Amoklauf f. Zugunglück
Richtige Antworten: a, c, d Erklärung: Typ-II-Traumata sind andauernde oder wiederholte Belastungen. Typ-I-Traumata (z. B. Amok, Unfall) sind einmalig.
152
4.1 Ein Elternpaar kommt mit seinem 10-jährigen Sohn in die Praxis. Das Stillsitzen fällt ihm schwer, er zeigt starke motorische Unruhe, wirkt launisch, zerstreut und unterschwellig aggressiv. Welche Art von Intervention ist hier am wenigsten angebracht? a. Festhaltetherapie b. Verhaltenstherapie c. Evtl. ergänzende Stimulanzientherapie d. Elterntraining e. THOP-Therapieprogramm
Richtige Antwort: a Die Festhaltetherapie ist umstritten und potenziell schädlich. Im Gegensatz dazu sind Verhaltenstherapie, Stimulanzientherapie, Elterntraining und Programme wie THOP wissenschaftlich fundierte Interventionen bei hyperkinetischen Störungen (ADHS).
153
4.1 Ein Elternpaar kommt mit seinem 10-jährigen Sohn in die Praxis. [...] Welche Art von Intervention ist hier am wenigsten angebracht? a. Festhaltetherapie b. Verhaltenstherapie c. Evtl. ergänzende Stimulanzientherapie d. Elterntraining e. THOP-Therapieprogramm
Richtige Antwort: a Die Festhaltetherapie ist umstritten und potenziell schädlich. Im Gegensatz dazu sind Verhaltenstherapie, Stimulanzientherapie, Elterntraining und Programme wie THOP wissenschaftlich fundierte Interventionen bei hyperkinetischen Störungen (ADHS).
154
4.2 Was gehört nach ICD-10 nicht zu den notwendigen diagnostischen Kriterien für F90.0? a. Emotionale Labilität b. Beginn der Störung vor dem 7. Lebensjahr c. Ausschluss anderer Störungen d. Überaktivität e. Unaufmerksamkeit
Richtige Antwort: a Emotionale Labilität ist kein diagnostisches Kriterium nach ICD-10 für F90.0, sondern ein häufiges Begleitsymptom.
155
4.3 Nach Piaget: Wie nennt man das 1. Entwicklungsstadium bis zum 2. Lebensjahr?
Richtige Antwort: Sensumotorische Entwicklung
156
4.4 Was kennzeichnet nach Piaget am ehesten das präoperationale Denken? a. Reversibilität b. Mengen-Zeit-Raum-Invarianz c. Animismus d. Übung angeborener Reflexmechanismen e. Egozentrismus
Richtige Antworten: c, e Animismus und Egozentrismus sind typische Merkmale des präoperationalen Denkens.
157
4.5 Auf welcher Achse des MAS werden umschriebene Entwicklungsstörungen erfasst?
Richtige Antwort: Achse 2 MAS-Achse 2 dient der Erfassung umschriebener Entwicklungsstörungen.
158
4.6 Die Trichotillomanie gehört diagnostisch zu: a. Exogenen Psychosen b. Affektiven Psychosen c. Zwangsstörungen d. Depressiven Störungen e. Störungen der Impulskontrolle
Richtige Antwort: e Trichotillomanie ist eine Störung der Impulskontrolle (F63 ICD-10).
159
4.7 Bei welcher Form des Autismus wird häufig eine Intelligenzminderung diagnostiziert?
Richtige Antwort: Kanner-Syndrom Der frühkindliche Autismus (Kanner-Syndrom) ist oft mit Intelligenzminderung verbunden.
160
4.8 Wo wird nach ICD-10 die Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität eingeordnet? a. F90.0 b. F90.1 c. F90.8 d. F90.9 e. F98.8
Richtige Antwort: e Diese wird unter F98.8 (sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen) kodiert.
161
4.9 Säugling schreit nachts, Eltern besorgt – was sagt der Arzt? a. Nächtliches Wachwerden ist normal b. Frühkindliche Regulationsstörung c. Reaktive Bindungsstörung d. Frühkindliche Depression e. Somatische Abklärung nötig
Richtige Antwort: a Ein nicht ausgereifter Schlaf-Wach-Rhythmus ist in den ersten 6 Monaten normal.
162
4.10 Frühkindliche Regulationsstörung – psychodynamische Sicht? (3 Antworten) a. Keine Ansätze möglich b. Ausdruck ungelöster Trennungsproblematik c. Arbeit mit elterlichen Projektionen d. Ohne Eltern e. Baby als 'Gespenst aus Vergangenheit'
Richtige Antworten: b, c, e Diese Sichtweise betont die unbewussten elterlichen Bedeutungszuschreibungen.
163
4.11 Kindheit mit strenger Kontrolle, Angst vor Vater, Bestrafung bei Fehlern – Welcher Erziehungsstil?
Richtige Antwort: Autoritärer Erziehungsstil Gekennzeichnet durch starre Kontrolle, wenig Wärme und Zwang.
164
4.12 Entwicklungsaufgaben nach Havighurst für 6–12 Jahre? (2 Antworten) a. Phantasie und Spiel b. Objektpermanenz c. Soziale Kooperation d. Erwerb der Kulturtechniken e. Körperliche Reifung
Richtige Antworten: c, d Typische Aufgaben im Schulalter sind Kooperation und Kulturtechniken wie Lesen/Schreiben.
165
4.13 Kriterien für Lese-Rechtschreib-Störung (3 Antworten)? a. Defizite beim Vorlesen b. Intelligenzminderung c. Unterdurchschnittliche Schulleistung d. Defizite im Leseverständnis e. Rechtschreibfehler phonetischer Art
Richtige Antworten: a, d, e Leseverständnis, Vorlesedefizite und phonetische Rechtschreibfehler sind zentrale Kriterien.
166
4.14 Symptom am wenigsten typisch bei unbehandelter LRS im Jugendalter? a. Geringere Schulabschlüsse b. Rezeptive Sprachstörung c. Jugendarbeitslosigkeit d. Dissoziale Symptome e. Erhöhter Nikotin-/Alkoholabusus f. Hyperkinetische Syndrome
Richtige Antwort: b Rezeptive Sprachstörung gehört nicht zu typischen Folgesymptomen unbehandelter LRS.
167
4.15 Störungen mit bester Prognose? (2 Antworten) a. Artikulationsstörung b. Sozialverhaltensstörung oppositionell c. Ticstörung d. Heller-Syndrom e. Landau-Kleffner-Syndrom
Richtige Antworten: a, c Diese Störungen haben im Vergleich die günstigste Prognose bei entsprechender Behandlung.
168
4.16 Welche der folgenden genetisch bedingten Stoffwechselerkrankungen führt im Normalfall unbehandelt nicht zu einer Intelligenzminderung? a. Phenylketonurie b. Wilson-Syndrom c. Zystische Fibrose d. Gaucher-Krankheit e. Galaktosämie
Richtige Antwort: c Zystische Fibrose führt unbehandelt nicht typischerweise zu Intelligenzminderung – im Gegensatz zu den anderen Optionen.
169
4.17 Welche Merkmale gehören nicht zu den Kriterien des frühkindlichen Autismus (ICD-10)? (2 Antworten) a. Beginn vor dem 3. Lebensjahr b. Qualitative Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion c. Große Defizite in der Sprachentwicklung d. Wutausbrüche e. Ausschluss Schizophrenie f. Intelligenzminderung
Richtige Antworten: d, f Wutausbrüche und Intelligenzminderung sind keine diagnostischen ICD-Kriterien – Letzteres wird separat kodiert.
170
4.18 Mädchen spricht nur noch mit Mutter – gute Sprachentwicklung, Angst vor Fremden. Diagnose?
Richtige Antwort: Elektiver Mutismus Emotionale, situationsbezogene Sprechverweigerung trotz sprachlicher Fähigkeiten.
171
4.19 10-jähriges Mädchen mit Ticstörung zeigt obszöne Gesten. Begriff?
Richtige Antwort: Kopropraxie Unwillkürliches Zeigen obszöner Gesten – motorischer Tic.
172
4.20 Welche Aussagen zu Ticstörungen treffen nicht zu? (2 Antworten) a. Jungen häufiger betroffen b. Diagnose erst nach 12 Monaten c. Behandlung mit Neuroleptika d. Tics verschwinden im Schlaf nie ganz e. Dopaminerges System gestört f. Familiäre Häufung
Richtige Antworten: b, d Ticstörung kann auch vor 12 Monaten diagnostiziert werden (vorübergehend); im Schlaf verschwinden Tics vollständig.
173
4.21 Ein 15-jähriges Mädchen mit IQ 30 – welche Intelligenzminderung? a. Leicht b. Mittelgradig c. Schwer d. Schwerste e. Dissoziiert
Richtige Antwort: c IQ 30 entspricht einer schweren Intelligenzminderung (IQ-Bereich 20–34).
174
4.22 Welche Verhaltensauffälligkeiten treten im Vorschulalter häufig auf? (4 Antworten) a. Enuresis b. Hyperaktivität c. Aggressives Verhalten d. Mutismus e. Hebephrene Psychose
Richtige Antworten: a, b, c, d Diese Störungen sind im Vorschulalter häufig – hebephrene Psychose tritt erst ab Jugendalter auf.
175
4.23 Welche Erlebens- und Verhaltensweisen sind typisch für pubertierende Jugendliche? (3 Antworten) a. Psychotische Episoden b. Stimmungsschwankungen c. Delinquenz d. Drogenabhängigkeit e. Riskantes Verhalten f. Leistungsverweigerung
Richtige Antworten: b, e, f Diese gehören zu typischen, phasengerechten Erscheinungen. Die anderen deuten eher auf Psychopathologie.
176
4.24 Welche Aussage trifft nicht auf Hebephrenie nach ICD-10 zu? a. Affektverflachung b. Zielloses Verhalten c. Ich-Störungen möglich d. Denkstörungen e. Halluzinationen schließen Hebephrenie aus
Richtige Antwort: e Halluzinationen schließen die Diagnose nicht grundsätzlich aus, dürfen aber nicht das klinische Bild dominieren.
177
4.25 Welche Störung ist kein Ausschlusskriterium für expressive Sprachstörung? a. Intelligenzminderung b. Rezeptive Sprachstörung c. Elektiver Mutismus d. Artikulationsstörung e. Landau-Kleffner-Syndrom
Richtige Antwort: d Artikulationsstörung kann begleitend auftreten und ist kein Ausschlusskriterium.
178
4.26 Aussagen zu Ausscheidungsstörungen im Kindesalter, die nicht zutreffen? (2 Antworten) a. Mädchen häufiger bei Enuresis diurna b. Enuresis ist schwerer als Enkopresis c. Enkopresis kann willkürlich auftreten d. Diagnose Enuresis erst ab 8 Jahren e. Jungen häufiger bei Enkopresis
Richtige Antworten: b, d Enkopresis gilt als schwerer. Enuresis-Diagnose ab 5 Jahren möglich.
179
4.27 Welche Symptome sind typisch für kindliche Depression? (3 Antworten) a. Grübeln b. Antriebslosigkeit c. Gleichgültigkeit gegenüber Neuem d. Hoffnungslosigkeit e. Lernhemmung f. Versagensangst
Richtige Antworten: c, e, f Typisch sind Gleichgültigkeit, Lernhemmung, Versagensangst. Grübeln und Hoffnungslosigkeit sind seltener.
180
4.28 Was sind ICD-10-Kriterien der Anorexia nervosa? (3 Antworten) a. Körperschemastörung b. Selbstwertstörung c. Gewichtsverlust d. Endokrine Störung e. Ich-Schwäche f. Hypokaliämie
Richtige Antworten: a, c, d Diese gehören zu den Kernkriterien laut ICD-10.
181
4.29 Aussagen zu Essstörungen – welche stimmen? (2 Antworten) a. Heißhunger und Erbrechen schließen Anorexie aus b. Binge-Eating ist Bulimie-Unterform c. Anorexie bei Frauen ab 18 häufiger als Bulimie d. Bulimie-Prävalenz 1–3 % e. Elektrolytstörung bei Anorexie/Bulimie f. Atypische Bulimie ohne Erbrechen
Richtige Antworten: d, e Diese Aussagen sind korrekt laut Studienlage.
182
4.30 9-jähriger Junge mit Aggressionen – welche Interventionen am wenigsten indiziert? (2 Antworten) a. Selbstbeobachtung b. Entspannung c. Kontakt-Desensibilisierung d. Selbstinstruktionstraining e. Sozialtraining f. Chaining
Richtige Antworten: c, f Diese Methoden sind für aggressive Kinder ungeeignet. Chaining eher bei Autismus, Desensibilisierung bei Angst.
183
4.31 Wie lassen sich die Eltern als Ko-Therapeuten einbeziehen? (3 Antworten) a. Klarer Umgang mit Regeln b. Extreme Kontrolle c. Verstärkungsverhalten d. Modellverhalten
Richtige Antworten: a, c, d Erfolgreiche elterliche Mitarbeit umfasst klare Regeln, positive Verstärkung und Vorbildverhalten – keine extreme Kontrolle.
184
4.32 Bindungsverhalten eines 12-Monate alten Jungen – reagiert nicht auf Rückkehr der Mutter?
Richtige Antwort: a Unsicher-vermeidendes Bindungsmuster: Kind ignoriert Trennung/Rückkehr der Mutter – vermeidet Nähe und Kontaktaufnahme.
185
4.33 Welche Merkmale gehören nicht zum desorganisierten Bindungsmuster? (2 Antworten) a. Motorische Stereotypien b. Annäherung mit abgewandtem Kopf c. Einfrieren der Bewegungen d. Intensives Schreien e. Beunruhigung bei Trennung
Richtige Antworten: d, e Intensives Schreien und Beunruhigung sind Zeichen sicherer oder ambivalenter Bindung – nicht desorganisiert.
186
4.34 Was trifft zur Affektspiegelung zu? (3 Antworten) a. Muss kongruent sein b. Darf nicht markiert sein c. Dient als Repräsentanz des inneren Zustands d. Falsche Spiegelung verzerrt Selbstwahrnehmung e. Negative Affekte dürfen nicht gespiegelt werden
Richtige Antworten: a, c, d Affektspiegelung soll kongruent und markiert sein. Spiegelung negativer Affekte ist wichtig für Selbstregulation.
187
4.35 Welche Interventionen sind bei Ängsten im Vorschulalter geeignet? (3 Antworten) a. Elternberatung b. Teilnehmendes Modelllernen c. Positive Verstärkung d. Nichtgraduierte Konfrontation e. Time-Out
Richtige Antworten: a, b, c Diese Methoden stärken angstfreies Verhalten. Nichtgraduierte Konfrontation und Time-Out sind nicht indiziert.
188
4.36 Welcher Erziehungsstil ist kontrollierend und warmherzig? a. Autoritär b. Autoritativ c. Liberal d. Permissiv e. Vernachlässigend
Richtige Antwort: b Der autoritative Stil kombiniert Kontrolle mit Wärme – gilt als förderlich für Entwicklung.
189
4.37 Welche Aussagen zur Adoleszenz treffen am wenigsten zu? (2 Antworten) a. Neuauflage früher Themen b. Jungen größere Schwierigkeiten mit körperlichen Veränderungen c. Hauptaufgabe: Ablösung d. Homosexuelle Neigung als Durchgangsstadium e. Mädchen lösen sich leichter von Mutter f. Suizidgefahr besonders hoch
Richtige Antworten: b, e Mädchen haben mehr Schwierigkeiten mit körperlichen Veränderungen und Ablösung – nicht Jungen.
190
4.38 16-jähriger Junge mit Gewalt gegen Eltern – welche Störung liegt vor? a. Antisoziale Persönlichkeitsstörung b. Impulsive Persönlichkeitsstörung c. Impulsdurchbrüche bei Affektlabilität d. Narzisstische Persönlichkeitsstörung e. Borderline
Richtige Antwort: c Persönlichkeitsstörungen werden bei Jugendlichen selten diagnostiziert – wahrscheinlicher sind Impulsdurchbrüche.
191
4.39 14-jähriges Mädchen mit Rückzug, Krankheitssorgen – Symptome für Depression? (4 Antworten) a. Antriebsschwäche b. Vegetative Beschwerden c. Erkrankungsängste d. Selbstwertprobleme e. Schulphobie f. Ablösungsproblematik
Richtige Antworten: a, b, c, d Diese Symptome deuten auf depressive Störung. Schulphobie und Ablösung eher unspezifisch.
192
4.40 10-jähriger Junge langsam, sozial zurückgezogen – Diagnose?
Richtige Antwort: Dysthymia (F34.1) Chronische, leichtere depressive Störung mit längerem Verlauf – typisch bei Schulproblemen.
193
4.41 Welche Interventionen sind bei diesem Fall (Dysthymia) indiziert? (3 Antworten) a. Problem- und Verhaltensanalyse b. Aktivitätsaufbau c. Konzentrationstraining d. Medikation e. Time-Out
Richtige Antworten: a, b, d Gründliche Analyse, Aufbau positiver Aktivitäten und ggf. Medikation sind sinnvoll. Konzentrationstraining zweitrangig.
194
4.42 Welches Verfahren ist projektiv? a. Matching-Familiar-Figures-Test b. Familien-Beziehungstest c. Conners-Skala d. Erfassungsbogen für aggressives Verhalten e. Möhring-Test
Richtige Antwort: b Der Familien-Beziehungstest gehört zu den projektiven Verfahren.
195
4.43 Klassifikation in Ainsworths Fremde-Situation – welche ist nicht korrekt? a. Sicher gebunden b. Unsicher-vermeidend c. Sicher-passiv d. Unsicher-ambivalent e. Desorganisiert
Richtige Antwort: c 'Sicher-passiv' ist keine wissenschaftlich anerkannte Bindungskategorie.
196
4.44 6-jähriger mit Hundeangst – Therapie mit Angsthierarchie, Modell, Nachahmung. Begriff? a. Graduierte Konfrontation b. Flooding c. Chaining d. Kontakt-Desensibilisierung e. Selbstkonfrontation
Richtige Antwort: d Kontakt-Desensibilisierung kombiniert Modellverhalten mit graduierter Annäherung.
197
4.45 3-jähriger schläft nur bei Eltern ein – Eltern wollen Kind nicht schreien lassen. Geeignetes Verfahren? a. Löschung b. Checking c. Bestrafung d. Response-Cost e. Time-Out
Richtige Antwort: b Checking: graduierte Löschung mit regelmäßigem, beruhigendem Kontakt ohne Verstärkung.
198
4.46 Aussagen zu Entspannungsverfahren bei Kindern – was ist richtig? (2 Antworten) a. Keine Anwendung bei Kindern b. Kinder sind nicht motiviert c. Entspannungsgeschichten d. Anforderungen an Kognition e. Autogenes Training besonders gut geeignet
Richtige Antworten: c, d Entspannungsangebote müssen kognitiv angepasst werden – z. B. Geschichten. Autogenes Training weniger geeignet.
199
4.47 Welches Verfahren zur Erfassung der Entwicklung im Säuglingsalter? a. Bayley Scales b. K-ABC c. CFT 1 d. Columbia Mental Maturity Scale e. Göttinger Formreproduktionstest
Richtige Antwort: a Bayley Scales erfassen kognitive und motorische Entwicklung im Säuglingsalter (0–42 Monate).
200
4.48 Unterschiede psychoanalytische Kindertherapie vs. Erwachsenenanalyse? (3 Antworten) a. Freies Spiel statt Assoziation b. Kein Leidensdruck c. Doppeltes Arbeitsbündnis d. Keine Übertragungsanalyse e. Schnellere Übertragungsneurose f. Hohe Motivation
Richtige Antworten: a, b, c Kinder spielen statt assoziieren, haben oft keinen Leidensdruck, brauchen Zusammenarbeit mit Eltern.
201
4.49 Welche Aussage zu Übergangsobjekten ist falsch? a. Bettzipfel kann eines sein b. Unterstützen Selbst- und Objektkonstanz c. Fördern Selbst-Objekt-Differenzierung d. Teddybär kann Übergangsobjekt sein e. Spielt im Erwachsenenalter keine Rolle
Richtige Antwort: e Auch im Erwachsenenalter haben Übergangsobjekte (z. B. Symbole, Kunst) weiterhin Bedeutung.
202
4.50 1-jähriger schläft nur auf Arm – Schreien führt zu Belohnung. Mechanismus? a. Respondente Aufrechterhaltung b. Partielle Verstärkung c. Temperament d. Stellvertretendes Lernen e. Operantes Lernen nicht beteiligt
Richtige Antwort: b Partielle Verstärkung durch Nachgeben nach langem Schreien – Verhalten wird verstärkt.
203
4.51 Welche Krankheit gehört nicht zu Chromosomenaberrationen? a. Down-Syndrom b. Klinefelter-Syndrom c. Turner-Syndrom d. Wilson-Syndrom e. Martin-Bell-Syndrom
Richtige Antwort: d Wilson-Syndrom ist eine monogene Stoffwechselkrankheit – keine Chromosomenaberration.
204
4.52 MAS Achse 5 – Kategorie 4 (abnorme Erziehungsbedingungen): Was gehört dazu? a. Überfürsorge b. Isolierte Familie c. Kindesmisshandlung d. Mangel an Wärme e. Psychische Störung eines Elternteils
Richtige Antwort: a Überfürsorge ist Erziehungsbedingung – die anderen Optionen gehören zu anderen MAS-Kategorien.
205
4.53 6-jährige mit Albträumen, Trennungsangst, Schulvermeidung – Diagnose? a. Generalisierte Angst b. Entwicklungsstörung c. Soziale Ängstlichkeit d. Trennungsangst e. Phobische Störung
Richtige Antwort: d Emotionale Störung mit Trennungsangst – häufigste Angststörung im Kindesalter.
206
4.54 Aussagen zur OPD-KJ – was trifft zu? (2 Antworten) a. Strukturachse nicht vor 6 b. Beziehungsachse immer erfassbar c. Leidensdruck nur über Eltern d. Konfliktachse nicht vor 6 e. Altersstufen nach Piaget
Richtige Antworten: b, e Beziehungsachse erfassbar in jedem Alter; Altersstufen nach Piaget strukturieren OPD-KJ-Ankerbeispiele.
207
4.55 8-jähriger Junge mit trotzigem Verhalten – Diagnose? a. Sozialverhalten mit Bindung b. Hyperkinetisch c. Mit Depression d. Oppositional e. Ohne Bindung
Richtige Antwort: d Verhalten passt zu oppositioneller Störung – trotzig, provozierend, aber keine schwere Dissozialität.
208
4.56 Verhalten von Max – welche Konzepte erklären es? (3 Antworten) a. Indirekte Bestrafung b. Modelllernen c. Positive Verstärkung d. Negative Verstärkung e. Direkte Bestrafung
Richtige Antworten: b, d, e Max lernt vom Vater (Modell), wird durch Nachgeben der Mutter negativ verstärkt, durch Vater bestraft.
209
4.57 Welche Intervention ist am wenigsten geeignet bei Max' Verhalten? a. Elterntraining b. Aktivitätsaufbau c. Ärgerkontrolltraining d. Rollenspiele e. Problemlösetraining
Richtige Antwort: b Aktivitätsaufbau dient der Behandlung depressiver Symptome – nicht bei oppositionellem Verhalten.
210
5.1 Ein Ehepaar spricht nach 16 Jahren Ehe tagelang nur das Nötigste miteinander, zwischendurch entlädt sich die aufgestaute Spannung in heftigen Streits. Versuche, konstruktive Gespräche zu führen, enden meist in Eskalationen. Der Mann fühlt sich in seiner beruflichen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, die Frau weist deutlich depressive Symptome auf. Mit welchen Methoden der »kognitiven Verhaltenstherapie« können Sie darauf eingehen? Wählen Sie 4 Antworten! a. Herausarbeiten von Attributionsmustern b. Erfragen von Zukunftsvorstellungen und Prognosen c. Katastrophisieren d. Bewusstmachen von dysfunktionalen Kognitionen e. Kommunikationstraining
Richtige Antworten: a, b, d, e Kognitive Verhaltenstherapie in der Paartherapie umfasst das Herausarbeiten von Attributionsmustern, das Bewusstmachen dysfunktionaler Kognitionen, das Erfragen von Zukunftsvorstellungen und ein Kommunikationstraining. 'Katastrophisieren' ist eine dysfunktionale Denkweise, keine Intervention.
211
5.2 Welche Aussagen zu Familienformen treffen nicht zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Ehe und traditionelle Kleinfamilie sind heute immer noch die häufigste Lebensform. b. Scheidungen erfolgen häufig in den ersten vier Lebensjahren des Kindes. c. Da die wenigsten Menschen heute noch in einem 3-Generationen-Haushalt leben, sind mehrgenerationale Zusammenhänge heute bedeutungslos geworden. d. Der größte Teil der Alleinerziehenden sind Frauen. e. Scheidungen werden meistens von Männern eingereicht.
Richtige Antworten: c, e Mehrgenerationale Zusammenhänge bleiben bedeutsam, auch wenn wenige in 3-Generationen-Haushalten leben. Scheidungen werden meist von Frauen eingereicht, nicht von Männern.
212
5.3 Eine Mutter (62 Jahre) besucht ihren an einer chronischen Psychose erkrankten Sohn (35 Jahre) in der psychiatrischen Klinik. Der Sohn freut sich über den Besuch und umarmt seine Mutter. Sie wird dabei starr und steif, lächelt ihren Sohn an und sagt: »Ich habe mich ja so darauf gefreut, dich zu sehen!« Nach dem Besuch verschlechtert sich die Symptomatik des Patienten deutlich. Wie nennt man dieses Phänomen?
Richtige Antwort: Double-bind Die Mutter sendet widersprüchliche Signale (nonverbal distanziert, verbal freundlich), was beim Sohn zu Verwirrung und psychotischer Dekompensation führen kann. Dies entspricht dem Konzept des Double-bind (Bateson).
213
5.4 Systemische Paar- und Familientherapie basiert auf charakteristischen Grundannahmen und Techniken. Welche der folgenden Aussagen trifft nicht zu? Wählen Sie 1 Antwort! a. Aufgrund pathologischer Familieninteraktionen wird ein Familienmitglied zum Symptomträger oder Indexpatient. b. Zirkuläres Fragen ist eine Methode, Denkstrukturen in einer Partnerschaft/Familie sichtbar zu machen. c. Reframing ist eine Methode, Erlebnisse positiv umzudeuten. d. Die Übertragungsanalyse im Hier und Jetzt ist eine der Grundtechniken der systemischen Familientherapie. e. In der systemischen Therapie wird nicht zwischen einer Explorations- und Interventionsphase unterschieden.
Richtige Antwort: d Die Übertragungsanalyse ist ein Element der Psychoanalyse, nicht der systemischen Therapie. Alle anderen Aussagen beschreiben systemische Prinzipien korrekt.
214
5.5 Welche Aussage hinsichtlich der Folgen von Trennung und Scheidung auf Kinder trifft nicht zu? Wählen Sie 1 Antwort! a. Trennung und Scheidung gehören zu den am meisten belastenden Lebensereignissen. b. Schulprobleme des Kindes können eine Folge sein. c. Schuldgefühle des Kindes können eine Folge sein. d. Eine forcierte Autonomie des Kindes kann eine Folge sein. e. Trennung und Scheidung der Eltern haben keinen Einfluss auf die Trennungsrate ihrer erwachsenen Kinder.
Richtige Antwort: e Trennung und Scheidung haben auch langfristige Auswirkungen, z. B. erhöhte Trennungs- und Scheidungsraten bei den Kindern im Erwachsenenalter.
215
5.6 Wie unterscheidet sich eine Stieffamilie von einer Familie mit beiden leiblichen Elternteilen? Wählen Sie 4 Antworten! a. Es gibt eigentlich keine Unterschiede zur Familie mit zwei leiblichen Elternteilen. b. Unterschiede sind vorwiegend psychisch bedingt. c. Fast alle Familienmitglieder haben den Verlust einer wichtigen Beziehungsperson erlitten. d. Einer der Partner hat keine elterlichen Rechte gegenüber einem Teil der Kinder. e. Ein leiblicher Elternteil lebt außerhalb der Familiengemeinschaft. f. Paar-Subsystem und Eltern-Subsystem sind identisch. g. Stiefelternteile und evtl. deren Kinder müssen in einer bereits bestehenden Gruppe ihren Platz finden.
Richtige Antworten: c, d, e, g Stieffamilien zeichnen sich oft durch Verlust eines Elternteils, rechtliche Unterschiede, Integration neuer Mitglieder und komplexe Rollenverhältnisse aus.
216
5.7 Mit dem Konzept der »Expressed Emotions« (EE) werden im Camberwell Family Interview (CFI) folgende Äußerungen über ein Familienmitglied, z. B. den Patienten, erfasst: Wählen Sie 3 Antworten! a. Alle Gefühlsäußerungen b. Nur aggressive Gefühle c. Nur der Ausdruck von Sympathie und Wertschätzung d. Kritische Kommentare e. Feindseligkeit f. Emotionales Überinvolviertsein
Richtige Antworten: d, e, f EE umfasst kritische Kommentare, Feindseligkeit und emotionales Überengagement, welche das Rückfallrisiko bei psychischen Erkrankungen erhöhen können.
217
5.8 Mentzos? Was bezeichnet das Konzept der interpersonellen Abwehr nach Mentzos? Wählen Sie 1 Antwort! a. Es werden nur eigene Triebimpulse auf andere Personen projiziert. b. Es werden lediglich innere Objektbeziehungen auf andere Personen projiziert. c. Jede Art von Projektion. d. Verhaltensweisen und Eigenschaften eines Interaktionspartners ermöglichen, fördern und stabilisieren die neurotische Konfliktabwehr des anderen. e. Zur interpersonellen Abwehr gehört immer die Manipulation des Interaktionspartners.
Richtige Antwort: d Mentzos beschreibt, dass reale Verhaltensweisen eines Partners unbewusst die Abwehr des anderen ermöglichen und stabilisieren – eine Form interpersoneller Komplementarität.
218
5.9 Wenn ein Partner in erfolgreicher Einzelbehandlung ist und dem nicht in Behandlung befindlichen Partner geht es schlechter, welche Konzepte können das erklären? Wählen Sie 2 Antworten! a. Geschlechter- und Generationenkampf b. Kollusion c. Interpersonelle Abwehr d. Introjektion und Verleugnung e. Sublimierung
Richtige Antworten: b, c Kollusion und interpersonelle Abwehr beschreiben unbewusste Verstrickungen zwischen Partnern, bei denen Symptome oder Dysbalancen wechselseitig stabilisiert werden.
219
5.10 Welche Aussagen hinsichtlich Pflege- und Adoptivfamilien treffen nicht zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Pflegekinder geraten häufig in Loyalitätskonflikte zwischen leiblichen und Pflegeeltern. b. Pflegeeltern haben die elterlichen Rechte gegenüber dem Pflegekind. c. Adoptiveltern haben keine elterlichen Rechte gegenüber dem Adoptivkind. d. Adoptiveltern haben oft weniger Zeit als leibliche Eltern, sich auf die Elternschaft vorzubereiten. e. Ein Problem in Pflegefamilien kann ein verdeckter Adoptionswunsch der Pflegeeltern sein. f. Ein Problem in Adoptivfamilien kann ein verzerrtes Bild des Adoptivkindes von den leiblichen Eltern sein.
Richtige Antworten: b, c Pflegeeltern haben keine elterlichen Rechte – diese bleiben meist beim Jugendamt oder den leiblichen Eltern. Adoptiveltern haben dagegen alle elterlichen Rechte.
220
5.11 Welche der folgenden Aussagen hinsichtlich des Settings von Gruppenpsychotherapien treffen am wenigsten zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Offene, nicht-homogene Gruppen eignen sich besonders gut für kurz dauernde Behandlungen. b. Geschlossene Gruppen bilden oft eine besonders ausgeprägte Gruppenkohäsion. c. Bei halb-offenen Gruppen werden frei werdende Plätze durch neue Patienten belegt. d. Störungsspezifische Gruppen gelten nicht als homogene Gruppen. e. Für nicht-homogene Gruppen werden sehr unterschiedliche Teilnehmer ausgewählt.
Richtige Antworten: a, d Offene Gruppen eignen sich nicht für kurze Behandlungen, da keine stabile Gruppenkohäsion entsteht. Störungsspezifische Gruppen gelten als homogen.
221
5.12 Welcher der nachfolgenden Faktoren gehört nicht zu den elf von Yalom erfassten und empirisch überprüften spezifischen Wirkfaktoren der Gruppenpsychotherapie? Wählen Sie 1 Antwort! a. Nachahmendes Verhalten b. Katharsis c. Das Einflößen von Hoffnung d. Regression e. Das Erleben der Universalität des Leidens f. Das Erleben von Gruppenkohäsion
Richtige Antwort: d Regression ist kein spezifischer Wirkfaktor laut Yalom. Zu den Faktoren zählen u. a. Hoffnung, Katharsis, Universalität, Nachahmung und Gruppenkohäsion.
222
5.13 Hinsichtlich analytischer und tiefenpsychologisch fundierter Gruppenpsychotherapien trifft nicht zu: Wählen Sie 1 Antwort! a. Es gilt das Prinzip der Minimalstrukturierung. b. Die Regel der freien Assoziation wird ersetzt durch die Regel der freien Interaktion. c. Eine gute Gruppenkohäsion begrenzt die Regression und die Übertragung. d. Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie unterscheiden sich hinsichtlich der Regressionstiefe. e. Die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie ist für ich-strukturell gestörte Patienten vorgesehen.
Richtige Antwort: c Gruppenkohäsion fördert – und begrenzt nicht – die Regression und Übertragung, was für den therapeutischen Prozess wichtig ist.
223
5.14 Zum Behandlungsrepertoire in der Paar- und Familientherapie gehören sog. paradoxe Vorgehensweisen. Welche der folgenden Interventionen gehören dazu? Wählen Sie 4 Antworten! a. Die Symptomverschreibung b. Eine Rückfallvorhersage c. Die positive Konnotation von Beschwerden d. Hypothetische Fragen e. Die Utilisation des Symptoms
Richtige Antworten: a, b, c, e Paradoxe Interventionen wie Symptomverschreibung, Rückfallvorhersage, positive Konnotation und Utilisation fördern therapeutische Selbstverantwortung.
224
5.15 Die Paar- und Familientherapie ist … Wählen Sie 3 Antworten! a. lösungs- und ressourcenorientiert. b. ein eigenständiges Therapieverfahren. c. u. a. immer dann angezeigt, wenn psychische Erkrankungen durch zwischenmenschliche Beziehungen begründet sind oder aufrechterhalten werden. d. ein ausschließlich ambulantes Verfahren. e. ohne eine entsprechende Qualifikation kontraindiziert.
Richtige Antworten: a, c, e Paar- und Familientherapie ist ressourcenorientiert, indiziert bei interpersonalen Problemlagen und kontraindiziert ohne therapeutische Qualifikation.
225
5.6 Wie unterscheidet sich eine Stieffamilie von einer Familie mit beiden leiblichen Elternteilen? Wählen Sie 4 Antworten! a. Es gibt eigentlich keine Unterschiede zur Familie mit zwei leiblichen Elternteilen. b. Unterschiede sind vorwiegend psychisch bedingt. c. Fast alle Familienmitglieder haben den Verlust einer wichtigen Beziehungsperson erlitten. d. Einer der Partner hat keine elterlichen Rechte gegenüber einem Teil der Kinder. e. Ein leiblicher Elternteil lebt außerhalb der Familiengemeinschaft. f. Paar-Subsystem und Eltern-Subsystem sind identisch. g. Stiefelternteile und evtl. deren Kinder müssen in einer bereits bestehenden Gruppe ihren Platz finden.
Richtige Antworten: c, d, e, g Stieffamilien bestehen aus komplexen Beziehungen mit Verlust eines leiblichen Elternteils, nicht identischem Paar- und Eltern-Subsystem und benötigen Anpassung aller Beteiligten an neue Strukturen.
226
5.7 Mit dem Konzept der »Expressed Emotions« (EE) werden im Camberwell Family Interview (CFI) folgende Äußerungen über ein Familienmitglied erfasst: Wählen Sie 3 Antworten! a. Alle Gefühlsäußerungen b. Nur aggressive Gefühle c. Nur der Ausdruck von Sympathie und Wertschätzung d. Kritische Kommentare e. Feindseligkeit f. Emotionales Überinvolviertsein
Richtige Antworten: d, e, f Das EE-Konzept erfasst Kritik, Feindseligkeit und Überinvolviertsein – hohe EE-Werte erhöhen das Rückfallrisiko psychischer Erkrankungen, v. a. bei Schizophrenie.
227
5.8 Was bezeichnet das Konzept der interpersonellen Abwehr nach Mentzos? Wählen Sie 1 Antwort! a. Es werden nur eigene Triebimpulse auf andere Personen projiziert. b. Es werden lediglich innere Objektbeziehungen auf andere Personen projiziert. c. Jede Art von Projektion. d. Verhaltensweisen und Eigenschaften eines Interaktionspartners ermöglichen, fördern und stabilisieren die neurotische Konfliktabwehr des anderen. e. Zur interpersonellen Abwehr gehört immer die Manipulation des Interaktionspartners.
Richtige Antwort: d Interpersonelle Abwehr beschreibt komplementäre Interaktionsmuster, in denen der eine Partner die neurotische Abwehr des anderen stabilisiert, meist unbewusst.
228
5.9 Wenn ein Partner in erfolgreicher Einzelbehandlung ist und dem nicht in Behandlung befindlichen Partner geht es schlechter, welche Konzepte können das erklären? Wählen Sie 2 Antworten! a. Geschlechter- und Generationenkampf b. Kollusion c. Interpersonelle Abwehr d. Introjektion und Verleugnung e. Sublimierung
Richtige Antworten: b, c Kollusion und interpersonelle Abwehr erklären, wie unbewusste Beziehungsdynamiken aus der Veränderung eines Partners beim anderen zu Verschlechterung führen können.
229
5.10 Welche Aussagen hinsichtlich Pflege- und Adoptivfamilien treffen nicht zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Pflegekinder geraten häufig in Loyalitätskonflikte zwischen leiblichen und Pflegeeltern. b. Pflegeeltern haben die elterlichen Rechte gegenüber dem Pflegekind. c. Adoptiveltern haben keine elterlichen Rechte gegenüber dem Adoptivkind. d. Adoptiveltern haben oft weniger Zeit als leibliche Eltern, sich auf die Elternschaft vorzubereiten. e. Ein Problem in Pflegefamilien kann ein verdeckter Adoptionswunsch der Pflegeeltern sein. f. Ein Problem in Adoptivfamilien kann ein verzerrtes Bild des Adoptivkindes von den leiblichen Eltern sein.
Richtige Antworten: b, c Pflegeeltern haben keine vollen elterlichen Rechte – diese bleiben bei den leiblichen Eltern oder dem Jugendamt. Adoptiveltern dagegen haben elterliche Rechte.
230
5.11 Welche der folgenden Aussagen hinsichtlich des Settings von Gruppenpsychotherapien treffen am wenigsten zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Offene, nicht-homogene Gruppen eignen sich besonders gut für kurz dauernde Behandlungen. b. Geschlossene Gruppen bilden oft eine besonders ausgeprägte Gruppenkohäsion. c. Bei halb-offenen Gruppen werden frei werdende Plätze durch neue Patienten belegt. d. Störungsspezifische Gruppen gelten nicht als homogene Gruppen. e. Für nicht-homogene Gruppen werden sehr unterschiedliche Teilnehmer ausgewählt.
Richtige Antworten: a, d Offene, nicht-homogene Gruppen sind eher für langfristige Prozesse geeignet. Störungsspezifische Gruppen gelten als homogene Gruppen, da alle eine ähnliche Problematik haben.
231
5.12 Welcher der nachfolgenden Faktoren gehört nicht zu den elf von Yalom erfassten und empirisch überprüften spezifischen Wirkfaktoren der Gruppenpsychotherapie? Wählen Sie 1 Antwort! a. Nachahmendes Verhalten b. Katharsis c. Das Einflößen von Hoffnung d. Regression e. Das Erleben der Universalität des Leidens f. Das Erleben von Gruppenkohäsion
Richtige Antwort: d Regression ist kein spezifischer Wirkfaktor laut Yalom, sondern ein allgemeiner psychodynamischer Mechanismus.
232
5.13 Hinsichtlich analytischer und tiefenpsychologisch fundierter Gruppenpsychotherapien trifft nicht zu: Wählen Sie 1 Antwort! a. Es gilt das Prinzip der Minimalstrukturierung. b. Die Regel der freien Assoziation wird ersetzt durch die Regel der freien Interaktion. c. Eine gute Gruppenkohäsion begrenzt die Regression und die Übertragung. d. Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie unterscheiden sich hinsichtlich der Regressionstiefe. e. Die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie ist für ich-strukturell gestörte Patienten vorgesehen.
Richtige Antwort: c Eine gute Gruppenkohäsion fördert – und begrenzt nicht – Regression und Übertragung.
233
5.14 Zum Behandlungsrepertoire in der Paar- und Familientherapie gehören sog. paradoxe Vorgehensweisen. Welche der folgenden Interventionen gehören zu den paradoxen Interventionen? Wählen Sie 4 Antworten! a. Die Symptomverschreibung b. Eine Rückfallvorhersage c. Die positive Konnotation von Beschwerden d. Hypothetische Fragen e. Die Utilisation des Symptoms
Richtige Antworten: a, b, c, e Paradoxe Interventionen zielen auf Umdeutung und gezielte Verstärkung des Problems, um Veränderungen zu provozieren.
234
5.15 Die Paar- und Familientherapie ist … Wählen Sie 3 Antworten! a. lösungs- und ressourcenorientiert. b. ein eigenständiges Therapieverfahren. c. u. a. immer dann angezeigt, wenn psychische Erkrankungen durch zwischenmenschliche Beziehungen begründet sind oder aufrechterhalten werden. d. ein ausschließlich ambulantes Verfahren. e. ohne eine entsprechende Qualifikation kontraindiziert.
Richtige Antworten: a, c, e Paar- und Familientherapie betont Ressourcen, ist angezeigt bei zwischenmenschlich bedingter Symptomatik und erfordert spezifische Qualifikation.
235
5.16 Ein Oral History Interview in der Paartherapie … Wählen Sie 2 Antworten! a. ist ein anamnestisches Interview zur Erfassung der frühen Beziehungsgeschichte eines Paares. b. erforscht durch halbstrukturierte Fragen die Sexualpraktiken eines Paares. c. führt weg von aktuellen negativen Fixierungen und knüpft an Beziehungsressourcen an. d. bezeichnet die orale Phase einer Paarbeziehung. e. fokussiert im Wesentlichen auf negative Ereignisse und Probleme, die sich im Laufe der Partnerschaft ereignet haben.
Richtige Antworten: a, c Das Oral History Interview ermöglicht es, positive Beziehungserfahrungen bewusst zu machen und Ressourcen zu aktivieren.
236
5.17 Eine Indikation zur Paartherapie liegt vor, wenn … Wählen Sie 3 Antworten! a. beide Partner zur Therapie motiviert sind. b. das klinische Problem eines Patienten eng mit seinem Erleben in der Paarbeziehung verknüpft ist. c. der Patient absolut von der Schuld des Partners überzeugt ist. d. eine Therapie ins Stocken gerät und der Therapeut nicht weiter weiß. e. der Partner stark in die Symptomatik eines Patienten einbezogen wird.
Richtige Antworten: a, b, e Paartherapie ist angezeigt bei beidseitiger Motivation und wenn der Partner stark in die Problematik eingebunden ist.
237
5.18 Wann sehen Sie eine Indikation zur analytisch begründeten Paar- oder Familientherapie? Wählen Sie 3 Antworten! a. Wenn ein Patient in der Einzeltherapie den dringenden Wunsch danach äußert, weil er seine Probleme durch seinen Partner oder durch andere Familienmitglieder hauptsächlich verursacht sieht. b. Wenn der Therapeut den Eindruck hat, dass die Ablösungsschwierigkeiten eines Jugendlichen mit Autonomieproblemen der Eltern zusammenhängen. c. Wenn sich bei einer adoleszenten Patientin zeigt, dass tiefe Verpflichtungsgefühle gegenüber der Herkunftsfamilie und der Abwehrmechanismus der Identifikation mit dem Aggressor den Entwicklungsprozess der Patientin stark hemmen. d. Wenn eine Jugendliche mit Fragen von weiblicher Identitätsentwicklung, Sexualität und Umgang mit dem anderen Geschlecht um therapeutische Hilfe bittet. e. Wenn nach dem Krebstod der Mutter in der Familie nicht nur die 19-jährige Tochter dekompensiert ist und deshalb in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, sondern auch der Vater und der jüngere Bruder der Patientin ausgesprochen gelähmt erscheinen.
Richtige Antworten: b, c, e Indikationen bestehen bei klarer familiärer Mitbeteiligung an der Problematik – nicht bei bloßer Wunschäußerung oder Einzelanliegen.
238
5.19 Das Konzept der intergenerationalen Dynamik von Verdienst, Vermächtnis und Loyalität nach Boszormenyi-Nagy … Wählen Sie 3 Antworten! a. Das Rollenkonzept b. Eine ethisch-existenzielle Dimension c. Die Bindungstheorie d. Eine intrafamiliäre Buchführung über »Verdienste« und »Schulden« in Familien e. Das klassische psychoanalytische Triebkonzept f. Die Bedeutung von Loyalitätsbindungen in Familien
Richtige Antworten: b, d, f Nagy betont Gerechtigkeit und Loyalität als Grundprinzipien in familiären Beziehungen.
239
5.20 In einer Familiensitzung zeigt sich die verhärmt wirkende Tochter vorwurfsvoll gegenüber ihren Brüdern … Worum geht es hier vorwiegend? Wählen Sie 1 Antwort! a. Modi von Bindung und Ausstoßung b. Balance von Geben und Nehmen c. Mehrgenerationenperspektive d. Wiederkehr des Verdrängten e. Objektbeziehungstheorie
Richtige Antwort: b Die Tochter empfindet ein Ungleichgewicht in der familiären Buchführung – eine Schieflage im Geben und Nehmen.
240
5.21 Welche der folgenden Aussagen geben das familiendynamische Verständnis von Boszormenyi-Nagy wieder? Wählen Sie 2 Antworten! a. Asoziales Verhalten kann nach dem Verständnis von Boszormenyi-Nagy in verletzten Loyalitätsgefühlen fußen. b. Kinder haben u. a. die Aufgabe, in ihrer Entwicklung widersprüchliche Vermächtnisse seitens der Eltern zu integrieren. c. Loyalitätskonflikte meinen das, was in der analytisch begründeten Einzeltherapie mit Abhängigkeits-Autonomie-Konflikt gemeint ist. d. Das Konzept der Loyalitätsbindungen nach Boszormenyi-Nagy kann als eine Vorwegnahme der Bindungsforschung angesehen werden. e. Bis zu einem gewissen Grad gehört es zum familiären Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn sich Kinder um ihre Eltern sorgen.
Richtige Antworten: a, e Loyalität kann sowohl stabilisierend als auch pathologisch wirken. Kinder dürfen sich für Eltern verantwortlich fühlen, aber nicht überfordern.
241
5.22 Welche der folgenden Aussagen trifft nicht auf zieloffene verhaltenstherapeutische Gruppen zu? Wählen Sie 1 Antwort! a. Zieloffene verhaltenstherapeutische Gruppen sind am Einzelfall orientiert. b. Der Einsatz verhaltenstherapeutischer Methoden ist ziel- und problemorientiert. c. Es können neue Gruppenmitglieder in die bestehende Gruppe aufgenommen werden. d. Die Mitglieder der Gruppe sind hinsichtlich ihrer Diagnose homogen. e. Die Sitzungen werden nach dem Ein-Sitzungs-Konzept durchgeführt.
Richtige Antwort: d Zieloffene Gruppen sind diagnostisch heterogen – das ist ein zentrales Merkmal.
242
5.23 Welche familiendynamischen Kräfte (i. S. von Stierlin) zeigen sich in folgendem Fall besonders deutlich? Eine Mutter berichtet, dass ihr Sohn als Erbe gedacht war und nun mit Schulproblemen kämpft. Wählen Sie 2 Antworten! a. Delegation b. Verwischung der Generationsgrenzen c. Familiäre Charakterneurose d. Rollenumkehr e. Bindung auf der Ich- und Über-Ich-Ebene f. Bindung auf der Es-Ebene
Richtige Antworten: a, e Delegation liegt vor, wenn ein Kind einen überhöhten, oft impliziten Auftrag erhält. Eine solche Bindung kann auf Über-Ich-Ebene stattfinden.
243
5.24 Welche der folgenden Aussagen geben das familientherapeutische Konzept von Stierlin wieder? Wählen Sie 2 Antworten! a. Unter »bezogener Individuation« versteht man die Selbstverwirklichung jedes einzelnen Familienmitglieds unabhängig von den Bedürfnissen der anderen. b. Delegationen (i. S. von Stierlin) können zur Parentifizierung führen. c. Je unbewusster elterliche Delegationen sind, umso bindender sind sie in der Regel. d. Die Modi von Bindung und Ausstoßung meinen das, was in der analytisch begründeten Einzeltherapie mit Abhängigkeits-Autonomie-Konflikt gemeint ist. e. Bindung auf der Es-Ebene (i. S. von Stierlin) ist Voraussetzung für eine spätere Autonomie-Entwicklung.
Richtige Antworten: b, c Stierlin beschreibt, wie elterliche Erwartungen Kinder prägen – je unbewusster, desto wirksamer.
244
5.25 Richter (1963) hat Rollen beschrieben, in die ein Kind gedrängt werden kann. Wann wird es eher zum Ersatz oder Stellvertreter? Wählen Sie 2 Antworten! a. es wurde kurz nach dem Tod eines verstorbenen Geschwisters gezeugt und die Trauerarbeit der Eltern ist blockiert. b. eine starke Elternallianz besteht. c. es soll Ideale der Eltern stellvertretend ausleben. d. es verkörpert die abgewehrten negativen Seiten eines Elternteils. e. es ist der »Sündenbock« der Familie. f. es steht der Mutter nach der Trennung »mit Rat und Tat« zur Seite.
Richtige Antworten: a, f Ersatzrollen entstehen oft bei blockierter Trauer oder wenn Kinder elterliche Rollen übernehmen müssen (Parentifizierung).
245
5.26 Welche Aussagen passen besonders zu symptomneurotischen Familien? Wählen Sie 2 Antworten! a. Innerhalb der Familie besteht eine Spaltung in »gesunde« und »kranke« Mitglieder. b. Familien entlasten sich durch die Konstruktion der Außenwelt als feindlich. c. Die Psychose eines Familienmitglieds kann die Restfamilie stabilisieren. d. Es herrscht ein ausgesprochenes Schonklima in der Familie. e. Theatralisches Verhalten kann Depression abwehren. f. Gemeinsame neurotische Ideologien stabilisieren Familien.
Richtige Antworten: a, c Symptomneurotische Familien spalten sich in gesunde und kranke Mitglieder. Die Psychose eines Mitglieds kann stabilisierend wirken.
246
5.27 Welche Aussagen treffen am ehesten auf die Funktionale Familientherapie zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Es handelt sich um ein ausschließlich kognitiv-behaviorales Konzept. b. Die Funktion problematischen Verhaltens im sozialen Kontext wird analysiert. c. Individuenzentrierte und vorwurfsvolle Erklärungen sollen verändert werden. d. Es wird ausschließlich mit Verstärkerprogrammen gearbeitet. e. Das Vorgehen basiert auf behavioralen, kognitiven und systemischen Konzepten.
Richtige Antworten: b, c, e Problemverhalten wird im Kontext verstanden. Die Therapie integriert systemische, kognitive und behaviorale Elemente.
247
5.28 Welchen Aussagen zur Mehrgenerationen-Familientherapie stimmen Sie zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Sie integriert psychoanalytische, systemische und gesellschaftlich-historische Perspektiven. b. Außenbeziehungen eines Ehepartners werden als »intrafamiliärer Wiederholungszwang« bezeichnet. c. Es geht auch um die Aufarbeitung der Kriegserfahrungen der Großeltern. d. Störungen von Kindern hängen oft damit zusammen, dass Eltern nicht gelöst sind. e. In den Sitzungen kommt immer die Großfamilie zusammen.
Richtige Antworten: a, c, d Die Therapie betrachtet übertragene Traumata und ungelöste Konflikte in mehreren Generationen. Einbezug der Großfamilie ist nicht immer nötig.
248
5.29 Welche Aussagen über den Umgang mit Trauer stimmen nicht? Wählen Sie 1 Antwort! a. Parentifizierung kann aus unverarbeiteter Trauer entstehen. b. Die Abwehr von Trauer schützt vor der Wiederkehr des Verdrängten. c. Unverarbeitete Verluste können zu destruktiven Mustern führen. d. Beziehungsabbrüche können durch unverarbeitete Todesfälle entstehen. e. Schuldgefühle bei jungen Erwachsenen können mit der Trauerunfähigkeit der Eltern zusammenhängen.
Richtige Antwort: b Abwehr schützt nicht – das Verdrängte kehrt oft symptomatisch oder beziehungsmäßig zurück.
249
5.30 Welche Aussage zur blockierten Trauer ist nicht zutreffend? Wählen Sie 1 Antwort! a. Trauer wird abgewehrt, wenn das Verarbeitungsvermögen überfordert ist. b. Unverarbeitete Trauer kann die Liebesfähigkeit beeinträchtigen. c. Depression nach Berentung kann Ausdruck blockierter Trauer sein. d. Blockierte Trauer zeigt sich in späteren Generationen durch Erstarrung oder destruktives Verhalten. e. Sprachlosigkeit über Verluste erhöht das familiäre Zusammengehörigkeitsgefühl.
Richtige Antwort: e Sprachlosigkeit wirkt trennend, nicht verbindend – sie unterdrückt den Ausdruck von Trauer und Gefühl.
250
5.31 Wie nennt man Familiengeschichten, die das Selbstbild der Familie spiegeln und oft die Realität verzerrt wiedergeben, aber eine wichtige selbstwertregulierende Funktion haben?
Richtige Antwort: Familienmythen Familienmythen dienen der Selbstwertstabilisierung, verzerren aber häufig die Realität zum Schutz der Familienidentität.
251
5.32 Welche Aussagen sind kennzeichnend für »Familienmythen«? Wählen Sie 2 Antworten! a. Ereignisse aus der Vergangenheit, die verschwiegen werden b. Geheime, generationsübergreifende Verbindungen c. Über Generationen tradierte Geschichten mit Selbstwertfunktion d. Es wird grundsätzlich anderen die Schuld zugeschoben e. Können sinn- und identitätsstiftend wirken
Richtige Antworten: c, e Familienmythen stabilisieren das Selbstwertgefühl, haben aber oft verzerrenden Charakter. Sie können auch sinnstiftend sein.
252
5.33 Was kennzeichnet Familiengeheimnisse bzw. deren Umgang damit? Wählen Sie 2 Antworten! a. Dienen der Grenzsetzung zwischen den Generationen b. Tragen zur Kooperation der Familie bei c. Untergraben familiäre Vertrauensbeziehungen d. Können zu Loyalitätskonflikten führen e. Zu Beginn der Therapie immer aufdecken
Richtige Antworten: c, d Familiengeheimnisse schwächen Vertrauen und können Kinder in Loyalitätskonflikte bringen. Aufdeckung braucht Zeit und Beziehung.
253
5.34 Eine Kollusion (i. S. von Dicks und von Willi) stellt dar: Wählen Sie 2 Antworten! a. Eine Form der interpersonalen Abwehr b. Eine geheime Verbindung zwischen Elternteil und Kind c. Ein Selbstheilungsversuch mit gespaltenen Selbstanteilen d. Ein chronischer Streit der Familie e. Dynamik von Bindung und Ausstoßung
Richtige Antworten: a, c Kollusion ist eine unbewusste, komplementäre Abwehrstruktur zwischen Partnern, in der abgespaltene Selbstanteile externalisiert werden.
254
5.35 In der verhaltenstherapeutischen Paartherapie: Wie wird der Prozess genannt, bei dem Partner auf Belohnung mit Belohnung und auf Bestrafung mit Bestrafung reagieren?
Richtige Antwort: Reziprozität (Reziprozitätsannahme) Reziprozität beschreibt das Prinzip gleichwertiger Austauschprozesse in Partnerschaften, ein zentrales Element der Verhaltenstherapie.
255
5.36 Welche Aussage charakterisiert am wenigsten die strukturelle Familientherapie nach Minuchin? Wählen Sie 1 Antwort! a. Klare, durchlässige Grenzen in Subsystemen b. Unterscheidung von Subsystemen c. Neurotische Familien: Verstrickung innen, Isolation außen d. Verstörung durch paradoxe Intervention e. Arbeit an Familienstruktur und -grenzen
Richtige Antwort: d Paradoxe Intervention ist systemische Technik. Die strukturelle Familientherapie arbeitet an Struktur, Subsystemen und Grenzen.
256
5.37 Welche Aussagen zur Technik in analytisch begründeter Paar- und Familientherapie stimmen am ehesten? Wählen Sie 2 Antworten! a. Möglichst wenig Intervention in Sitzung b. Therapeut strukturiert mehr als in Einzeltherapie c. Therapeut bleibt auf neutraler Meta-Ebene d. Grundhaltung: Allparteilichkeit/multiple Identifikation e. Keine Unterschiede zur Einzeltherapie
Richtige Antworten: b, d Strukturierende Rolle und allparteiliche Haltung sind zentrale Techniken in der analytisch begründeten Familientherapie.
257
5.38 Welche Aussagen zum Zwangsprozess in der verhaltenstherapeutischen Paartherapie treffen am ehesten zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Verstrickung in unangemessene Lösungsversuche b. Zunahme negativer Interaktionen c. Unterwerfung eines Partners zeigt Zwangsprozess d. Reduktion positiver Interaktionen e. Offene, direkte Kommunikation von Gefühlen
Richtige Antworten: a, b, d Zwangsprozesse führen zu Eskalation durch negative Muster, mangelnde Kommunikation und Verlust positiver Interaktionen.
258
5.39 Welche Aussagen zur Technik in analytischer Paar- und Familientherapie treffen am ehesten zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Aufdeckende Techniken werden kaum verwendet b. Setting hat klärende Wirkung c. Deutung sollte vermieden werden d. Ressourcen sind kaum bedeutend e. Grundregel: Über Themen sprechen, über die sonst nicht gesprochen wurde f. Reframing ist kontraindiziert
Richtige Antworten: b, e Das Setting wirkt klärend, und offene Kommunikation wird ausdrücklich gefördert. Deutungen und Reframing sind zulässig.
259
5.40 Welche Aussagen zu Übertragung und Gegenübertragung treffen am wenigsten zu? Wählen Sie 2 Antworten! a. Familie erlebt Therapeut als Tribunalrichter b. Übertragung ist in den ersten Sitzungen gering c. Familie verwickelt Therapeut ins Abwehrmuster d. Therapeut-Familie-Beziehung ist nebensächlich e. Therapeuten entwickeln oft Gegenübertragungsneurose f. Therapeuten übertragen Elternbilder
Richtige Antworten: b, d Übertragung ist früh präsent. Die Therapeut-Familienbeziehung ist zentral, nicht nebensächlich.
260
5.41 Welche Interventionen dienen dem Aufbau positiver Reziprozität in der VT-Paartherapie? Wählen Sie 4 Antworten! a. Übungen zur Selbstwahrnehmung b. Protokolle über negatives Verhalten c. Übungen zu belohnendem und bestrafendem Verhalten d. Hausaufgaben zur Förderung positiver Interaktionen e. Verwöhnungstage
Richtige Antworten: a, c, d, e Diese Interventionen stärken positive Austauschprozesse in Partnerschaften und verbessern die Beziehung.
261
5.42 Ein Therapeut behandelt eine dominante Mutter schonend. In Supervision erkennt er Wut, Angst, Hilflosigkeit. Was liegt vor? Wählen Sie 1 Antwort! a. Rollenumkehr b. Parentifizierung c. Verwischung der Generationsgrenzen d. Übertragungs-Gegenübertragungs-Kollusion e. Widerstand
Richtige Antwort: d Therapeut ist in ein unbewusstes Beziehungsmuster verwickelt – typische Übertragungs-Gegenübertragungs-Kollusion.
262
5.43 Therapeut fragt: »Wenn deine Mutter versucht, deine Schwester zum Essen zu bringen, was tut dann dein Vater?« Wie nennt man das?
Richtige Antwort: Zirkuläres Fragen Zirkuläres Fragen zeigt triadische Beziehungsmuster und ist eine systemische Fragetechnik zur Perspektivenerweiterung.
263
6.1 Besonderheiten bei der Psychotherapie mit Tumorpatienten: Welches ist kein spezifisches Ziel der psychologischen Betreuung? a. Diagnostik und Behandlung in Lebensfragen, die durch Krebs hervorgerufen bzw. verstärkt wurden b. Emotionale Entlastung zur Erzielung besserer Handlungsfähigkeit c. Unterstützung, Stabilisierung des Patienten und Arbeit an der Lebensqualität d. Unterstützung bei belastenden medizinischen Behandlungen e. Begleitung sterbender Krebspatienten f. Ablenkung von schmerzhaften Themen wie Sterben und Tod
Richtige Antwort: f Ablenkung ist kein spezifisches Ziel, sondern eher eine respektierte Bewältigungsstrategie des Patienten. Zentrale Ziele sind emotionale Entlastung, Stabilisierung, Lebensqualität, individuelle Copingstrategien, Auseinandersetzung mit dem Tod und Information.
264
6.2 Welche der folgenden Interventionen erscheint aufgrund der geschilderten Problematik am wenigsten sinnvoll? a. Motivationsaufbau b. Aufbau einzelner Verhaltenssequenzen (z. B. zum Telefon gehen) c. Aufbau von Stressbewältigungsfähigkeiten d. Durchführung eines Kommunikationstrainings e. Planen von Aktivitäten f. Erlernen der progressiven Muskelentspannung
Richtige Antwort: d Ein Kommunikationstraining ist bei primär neurologischen Sprachproblemen nicht indiziert. Andere Interventionen zielen direkt auf Alltagsbewältigung, Motivation und körperliche Aktivierung.
265
6.3 Wie bezeichnet man Präventionsmaßnahmen, welche Krankheiten verhindern sollen, indem sie auf politische, ökonomische, soziale oder ökologische Verhältnisse Einfluss nehmen?
Richtige Antwort: Verhältnisprävention Diese Form der Prävention beeinflusst gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie Gesetze, Umwelt oder soziale Normen – z. B. das Nichtraucherschutzgesetz.
266
6.4 Welcher Begriff beschreibt am besten das sozialpsychiatrische Zentrum im Fallbeispiel von Herrn K. mit chronischer Psychose?
Richtige Antwort: Tertiäre Prävention Sie zielt auf die Verhinderung von Rückfällen, Verschlechterung und Folgeerkrankungen bei chronisch Kranken. In diesem Fall wird eine stationäre Einweisung durch kontinuierliche Unterstützung vermieden.
267
6.5 Stationäre Psychotherapie ist statt ambulanter Therapie besonders dann indiziert, wenn … Wählen Sie 3 Antworten! a. eine schnelle Reduktion der Symptomatik zu Beginn der Behandlung erforderlich ist. b. die Motivation des Patienten für eine Psychotherapie hoch ist. c. das Krankheitsbild »mehrdimensional« behandelt werden sollte. d. das familiäre oder soziale Umfeld zur Aufrechterhaltung der Störung beiträgt. e. der Patient jung, intelligent, wortgewandt und introspektionsfähig ist.
Richtige Antworten: a, c, d Stationäre Psychotherapie ist bei schwerer Symptomatik, komplexen Behandlungsbedarfen und belastenden sozialen Umfeldern indiziert.
268
6.6 Zu den Möglichkeiten einer Primärprävention bei Abhängigkeitserkrankungen zählt am ehesten: a. Methadonprogramm b. Frühbehandlung c. Aufklärung Jugendlicher d. Frühdiagnose und Entgiftung e. Behandlung der Folgeerkrankung
Richtige Antwort: c Primärprävention zielt auf Verhinderung des Beginns – etwa durch Aufklärung und gesundheitsförderliche Programme bei Jugendlichen.
269
6.7 Welches sind am ehesten spezifische Ziele von Rehabilitationsmaßnahmen? Wählen Sie 3 Antworten! a. Beseitigung aller somatischen Beschwerden b. Wiederaufnahme aller Aktivitäten des normalen Lebens c. Akzeptanz entstandener Beeinträchtigung d. Förderung sozialer Integration e. Verbesserung von Alltags- und Lebensbewältigung
Richtige Antworten: c, d, e Ziel ist nicht vollständige Heilung, sondern Teilhabe trotz Einschränkung – durch Akzeptanz, Integration und Alltagskompetenz.
270
6.8 Wie wird in der ICIDH der WHO von 1980 der Begriff »disability« definiert?
Richtige Antwort: a Disability ist eine Funktionseinschränkung als Folge einer Schädigung. Sie unterscheidet sich von Impairment (Schädigung) und Handicap (soziale Benachteiligung).
271
6.9 Welches tiefenpsychologisch fundierte ambulante Behandlungsverfahren ist besonders geeignet zur Rehabilitation bei psychischen Störungen?
Richtige Antwort: Tiefenpsychologisch fundierte niederfrequente Psychotherapie Sie bietet langfristige, unterstützende Therapie bei chronischen Störungen mit flexibler Frequenz und Betonung auf Stabilisierung.
272
6.10 Wie nennt man das Forschungs- und Arbeitsfeld, das psychosoziale, verhaltensbezogene und biomedizinische Perspektiven integriert?
Richtige Antwort: Verhaltensmedizin Verhaltensmedizin verbindet Erkenntnisse zur Krankheitsentstehung, Prävention und Therapie aus verschiedenen Disziplinen.
273
6.11 Welcher Begriff trifft für die Rückfallprophylaxe am wenigsten zu? a. relapse b. lapse c. slip d. full blown relapse e. harm reduction
Richtige Antwort: e Harm reduction ist ein Konzept der Suchttherapie zur Schadensbegrenzung, nicht zur Rückfallprophylaxe. Die übrigen Begriffe beschreiben Rückfallstufen.
274
6.12 Welches der folgenden Ziele gehört nicht zu den Aufgaben in der Rehabilitation? a. Auswirkungen körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderungen auf die Erwerbsfähigkeit mildern b. Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abwenden oder mildern c. Schutzraum zur Entwicklung oder Ausscheiden aus Erwerbsleben schaffen d. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben gewähren e. Auswirkungen von Schäden nach Arbeitsunfall oder Berufskrankheit vermindern
Richtige Antwort: c Rehabilitation zielt nicht auf Rückzug oder Schonung, sondern auf Teilhabe, Erhalt der Erwerbsfähigkeit und Integration.
275
6.13 Zu den selektiven Präventionsprogrammen gehört am ehesten: a. Kondomkampagne in öffentlichen Einrichtungen b. HIV-Aufklärung bei Drogenabhängigen c. Werbeverbot für Tabakprodukte d. Erziehungsberatung e. Therapieprogramm für hyperkinetische Kinder
Richtige Antwort: b Selektive Prävention richtet sich an Risikogruppen – z. B. Drogenabhängige mit erhöhtem HIV-Risiko.
276
6.14 Ab welchem Grad der Behinderung spricht man von einer Schwerbehinderung?
Richtige Antwort: Ab einem Grad von mindestens 50 Laut deutschem Recht liegt eine Schwerbehinderung ab einem GdB von 50 vor.
277
6.15 Welche Begriffe sind am ehesten Konzepte der Verhaltensmedizin? Wählen Sie 3 Antworten! a. Stress b. Coping c. Primärer Krankheitsgewinn d. Resilienz e. Konversion
Richtige Antworten: a, b, d Stress, Coping und Resilienz sind zentrale Konzepte der Verhaltensmedizin. Die anderen stammen aus der Psychoanalyse.
278
6.16 Welches Modell stellt dem somatisch orientierten Krankheitsverständnis ein biopsychosoziales Konzept gegenüber?
Richtige Antwort: Das bio-psycho-soziale Modell Dieses Modell berücksichtigt körperliche, psychische und soziale Einflüsse auf Gesundheit und Krankheit.
279
6.17 Welche der folgenden Institutionen ist kein Träger einer medizinischen Rehabilitation? a. Gesetzliche Rentenversicherung b. Gesetzliche Krankenversicherung c. Gesetzliche Unfallversicherung d. Sozialhilfeträger e. Arbeitsverwaltung
Richtige Antwort: e Die Arbeitsverwaltung ist für berufliche Rehabilitation zuständig, nicht für medizinische.
280
6.18 Was besagt das Subsidiaritätsprinzip? a. Pflicht zur Heilbehandlung auf Verlangen b. Verpflichtung der Gesellschaft zum sozialen Ausgleich c. Leistungsanspruch hängt von Bedürftigkeit ab d. Sozialhilfeträger erbringt Leistungen nur nachrangig e. Reha-Träger trägt Folgekosten bei Misserfolg
Richtige Antwort: d Das Subsidiaritätsprinzip bedeutet: Der Sozialhilfeträger wird erst aktiv, wenn kein anderer Träger zuständig ist.
281
6.19 In welchem Gesetzbuch wurde 2001 das Rehabilitationsrecht zusammengefasst? a. Grundgesetz b. Rehabilitationsangleichungsgesetz c. Schwerbehindertengesetz d. Bürgerliches Gesetzbuch e. Sozialgesetzbuch IX
Richtige Antwort: e Das SGB IX regelt Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung seit 2001 umfassend.
282
6.20 Welche Aussagen zur Mitwirkungspflicht treffen zu? Wählen Sie 3 Antworten! a. Verpflichtung zur Heilbehandlung auf Verlangen b. Verlust des Leistungsanspruchs bei Verstoß c. ALG-II-Empfänger müssen Psychotherapie machen d. Rentner können zu Psychotherapie verpflichtet werden e. Unfallversicherte sind von Mitwirkungspflicht ausgenommen f. Teilnahme an beruflichen Maßnahmen gehört dazu
Richtige Antworten: a, b, d Die Mitwirkungspflicht umfasst Heilbehandlung, Informationspflicht, Teilnahme an Maßnahmen – bei Verstoß droht Leistungsverlust.
283
6.21 Die Beitragshöhe in der PKV richtet sich nach … a. Sachleistungsprinzip b. Solidarprinzip c. Äquivalenzprinzip d. Umlageprinzip e. Risikostrukturausgleich
Richtige Antwort: c In der PKV zahlt jeder nach individuellem Risiko und gewünschten Leistungen – das nennt man Äquivalenzprinzip.
284
6.22 Welche Maßnahmen gehören zur tertiären Prävention? Wählen Sie 2 Antworten! a. Psychoedukation bei Asthma b. Neugeborenenscreening c. Angehörigenarbeit zur Rückfallprophylaxe bei Schizophrenie d. Screening LRS e. Verzicht auf Alkohol in Schwangerschaft
Richtige Antworten: a, c Tertiäre Prävention mildert Krankheitsfolgen – z. B. durch Rückfallprophylaxe oder Schulung chronisch Kranker.
285
8.1 Als Medikamentennebenwirkung entwickelt eine Patientin eine Agranulozytose. Bei welchen Medikamenten ist am ehesten mit einer solchen Nebenwirkung zu rechnen? a. Carbamazepin (Tegretal) b. Moclobemid (Aurorix) c. Clozapin (Leponex) d. Valproinsäure (Orfiril) e. Lithium (Quilonum) f. Biperiden (Akineton)
Richtige Antworten: a, c, d Agranulozytose ist eine gefährliche Nebenwirkung, besonders bekannt bei Carbamazepin, Clozapin und Valproinsäure. Regelmäßige Blutbildkontrollen sind notwendig.
286
8.2 Welche Aussagen zum Themenkomplex Psychopharmaka und Sucht sind falsch? a. Alle Psychopharmaka sind Suchtmittel. b. Psychopharmaka sind im Regelfall in das Gesundheitssystem integriert. c. Alle Psychopharmaka können als Drogen bezeichnet werden. d. Drogen wirken intensiv auf das ZNS. e. Alle Drogen sind Suchtmittel. f. Suchtmittel haben ein besonderes Suchtpotenzial.
Richtige Antworten: a, e Nicht alle Psychopharmaka sind Suchtmittel, und nicht alle Drogen machen abhängig. Diese Begriffe werden oft ungenau verwendet.
287
8.3 Welche Medikamente eignen sich zur Langzeitbehandlung der Generalisierten Angststörung? a. Imipramin b. Lithium c. Lorazepam d. Venlafaxin e. Escitalopram f. Sulpirid
Richtige Antworten: a, d, e Imipramin, Venlafaxin und Escitalopram sind für die Langzeitbehandlung geeignet. Lorazepam birgt Abhängigkeitsrisiko.
288
8.4 Neue Beschwerden nach Sommerpause: Hypersomnie, Heißhunger, Obstipation, Libidoverlust. Was prüfen? a. Übertragungsreaktion auf Urlaub? b. Medikamenten-Unterdosierung? c. Medikamenten-Überdosierung? d. Medikamenten-Nebenwirkung? e. Anale Trotzreaktion mit Diabetes?
Richtige Antwort: d Die Symptome sprechen für anticholinerge Nebenwirkungen von Antidepressiva. Nebenwirkungen sind dosisunabhängig.
289
8.5 Welche sind keine typischen Nebenwirkungen trizyklischer Antidepressiva? a. Bradykardie b. Erhöhung der Krampfschwelle c. Augeninnendruck↑ d. Appetit↑ e. Harnverhalt f. Obstipation
Richtige Antworten: a, b Typisch sind Mundtrockenheit, Obstipation, Appetitsteigerung, Harnverhalt. Bradykardie und Krampfschwelle↑ sind untypisch.
290
8.6 Wirkmechanismus von Methylphenidat (Ritalin)? a. Blockade postsynaptischer Dopaminrezeptoren b. Sensitivierung GABA-Rezeptoren c. Hemmung Monoaminabbau d. Hemmung Signaltransduktion e. Blockade präsynaptischer Dopamintransporter
Richtige Antwort: e Methylphenidat hemmt präsynaptische Dopamintransporter – das steigert die Dopaminkonzentration im synaptischen Spalt.
291
8.7 Welche Aussagen zu Antidepressiva sind richtig? a. Keine Verordnung im Rahmen Psychotherapie b. Regelmäßige Laborkontrollen notwendig c. Alle Antidepressiva wirken schlaffördernd d. Kombination bei schweren Depressionen möglich e. Keine Abhängigkeitsentwicklung
Richtige Antworten: b, d, e Laborkontrollen sind nötig, Kombinationsbehandlungen möglich. Antidepressiva machen nicht abhängig.
292
8.8 Was ist mit »kombinierter« Behandlung gemeint? a. Mehrere Psychopharmaka b. Psychopharmaka verschiedener Gruppen c. Psychopharmaka + Psychotherapie d. Mehrere Psychotherapien gleichzeitig e. Familientherapie
Richtige Antwort: c Eine kombinierte Behandlung meint die Verbindung von medikamentöser und psychotherapeutischer Therapie.
293
8.9 Lithium wird eingesetzt bei welchen Störungen? a. Psychose b. Rezidivierende Depression mit manischen Phasen c. Angststörung d. PTBS e. Dissoziative Störung
Richtige Antworten: a, b Lithium wird v. a. bei bipolaren und schizoaffektiven Störungen eingesetzt – nicht bei Angst- oder dissoziativen Störungen.
294
8.10 Depressive Reaktion mit Suizidgefahr nach Unfalltod des Ehepartners. Was tun? a. Ambulante hochfrequente Psychotherapie b. Ambulante Neuroleptika c. Stationäre Aufnahme mit Medikation und Psychotherapie d. Hypnotika durch Hausarzt e. Keine der genannten
Richtige Antwort: c Stationäre Aufnahme mit Krisenintervention und Medikation ist bei Suizidgefahr indiziert.
295
8.11 Depressive Patientin möchte zu Weihnachten nach Kenia reisen. Wie reagiert der Therapeut? a. Zustimmung wegen positiver Sommerwirkung b. Abraten wegen Aids-Gefahr c. Nachfrage bzgl. Malariagebiet d. Keine Reaktion, therapeutische Abstinenz e. Keine der genannten
Richtige Antwort: c Malariaprophylaxe-Medikamente können Depressionen auslösen – ärztliche Abklärung bei depressiver Vorgeschichte ist notwendig.
296
8.12 Gegen welche depressiven Syndrome wirken Antidepressiva nicht? a. Reaktive Depression b. Neurotische Depression c. Rezidivierende Depression d. Depression nach PTBS e. Keine der Aussagen trifft zu
Richtige Antwort: e Antidepressiva wirken gegen depressive Syndrome jeglicher Genese – also auch gegen alle genannten.
297
8.13 Welche Medikamentengruppen haben kein Abhängigkeitspotenzial? a. Barbiturate b. Hypnotika c. Thymoleptika d. Opiate e. Tranquilanzien f. Amphetamine g. Neuroleptika
Richtige Antworten: c, g Thymoleptika und Neuroleptika haben kein Abhängigkeitspotenzial – im Gegensatz zu Barbituraten, Hypnotika, Opiaten etc.
298
8.14 Extrapyramidale Nebenwirkungen sind typisch für? a. Antiarrhythmika b. Thymoleptika c. Neuroleptika d. Antibiotika e. Antihypertensiva
Richtige Antwort: c Typisch sind Parkinsonoid, Früh- und Spätdyskinesien – v. a. bei klassischen Neuroleptika durch D2-Rezeptor-Blockade.
299
8.15 Welche Stoffgruppen sind bei ADHS am wenigsten indiziert? a. Antidepressiva b. Neuroleptika c. Phasenprophylaktika d. Benzodiazepine e. Amphetamine
Richtige Antworten: c, d Phasenprophylaktika und Benzodiazepine sind nicht geeignet zur Behandlung von ADHS – Amphetamine und einige Antidepressiva hingegen schon.
300
8.16 Was bedeutet therapeutische Breite eines Arzneimittels? a. Erkrankungsspektrum b. Abstand zwischen therapeutischer und letaler Dosis c. Spektrum unerwünschter Wirkungen d. Halbwertszeit e. Dosis
Richtige Antwort: b Ein Maß für die Sicherheit eines Medikaments – je größer der Abstand, desto sicherer ist es anzuwenden.
301
8.17 Welches Medikament ist am wenigsten für Borderline geeignet? a. Benzodiazepine b. Moclobemid c. Neuroleptika d. Carbamazepin e. Fluoxetin
Richtige Antwort: a Benzodiazepine erhöhen das Risiko für Kontrollverlust und Sucht – bei Borderline kontraindiziert.
302
8.18 Depressiver Patient mit MS-Schub und Trennung. Was ist zuerst zu tun? a. Anpassungsstörung, Psychotherapie b. F54, Entspannung c. Nebenwirkung Kortison, nach Hause schicken d. Neurologisches Konsil, Abstimmung e. Depressive Reaktion + Konversionsstörung, Psychotherapie
Richtige Antwort: d Differenzialdiagnose durch den Neurologen ist essenziell. MS, Medikamentennebenwirkungen und psychische Belastungen abklären.
303
8.19 Was trifft auf Pharmakotherapie im Alter nicht zu? a. SSRI im Alter indiziert b. Amitriptylin besonders indiziert c. Pharmakokinetik verändert d. Polypharmazie kann zu Wechselwirkungen führen e. Oft halbe Dosis empfohlen f. Verlangsamter Metabolismus führt zu Unterdosierung
Richtige Antworten: b, f Amitriptylin ist wegen anticholinerger Effekte im Alter ungünstig. Verlangsamter Metabolismus begünstigt eher Überdosierung.
304
8.20 Wie nennt man das potenziell tödliche Syndrom mit Rigor, Fieber, Bewusstseinsstörung bei Neuroleptika?
Richtige Antwort: Malignes neuroleptisches Syndrom Tritt v. a. in den ersten Wochen der Therapie auf, mit schweren vegetativen Symptomen. Sofortiges Absetzen und intensive Behandlung nötig.
305
8.21 Welche Aussagen zur Rezidivprophylaxe mit Neuroleptika treffen zu? a. 1–2 Jahre nach Ersterkrankung b. Dauermedikation beim ersten Auftreten c. Immer Intervallbehandlung d. 2–5 Jahre nach erstem Rückfall e. >5 Jahre bei häufigen Episoden
Richtige Antworten: a, d, e Je nach Krankheitsverlauf sollte die Dauer der Neuroleptikatherapie angepasst werden. Intervallbehandlung nur bei hoher Compliance.
306
8.22 Welche Aussagen zum Off-Label-Use treffen zu? a. Etikettierungsansatz = Off-Label b. Keine Zulassung für die Indikation c. 10 % der Kindermedikation ist Off-Label d. Methylphenidat bei Erwachsenen ist Off-Label e. SSRI bei Kindern meist Off-Label
Richtige Antworten: b, e Off-Label bedeutet keine Zulassung für diese Indikation. Viele SSRI sind für Kinder nicht zugelassen. Etikettierung stammt aus der Soziologie.
307
8.23 Welcher Begriff beschreibt die Wirkung eines Medikaments auf den Körper?
Richtige Antwort: Pharmakodynamik Pharmakodynamik = Wirkung des Medikaments. Pharmakokinetik = Wirkung des Körpers auf das Medikament (z. B. Verstoffwechselung).
308
8.24 Welche gehören nicht zu den Trizyklischen Antidepressiva? a. Imipramin b. Doxepin c. Amitriptylin d. Venlafaxin e. Citalopram f. Sulpirid
Richtige Antworten: d, e, f Venlafaxin = SNRI, Citalopram = SSRI, Sulpirid = Neuroleptikum. Nur a–c sind trizyklische Antidepressiva.
309
10.1 Wie viel Dokumentation muss sein? In welcher Form? Wählen Sie 3 Antworten! a. Die Dokumentation hat schriftlich zu erfolgen. b. Dokumentiert werden alle wesentlichen therapiebezogenen Daten. c. Auch relevante Befunde von Dritten sind zu dokumentieren. d. Die Dokumentation muss auch auf elektronischen Datenträgern konserviert werden. e. Die Dokumentation wird vom Patienten gegengezeichnet.
Richtige Antworten: a, b, c Dokumentationspflicht umfasst alle wesentlichen therapiebezogenen Informationen, erfolgt schriftlich und umfasst auch relevante Fremdbefunde.
310
10.2 Welche Aussagen zur Psychotherapieforschung treffen am ehesten zu? Wählen Sie 3 Antworten!
Richtige Antworten: b, c, e Effectiveness studies = hohe ökologische Validität; Efficacy studies = randomisiert, hohe interne Validität; Hohe Abbruchraten gefährden die interne Validität.
311
10.3 Im Rahmen von Therapiestudien wird eine Psychotherapie entsprechend bestimmter Richtlinien oder Vorgaben durchgeführt. Mit welchem Begriff wird dieser Sachverhalt bezeichnet?
Richtige Antwort: Therapieintegrität Synonyme: treatment validity, Behandlungsintegrität, Ausführungsintegrität.
312
10.4 Wie lange müssen Akten in der psychotherapeutischen Praxis gelagert werden? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: d Patientenakten sind 10 Jahre aufzubewahren.
313
10.5 Welches Prinzip gilt nach Grawe nicht als gesicherter Wirkfaktor? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: c Die Dauer der Therapie ist nicht gesichert wirksam – im Gegensatz zu den vier anderen Prinzipien laut Grawe.
314
10.6 Welche Aussagen zu psychodynamischen Wirkprinzipien treffen am ehesten zu? Wählen Sie 3 Antworten!
Richtige Antworten: a, b, c Empirisch belegbar sind Beziehung, Einsicht, Internalisierung und zentrale Konflikte.
315
10.7 Welche Aussagen zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie treffen nicht zu? Wählen Sie 2 Antworten!
Richtige Antworten: b, c Supervision ist intern; Gutachterverfahren prüft nicht primär Prozessqualität.
316
10.8 Welche Aussage zur Evaluation ist falsch? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: c Evaluationen zeigen meist positive Effekte. Subjektive Besserung ist oft zentrales Kriterium.
317
10.9 Welche Verfahren zählen am wenigsten zur Prozessqualität? Wählen Sie 2 Antworten!
Richtige Antworten: c, e Katamnesestudien = Ergebnisqualität; Erreichbarkeit = Strukturqualität.
318
10.10 Welche Maßnahmen bei ambulanter Suizidintervention? Wählen Sie 3 Antworten!
Richtige Antworten: a, c, d Dokumentation, Netzexploration und Terminvereinbarung. Suizidpakt hat keine juristische Relevanz.
319
10.11 Welche Funktion der Evaluation ist eher optional? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: c Forschung ist optional – Qualitätssicherung und Verlaufskontrolle sind zentrale Bestandteile.
320
10.12 Welche Aussagen zur Dokumentationspflicht treffen zu? Wählen Sie 3 Antworten!
Richtige Antworten: a, c, d Nebenpflicht im Behandlungsvertrag, verschlechtert Beweislage bei Versäumnis, geregelt durch Berufsordnung.
321
10.13 Welche Aussagen zur Intention-to-treat-Analyse treffen zu? Wählen Sie 4 Antworten!
Richtige Antworten: a, b, d, e Berücksichtigt alle begonnenen Fälle, inkl. Abbrecher; höhere externe Validität; geringere Erfolgsquoten als herkömmlich.
322
10.14 Aussagen zu Effektstärken in Therapiestudien Wählen Sie 2 Antworten!
Richtige Antworten: d, e Vergleichbarkeit durch Effektstärke möglich; kontrollierte Studien zeigen hohe Effektstärken.
323
10.15 Welches Verfahren eignet sich am wenigsten zur direkten Verlaufsdiagnostik? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: a Die KASSL ist nicht für direkte Verlaufsdiagnostik geeignet, sondern eher für Vergleichsmessungen.
324
10.16 Wie nennt man die Evaluation am Ende der Therapie?
Richtige Antwort: Ergebnisevaluation (summative Evaluation) Sie misst Therapieerfolg und -effekte abschließend.
325
10.17 Wie heißt der Fehler, wenn nur Studien mit positiven Ergebnissen veröffentlicht werden?
Richtige Antwort: Publikationsbias Führt zu Überschätzung der Therapieeffekte in Metaanalysen.
326
10.18 Eine Effektstärke von 1 bedeutet… Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: e Eine Standardabweichung Unterschied bedeutet Effektstärke 1.
327
10.19 Welche Validität liegt vor bei kausaler Interpretation von Therapieeffekten? Wählen Sie 1 Antwort!
Richtige Antwort: b Interne Validität zeigt, dass Effekte direkt auf die Therapiebedingungen zurückzuführen sind.
328
11.1 In welchem der nachstehenden Fälle verstoßen Sie als Psychotherapeut gegen Schweigepflicht und Datenschutzgesetz, wenn Sie einer Weitergabe von sensiblen Daten Ihrer Patienten zustimmen? a. Nach Entbindung von der Schweigepflicht halten Sie Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. b. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MdK) fordert unter Berufung auf das SGB V sensible Daten eines Patienten an, ohne eine Erklärung zur Entbindung der Schweigepflicht vorzulegen. c. Sie erfahren von einem hier im Exil lebenden ausländischen Patienten, dass bei ihm in seinem Heimatland vor drei Monaten eine offene Tuberkulose diagnostiziert wurde, und bitten ihn, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben, da Sie sonst zur Meldung der Erkrankung gesetzlich verpflichtet sind. d. Der Vater einer erwachsenen Patientin, die sich bei Ihnen in Behandlung befindet, fragt an, ob seine Tochter noch in Behandlung sei. Da es sich hierbei nicht um sensible Daten der Patientin handelt, sondern nur um die Tatsache eines Behandlungsverhältnisses, geben Sie dem Vater diese Auskunft. e. Ein Patient klagt über starke Medikamentennebenwirkungen wie Müdigkeit, Zittern, Schwindel, Konzentrationsstörungen. Dadurch sei es fast zu einem Autounfall gekommen. Nachdem Sie erfolglos auf ihn eingewirkt haben, das Auto stehen zu lassen, wenden Sie sich an die Straßenverkehrsbehörde.
Richtige Antwort: d Die ärztliche Schweigepflicht umfasst auch die Tatsache, dass jemand einen Arzt konsultiert hat. Deshalb stellt die Mitteilung über das Behandlungsverhältnis ohne Einwilligung des Patienten einen Verstoß dar.
329
11.11 Psychotherapeuten sind grundsätzlich befugt, auch ohne Zustimmung des Patienten Einzelheiten aus der Behandlung auf Anfrage gegenüber den folgenden Berufsgruppen zu offenbaren? a. Richter b. Staatsanwälte c. Ärztliche/psychologische Psychotherapeuten d. Polizei e. Keine Angabe ist richtig
Richtige Antwort: e Es gibt keine grundsätzliche Befugnis zur Offenlegung, nur klar definierte gesetzliche Ausnahmen wie bei meldepflichtigen Krankheiten oder rechtfertigendem Notstand.
330
11.12 Welche Leistung fällt nicht in den Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung? a. Hinterbliebenenrente b. Unfallrente c. Altersrente d. Medizinische Rehabilitation e. Berufliche Rehabilitation f. Prävention
Richtige Antwort: c Die Altersrente gehört nicht zur gesetzlichen Unfallversicherung, obwohl andere Leistungen wie Unfallrente, Reha und Prävention dazugehören.
331
11.13 Welche Aussage zur zwangsweisen Unterbringung psychisch Kranker in ein psychiatrisches Krankenhaus trifft am ehesten zu? a. Die Unterbringung eines Betreuten gegen seinen Willen durch den Betreuer bedarf keiner gerichtlichen Genehmigung b. Ein Arzt ordnet selbst die zwangsweise Unterbringung an c. Eltern dürfen Kinder immer ohne gerichtliche Genehmigung unterbringen d. Eine Unterbringung gegen den Willen erfolgt immer erst nach gerichtlichem Beschluss e. Die zivilrechtliche Unterbringung ist auch möglich, wenn ein medizinischer Eingriff notwendig ist
Richtige Antwort: e Eine zivilrechtliche Unterbringung ist möglich bei medizinischer Notwendigkeit, wenn der Patient diese aufgrund psychischer Krankheit nicht erkennen kann.
332
11.14 Bei welchen der folgenden Fälle besteht für den Arzt oder Therapeuten am ehesten ein Konflikt zwischen dem berufsethischen Prinzip der Autonomie und dem berufsethischen Prinzip der Fürsorge? a. junger Mann mit pädophilen Impulsen b. Patientin mit Hirntumor, riskante OP nötig c. junge Frau mit Borderlinestörung, verschuldet sich trotz Therapie d. magersüchtige Jugendliche wird zwangsweise behandelt e. junger Mann, fühlt sich von Therapeutin klein gemacht
Richtige Antworten: a, c, d Alle Fälle beschreiben einen Konflikt zwischen Autonomie und Fürsorge – z. B. Schutz trotz Willens der Patienten oder Ablehnung von Themen mit größerem Fürsorgebedarf.
333
11.15 Welche Aussagen zu den Psychotherapierichtlinien treffen nicht zu? a. Keine Bestimmungen zum Konsiliarverfahren b. Sicherung einer zweckmäßigen Psychotherapie c. Auflistung der kassenzugelassenen Verfahren d. Ausschluss bei psychotischer Erkrankung e. Bestimmungen zum Leistungsumfang der anerkannten Verfahren f. Katathymes Bilderleben ist eigenständiges Richtlinienverfahren
Richtige Antworten: a, d, f Das Katathyme Bilderleben ist kein eigenständiges Richtlinienverfahren, psychotische Erkrankungen sind keine Ausschlussdiagnose, und das Konsiliarverfahren ist sehr wohl Bestandteil.
334
11.16 Welche Aussage zur Schuldfähigkeit und strafrechtlichen Verantwortung von Kindern und Jugendlichen trifft am ehesten zu? a. Ab 7 beschränkt geschäftsfähig = beschränkt schuldfähig b. Jugendstrafrecht nur für Jugendliche c. Jugendliche ab 14 immer strafrechtlich voll verantwortlich d. Ab 14: Verantwortung abhängig von Reifegrad e. Keine Aussage richtig
Richtige Antwort: d Ab dem 14. Lebensjahr ist die strafrechtliche Verantwortung vom Reifegrad abhängig, daher keine automatische Verantwortlichkeit.
335
11.17 Welche Aussagen treffen für das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) nicht zu? a. Regelt sozialrechtliche Einbindung von Richtlinienverfahren b. Regelt Titelführung c. Keine Regelungen zur Gebührenordnung d. Grundlagen für Approbation e. schreibt somatische Abklärung vor
Richtige Antworten: a, c Das PsychThG regelt nicht die sozialrechtliche Einbindung oder Gebührenordnung, dies ist Aufgabe anderer Gesetzeswerke.
336
11.18 In welchen Situationen kann dem Psychotherapeuten ein Übernahmeverschulden angelastet werden? a. ambulante statt indizierte stationäre Behandlung b. Patient ablehnen wegen voller Praxis c. Psychoanalytiker übernimmt unpassend gelagerten Fall d. ohne psychiatrisches Konsil bei schwer depressivem Patienten e. übernimmt Patienten auf Bitte eines Kollegen
Richtige Antworten: a, c, d Übernahmeverschulden entsteht, wenn der Therapeut wissentlich Fälle übernimmt, die außerhalb seiner Kompetenz oder Ausstattung liegen.
337
11.19 Welche Aussagen zum Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) treffen am ehesten zu? a. WBP entscheidet über GKV-Leistungskatalog b. WBP erstellt Gutachten, G-BA entscheidet c. WBP besteht aus Krankenkassen- und Kammervertretern d. WBP besteht aus Bundesärzte- und Psychotherapeutenkammer e. PsychThG schreibt WBP vor
Richtige Antworten: b, d, e Der WBP erstellt Gutachten zur wissenschaftlichen Anerkennung, ist laut PsychThG vorgeschrieben und besteht aus Vertretern der Bundesärztekammer und Psychotherapeutenkammer.
338
11.2 Welche Aussagen gelten, wenn Ihnen vergangene Straftaten oder eine Tätlichkeitsabsicht und aktuelle Fremdgefährdung durch Ihren Patienten bekannt werden? a. Die Therapie ist ein rechtsfreier Raum zum Schutz des Patienten. b. Der Therapeut muss klären, ob die Fremdgefährdung auch für ihn gilt. c. Begangene Straftaten müssen auf jeden Fall gemeldet werden. d. Geplante Straftaten müssen auf jeden Fall gemeldet werden. e. Geplante schwere Straftaten wie Mord oder Totschlag müssen auf jeden Fall gemeldet werden.
Richtige Antworten: b, e Geplante schwere Straftaten wie Mord, Totschlag etc. müssen gemeldet werden (§138 StGB). Bei anderen Straftaten besteht eine Offenbarungsbefugnis nach §34 StGB.
339
11.3 Welche Aussage in Bezug auf das Einsichtsrecht des Patienten (und nach seinem Tod seiner Angehörigen) in die Dokumentation einer psychotherapeutischen Behandlung trifft am ehesten zu? a. Der Patient hat generell kein Einsichtsrecht in die Behandlungsdokumentation. b. Das Einsichtsrecht ist nur auf objektive Daten beschränkt. c. Der Patient hat ohne Einschränkung vollständige Einsicht. d. Der Patient hat ein eingeschränktes Einsichtsrecht. e. Nach dem Tod geht das Einsichtsrecht automatisch an die Erben über. f. Der Arzt verstößt immer gegen die Schweigepflicht, wenn er Angehörigen Einsicht gibt.
Richtige Antwort: d Das Einsichtsrecht kann zum Schutz Dritter oder bei erheblichen therapeutischen Gründen eingeschränkt werden.
340
11.4 Eine 38-jährige Frau will sich trennen, ihr Mann äußert Suiziddrohungen. Die Therapeutin ermutigt sie zur Trennung. Der Mann nimmt sich das Leben. Was trifft am ehesten zu? a. Dem Selbstbestimmungsrecht ist immer Vorrang einzuräumen. b. Das Vorgehen der Therapeutin ist ein Kunstfehler. c. Ambivalenzen müssen schnell aufgelöst werden. d. Vorgehen ist gerechtfertigt. e. Keine Aussage ist richtig.
Richtige Antwort: b Kontext und Ambivalenzen müssen verstanden werden, bevor eine eindeutige Position eingenommen wird.
341
11.5 In welchem Fall kann die Schweigepflicht gebrochen werden? a. Nachfragen der Eltern eines 25-jährigen Sohnes b. Erkundigungen des Arbeitgebers c. Nachfragen der Partnerin d. Jugendamt bei Kenntnis von Misshandlung e. Schule bei Kenntnis von Lernstörungen
Richtige Antwort: d Bei Kindeswohlgefährdung kann die Schweigepflicht gegenüber dem Jugendamt aufgehoben werden (§34 StGB).
342
11.6 Welche Verfahren gehören zur Richtlinienpsychotherapie? a. Verhaltenstherapie b. Fokaltherapie c. Psychodrama d. Paarberatung e. Analytische Psychotherapie
Richtige Antworten: a, b, e Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte (inkl. Fokaltherapie) und analytische Psychotherapie sind Richtlinienverfahren.
343
11.7 Welches gehört nicht zu den 4 Grundprinzipien der Berufsethik in der Medizin? a. Gleichheit b. Fürsorge c. Autonomie d. Aufklärung e. Nichtschädigung
Richtige Antwort: d Die 4 Prinzipien sind: Nichtschädigung, Autonomie, Fürsorge und Gleichheit.
344
11.8 Für die rechtlichen Rahmenbedingungen sind wichtig: a. Psychotherapeutengesetz b. Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht c. Heilpraktikergesetz d. Diplomordnungen e. Titelschutzrecht
Richtige Antworten: a, b Diese regeln die rechtlichen Grundlagen der Berufsausübung.
345
11.9 Wie verhalten Sie sich, wenn eine PKV sensible Daten anfordert ohne Schweigepflichtentbindung? a. Um Entbindung bitten b. Auf pauschale Versicherung vertrauen c. Direkt antworten d. Mit Vertragsarzt sprechen e. Ignorieren
Richtige Antwort: a Ohne Entbindung darf keine Auskunft erteilt werden.
346
11.10 Welche Aussagen zu Sexualität in der Therapie treffen zu? a. Sexuelles Verhalten ist unethisch b. Sexuelle Empfindungen müssen vermieden werden c. Sexuelle Empfindungen sind normal und sollten in Supervision besprochen werden d. Sexuelles Verhalten ist unvermeidlich e. Bei Empfindungen: Lehrtherapie aufnehmen
Richtige Antworten: a, c Sexuelles Verhalten ist unethisch. Sexuelle Empfindungen sind normal und sollten reflektiert werden.