VL 1 Teil 2 Flashcards

1
Q

Erläutere das Prinzip des maximalen Dauerertrages.

A

langfristige nachhaltige Nutzung wünscht sich maximalen Dauerertrag:
* Konzept des logistischen Populationswachstums:
o Bsp.: Tierpopulation wächst ohne Nutzung (d.h. Ressourcenentnahme durch Menschen):
sigmoidaler Verlauf bis an Kapazitätsgrenze K
o K bedingt durch dichteabhängige Umweltfaktoren (z.B. Nahrungsmenge) –> Begrenzung

  • Wachstumsrate dN/dt (= Veränderung der Populationsgröße mit der Zeit)
    –> Parabelform
  • Ertrag = Gesamtzahl der pro Turnus produzierten Individuen
    o gering wenn Population klein (links in Parabel) bzw. wenn Population sich Kapazitätsgrenze nähert (rechts in Parabel)
    o Wachstum am höchsten bei mittlerer Populationsdichte
  • für Optimierung des Ertrags nur so viele Individuen entnehmen, damit Population bei mittlerer Dichte bleibt
  • dadurch wird maximalen Dauerertrag MSY = K/2 erreicht
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2
Q

Welcher Kenntnisse der Ressource bedarf es, um eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten?

A
  1. Populationsdynamik (z.B. Altersstruktur)
  2. abiotische Faktoren (Umwelteinflüsse & Kapazitätsgrenze K)
  3. biotische Interaktionen (z.B. Konkurrenz)

Zusammengefasst:
ökosystemarer Ansatz ist erforderlich, da jede Art Bestandteil des Ökosystems ist und hier ökologische Funktionen erfüllt (
Voraussetzung hierfür ist, dass man die
Struktur und Funktion der Ökosysteme kennt)

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3
Q

Was sind die Ursachen des gegenwärtigen Artensterbens?

A
  • Hauptursache: Rückgang geeigneter Habitate als typischer Standort von Pflanzen und Tieren
  • Fragmentierung von Habitaten
    o z.B. in Rodungsgebieten im Amazonasbecken oder auch in gemäßigten Breiten durch Straßen oder landwirtschaftliche Nutzung
    o Habitate sind entweder nicht mehr zusammenhängend oder über ein weites Gebiet kleinparzellig verstreut. Auch dies hat stark negative Auswirkungen auf Diversität.
  • Verdrängung durch (oft vom Menschen eingeschleppte) invasive Arten (in Hinblick auf lokale Artenvielfalt)
    o z.B. Robinie die aus Nordamerika nach Europa gebracht wurde wegen Trockenresistenz
  • Hybridisierung durch Verschmelzen mit Schwesterarten
    o Beispiel Arktis: schwindendes Meereis begünstigt Kontakt zwischen Populationen –> Kreuzung ehemals getrennter Arten wie Eisbär und Grizzly
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4
Q

Warum stehen tropische Regionen besonders stark im Brennpunkt der Eingriffe des Menschen in die Natur?

A
  • überdurchschnitllichen Artenreichtums
  • besonders stark wachsenden Bevölkerung
  • schnellen wirtschaftichen Entwicklung
  • Bsp.: Madagaskar verlor 90% der urspr. Waldfläche
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5
Q

Was ist der Minimallebensraum (MDA) und wie lässt er sich bestimmen?

A
  • Lebensraum der minimal notwendig ist um Population dauerhaft zu erhalten
  • abhängig von der Körpergröße und dem Lebensformtyp (z.B. Ernährung) des Tieres
  • Körpergröße wirkt vor allem innerhalb einer funktionellen Gruppe (kleine & große Herbivore)
  • der Lebensformtyp wirkt vor allem zwischen funktionellen Gruppen (Herbivore & Carnivore)
  • Aktionsradius (Individuen, Familienverbände, Kolonien)
    o nimmt mit der Körpergröße zu
    o abhängig vom Lebensformtyp
  • Flächenbedarf x Individuendichte = MDA
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6
Q

Was ist die minimale überlebensfähige Populationsgröße (MVP)?

A
  • Mindestzahl an Individuen, welche das langfristige Überleben einer Art sichert, trotz
    vorhersehbarer negativer Auswirkungen und Begrenzungen durch Umwelt
  • bei Wirbeltieren ca. 100 Individuen, bei Invertebraten ca. 1000
  • Ursachen sind u.a. Habitatstruktur (Fragmentierung) und Zu- und Abwanderung
  • Wichtig ist Bestehen von „Quellpopulationen“, welche über Korridore mit Subpopulationen verbunden sind
  • Auslöschen Quellpopulation führt zum Aussterben aller Populationen
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7
Q

Was sind Grünbrücken und welche Voraussetzungen haben sie?

A
  • Ein wichtiges Instrument zur Verminderung der Effekte der Fragmentierung
  • dienen wildlebenden Tieren als Hilfsmittel um stark frequentierte Verkehrswege wie
    Autobahnen und Bahntrassen gefahrlos zu queren
  • verbinden Lebensräume, ein Mittel die Landschaftszerschneidung abzumildern
  • Voraussetzungen für Nutzung von Wildbrücken durch Tiere sind:
    o Mindestbreite 50 m (Kleintierbrücken - wenige Meter)
    o Lage an bekannten Wildwechseln
    o Sicht auf Verkehr abgeschirmt
    o Fläche der Brücke mit Bepflanzungen
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8
Q

Was sind Fischpässe?

A
  • Langdistanzwanderfische (z.B. Meerforelle, Meerneunauge, Lachs) werden in einen
    künstlichen Wasserlauf gelockt
  • Hierzu nutzt man das typische Verhalten der Fische, nämlich gegen den Strom zu
    schwimmen
  • Nach jeder Stufe kann der Fisch sich im darüber gelegenen Becken ausruhen
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9
Q

Wie bezeichnet man einheimische Pflanzenarten? Wie bezeichnet man durch den Menschen
etablierte, wildwachsende Pflanzenarten?

A
  • Apophyten, auch indigene Pflanzenarten
  • im Gegensatz zu advenMven Pflanzenarten, gegliedert in:
    o Archäophyten (vor 1492 eingebürgert)
    o Neophyten (nach der Entdeckung Amerikas verbreitet)
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10
Q

Was muss man zum Erhalt von Arten bzw. zum Erhalt von Lebensräumen vs. zum Erhalt von
Lebensgemeinschaften berücksichtigen?

A
  • zum Erhalt von Arten bzw. spezifischen Populationen:
    o MVP und MDA sowie haben Ansprüche ans Habitat
  • zum Erhalt von Lebensräumen & ganzen Lebensgemeinschagten:
    o nicht auf spezifische Ansprüche einzelner Spezies konzentrieren
    o Wechselbeziehungen der Arten untereinander berücksichtigen
    o Zusammenhang zwischen Topographie, Geomorphologie und abiotischer Umwelt miteinbeziehen
    o Wechselwirkung zwischen Flächengröße und Artenvielfalt
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11
Q

Was ist die SLOSS Problematik?

A
  • “single large or several small”
  • sollten für Schutzgebiete ein großes die mehrere kleinen Gebiete ausgewiesen werden?
  • 1 große Fläche
    o in großem Gebiet können ausreichende Anzahl großer & seltener Arten erhalten
    o insbesondere Spitzenräuber brauchen ausreichende MDA für langfristige Bestandserhaltung
  • ABER: Artenarealkurve verläuft sigmoid! –> ab bestimmter Flächengröße nimmt Artenzahl nur noch langsam zu
  • viele kleine Flächen
    o zum Erhalt weiterer Arten müssen Gebiete in Nähe erschlossen werden, d.h.
    viele kleine Flächen
    o Netzwerk schaft hohe Habitatvielfalt –> Langfristige Bewahrung der Artenvielfalt
    o Verbindung über Korridore (Quellpopulationen, Gentransfer)
    o besserer Schutz gegen Naturkatastrophen, Krankheiten, invasive Arten
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12
Q

Welche Ursachen hat die Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre?

A
  • Verbrennung fossiler Energieträger
  • Abholzung von Wäldern (insbesondere Brandrodung) –> größter Teil der oberirdischen
    Biomasse wird zu CO2 verbrannt
  • veränderte Landnutzung
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13
Q

Welche kurzfristigen Effekte hat eine erhöhte CO2-Konzentration?

A

direkte, kurzfristige Effekte:
* Steigerung der Photosyntheserate –> da mit mehr CO2 in Luft Diffusionsrate ins Blattinnere steigt
* Verringerung der Transpiration (durch längeres Schließen der Stomata weniger Wasserverlust)

  • größte positive Response bei C3 Pflanzen, da ihr Photosynthese-Schlüsselenzym (RUBISCO) bei erhöhter CO2-Konzentration Substrat besser nutzen kann
  • unterschiedliche Effekte auf die Nettoprimärproduktion (NPP) bei funktoonellen Gruppen der Pflanzen
    –> allgemein Vergrößerung der Produktivität terrestrischer Ökosysteme
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14
Q

Welche langfristigen Effekte hat eine erhöhte CO2-Konzentration?

A
  • kurzfrisMge Zunahme aber langfrisMge Abnahme des Phytomassezuwachs mit der Zeit
  • Gründe sind u.a.:
    o Verringerung der KonzentraMon des Schlüsselenzyms der Photosynthese (RUBISCO)
    o Pflanze bildet weniger Spaltöffnungen –> verringerter Wasserverlust, aber reduzierte Wachstumsrate
    Einfluss auf Phytomassezuwachs abhängig von:
  • Wasser- und Nährstoffversorgung im Ökosystem
  • Einfluss von Zersetzungsprozessen und Nährsto`reislauf
  • CO2 KonzentraMon der Atmosphäre sekundär
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15
Q

Wie beeinflusst der Klimawandel direkt und indirekt die menschliche Gesundheit?

A
  • direkte Effekte: Hitzestress, Herz-Kreislauf und Atemwegserkrankungen –> Haupgodesursachen bei Hitzeperioden
  • indirekte Effekte z.B. AnsMeg Verbreitung und Übertragung von InfekMonskrankheiten
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