Störungstheorien der VT (14.12.24) Flashcards
(253 cards)
Welche Ebenen hat Verhalten?4
Wie hängen die einzelnen Ebenen des Verhaltens zusammen?
Wie wird Verhalten erlernt?
Verhalten wird durch entsprechende Lernvorgänge systematisch gelernt.
Was ist Verhaltenstherapie?
Was sind die Kennzeichen der VT?
- Problemorientierung (aktuelles Problem)
- Bedingungsorientierung (Intervention entsprechend den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen des problematischen Verhaltens)
- Handlungsorientierung (Notwendige Eigenaktivität des Patienten) und
- Zielorientierung (explizite Definition von überprüfbaren Zielen).
Nenne die drei “Wellen” der Verhaltenstherapie
Lerntheorie
Kognitive Wende
“Dritte Welle”
Was fällt unter die erste “Welle” der VT (Lerntheorie)?
- Klassisches Konditionieren (Pawlow)
- Operantes Konditionieren (Skinner)
- Lernen am Modell (Bandura)
Was fällt unter die zweite “Welle” der VT (kognitive Wende)?
- Kognitives Therapie nach Beck
- ABC-Modell (Ellis)
- Selbstverbalisation (Meichenbaum)
Was fällt unter die “dritte Welle” der VT?
- ACT (Hayes)
- DBT (Linehan)
- Schematherapie (Young)
- CBASP (McCullough)
Welche Ebenen der Verhaltens können wir aktiv beeinflussen?
Motorik
Was ist der Unterschied zwischen Therapiemotivation und Veränderungsmotivation?
- Therapiemotivation bezeichnet die Bereitschaft und das Interesse, sich einer Therapie zu unterziehen, also die Motivation, überhaupt Hilfe zu suchen und den therapeutischen Prozess zu starten.
- Veränderungsmotivation bezieht sich auf die Bereitschaft, tatsächliche Veränderungen im eigenen Leben vorzunehmen, z. B. Verhaltensänderungen, neue Denkweisen zu entwickeln oder ungesunde Gewohnheiten zu überwinden.
Obwohl eine hohe Therapiemotivation eine Voraussetzung für den Beginn der Behandlung ist, garantiert sie noch nicht, dass die Person auch die notwendigen Veränderungen im eigenen Leben umsetzen wird. Veränderungsmotivation ist entscheidend für den Erfolg der Therapie und das Erreichen der gewünschten Ziele.
Welchen Mehrwert hat die kognitive Welle für die Psychotherapie gehabt?
Die kognitive Welle (bzw. kognitive Therapie) hat die Psychotherapie erheblich weiterentwickelt und mehrere entscheidende Vorteile gebracht:
Fokus auf Denkprozesse: Die kognitive Therapie hat die Bedeutung von dysfunktionalen Denkmustern und negativen Gedanken bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Problemen betont. Sie lehrt Klienten, ihre Gedanken zu erkennen und zu hinterfragen, was zu einer besseren Selbstwahrnehmung und Kontrolle über das eigene Erleben führt.
Strukturiertheit und Zielorientierung: Im Vergleich zu früheren, eher unstrukturierten psychotherapeutischen Ansätzen ist die kognitive Therapie klar und zielorientiert. Sie bietet konkrete Werkzeuge (z. B. kognitive Umstrukturierung), die den Klienten helfen, ihre Probleme direkt anzugehen.
Verkürzte Behandlungsdauer: Durch die praktische und lösungsorientierte Herangehensweise ermöglicht die kognitive Therapie eine oft schnellere Verbesserung der Symptome im Vergleich zu anderen, langwierigen Therapieformen. Das hat die Zugänglichkeit von Psychotherapie erweitert und auch die Akzeptanz in breiteren Bevölkerungsschichten erhöht.
Evidenzbasierung: Die kognitive Therapie hat eine umfangreiche empirische Basis und hat sich als wirksam bei einer Vielzahl von psychischen Störungen erwiesen, darunter Depressionen, Angststörungen, PTBS und Zwangsstörungen. Dadurch hat sie den wissenschaftlichen Standard in der Psychotherapie weiter etabliert.
Integration mit anderen Therapien: Die kognitive Therapie hat sich gut mit anderen therapeutischen Ansätzen kombinieren lassen, etwa der Verhaltenstherapie (Kognitive Verhaltenstherapie, KVT). Diese Integration hat zu einer flexibleren und ganzheitlicheren Behandlung von psychischen Erkrankungen geführt.
Insgesamt hat die kognitive Welle die Psychotherapie wissenschaftlich fundiert, praxisorientiert und effektiv gemacht, was zu einer breiteren Anwendung und besseren Ergebnissen in der Behandlung psychischer Erkrankungen beigetragen hat.
Welchen Mehrwert hat die dritte Welle der Psychotherapie (z. B. ACT, DBT, Mindfulness-basierte Ansätze) für die Psychotherapie gehabt?
Die dritte Welle hat die Psychotherapie entscheidend bereichert, indem sie flexible, wertorientierte, achtsamkeitsbasierte und emotionsregulierende Ansätze eingeführt hat. Sie erweitert die Psychotherapie um ein tiefgehendes Verständnis für den Umgang mit inneren Konflikten, nicht veränderbaren Erfahrungen und existenziellen Fragen, was zu einer ganzheitlicheren und individuelleren Behandlung von psychischen Erkrankungen führt.
Was ist klassische Konditionierung nach Pawlow?
Klassische Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem ein ursprünglich neutraler Reiz (NS) mit einem unkonditionierten Reiz (UCS) wiederholt gepaart wird, sodass der neutrale Reiz nach mehreren Paarungen eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst.
Was ist der unkonditionierte Reiz (UCS) in der klassischen Konditionierung?
Der unkonditionierte Reiz (UCS) ist ein Reiz, der eine natürliche, nicht erlernte Reaktion hervorruft, z. B. Futter, das bei einem Hund Speichelfluss (unkonditionierte Reaktion, UCR) auslöst.
Was ist der konditionierte Reiz (CS)?
Der konditionierte Reiz (CS) ist ein ursprünglich neutraler Reiz, der nach wiederholter Kopplung mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) eine konditionierte Reaktion (CR) hervorruft.
Was ist die konditionierte Reaktion (CR)?
Die konditionierte Reaktion (CR) ist eine erlernte Reaktion auf den konditionierten Reiz (CS), die durch die wiederholte Paarung des CS mit dem UCS entstanden ist.
Welche experimentelle Untersuchung führte Pawlow zur klassischen Konditionierung?
Pawlow untersuchte den Speichelfluss von Hunden. Er stellte fest, dass Hunde nicht nur bei Futter, sondern auch bei neutralen Reizen wie dem Klang einer Glocke Speichelfluss zeigten, nachdem der Reiz wiederholt mit der Futtergabe gepaart wurde.
Was versteht man unter “Reizgeneralisierung” in der klassischen Konditionierung?
Reizgeneralisierung bezeichnet die Tendenz, dass eine konditionierte Reaktion nicht nur auf den ursprünglich konditionierten Reiz (CS) reagiert wird, sondern auch auf ähnliche Reize.
Was versteht man unter “Reizdifferenzierung” (Diskrimination) in der klassischen Konditionierung?
Reizdifferenzierung ist der Prozess, bei dem ein Organismus lernt, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden und nur auf den spezifischen Reiz zu reagieren, der mit dem UCS gepaart wurde.
Was ist Extinktion in der klassischen Konditionierung?
Extinktion bezeichnet das Ausbleiben der konditionierten Reaktion (CR), wenn der konditionierte Reiz (CS) wiederholt ohne den unkonditionierten Reiz (UCS) präsentiert wird.
Was ist spontane Erholung in der klassischen Konditionierung?
Spontane Erholung bezeichnet das Wiederauftreten der konditionierten Reaktion (CR) nach einer Pause, obwohl die Extinktion bereits stattgefunden hat.
Wie wird klassische Konditionierung im Alltag angewendet?
Klassische Konditionierung wird in vielen Bereichen angewendet, z. B. in der Werbung (Verknüpfung von Marken mit positiven Gefühlen) oder bei der Behandlung von Ängsten (z. B. systematische Desensibilisierung).
Was versteht man unter Preparedness in der klassischen Konditionierung?
Preparedness (Bereitschaft) bezieht sich auf die Tendenz, dass bestimmte Reize leichter mit bestimmten Reaktionen konditioniert werden als andere. Evolutionär bedingte, instinktive Reaktionen (z. B. Angst vor Schlangen) werden schneller konditioniert als andere, weniger “bedrohliche” Reize, da sie das Überleben fördern.