Teil 2 Themenliste 6: Bindung und die Entwicklung des Selbst Flashcards
(38 cards)
Bindung
Eine emotionale Beziehung zu einer bestimmten Person, die räumlich und zeitlich Bestand hat.
Meistens werden Bindungen im Hinblick auf die Beziehung zwischen Kleinkindern und den jeweiligen Betreuungspersonen diskutiert; sie treten aber ebenfalls im Erwachsenenalter auf.
Welcher französische Psychoanalytiker führte eine Reihe von Untersuchungen über die Effekte des Entzugs mütterlicher Fürsorge durch?
(Spitz, 1945; 1946; 1949)
René Spitz
Was stellte R. Spitz beim Beobachten von Waisenkindern in ihrer Entwicklung fest?
Trotz guter institutioneller Versorgung fehlte es den Kindern scheinbar an vielem.
Kränklich, unterentwickelt und mit höherer Sterberate
(37% statt 0% in der Vergleichsgruppe)
Was konnte R. Spitz bei Kindern feststellen, die nach dem Aufbau einer liebevollen Beziehung von ihrer Mutter getrennt wurden?
Nachweis intensiver und langanhaltender Trauer und depressiver Reaktionen
Was stellte H. Harlow bei seinen Experimenten mit von Artgenossen getrennten Affen fest, als diese zum ersten Mal mit Artgenossen zusammengeführt wurden?
- Zeigten schwere soziale Störungen z.B. zwanghaftes Beißen
- gingen den anderen aus dem Weg
- waren unfähig, mit den anderen zu kommunizieren oder zu lernen
- zeigten bei bedrohlichen Stimuli ein hohes Maß an Angst
- als erwachsene Tiere zeigten die Weibchen kein Interesse an Fortpflanzung
- wurden die Affenweibchen künstlich befruchtet, konnten sie sich nicht um die Jungen kümmern
Welche Annahme stützen Harlows Untersuchungen zum Einfluss von Bindung?
Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass eine gesunde soziale und emotionale Entwicklung in den frühen sozialen Interaktionen mit Erwachsenen wurzelt
Bindungstheorie
Die auf John Bowlbys Arbeiten zurückgehende Theorie,
welche die biologische Veranlagung von Kindern postuliert, Bindungen zu Betreuern und Bezugspersonen zu entwickeln,
um die eigenen Überlebenschancen zu erhöhen.
Nach Bowlbys Bindungstheorie wird die engste Bezugsperson als was genutzt?
Sichere Basis
Sichere Basis
Bowlbys Begriff dafür, dass die Anwesenheit einer vertrauten Bindungsperson dem Säugling oder Kleinkind ein Gefühl von Sicherheit bietet, das es ihm ermöglicht, die Umwelt zu erforschen.
Welche sind die vier Stufen in Bowlbys Bindungstheorie?
Vorphase der Bindung
Geburt - 6 Wochen
Entstehende Bindung
6 Wochen - 8 Monate
Ausgeprägte Bindung
8 Monate - 1 1/2 Jahre
Reziproke Beziehungen
Ab 1 1/2 Jahren
Vorphase der Bindung
angeborene Signale, meistens Schreien, das andere zu sich ruft
Trost durch Interaktion
Entstehende Bindung
Bevorzugtes Reagieren auf vertraute Personen
Diese Phase als eine Zeit, in der Kleinkinder Erwartungen entwickeln, wie ihre Fürsorger auf ihre Bedürfnisse reagieren
(Wie bei Erikson und Freud)
Ausgeprägte Bindung
Suchen aktiv Kontakt zu ihren regulären Bezugspersonen
Mutter nun als sichere Basis, die dem Kind die Erkundung und Beherrschung der Umwelt erleichtert.
Reziproke Beziehungen
Während dieser letzten Phase ermöglichen die rapiden ansteigenden kognitiven und
sprachlichen Fähigkeiten den Kindern, die Gefühle, Ziele und Motive der Eltern zu verstehen.
allmählich: Trennungsangst sinkt
Welches Modell entwarf Bowlby als Folge auf die vier Bindungsphasen?
Inneres Arbeitsmodell von Bindung
<strong>Dauerhafter emotionaler Zusammenhalt</strong>
Inneres Arbeitsmodell von Bindung
Die kindliche mentale Repräsentation des Selbst, der Bindungsperson(en) und der Beziehungen im Allgemeinen, die als Ergebnis der Erfahrungen mit den Bezugspersonen entstehen.
Das Arbeitsmodell leitet die Interaktionen der Kinder mit den Bezugspersonen und anderen Personen in der Kindheit und später.
Fremde Situation
Ein von Mary Ainsworth entwickeltes Verfahren, um die Bindung von Kleinkindern an ihre primären Bezugspersonen anhand einer Trennungssituation zu beurteilen.
Nach Mary Ainsworth unterscheiden wir zwischen welchen…
Bindungstypen
Sicher gebunden
Unsicher gebunden
Wie können wir unsicher-gebunden noch unterteilen?
- Unsichere Bindung
- Unsicher-Ambivalente Bindung
- Unsicher-Vermeidende Bindung
- Desorganisiert-Desorientierte Bindung
Unsichere Bindung
Weniger positive Beziehung zu ihrer Bindungsperson als sicher gebundene
Sicher gebunden
Qualitativ hochwertige, relativ eindeutige Beziehung zur Bindungsperson
Kind regt sich vielleicht auf, wenn die Bezugsperson weggeht, freut sich aber, wenn sie zurückkehrt, und erholt sich schnell von seinem Unbehagen
Unsicher-Ambivalente Bindung
Säuglinge klammern, um nahe bei der Bezugsperson bleiben,
statt ihre Umwelt zu erkunden
häufig ängstlich, wenn die Bezugsperson sie allein im
Raum lässt, und können von Fremden nicht leicht beruhigt werden.
Wenn die Bezugsperson zurückkehrt, lassen sie sich nur schwer beruhigen
einerseits suchen sie Trost, andererseits widersetzen sie sich den Tröstungsbemühungen der Bezugsperson
Unsicher-Vermeidende Bindung
Gleichgültig gegenüber ihrer
Bezugsperson und diese gegebenenfalls sogar meiden
Der Bezugsperson gegenüber gleichgültig, bevor diese den Raum verlässt,
und
gleichgültig oder vermeidend, wenn sie zurückkehrt
Desorganisiert-Desorientierte Bindung
In der Fremden Situation keine konsistente Stressbewältigungsstrategie
Verhalten ist oft konfus oder sogar widersprüchlich,
und sie erscheinen oft benommen oder desorientiert
