Dettmers, J. & Stempel, C.R. (2021). How to use questionnaire results in psychosocial risk assessment: Calculating risks for health impairment in psychosocial work risk assessment. Flashcards
(62 cards)
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Unterschiede zwischen Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen:
Erkläre den Unterschied in der Eindeutigkeit der Werte
GBU von physischen oder chemischen Gefährdungen haben eindeutige Cut-Off Werte oder empirisch basierte Indikationen, wie man spezifische Scores zu interpretieren hat
➢ Bei psychosozialer GBU gibt es das (noch) nicht !
(Dafür ist ja denke mal das Paper da)
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Wo liegt das Problem bei vielen Referenzwerten von psychologischen Instrumenten
➢ Viele psychologische Instrumente geben statistische Referenzwerte an, basierend auf großen und industriespezifischen Stichproben
➢ Diese Referenzwerte geben aber nicht an, ob ein spezifischer Wert „gut, akzeptabel oder schlecht“ ist, bzgl einer spezifischen Gesundheitsgefährdung
➢ Geben bestenfalls einen Vergleich mit industriespezifischen Status-Quo an, welches aber immer noch eigentlich eher unakzeptable Arbeitsbedingungen für psychologische Gesundheit und Well-Being anzeigen könnte
➢ Man braucht aber eindeutige Interpretation der Werte!
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Wo ist ein wichtiger Unterschied der psychoosozialen GBU zur physischen GBU im Bewertungsprozess /bei den angewandten Werkzeugen.
Was bedeutet dies für die GBU
Die Beschäftigten müssen in den Bewertungsprozess und bei den angewandten Werkzeugen miteinbezogen werden.
➢
Dementsprechend werden oft subjektive Bewertungsinstrumente (wie Fragebögen, Workshops oder Interviews, oft in Kombi mit Beobachtungen) bei psychosozialer GBU benutzt
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Die Beschäftigten müssen in den Bewertungsprozess und bei den angewandten Werkzeugen miteinbezogen werden.
Was ist, wenn der psychologische Stressor aus objektiven Charakteristiken der Arbeitssituation entsteht?
Auch dann muss man bei dessen Bewertung die Beschäftigten partizipieren lassen und von ihnen eine subjektive Wahrnehmung erheben
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Was ist besonders wichtig in der Herangehensweise in der psychosozialen GBU (mehr wichtig als bei der physichen GBU)
Besonderheit von psychosozialer GBU ist die schrittweise Herangehensweise von generell zu spezifisch
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Erkläre ein Beispiel, bei dem die schrittweise Herangehensweise von der psychosozialen GBU exemplarisch beschrieben wird
➢ E.g. the risk assessment process may start with a general orientation on potential psychosocial hazards based on general reports from experts and responsible persons within the organization, followed by a more systematic overview using screening instruments such as questionnaires
➢ Finally, in-depth analysis and more focused measures (e.g., workshops or systematic observations) are applied to derive and evaluate actions that address the identified psychosocial hazards
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Eine Besonderheit von psychosozialer GBU ist die schrittweise Herangehensweise von generell zu spezifisch.
Erkläre, warum dies der Fall ist
➢Ergebnisse von Screening-Instrumenten, wie standardisierte Fragebögen, sind oft zu abstrakt, um konkrete Vorgehensweisen ableiten zu können (generell)
➢ Deshalb braucht man tiefere Analysen (spezifischer) wie z.B. Workshops, ABER diese Analysen brauchen mehr Zeit und Ressourcen UND sie können nicht auf die generelle Arbeitsplatzpopulation innerhalb der Organisation angewendet werden
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Bevor tiefere Analysen (wie z.B. mit Workshops) in der GBU getätigt werden, sollten zuerst screening instrumente verwendet werden.
Was ist das Ziel des angewendeten Screening-Instruments?
(Arbeitsplätze)
Ziel des angewendeten Screening-Instruments ist es, Arbeitsplätze mit Gefährdungen die ein niedriges Gesundheitsrisiko aufzeigen, von es Arbeitsplätze mit Gefährdungen die ein hohes Gesundheitsrisiko aufzeigen, zu unterscheiden
▪ Dadurch können Anstrengungen und Ressourcen gezielt, wo sie gebraucht werden, angewendet werden
1. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen der Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen am Arbeitsplatz?
Nenne drei Unterschiede der Risikobeurteilung psychosozialer Gefähdungen im Vergleich zu physischer Gefährdungen
- GBU von psychosozialen Gefährdungen haben keine eindeutige Cut-Off Werte oder empirisch basierte Indikationen, wie man spezifische Scores zu interpretieren hat
- Bei GBU von psychosozialen Gefährdungen müssen Beschäftigten in den Bewertungsprozess und bei den angewandten Werkzeugen miteinbezogen werden
- Besonderheit von psychosozialer GBU ist die schrittweise Herangehensweise von generell zu spezifisch
Was sind vier Gemeinsamkeiten zwischen Risikobeurteilung physischer und psychosozialer Gefährdungen
- ➔ Fragebögen sind Standardwerkzeuge in beruflicher Gesundheit und Gesundheitsverbesserung, insb bei Arbeitsrisikobeurteilung
- ➔ Identifizieren Gefährdungen
- ➔ Psychosoziale GBU spezifiziert bestimmte Arbeitsgruppe, der man mehr Aufmerksamkeit
schenken sollte - ➔ Wichtig:
Beide fokussieren objektive, generalisierbare Arbeitsplatzgefährdungen, statt
nur auf individuelle Faktoren zu gucken
➢ Z.B. psychologische Stressoren und Ressourcen, die auf Arbeitsinhalte (z.B.
emotionale Beanspruchung), Arbeitsorga (z.B. Arbeitsintensität) oder auf soziale Beziehungen (z.B. soziale Unterstützung) gucken
2. Bitte skizzieren Sie das Prinzip einheitlicher Schwellenwerte bzw. Cutoff- Werte. Warum eignen sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Erkläre was uniforme /einheitliche Cutoff-Werte sind
Eine Daumenregel, ab wann ein psychosoziales Arbeitsrisiko besteht, wären uniforme Cutoff-Werte für z.B. die angewandten Fragebogen-Skalen:
➔ Die „uniforme Cutoff-Prozedur“ würde dann einen uniformen Skalenscore (von z.B. 3.5)
für ALLE gemessenen Job-Stressoren (z.B. für Arbeitsunterbrechung, Zeitdruck, sozialer Stressor) als Cutoff-Wert definieren, der einen problematischen Ausdruck diese Job-Stressors ausdrückt
2. Bitte skizzieren Sie das Prinzip einheitlicher Schwellenwerte bzw. Cutoff- Werte. Warum eignen sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Was ist dies ein Beispiel für:
“ein spezifischer psychologischer Job-Stressor (wie Arbeitsunterbrechungen oder
Zeitdruck) wird mit bestimmten Items auf 5-Punkte Befürwortungs-Skala gemessen
(inwieweit dieser Stressor z.B. auf eigene Arbeitssituation zutrifft). Der Wert von 3,5 oder höher definiert hier einen problematischen Ausdruck des Job-Stressors”
Uniforme Cutoff-Prozedur
(Einheitlicher Schwellenwert)
2. Bitte skizzieren Sie das Prinzip einheitlicher Schwellenwerte bzw. Cutoff- Werte. Warum eignen sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Was sind die Probleme der uniformen Cutoff-Prozedur (Einheitlicher Schwellenwert)? (2 Antworten, eine mit 3 Sub-Punkten)
- Dieser Cutoff-Wert ist sehr arbiträr definiert (warum nicht 3.25 oder 3.75?)
➔ Ist deshalb also bedeutungslos für das tatsächliche Risiko für die Gesundheit
➔ Zum ersten trägt die einheitliche Definition von Skalenwerten für verschiedene
berufliche Stressoren nicht der unterschiedlichen Belastungsintensität in der
Bevölkerung Rechnung
➔ Zweitens beachtet es auch nicht die variierenden Beziehungen von verschiedenen Job-
Stressoren mit den Gesundheitsbeeinträchtigungen von Beschäftigen - Wenn man gleichen Cutoff-Wert für 2 Konstrukte nimmt, dann ignoriert man z.B. die variierenden MW in Population von den 2 Konstrukten
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Was ist die Referenwert-basierte Methode
➔ Methode benutzt vergleichende statistische Werte, um Handlungsbedarf zu bewerten
➔ Man kann industriespezifische Referenzwerte benutzten, mit denen man eigene
Organisation vergleichen kann
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Im Vergleich zu uniformen cutoff-Werten, in was ist die Referenzwert-basierte Methode besser
Ist besser, um die Bedeutung von identischen nummerischen Ausdrücken zu adressieren
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Wann verlangt eine Referenzwert-basierte Methode eine tiefere Analyse oder priorisierende
Bearbeitung
Wenn sich signifikante Abweichungen von industriespezifischen MW in der Analyse auftun
➢ Z.B. For instance, referring to the aforementioned example from the HSE MS Indicator Tool (= psychosozialer Fragebogen) with job demands (M = 2.95, SD = 0.15) and relationships (M = 2.23, SD = 0.32), a questionnaire score of 2.75 in a workplace group on the problematic relationship scale would indicate a higher need for action than a score of 3.00 on the job demands scale, despite the lower absolute value
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Was kann die Orientierung durch die referenzwert-basierte Risikobeurteilung eliminieren
die Orientierung an branchenspezifischen MW könnte die unterschiedlichen Bedeutungen der identischen Fragebogenwerte auf verschiedenen Arbeitsstressor-Skalen innerhalb einer Branche eliminieren
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Was sind Probleme der Referenzwert-basierten Risikobeurteilung (Eine Antwort mit zwei Unterpunkten)
Abweichungen von industriespezifischen MW (was Handlungsbedarf anzeigt) sind bestenfalls indirekt verbunden mit dem tatsächlichen Gesundheitsrisiko, spezifizieren es aber nicht:
- Die Referenzwert-basierte Methode zeigt nur statistische Realitäten auf und etabliert nur eine statistische Norm, was problematisch sein kann. wenn man industriespezifische MW benutzt
- Die möglicherweise einheitliche Bestimmung von Abweichungen von diesem Wert (z. B. eine SD) kann problematisch sein
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Die Referenzwert-basierte Methode zeigt nur statistische Realitäten auf und etabliert nur eine statistische Norm, was problematisch sein kann wenn man industriespezifische MW benutzt.
Warum genau ist dies Problematisch
➢ Unter solchen Bedingungen macht man einen inadäquaten Benchmark und das resultiert evtl in nicht-signifikanten Abweichungen und maskiert so den Handlungsbedarf
➢ Z.B. man nimmt Arbeitsstunden von Gesundheitsarbeitern, welche eh schon problematische industriespezifische MW aufzeigen
➢ Also ist der industriespezifische Referenzwert von sich aus schon inhärent problematisch !!!
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
Die möglicherweise einheitliche Bestimmung von Abweichungen von diesem Wert (z. B. eine SD) kann problematisch sein.
Warum?
Die Festlegung von SD aus Benchmarks beachtet nicht genug die verschiedenen Effektgrößen von den potenziellen Stressloads
3. Was versteht man unter referenzwert-basierter Risikobeurteilung und warum eignet sie sich nicht für die Beurteilung psychosozialer Risiken?
die möglicherweise einheitliche Bestimmung von Abweichungen von diesem Wert (z. B. eine SD) kann problematisch sein
➢ die Festlegung von SD aus Benchmarks beachtet nicht genug die verschiedenen Effektgrößen von den potenziellen Stressloads
Warum sollten diese Effektgrößen beachtet werden?
➢ der Vergleich verschd Effektgrößen von Stressoren durch Meta-Analysen zeigte substanzielle Unterschiede in den Leveln der Korrelationen zw verschd psychologischen Stressoren und beeinträchtigter Gesundheit
➢ z.B. drawing on the meta-analysis of Fila and colleagues, even a standardized deviation of 0.5 in job demands (r = 0.51) would stand for a different effect on emotional exhaustion as the same deviation for lack of control (r = 0.20)
:)
Wie funktioniert das empirisch basierte Ranking arbeitsbezogener Risiken nach Clarke und Cooper? Wofür eignet sich dieser Ansatz und wofür nicht?
Für was schlugen Clarke und Cooper eine Methodik vor
Zur Bewertung von Gesundheitsrisiken auf der Grundlage von Fragebogenergebnissen
(->empirisch basierte Ranking arbeitsbezogener Risiken nach Clarke und Cooper)
Wie funktioniert das empirisch basierte Ranking arbeitsbezogener Risiken nach Clarke und Cooper? Wofür eignet sich dieser Ansatz und wofür nicht?
Ganz grundsätzlich, was bewertet das empirisch basierte Ranking arbeitsbezogener Risiken nach Clarke und Cooper
Ist eine Methodik, die das relative Risiko individueller psychosozialer Stressfaktoren in einer spezifischen Arbeitsplatzgruppe auf der Grundlage empirisch gefundener Beziehungen zwischen Stressoren am Arbeitsplatz und gesundheitlichen Beeinträchtigungen bewertet