Vorlesung 1 Flashcards

(35 cards)

1
Q

Nutzwertanalyse

A

• ein Instrument der systematischen Entscheidungsvorbereitung.
• ein Bewertungsverfahren, mit dem Alternativen nach mehreren verschiedenen
Zielkriterien bewertet und verglichen werden können.
• Die besondere Charakteristik der Nutzwertanalyse liegt darin, dass bewusst neben
den Sachinformationen die subjektive Präferenzstruktur des Bewertenden
berücksichtigt wird.

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2
Q

Nutzwertanalyse Bewertung

A

Definition Bewertung: Vergleichende, ordnende und quantifizierende Einstufung von
Objekten nach Wertgesichtspunkten.

Vorgehensweise: Die Bewertung kann erfolgen:
§ auf der Grundlage (anscheinend) objektiver Daten und Messwerte oder
§ auf der Grundlage subjektiver Beurteilungen.

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3
Q

Nutzwertanalyse

Möglichkeiten

A

• „Daumen-Methode“
• Verbale Angabe von Vor- und Nachteilen der Alternativen
• „Plus-Minus-Tabellen“
• Anwendung sonstiger Entscheidungsregeln (Majoritätsregel, Vorzugshäufigkeiten
etc.)
• Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen
• Formale Bewertungsverfahren (Bsp.: Kosten-Nutzen-Analyse, Nutzwertanalyse,
Kosten-Wirksamkeitsanalyse, Wirkungsanalyse)

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4
Q

Grobstruktur Nutzwertanalyse

Schritt 1: Sammlung der Ziele

A

• Induktive Vorgehensweise:
Intuitive Sammlung aller möglichen Ziele mit nachfolgender Ordnung in einem
Strukturplan. Suche geeigneter Oberbegriffe und Schließung vorhandener Lücken.

• Deduktive Vorgehensweise:
Ziele der jeweils oberen Ebene werden in der darunter liegenden Ebene, bis hin zu
den quantifizierbaren Zielkriterien, aufgegliedert.

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5
Q

Grobstruktur Nutzwertanalyse

Schritt 2: Ordnung der Ziele

A
  • Die Ziele einer Ebene sollten etwa die gleiche Bedeutung haben.
  • Das Zielsystem sollte nicht mehr als 3 bis 4 Zielebenen aufweisen.
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6
Q

Grobstruktur Nutzwertanalyse

Schritt 3: Überprüfung der Ziele

A

• Falls zwischen 2 Zielerträgen direkte Abhängigkeiten bestehen, kommt es zu
Doppelbewertungen, die das Ergebnis verfälschen können.

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7
Q

Nutzwertanalyse – Ermittlung der Zielwerte

A

à Funktion und Bild wird gegeben, Zielwert muss bestimmt werden
à Zum Vergleich von Betrieben
à Ob ein Zielwert bzw. Betrieb gut oder schlecht ist, ist abhängig von der Funktion (Je nach
Bild sind viele Punkte gut oder schlecht)

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8
Q

Einwohnergleichwert Berechnung der EGW

A

• Zur Berechnung von schadstoffspezifischen Einwohnergleichwerten (EGW) werden
die Emissionsdaten z. B. einer Region auf die Anzahl der Einwohner (EW) dieser
Region bezogen.
• Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, wie viel ein Einwohner im Durchschnitt pro
Zeiteinheit (z. B. pro Jahr) zu der Gesamtemission beiträgt (z. B. Schadstoffemission
pro Einwohner und Jahr).
• Im Jahr 2005 emittierten die Haushalte in Deutschland 113 Mio. Tonnen CO2. Zu
dieser Zeit lebten in Deutschland ca. 82,4 Mio. Menschen (E).

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9
Q

Stoffstromanalyse

Stichpunkte

A

o Analytische Methode, um Stoffflüsse und Lagerbestände von Materialien oder
Substanzen in einem klar definierten System zu quantifizieren
o Jedes System besteht aus Systemgrenzen, Prozessen, Materialflüssen zwischen den
Prozessen und Umgebung
o Prozesse können durch die Zusammenfassung von Teilprozessen vereinfacht werden
o Zeitraum ist anzugeben

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10
Q

Stoffstromanalyse

Text

A

Eine Stoffstromanalyse ist eine analytische Methode, um Stoffflüsse und Lagerbestände von
Materialien oder Substanzen in einem klar definierten System zu quantifizieren.
Das System kann ein Prozess, eine Industrieanlage, ein Industriesektor eine Region etc. sein.
Der Detaillierungsgrad hängt dabei vom Ziel der Studie ab.
Im Gegensatz zur Ökobilanz ist die Stoffstromanalyse (auch: Materialstrom(fluss)- analyse,
Stoffflussanalyse, substance/material flow analysis) nicht international genormt.
Bei Stoffstromanalysen stehen eher die Mengen und Wege der Stoff-, Material- und
Energieflüsse eines Systems im Vordergrund. Bei Ökobilanzen werden hingegen auch die mit
diesen Flüssen verbundenen Umweltwirkungen betrachtet und bewertet.

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11
Q

Stoffe

A

sind im naturwissenschaftlichem Sinne: Elemente und Substanzen im ökonomischen Sinne: Rohstoffe und Materialien.

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12
Q

Bilanzierung

A

Die Bilanzierung von Gütern kann auch als Grundlage für die Bilanzierung von Substanzen
erforderlich sein; so kann z.B. der Eintrag von Schwermetallen in landwirtschaftliche Flächen
über die ausgebrachte Menge Klärschlamm in Verbindung mit der Konzentration von
Schwermetallen im Klärschlamm abgeschätzt werden.

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13
Q

Definition

Typ I

A

• Substanzen
- Cd, Ci, Pb, Zn, Co2, FCKW

• Material
- Energieträger, Erdaushub, Biomasse, Plastik

• Produkt
- Batterien, Autos, Waschmaschine

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14
Q

Definition

Typ II

A

• Firmen
- Fabrik, Unternehmen

• Sektoren
- Chemische Industrie, Bausektor

• Regionen
- Länder, Kreise

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15
Q

Stoffstromanalyse

Grafik

A
• Jedes System besteht dabei aus Systemgrenzen, einem oder mehreren Prozessen,
Materialflüssen zwischen den Prozessen
sowie zwischen den Prozessen und der
Umgebung (außerhalb der
Systemgrenzen) und Lagerbeständen.
• Dabei können Prozesse durch die
Zusammen- fassung von Teilprozessen
vereinfacht werden.
• Es ist anzugeben, für welchen Zeitraum
das System bilanziert wird (bspw.
Jahresbilanz eines Unternehmens).
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16
Q

Kombinierte Stoffstromanalyse

A

Bilanzierungen für Produkte und Substanzen gleichzeitig können helfen, Fehlerquellen zu
identifizieren und eröffnen weitergehende Interpretationsmöglichkeiten.

17
Q

Stoffstromanalyse

A

Bei Stoffstromanalysen werden neben In- und Outputströmen auch die Veränderungen
innerhalb eines Systems als Lagerbestand erfasst [stock]. Die Masse des Lagerbestandes
sowie die Änderungsrate sind wichtige Parameter, um einen Prozess zu beschreiben.

Werden Materialien für einen größeren Zeitraum (> 1000 Jahre) gelagert, spricht man auch
von Senken.

18
Q

Fluss / Flussdichte

A

Es sind die Begriffe “Fluss” (flow) und “Flussdichte” (flux) zu unterscheiden. Während der
Begriff “Fluss” einen Massestrom beschreibt (z.B. kg/s oder t/a), wird bei der Flussdichte der
Massestrom als spezifische Größe auf eine Bezugsgröße bezogen
(z.B. kg/[s*m2], CO2-Emis- sionen pro Person und Jahr, Abfallaufkommen pro Haushalt/
Unternehmen und Jahr…).

19
Q

Petrinetz

A

Eine Möglichkeit der Darstellung von Prozessen und Lagern stellt die Systematik des
Petrinetzes dar, einem speziellen Netztyp aus der theoretischen Informatik.
Stoffstromnetze bestehen aus drei verschiedenen Elementklassen:

20
Q

Petrinetz Elemente

A

• In Transitionen findet die Energie- und Stoffumwandlung eines Stoffstromnetzes
statt.
• Stellen sind Lager, in denen keine Materialumwandlung, sondern nur das Halten von
Energie- und Stoffbeständen und die Verteilung derselben erfolgen.
• Eine Transition kann nie mit einer anderen Transition direkt, sondern immer nur über
eine Stelle verbunden sein.
• Das Petrinetz wird durch Stellen (Übergabepunkte der Bilanz zur Außenwelt) nach
außen begrenzt.

21
Q

Petrinetz - Erweiterung

A

• In Materialflussanalysen ist es hilfreich, verschiedene Ebenen als Subsysteme zu
definieren. Während auf der obersten Ebene ein vergleichbar einfaches System
günstig visualisiert werden kann, kann in den unteren Systemebenen ein Prozess
detaillierter ausgearbeitet werden.
• Standardisierbare Transitionen, wie z.B. Transport oder Energiebereitstellung,
können Datenbanken entnommen werden.

22
Q

Begriffe

(Prozess-)Modul

A

kleinster in der Sachbilanz berücksichtigter Bestandteil, für den
Input- und Outputdaten quantifiziert werden.

23
Q

Begriffe

Koppelprodukt

A

eines von zwei oder mehreren Produkten aus dem selben

Prozessmodul oder Produktsystem

24
Q

Begriffe

Stoffrekursion

A

Stoff- und Energierückführungen (z. B. Materialrecycling; Stoffe
werden benötigt, die erst flussabwärts entstehen)

25
Materialstrombilanzen
• In- und Outputbilanzierung • Nach der Erstellung des Prozessbildes müssen die Transitionen mit Daten (z.B. Verbrauchsdaten, Umwandlungsgrade etc.) gefüllt werden. Man kann Daten z.B. §berechnen (Input-Output-Bilanzierung) §messen § aus Datenbanken übernehmen (z.B. ecoinvent) § schätzen (z.B. Verteilungen in Umwelt simulieren) § aus der Literatur übernehmen § etc. • Jeder Transition muss ein Verhältnis für jeden Inputstrom in Bezug auf dessen Outputstrom zugewiesen werden.
26
Sankey-Diagramm
Ein Sankey-Diagramm ist eine graphische Darstellungsform von Mengenflüssen, die durch mengenproportional dicke Pfeile dargestellt werden. à mengenproportional
27
Kennzahl Definition
• Umweltkennzahlen verdichten umfangreiche Umweltdaten auf eine überschaubare Anzahl aussagekräftiger Schlüsselinformationen • Wichtige Entwicklungen im betrieblichen Umweltschutz können durch Umweltkennzahlen beschrieben und über Jahre hinweg vergleichbar gemacht werden
28
Kennzahl 1. Umweltleistungskennzahlen
ermöglichen die Beurteilung und Steuerung der Umweltauswirkungen eines Unternehmens (z.B. Abfallaufkommen pro Produktionseinheit)
29
Kennzahl 2. Umweltmanagementkennzahlen
beschreiben die Leistungen der organisatorischen Maßnahmen im Umweltschutz (z.B. Anzahl durchgeführter Umweltbetriebsprüfungen)
30
Kennzahl 3. Umweltzustandskennzahlen
liefern Informationen über die Qualität der Umwelt in der Umgebung des Unternehmens (z.B. Wassergüte eines nahegelegenen Sees oder die regionale Luftqualität)
31
Emittierter Schadstoff in Tonnen
Eigenschaften der Kennzahl • Direkte Maßzahlen oder Berechnungen Potenzielle Zielgruppe • Örtliche Gemeinde
32
Emittierter Schadstoff je Tonne Produkt (m³Luft, Wasser...) Veränderung einer Schadstoffmenge pro Jahr Investitionen in saubere Technologien
Eigenschaften der Kennzahl • Relative Maßzahlen oder Berechnungen Potenzielle Zielgruppe • Zuständige Behörde Management und Investoren
33
Schadestoffemissionen im laufenden Jahr, dargestellt als Prozentsatz der Emissionen eines Basisjahres
Eigenschaften der Kennzahl • Indexiert Potenzielle Zielgruppe • Management und Verbraucher
34
Gesamtgewicht eines Schadstoffes aus Addition einer Emission aus mehreren Einrichtungen
Eigenschaften der Kennzahl • Aggregiert Potenzielle Zielgruppe • Örtliche Gemeinde
35
Daten oder Informationen, die durch Faktor entsprechend der Bedeutung modifiziert werden (z.B. Priorisierung von Maßnahmen)
Eigenschaften der Kennzahl • Gewichtet Potenzielle Zielgruppe • Management