Verhaltens-Effekt-Lernen 6 Flashcards

(20 cards)

1
Q

In welchen Situationen tritt der Gebotscharakter negativer Verstärkung häufig auf?

A
  • Soziale Zwangssituationen
  • Beispiel: Man verhält sich konform, um Ablehnung zu vermeiden
  • Verhalten wäre sonst vielleicht untypisch, wird aber durch Angst motiviert
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2
Q

Welche Rolle spielt Angst bei negativer Verstärkung?

A
  • Angst ist oft die motivierende Kraft
  • Sie entsteht durch drohende Bedrohung oder Sanktion
  • Verhalten dient dazu, die angstbesetzte Konsequenz zu verhindern
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3
Q

Was könnte ein erzieherisches Ziel im Umgang mit negativer Verstärkung sein?

A
  • Widerstand gegen Zwangsmaßnahmen fördern
  • Ziel: Emanzipatorische Erziehung, statt bloßer Anpassung durch Angst
  • Förderung von autonomem Handeln statt angsterzeugter Konformität
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4
Q

Was versteht man unter Bestrafung im lernpsychologischen Sinn?

A
  • Ziel: Abschwächung eines Verhaltens
  • Durch aversive Konsequenz nach Verhalten
  • Verhalten tritt danach seltener auf
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5
Q

Was ist direkte (positive) Bestrafung?

A
  • Hinzufügen eines unangenehmen Reizes
  • Beispiel: Schimpfen, Tadel, Schmerzreiz
  • → Verhalten wird unterdrückt
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6
Q

Was ist indirekte (negative) Bestrafung?

A
  • Entzug eines angenehmen Reizes
  • Beispiel: Auszeit, Privilegienentzug
  • → Verhalten wird geschwächt
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7
Q

Wie unterscheidet sich das lernpsychologische vom pädagogischen Bestrafungsverständnis?

A
  • Lernpsychologisch: Fokus auf Verhaltensreduktion durch Konsequenz
  • Pädagogisch: Bestrafung oft mit erzieherischer Absicht, unabhängig von Verhaltensänderung
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8
Q

Wofür steht das SORKC-Modell in der Verhaltensanalyse?

A

S: Stimulus (auslösende Situation)
O: Organismus (individuelle Faktoren)
R: Reaktion (beobachtbares Verhalten)
K: Konsequenz (Folge des Verhaltens)
C: Kontingenz (Regelmäßigkeit der Konsequenz)

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9
Q

Was beschreibt das „S“ im SORKC-Modell?

A
  • Situativer Reiz
  • Beispiel: Lehrer fordert Schüler auf, still zu sein
  • Löst das Verhalten aus
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10
Q

Was bedeutet das „O“ im SORKC-Modell?

A
  • Organismusvariable: innere Bedingungen der Person
  • Beispiel: Bedürfnis nach Autonomie, Stimmung, Vorerfahrungen
  • Beeinflusst, wie der Reiz wahrgenommen wird
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11
Q

Was meint das „R“ im SORKC-Modell?

A
  • Reaktion: beobachtbares Verhalten der Person
  • Beispiel: patzige Antwort des Schülers auf die Aufforderung
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12
Q

Was ist mit „K“ im SORKC-Modell gemeint?

A
  • Konsequenz: folgt auf das Verhalten
  • Beispiel: Strafarbeit oder Tadel
  • Wirkt sich auf zukünftiges Verhalten aus
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13
Q

Was bedeutet „C“ für Kontingenz im SORKC-Modell?

A
  • Regelmäßigkeit, mit der eine Konsequenz auf ein Verhalten folgt
  • Beispiel: Strafarbeit folgt jedes Mal bei Fehlverhalten
  • Beeinflusst die Lerngeschwindigkeit und -stabilität
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14
Q

Wie wirken Reiz-Reaktions- und instrumentelles Lernen bei Bestrafung zusammen?

A
  • Bestrafung verbindet klassisches und operantes Lernen
  • Strafreiz (z. B. Schimpfen) bekommt negative Valenz
  • Diese überträgt sich auf das damit verbundene Verhalten
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15
Q

Was sind primäre und sekundäre Strafreize?

A
  • Primär: biologisch unangenehm (z. B. Schmerz, Lärm)
  • Sekundär: erlernt unangenehm (z. B. Schimpfworte, böse Blicke)
  • → Analog zur Unterscheidung bei Verstärkern
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16
Q

Was ist eine typische Wirkung von Bestrafung auf Verhalten?

A
  • Verhalten wird selten vollständig gelöscht
  • Es wird meist nur situativ unterdrückt
  • Langfristige Verhaltensänderung oft nicht erreicht
17
Q

Warum erzeugt Bestrafung kein neues Verhalten?

A
  • Bestrafung zeigt nur, was nicht getan werden soll
  • Kein Aufbau alternativen, erwünschten Verhaltens
  • → Repressiver Charakter, im Gegensatz zur Verstärkung
18
Q

Wann ist Bestrafung laut Forschung besonders wirksam?

A
  • Wenn das unerwünschte Verhalten noch nicht stabil ist
  • Frühes Eingreifen erhöht die Effektivität
19
Q

Was sind potenzielle Nebenwirkungen von unerwünschter Bestrafung

A
  • Reizgeneralisierung: Bestrafende Person wird negativ wahrgenommen
  • Angstreaktion: führt zu Flucht- und Vermeidung
  • Modelllernen: Bestrafung kann aggressives Verhalten vorleben
  • Fehlinterpretation: Bestrafung als soziale Belohnung
  • Permissivität: Unklare oder ausbleibende Sanktionen → Verstärkung des Verhaltens