Erworbene Sprechstörungen 2 Flashcards
(8 cards)
Was ist die erworbene Sprechapraxie?
- Störung in der willkürlichen Planung und Programmierung von sprechmotorischen Bewegungen
- keine muskuläre Schwäche der Artikulatoren (vgl. Dysarthrien)
- Häufig assoziiert mit Aphasien, Gliedmaßenapraxien, orale Apraxien
Orale Apraxien:
Störung in der Planung und Ausführung nonverbaler Willkürbewegungen (z.B. auf Aufforderung die Lippen zu spitzen
Gliedmaßenapraxien:
Grob- und feinmotorische Probleme > Störung der motorischen Handlungsplanung und -ausführung
Ursache erworbener Sprechapraxie
Häufig: Schlaganfall mit Läsionen der sprachdominanten linken Großhirnhemisphäre
Das wichtigste Kriterium zur Abgrenzung der Sprechapraxie von der Dysarthrie ist
die Fehlerinkonstanz und -inkonsistenz
Was ist die Fehlerinkonstanz und die Fehlerinkonsistenz?
Fehlerinkonstanz: mchm Fehler, mchm richtige Aussprache
Fehlerinkonsistenz: immer andere Fehler in einem Wort vorhanden
Symptome einer erworbenen Sprechapraxie
- Fehlerinkonstanz und –inkonsistenz
- Prosodische Auffälligkeiten
- Artikulatorisches Suchverhalten
- Artikulationsfehler nehmen mit Silbenkomplexität und Wortlänge zu
Häufig:
- Verlangsamte Sprechgeschwindigkeit
- Silbisches Sprechen
Diagnostik/Befunderhebung erworbener Sprechapraxie
- Perzeptuelle, akustische und instrumentelle Verfahren
- Erstellung eines individuellen Fehlerprofils
- Schweregradeinteilung
- Bestimmung der Behandlungsbedürftigkeit bzw. -fähigkeit
Diagnostischer Prozess bei erworbener Sprechapraxie
- Anamnese
- Überprüfung der Funktion und Struktur der Sprechorgane
- Auditive Beurteilung lautsprachlicher Äußerungen
- Objektive Verfahren (akustische Anaylsen)
Intervention bei erworbener Sprechapraxie
- Symptomorientiertes Vorgehen
- ICF-geleitete Therapieplanung
- Erarbeitung von Kompensationsstrategien
- Ggf. alternative Kommunikationsmittel (Kommunikationshilfen, wie z.B. Gaumensegelprothesen bei Veluminsuffizienz, Tastbrett/„pacing board“ zur Verlangsamung des Sprechtempos)