6. Geschlecht und soziale Ungleichheit Flashcards

(22 cards)

1
Q

Geschlechtliche Segregation des Arbeitsmarktes (Makroebene)

A
  • vertikale Segregation

- horizontale Segregation

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2
Q

vertikale Segregation

A

Verteilung von Frauen und Männern auf unterschiedliche Hierarchieebenen

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3
Q

horizontale Segregation

A

Verteilung von Frauen und Männern auf unterschiedliche Berufe

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4
Q

Themen der Frauen-/Geschlechterforschung

A

Androzentrismuskritik in Gesellschaft und Wissenschaft
- gesellschaftlicher Androzentrismus: Gleichsetzung Mensch = Mann, männliche Sicht als das Allgemeine / Norm, weibliche Sicht: das Abweichende
- Wissenschaft: geschlechtsblind / männl. Sicht
Themen der Frauen-/Geschlechterforschung

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5
Q

1970/80er: Zweite Frauenbewegung/Frauenforschung

A

-Macht- und Herrschaft: zunächst „Patriarchat“ (Walby 1990)
-Kritik: nicht nur Frauen, sondern Geschlechterverhältnisse -> Geschlechterforschung
=> Geschlechterverhältnis als hierarchischer gesellschaftlicher Strukturzusammenhang
-soziale Konstruktion von Geschlecht

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6
Q

Geschlecht als Strukturkategorie

A

Geschlecht ist eine zentrale Strukturkategorie sozialer Ungleichheit und daher bei allen Gesellschaftsanalysen zu berücksichtigen

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7
Q

Regina Becker-Schmidt et al.: Doppelte Vergesellschaftung = doppelte Unterdrückung von Frauen

A

Studie von Fabrikarbeiterinnen in den 1970er Jahren
Doppelorientierung: „Eines ist zu wenig, beides zu viel“
Ambivalenzen innerhalb und zwischen den Bereichen Erwerbsarbeit und Familie  widersprüchliche Erfahrungen
‚Verdeckungszusammenhang‘: Erwerbs- und Reproduktions-arbeit erscheinen getrennt, sind aber relationiert

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8
Q

Sex / Gender – Unterscheidung:

A

Sex: körperliches, biologisches Geschlecht, ist gegeben und kann nicht verändert werden Gender: soziales Geschlecht als sozial und kulturell geprägt  typische männliche und weibliche Verhaltensweisen

Erkenntnisse:

  • Es gibt Kulturen mit mehr als zwei Geschlechter
  • „Polarisierung der Geschlechtscharaktere“ (Hausen) erst mit Industrialisierung

Kritik:

  • Zweigeschlechtlichkeit bleibt bestehen
  • „sex“ bleibt ahistorisch und biologisch (aber: „sex“ ist ebenfalls sozial konstruiert! Vgl. Sitzung 2)
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9
Q

System der Zweigeschlechtlichkeit als zentrales Problem ‚common sense‘ zu Geschlecht:

A

1) Es gibt nur zwei Geschlechter -> Kategorie Geschlecht ist binär organisiert
2) Diese zwei Geschlechter sind biologisch gegeben und verändern sich niemals im Laufe eines Lebens
3) Alle Personen gehören ausnahmslos einem Geschlecht an
4) Die Genitalien gelten als objektiver „Beweis“ der Geschlechtszugehörigkeit

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10
Q

Sozialkonstruktivistische Perspektive:

A

Geschlecht wird in sozialen Prozessen hergestellt => DOING GENDER

  • Geschlecht ist nicht einmal gegeben und festgelegt
  • Es gibt keine natürliche Wesensbestimmung der Frau
  • Zweigeschlechtlichkeit = soziale Konstruktion

Zentral: Vorstellungen von Geschlecht variieren nach

  • gesellschaftlich-kulturellen Kontexte
  • historischen Kontexten!
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11
Q

Neuere Entwicklungen

1. Ausdifferenzierung der Männerforschung

A

In Deutschland seit 1990er Jahren
-Bob / Raweyn Connell: Konzept der Hegemonialen Männlichkeit 1) Hegemoniale – 2) komplizenhafte – 3) untergeordnete – 4) marginalisierte Männlichkeit

  • Bourdieu: Männliche Herrschaft
  • Michael Meuser: Verunsicherungen der industriegesellschaftlichen Männlichkeit
  • Väterforschung / egalitäre Paare, Väter in Elternzeit
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12
Q

Hegemoniale Männlichkeit

A

„Hegemoniale Männlichkeit kann man als jene Konfiguration geschlechtsbezogener Praxis definieren, welche die momentan akzeptierte Antwort auf das Legitimitätsproblem des Patriarchats
verkörpert und die Dominanz der Männer sowie die Unterordnung der Frauen gewährleistet (…).“
(Connell, Robert W. (2006: 98)

dann noch Untergeordnete Männlichkeit, Marginalisierte Männlichkeit, „Komplizentum“ /
komplizenhafte
Männlichkeit

„Patriarchale Dividende“
(Männer profitieren von der Geschlechterordnung)

siehe Schaubild Folie 31

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13
Q

Neuere Entwicklungen

2. Intersektionalitätsdebatte:

A

Crenshaw: „intersection“ als Kreuzung -> neben Geschlecht sind weitere Ungleichheitskategorien in ihrer Verwobenheit relevant (ethnische Zugehörigkeit, Alter, Bildung u.v.a.m.)

Ilse Lenz in Deutschland: „Dreifache Vergesellschaftung“ von Frauen (bezieht noch Staatsbürg. mit ein)

Offene Fragen der Intersektionalitätsdebatte:

  • Anzahl der Differenzkategorien?
  • Theoretische Verbindung der Kategorien?
  • Neues Paradigma oder „Altbekanntes“?
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14
Q

Neuere Entwicklungen

3. Queer Theory:

A

Kritik an kategorialen Festschreibungen; kritische Analyse und Dekonstruktion von Identitäten, Begehren, Machtformen und Normen – insbesondere der Norm der Heterosexualität, also: Heteronormativitätskritik!

  • Judith Butler
  • LGBTIQ*-Forschungen (lesbian, gay, bi, trans, inter, queer…)
  • Sexualität und Arbeitsmarkt …
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15
Q
  1. Erklärungen für Geschlechterungleichheiten
A

strukturelle Kontexte auf Makroebene: Gesellschaftliche Arbeitsteilung „Patriarchat“, globaler Kapitalismus gesellschaftliche Wissensbestände sozialstaatliche Regelungen
Segregation des Arbeitsmarktes

strukturelle Kontexte auf Mesoebene: etwa vergeschlechtlichte Arbeitsorganisationen

Mikroebene: Interaktions-ebene / Paarebene, Individuelle Ebene, - „Doing gender“ - Sozialisation

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16
Q
  1. Erklärungen für Geschlechterungleichheiten

Mesoebene – Arbeitsorganisationen

A

-Vergeschlechtlichte Organisationen (Acker 1990): organisationale Strukturen erscheinen geschlechtsneutral, sind aber faktisch auf Männer (ohne Fürsorgeverpflichtung) zugeschnitten

Zudem:

  • Statistische Diskriminierung
  • „revolving doors“ (Jacobs 1989) / Drehtüreffekt
  • „glass ceiling“
  • „leaky pipeline“
  • Betriebliche Vereinbarkeitspolitik als Frauenpolitik
17
Q

Wohlfahrtsstaat und Geschlecht
Grundmodell Esping-Andersen (1990)

KRITIK!

A

Geschlecht / Frauen werden vernachlässigt

  • Arbeitsteilung / Arbeitsmarktpartizipation von Frauen nicht berücksichtigt -> Frauen sind oft nicht kommodifiziert, sondern familialisiert
  • Kulturelle Vorstellungen zu Familienernährermodell, Kinderbetreuung usw. vernachlässigt
18
Q

Geschlechterpolitiken v. Wohlfahrtsstaaten haben einen Einfluss auf Geschlechterverhältnisse

A
  • z.B. Förderung der Erwerbsintegration von Frauen
  • Ausbau von (frühkindlichen) Betreuungseinrichtungen
  • Steuerliche Vergünstigungen für bestimmte Formen der Familie und Geschlechterbeziehungen

siehe auch Tabelle typisiert nach Wohlfahrtsstaaten Folie 42

19
Q

Ländervergleichende Tradition der Wohlfahrtsstaatsforschung – Vier zentrale Dimensionen – (vgl. Pfau-Effinger 2001)

A
  1. Förderung der Erwerbsarbeit/Kommodifizierung von Frauen
  2. Freistellung für die Übernahme von Aufgaben der Kinderbetreuung
  3. Bezahlung von privater Kinderbetreuung durch die Eltern
  4. Umfang/Form der Kinderbetreuung außerhalb der Familie
20
Q

Die ungleiche ‚Anerkennungsordnung‘ des Ernährermodells

A

sozialstaatlich-rechtliche Regelungen
haben Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die ihnen zugeordneten Sphären.
Frauen zugeordnet: Sphäre: Paar-/ Nah-beziehungen
Männern zugeordnet: Sphäre: Erwerbsarbeit / Organisation

siehe Schaubild Folie 43

21
Q

Gesellschaftlicher Wandel – Erosion des Ernährermodells?

A

– Angleichung der Bildungschancen und steigende Erwerbstätigkeit von Frauen -> modifiziertes Ernährermodell / Zweiverdiener-Modell
– Wandel von Lebensformen Egalisierung von Paarbeziehungen
– Sozialstaatlicher Wandel zum Adult-Worker-Modell (Zweiverdiener-Modell)

22
Q

Arbeitsteilung in Ehepaaren

A

Re-Traditionalisierung