7. Wirtschaftssystem, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt, Arbeitsbegriff und Fürsorge Flashcards

(38 cards)

1
Q

Wirtschaftsordnung

A
  • basale Regeln und Strukturen, die das Wirtschaftsspiel normieren
  • gegenwärtig i.d.R. Marktwirtschaft(en)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Markt:

A

Tausch von Produktions-und Konsumgütern
-> Wer nichts besitzt, kann nichts tauschen
•Konkurrenz-bzw. Wettbewerbsbedingungen
•Freie Preisbildung (qua Angebot und Nachfrage)
•Freier Marktzutritt
-> Allokations-und Distributionsfunktion des Markte

Marktwirtschaft kann, aber muss nicht kapitalistisch organisiert sein

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

„soziale Marktwirtschaft“ in Deutschland

Art. 20 GG) (zuerst: Müller-Armack

A

Freiheit des Marktes UND Sozialer Ausgleich werden verbunden

  • > aktive staatliche Eingriffe in die Wirtschaft ergänzen / korrigieren das Marktgeschehen – v.a. durch sozialpolitische, konjunkturpolitische oder arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
  • > Einkommensumverteilung wichtig Ausmaß der staatlichen Eingriffe ist umstritten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wirtschaftsentwicklung seit Nachkriegszeit

A
  • BIP stieg seit der Nachkriegszeit (fast) immer an, wenngleich die Wachstumsraten sinken
  • „Wirtschaftswunder“ der Nachkriegszeit

-Ein wichtiger Grund: „Modell Deutschland“ bzw. korporative oder koordinierte Marktwirtschaft:
•staatliche Vollbeschäftigungspolitik + regulierte Arbeitsmärkte, die die Arbeitnehmer_innen schützen
•ausgebautes System sozialer Sicherung
•Sozialpartnerschaft von Arbeit (Arbeitnehmer_innen, Gewerkschaften) und Kapital (Arbeitgeber)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wirtschaftsentwicklung

Seit einigen Jahren:

A

Wandel von der „koordinierten“ zur „liberalen“ Marktwirtschaft (Hall/Soskice):

  • Stärkung der shareholder values
  • Liberalisierung und Deregulierung der Wirtschaft und der Arbeitsbeziehungen
  • Sozialstaatlicher Wandel vom „fürsorgenden“ hin zum „aktivierenden“ Sozialstaat
  • > Ungleichheiten

Dazu: Sektoraler Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft („Tertiarisierung“)
-> Ungleichheiten nach Qualifikation (Dienstleistungen > Land-wirtsch., Produktion) und Region (By/BaWü vs. NBL, Ruhrg.)!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

(Erwerbs-)Arbeit – Was ist Arbeit?

A

Verständnis und Erscheinungsformen von Arbeit unterliegen historischem Wandel
•Antike: Arbeit negativ konnotiert, nur „Unfreie“ arbeiten
•Mittelalter: Arbeit als Mühe, aber als „Weg zu Gott“
•Reformation: Protestantische Ethik, Abwertung von Müßiggang

Karl Marx
Frühschriften:
-Tätige Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur
-Entäußerung des Menschen, Arbeit als Lebenstätigkeit
Später:
-Lohnarbeit als entfremdete Arbeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q
(Erwerbs-)Arbeit – Was ist Arbeit?
Hannah Arendt (*1906 – 1975)
A

„Vita Activa oder vom tätigen Leben“ (1958/1960)
•Arbeit (labor / ponos): Tätigkeit, die dem Fortbestand des Einzelnen / der Gattung dient; unter Zwang und notwendig
•Herstellen (work / poiesis) von Artefakten, die dauerhafter sind als der Mensch selbst
•Handeln (action / praxis): interaktive Tätigkeit im öffentlichen Raum zwischen Menschen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Arbeitsbegriffe (Auswahl)

A

-Arbeit als Mühe
(Kritik: nicht alles was mühevoll ist, ist ökonomische Arbeit und nicht jede ökonomische Arbeit ist mühevoll)

-Arbeit als zweckrationales Handeln, als planvolle und zielgerichtete Tätigkeit (z.B. Aristoteles, Jürgen Habermas)
(Kritik: es gibt auch zielgerichtete Tätigkeiten, die keine ökonomische Arbeit sind)

-Arbeit als Arbeit als Güterproduktion
(Kritik: oft verwendet, aber nicht jede Güterproduktion ist ökonomische Arbeit)

  • Arbeit als gesellschaftlich notwendige Tätigkeit
    (gut: auch Fürsorge, Hausarbeit enthalten – aber: wer bestimmt, was notwendig ist? Unklares Konzept)

-Arbeit als bezahlte Tätigkeit / Lohnarbeit

Quelle: Krebs, Angelika (2002): Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit. Frankfurt: Suhrkamp.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Arbeit als bezahlte Tätigkeit / Lohnarbeit Verbreiteter Begriff, auch im Alltag
Schwierigkeiten

A
  • Erfasst nicht Tätigkeiten, die unbezahlt, aber gesellschaftlich notwendig sind (Fürsorge für Angehörige, Kinder)
  • Erfolgt diese Tätigkeit bezahlt (Erzieherinnen, Pflegerinnen), ist es plötzlich doch „Arbeit“
  • Affirmativ: Die Bezahlung / Nichtbezahlung entscheidet, ob eine identische Tätigkeit „Arbeit“ ist oder nicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Arbeit als bezahlte Tätigkeit / Lohnarbeit Verbreiteter Begriff, auch im Alltag
Gegen- oder komplementäre Begriffe:

A

Freizeit (unterteilt nochmals in Eigenarbeit und autonome Tätigkeit), Fürsorge, Hausarbeit, Ehrenamtliches Engagement / Bürger_innenarbeit – und Selbstsorge!)
Aber: Werden in Arbeitssoziologie meist nicht / kaum beachtet

Quelle: Krebs, Angelika (2002): Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit. Frankfurt: Suhrkamp.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Funktionen von Erwerbsarbeit

A
  1. Ökonomische Funktion

2. Soziale Funktion(en)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q
  1. Ökonomische Funktion von Erwerbsarbeit
A

Existenzsicherung, Einkommen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q
  1. Soziale Funktion(en)

von Erwerbstätigkeit

A
  • Identität und Sinn
  • soziale Anerkennung, gesellschaftliches Ansehen, Prestige
  • Macht und Einfluss
  • Soziale Kontakte
  • Strukturierung des Tages / Lebens Aber auch: Stress, Belastung, Krankheit, Anerkennungsdefizite, Unsicherheit … -> Sehr stark ungleichheitsrelevant! Vgl. Marie Jahoda et al. („Arbeitslose von Marienthal“):
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q
Marie Jahoda (Studie) unterschied...
Manifeste Funktion/ Latente Funktionen von Erwerbsarbeit
A

Manifeste Funktion:
-Existenzsicherung

Latente Funktionen:

  • Zeitstrukturierung
  • Soziale Kontakte
  • Status
  • Identität
  • Aktivierung
  • Selbsttranszendenz
  • gemeinsame Ziele erreichen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Abhängige Beschäftigung

A
  • sichert die ökonomische Existenz
  • unterliegt ökonomischen Kriterien
  • rechtlich reguliert, v.a. durch Arbeitsvertrag, Arbeitsgesetzgebung
  • findet in organisationalem Kontext statt
  • i.d.R. Weisungsgebundenheit durch Arbeitgeber, Abhängigkeit, Hierarchie, Kontrolle
  • i.d.R. an bestimmte Qualifikationserfordernisse gebunden und in Deutschland stark beruflich organisiert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Zentrale Begriffe

A
  • Erwerbstätige
  • Erwerbslos
  • Erwerbslose + Erwerbstätige = Erwerbspersonen
  • Alle anderen: Nichterwerbspersonen (z.B. Hausfrauen)
  • Arbeitslose
17
Q

Erwerbstätige (nach ILO-Definition):

A

jede Person ab 15 Jahren, die die gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen oder mithelfenden Tätigkeit arbeitet

18
Q

Erwerbslos

A

gelten alle Personen zwischen 15 und 74 Jahren, die nicht erwerbstätig ist und in den vier Wochen vor der Befragung aktiv nach Tätigkeit gesucht haben (und innerhalb von 2 Wochen die Arbeit aufnehmen können)

19
Q

Erwerbspersonen

A

Erwerbslose + Erwerbstätige = Erwerbspersonen

20
Q

Nichterwerbspersonen

A

Alle anderen: Nichterwerbspersonen (z.B. Hausfrauen)

21
Q

Arbeitslose

A
  • Arbeitslose sind Personen, die als solche amtlich registriert sind und sozialgesetzlichen Vorgaben entsprechen
  • > Anzahl kann durch Sozialgesetzgebung verändert werden Mai 2018: 2.384.000, 5.3 % (https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Arbeitsmarkt-im-Ueberblick/Arbeitsmarkt-im-Ueberblick-Nav.html)
  • Können Leistungen nach SGB III aus Arbeitslosenversiche-rung (i.d.R. zwölf Monate) beziehen oder
  • Leistungen nach SGB II: staatliche Hilfen für erwerbsfähige Personen (umgangssprachlich „Hartz IV“)

Arbeitslos muss nicht gleich erwerbslos sein vice versa! (z.B.: registrierte Arbeitslose, die an einer Maßnahme aktiver AMP teilnehmen, werden nicht als Arbeitslose gezählt!) Quelle: Datenreport 2018, S. 150 u.a.

22
Q

„ungenutztes Arbeitskräftepotential“ in 2016:

A
  • Erwerbslose (ca. 1,8 Millionen)
  • Unterbeschäftigte: Personen, die mehr arbeiten möchten (ca. 2,6 Millionen)
  • „Stille Reserve“: je nach Definition zwischen 1,0 und 7 Millionen (darunter viele „Haus“-Frauen; auch sog. „entmutigte Arbeitskräfte“ / „discouraged workers“) Quelle: Datenreport 2018, S. 158 u.a.
23
Q

Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt (kleine Auswahl …)

A

-V.a. (aber nicht nur!) ungleiche Einkommen, Spaltung wächst

-Geschlecht: - gender wage gap - Frauen seltener ET und häufiger in Teilzeit / geringfügig - horizontale und vertikale Segregation …
Bildung: gering(er) vs. höher Qualifizierte Ursachen: Strukturwandel, Bildungsexpansion,…

  • Regionale Unterschiede, v.a. auch Ost-West
  • Migrationshintergrund oft: Nichtanerkennung von Abschlüssen, geringere Bildung, Diskriminierung …

-„Working poor“ / „Aufstocker“ (~1,3 Millionen)
Alter Vgl. u.a. Ludwig-Mayerhofer 2012

24
Q

Veränderungen von Erwerbsarbeit

A

°Sektoraler Wandel, Wandel hin zu liberalen Marktwirtschaften, gesellschaftlicher Wandel führen zu Veränderungen der …

  • Formen von Erwerbsarbeit (Flexibilisierung, Entgrenzung, Prekarisierung)
  • Sinngehalte von Erwerbsarbeit (Subjektivierung von Arbeit)

°Ausgangspunkt: Normalarbeitsverhältnis (NAV) (Mückenberger), eingebunden in Fordistisches Arbeitsregime:

  • Industrielle Massenproduktion und Massenkonsum
  • Normalarbeitsverhältnis für Männer
  • Geschlechterdifferente Arbeitsteilung in der Normalfamilie
  • Niedrige Frauenerwerbsquote
  • Kompromissorientierte Arbeitsbeziehungen
  • Ausgebauter Wohlfahrtsstaat
25
Normalarbeitsverhältnis (NAV)
- korrespondiert mit geschlechterdifferentem bürgerlichen Familienmodell - Begriffsursprung NAV: Ulrich Mückenberger (1985) - Größte normative Orientierungsfunktion für Männer von der Nachkriegszeit bis nach 1970 - Aber: Wurde nie für alle (auch nicht männlichen) Beschäftigten umgesetzt NAV zeichnet sich aus durch… - kontinuierliche und zeitlich unbefristete Beschäftigung - Vollzeitbeschäftigung - ein Arbeitgeber - (familien-)existenzsicherendes Einkommen - Trennung von Arbeitsplatz und Wohnung (Produktions- und Reproduktionssphäre) - Sozial- und arbeitsrechtliche Absicherung
26
Fordistisches Zeitarrangement
- Arbeitsorganisation am tayloristischen Paradigma orientiert - Zusammenspiel von betrieblichen, tarifvertraglichen und gesetzlichen Regulierungen (wohlfahrtsstaatliche Sicherungen und kollektive Konfliktregulierungsinstitutionen) - Räumliche, zeitliche und soziale Abgrenzung gg. Familie/Freizeit (Kratzer/Sauer 2007: 240)
27
Subjektivierung, Entgrenzung, Vermarktlichung von Erwerbsarbeit
- Erosion des Normalarbeitsverhältnisses - Subjektivierung und Entgrenzung: Wandel der Sinngehalte von Erwerbsarbeit; neuer Zugriff auf personale Fähigkeiten / Ressourcen - zunehmende Prekarisierung
28
Subjektivierung von Arbeit | „Normative Subjektivierung“
„Normative Subjektivierung“ (Baethge 1991) - Ansprüche der Beschäftigten auf individuelle Entfaltung und Selbstverwirklichung; Beschäftigte wollen eigene Fähigkeiten und Neigungen in die Erwerbstätigkeit einbringen. - Andere Autoren betonen die betriebliche Seite, d.h. veränderte betriebliche Rationalisierungsstrategien - Betrieblicher Zugriff auf die „ganze Person“ (Kratzer 2003) - Subjektivität als personale Ressource wird ökonomisch verwertbar
29
Subjektivierung von Arbeit | Doppelte Subjektivierung“
- „Doppelte Subjektivierung“ (Kleemann et al. 2002) - Einerseits veränderte normative Ansprüche der Beschäftigten; andererseits ein veränderter Zugriff der Arbeitsorganisationen auf die ganze Person der Beschäftigten → mehr Selbstverwirklichung, birgt aber auch Gefahren
30
Die »doppelte Subjektivierung« von Arbeit
→ mehr Selbstverwirklichung, birgt aber auch Gefahren -Lohr/Nickel (2005) betonen Chancen UND Risiken Chancen sind ungleich verteilt: Gute Chancen - Hochqualifizierte - Personen, die zeitlich voll zur Verfügung stehen Schlechte Chancen - Weniger gut qualifizierte Personen - Prekär Beschäftigte - Migrant*innen - Frauen - Personen mit Fürsorgeverantwortung
31
Entgrenzung von „Arbeit“ und „Leben“ Verschiedene Dimensionen (Voß/Pongratz 1998)
- Zeitliche Dimension: Flexibilität von Arbeitszeiten - Räumliche Dimension: steigende Mobilitätsanforderungen; Arbeiten von zu Hause - Sozialorganisation: Verlagerung betrieblicher Entscheidungen in die Verantwortung der Beschäftigten - Arbeitsinhalte: Forderung nach Metafähigkeiten; »Employability« - Sinn/Motivation: betriebliche Nutzung der Fähigkeiten der Beschäftigten zur Eigenmotivierung
32
Vermarktlichung I: Der Arbeitskraftunternehmer
- Voß/Pongratz 1998: Der verberuflichte Arbeitnehmer (Fordismus) wird vom Idealtypus des „Arbeitskraftunternehmers“ (AKU) abgelöst - Herrschaft qua Selbstbeherrschung (um Arbeitskraft besser vermarktlichen zu können): 1. Selbstkontrolle 2. Selbstökonomisierung 3. Selbstrationalisierung Kritik (u.a.!): - Männliches Konzept; Frauen vernachlässigt - V.a. für gut Qualifizierte zutreffend
33
Vermarktlichung II: Das Unternehmerisches Selbst (Bröckling 2007)
- Appellative Figur und Leitbild eines neuen Subjektivierungsregimes - Anforderungsprofil (ebenfalls wie AKU): Selbstkontrolle, Selbstökonomisierung, Selbstrationalisierung - Zudem: Diktat fortwährender Selbstoptimierung (Erfolgsversprechen und gleichzeitig Erzeugung von Angst vor dem Scheitern) - „Unabschließbarkeit der Optimierungszwänge, die unerbittliche Auslese des Wettbewerbs, die nicht zu bannende Angst vor dem Scheitern“ (Bröckling 2007, das Unternehmerische Selbst, S. 13)
34
Chancen und Risiken Neue Chancen (für gut Qualifizierte):
- Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung - Freiere Zeiteinteilung - Weniger Kontrolle
35
Chancen und Risiken Neue Risiken:
- Fremdzwang wird zum Selbstzwang bzw. zur Selbstkontrolle - Alle Lebensbereiche werden ökonomisiert - Individuen können permanente Selbstoptimierungsbestrebungen dauerhaft nicht genügen - Studie zu Doppelkarriere-Paaren (Wimbauer 2012): Ausgreifen der Erwerbsarbeit - > keine Zeit mehr für sich, Freunde, Kinder, Partner*in - > Arbeit (z)ersetzt Liebe …
36
Prekarisierung von Arbeit / Beschäftigungsverhältnissen Zonenmodell (Castel 2000)
- Zone der Integration - Zone der Prekarität und Verwundbarkeit - Zone der Überzähligen und Entkoppelten
37
Prekarisierung von Arbeit / Beschäftigungsverhältnissen | Prekarisierungsdebatte
- nicht jede atypische Beschäftigung ist prekär - Neben objektiven Faktoren (geringe, unsichere Einkommen; Befristung; Teilzeit; Mini-/Midijobs, Leiharbeit ..) auch subjektive Wahrnehmung wichtig und zeitliche Perspektiven - Offen: soziale Folgen prekärer Beschäftigung? (ausführlich: Motakef, Mona (2015): Prekarisierung. Bielefeld: Transcript.)
38
Fazit und Ausblick …
1.Weiter Arbeitsbegriff erforderlich, der nicht nur Erwerbsarbeit umfasst, sondern verschiedene Tätigkeiten – auch •Reproduktionstätigkeiten, Fürsorge, Pflege •Ehrenamt /bürger_innenschaftliches Engagement •Selbstsorge 2. Weitere Veränderungen von Erwerbsarbeit – soziale Folgen? - Weiter steigende Lohnungleichheiten? - Prekäre Beschäftigung? De-/Re-Regulierung? - Politiken der Ent-Prekarisierung? - Folgen für das Privatleben der (Nicht-)Beschäftigten? - Umverteilung von Arbeit? „Gute Arbeit“ für alle? - Umwertung von Arbeit -> Tätigkeitsgesellschaft?