Hygiene und Arbeitsschutz Flashcards
(14 cards)
In welchen Verordnungen oder Empfehlungen finden Sie die Vorgaben für die Aufbereitung von medizinprodukten
- Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) – Enthält Anforderungen zur Aufbereitung von Medizinprodukten in Deutschland.
- Richtlinie des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – Diese Empfehlung gibt detaillierte Anforderungen an die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten.
- DIN EN ISO 17664 – Internationale Norm, die Anforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten beschreibt.
- KRINKO-Empfehlungen (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI) – Enthalten spezifische Vorgaben zur Infektionsprävention, die auch für die Aufbereitung relevant sind.
- EU-Verordnung 2017/745 (MDR – Medical Device Regulation) – Regelt unter anderem die Sicherheit und Leistungsanforderungen von Medizinprodukten, einschließlich der Aufbereitung von wiederverwendbaren Produkten.
In welcher Verordnung der Empfehlung finden Sie Vorgaben für den Arbeitsschutz
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) – Enthält grundlegende Anforderungen an den Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Beschäftigten.
- Biostoffverordnung (BioStoffV) – Regelt den Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen, insbesondere im Gesundheitswesen, und ist relevant für die Aufbereitung von Medizinprodukten.
- Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA), z. B. TRBA 250 – Enthält konkrete Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen, darunter auch die Aufbereitung von Medizinprodukten.
- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) – Gibt Vorgaben zum sicheren Umgang mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln, die bei der Aufbereitung verwendet werden.
- Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) – Enthält neben Hygienevorgaben auch Anforderungen an den Arbeitsschutz bei der Aufbereitung von Medizinprodukten.
- DGUV Vorschriften (z. B. DGUV Regel 103-007 „Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung“) und BGW-Empfehlungen – Regeln der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zum Schutz der Beschäftigten.
Was wird im Hygieneplan der Praxis geregelt
Der Hygieneplan einer Praxis regelt alle Maßnahmen zur Infektionsprävention und Hygiene, um Patienten und Mitarbeiter vor Infektionen zu schützen. Er basiert auf gesetzlichen Vorgaben und Empfehlungen (z. B. RKI, KRINKO, ArbSchG).
Für Medizinprodukte / Instrumente gibt es eine Einteilung in 3 Risikogruppen.
Welche sind diese ?
Kennen Sie beispiele für die verschiedenen Risikogruppen?
Wofür benötigen Sie diese Risikogruppen einteilungen?
Unkritische Medizinprodukte
Kontakt: Nur mit intakter Haut Aufbereitung: Reinigung und ggf. Desinfektion
Semikritische Medizinprodukte
Kontakt: Mit Schleimhaut oder krankhaft veränderter Haut Unterteilung: Semikritisch A (einfache Aufbereitung) Semikritisch B (erhöhte Anforderungen an die Aufbereitung) Beispiele in der Zahnarztpraxis: Abdrucklöffel Ultraschallscaler Prophylaxe-Handstücke Aufbereitung: Reinigung, Desinfektion und ggf. Sterilisation
Kritische Medizinprodukte
Kontakt: Durchdringen Haut oder Schleimhaut, Kontakt mit Blut, Gewebe oder sterilen Körperbereichen Unterteilung: Kritisch A (einfache Aufbereitung) Kritisch B (erhöhte Anforderungen an die Aufbereitung) Kritisch C (besondere Anforderungen an Aufbereitung, z. B. Einmalprodukte) Beispiele in der Zahnarztpraxis: Bohrer chirurgische Instrumente (z. B. Skalpell, Zangen) Wurzelkanalinstrumente Aufbereitung: Reinigung, Desinfektion, Sterilisation, ggf. Validierung des Prozesses
Beschreiben Sie den Aufbereitungszyklus medizinischer Instrumente
1.lagerung
2.Patient
3.Reinigung
4.Spülung
5.Desinfektion
6.Spülung
7.Trocknung
8.Verpakung
9.Sterilisation
Wer ist verantwortlich für die Qualität der aufbereiteten Instrumente
Die Verantwortung für die Qualität der aufbereiteten Instrumente liegt in der Zahnarztpraxis in der Regel bei mehreren Personen:
Der Zahnarzt bzw. die Praxisinhaberin / der Praxisinhaber:
- Sie sind letztlich verantwortlich für die gesamte Praxisorganisation, einschließlich der Hygiene- und Aufbereitungsprozesse.
Der Hygienebeauftragte:
- Diese Person überwacht die Hygienestandards in der Praxis, führt die Schulungen durch und stellt sicher, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
Das Praxisteam (z. B. Dentalhygieniker, Assistenten):
- Sie sind für die ordnungsgemäße Durchführung der Aufbereitungsprozesse, wie Reinigung, Desinfektion und Sterilisation, verantwortlich.
Insgesamt müssen alle beteiligten Personen sicherstellen, dass die Instrumente den geforderten hygienischen Standards entsprechen und regelmäßig validiert werden.
Was versteht man unter Validierung des Aufbereitungsprozesses?
Wann und durch wen erfolgt die Validierung ?
Validierung des Aufbereitungsprozesses stellt sicher, dass der gesamte Prozess der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten zuverlässig und hygienisch korrekt durchgeführt wird.
- Wann: Zu Beginn des Prozesses und regelmäßig (z. B. jährlich oder nach Änderungen).
- Wer: Durch geschultes Fachpersonal (z. B. Hygienebeauftragte) oder externe Dienstleister.
Die Validierung prüft, ob alle Prozessparameter (wie Temperatur, Druck) korrekt eingehalten werden und dass keine Kontamination entsteht.
Wann ist eine hygienische Händedesinfektion erforderlich?
Wie wird sie durchgeführt?
Eine hygienische Händedesinfektion ist immer dann erforderlich, wenn die Hände mit potenziell infektiösen Stoffen (z. B. Blut, Speichel, Körperflüssigkeiten, kontaminierte Oberflächen) in Kontakt gekommen sind oder vor und nach bestimmten Aktivitäten, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
- Vor dem Patientenkontakt (z. B. vor der Untersuchung, Behandlung oder Operation)
- Nach dem Patientenkontakt (z. B. nach der Untersuchung, Behandlung oder Nachsorge)
- Nach dem Kontakt mit kontaminierten Materialien (z. B. nach dem Anfassen von Instrumenten, die im Mund des Patienten waren)
- Nach dem Kontakt mit Oberflächen, die kontaminiert sein könnten (z. B. nach dem Berühren von Türgriffen, Stühlen)
- Vor dem Anziehen von Schutzausrüstung und nach dem Ablegen
- Nach dem Toilettengang oder nach dem Essen
Wie wird eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt?
Menge des Desinfektionsmittels: Eine ausreichende Menge (ca. 3-5 ml) des Händedesinfektionsmittels in die Hände geben.
Verreiben der Hände:
- Reiben Sie das Desinfektionsmittel gründlich in allen Bereichen der Hände ein, einschließlich Handflächen, Handrücken, Fingerzwischenräumen, Fingernägeln und den Daumen.
- Achten Sie darauf, dass das Desinfektionsmittel über alle Hautpartien verteilt wird und die gesamte Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden eingehalten wird.
Einwirkzeit:
- Das Desinfektionsmittel sollte vollständig einwirken, bis die Hände trocken sind. Dies dauert in der Regel ca. 30 Sekunden.
- Die Hände sollten nicht mit einem Tuch oder ähnlichem abgewischt werden, um die Wirkung des Desinfektionsmittels nicht zu beeinträchtigen.
Besondere Hinweise:
- Bei sichtbarem Schmutz oder starken Verunreinigungen (z. B. nach dem Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten) sollte eine hygienische Händewaschung mit Wasser und Seife vor der Desinfektion erfolgen.
Was gehört zu ihrer Persönlichen Schutzausrüstung in der Praxisund wann muss sie getragen werden?
Schutzbrille oder Gesichtsschutz:
- Schützt Augen und Gesicht vor Spritzern, Aerosolen oder Blut.
- Muss immer während der Behandlung getragen werden, insbesondere bei Eingriffen, bei denen es zu Spritzern kommen kann.
Handschuhe:
- Verhindern den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Blut oder kontaminierten Oberflächen.
-Müssen während jeder Behandlung, bei der mit dem Patienten oder mit kontaminierten Instrumenten gearbeitet wird, getragen werden.
Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder FFP2-Maske:
- Schützt vor Tröpfcheninfektionen und Aerosolen, die während der Behandlung entstehen können.
- Muss während der Behandlung immer getragen werden, insbesondere bei direkten Eingriffen in den Mundbereich des Patienten.
Schutzkleidung (z. B. Kittel oder Einweg-Overalls):
- Schützt vor dem Kontakt mit Flüssigkeiten, Blut oder anderen potenziell infektiösen Materialien.
- Sollte während jeder Behandlung getragen werden, bei der der Körper des Patienten berührt wird oder bei denen ein hohes Risiko für Spritzer besteht.
Haarschutz (in einigen Fällen):
- Wird oft getragen, um zu verhindern, dass Haare mit kontaminierten Bereichen in Kontakt kommen.
- Muss in speziellen Fällen, z. B. bei chirurgischen Eingriffen, getragen werden.
Was müssen Sie tun, wenn sich bei einem Patienten an benutzten Instumenten verletzt haben, z.B. geschnitten oder gestochen ?
Was sind Medizinprodukte
bezeichnet ein:
* instrument
* Apparat
* Gerät
* Software
* Implantat
* Reagenz
* Material
Dass zur Hersteller zufolge für Menschen bestimmt ist und allein oder in Kombination einem oder mehere Zwecke erfüllen soll:
- Diagnose
- Verütung
- Überwachung
- Vorhersage
- Prognose
- Behandlung oder Linderung von Krankheiten
Wer daraf Aufbereiten
NUr Personen mit spezieller Sachkentnis:
* nachgewiesene Ausbildung mit Verankerung spezieller Inhalte zur Aufbereitung von MP im Rahmenlehrplan
* Aktualisierung durch geeignete Fortbildungsveranstaltungen
* Fachkunde-Lehrgang des DGSV, der Kammern
* Nach Unterweisung
Voraussetzung Reinigungs- und Desinfektionsplan
Liste und Risikoeinteilung der Medizinprodukte:
* Einmalprodukte
* Aufbereitbare MP
was sind aktive und passive Hygienemaßnahmen
Aktive Hygienemaßnahmen sind Maßnahmen, die direkt durch das Handeln von Personen (z. B. durch Zahnarzt, Mitarbeiter) umgesetzt werden
* aufbereitung von Medizinprodukten
Passive Hygienemaßnahmen sind Maßnahmen, die eine Umgebung oder Infrastruktur betreffen, um die Hygiene zu unterstützen, ohne dass direkt eingegriffen werden muss
* Hygiene und Arbeitsschutz