VL 4 Teil 5 Flashcards

1
Q

Zusammenfassung über ökologische Potenz: fundamentale und reale

A

fundamentale ökologische Potenz= die Fähigkeit eines Organismus/einer Population im Intensitätsspektrum abiotischer Faktoren zu wachsen = Potenz in „Reinkultur“

  • reale ökologische Potenz= die Fähigkeit eines Organismus/einer Population im
    Intensitätsspektrum abiotischer und biotischer Faktoren innerhalb einer Biozönose zu
    wachsen = Potenz im Ökosystem
  • Die fundamentale ökologische Potenz wird durch Konkurrenten eingeschränkt, durch
    Opponenten negativ beeinflusst und durch Synergisten erweitert
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2
Q

Welche 4 Typen von ökologischen Nischen gibt es?

A
  • Habitat-Nische („Adresse einer Art“)
  • der konkrete Raumabschnig, den eine Art besiedeln kann
  • Trophische Nische („Beruf einer Art“, nach ELTON)
    die Stellung einer Art im System
    -> z. B. Löwe als Spitzenräuber in der Savanne
  • Fundamentale Nische (fundamentale ökologische Potenz, nach HUTCHINSON)
    ->Teil des Nischenraumes beschrieben, in dem eine Art im Bereich verschiedener Umweltfraktoren (Temperatur, Nahrung u.a.) leben kann
  • Realisierte Nische (reale ökologische Potenz)
    ->Teil der fundamentalen Nische, der unter Berücksichtigung der biotischenFaktoren
    (z.B. Konkurrenten, Prädatoren) übrig bleibt
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3
Q

Warum wird die Nische einer Art als n-dimensionaler Raum (Hyperraum) bezeichnet?

A

Weil sie das Beziehungsgefüge zwischen der Art und vielen verschiedenen Umweltfaktoren darstellt
- Einen eindimensionale Nische weist z. B. nur einen Umweltfaktor auf

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4
Q

Wie sieht die fundamentale/realisierte Nische nach HUTCHINSON aus?
Was sagen die Grenzen von ganz außen nach innen aus?

A
  1. Überleben gerade noch möglich (wird durch Klimaund Habitatstruktur definiert)
  2. noch genug Ressourcen für Ernährung vorhanden
  3. Fortpflanzung möglich (Verhaltensmuster und Aktivitätsmuster ausschlaggebend)
    => bis hier hin fundamentale Nische -> keine Wechselwirkung mit anderen Arten
  4. Realisierte Nische
    -> stabile Population kann sich etablieren -> Vorhandensein von Konkurrenten und Opponente
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5
Q

Warum kann man die FunkMonsmorphologie nutzen, um die ökologische Nische einer Art zu
besMmmen? und was ist sie?

A

z.B. Bau der Mundwerkzeuge
Lässt Rückschlüsse auf Nahrung zu
->macht Einordnung in die ökologische Nische
möglich
- Beispiele:
o stechend-saugend: Beispiel Stechmücke: carnivor
o kauend: Beispiel Grashüpfer: herbivor
o stark konisch: Beispiel Samenfresser: herbivor
o siebend: Beispiel Flamingo: omnivor
o mahlend: Beispiel Hirsch: herbivor
- ACHTUNG: Eine reine Funktionsmorphologie ohne zusätzliche Beobachtungen kann
jedoch häufig zu falschen Einordnungen führen
-> siehe Rotfuchs-Gebiss: Nahrungsspektrum erscheint karnivor, ist aber omnivor!!!

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6
Q

Wann kommt es zu interspezifischer Konkurrenz? Was resulMert daraus?

A

Bei einer Nischenüberlappung kommt es zu interspezifischer Konkurrenz
à es kommt zur Ressourcenkonkurrenz und Nischeneinengung (Verkleinerung der realisierten Nische, Änderung der Nischenweite und -dimension)

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7
Q

Welche Folgen kann eine Nischenüberlappung haben?

A

Nischenentleerung (Verdrängung einer Art)
- Nischentrennung (Ausweichen auf andere Ressourcen)

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8
Q

Welche Folgen kann interspezifische Konkurrenz haben?

A

Arten leben oft nicht in ihrem Optimumsbereich, da sie konkurrenzstärkeren Arten den
Vortritt lassen müssen

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9
Q

Was besagt das Konkurrenz-Ausschlussprinzip nach GAUSE (1934)?

A

-> es kommt entweder zur Nischenentleerung (Verdrängung einer Art)
-> oder zur Nischendifferenzierung und Nischentrennung, wobei die Konkurrenz vermieden wird

  • Experiment mit 3 Arten von Pantoffeltierchen
    -> wenn alle als Monokultur gehalten werden: viel Wachstum
    -> wenn 2 Arten als Mischkultur gehalten werden: einmal Nischenentleerung und einmal Nischentrennung
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10
Q

Welche zwei Typen von Nischentrennung gibt es?

A

Allopatrische Nischentrennung
-> vollständige räumliche Trennung der Nischen
-> Trennung der Verbreitungsgebiete ähnlicher Arten
-> räumliche Separation

  • Sympatrische Nischentrennung
    -> überlappende Verbreitungsgebiete
    -> Auftrennung der Nischen entlang eines Umweltfaktor-Gradienten (z. B. pH-Wert
    oder Beutegröße)
    -> ökologische Separation
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11
Q

Beispiel für sympatrische Nischentrennung

A

Wildkatzen in Israel
- Kommen durch Nutzung verschiedener Nahrungsnischen in Koexistenz zueinander vor
à unterschiedliche Größe der Eckzähne korreliert mit Größe der Beute

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12
Q

Beispiel für sympatrische und allopatrische Nischentrennung

A

Darwin-Finken
- Zwei Arten kommen zusammen auf Insel Santa Cruz vor (Koexistenz)
à sympatrische Nischentrennung
à unterschiedliche Schnabelbreiten durch Konkurrenzdruck
- Beide Arten kommen auch getrennt voneinander auf unterschiedlichen Inseln vor
à allopatrische Nischentrennung
à Überschneidungen in der Schnabelbreite, da geringer Konkurrenzdruck

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13
Q

Was bedeutet Koexistenz?

A

Zusammenleben von mehreren Arten oder Organismen im gleichen Lebensraum, ohne
dass es zur gegenseiMgen Verdrängung (Konkurrenzausschuss) kommt

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14
Q

Wie kommt Koexistenz durch einen wechselnden Vorteil zustande?

A

Durch die zeitliche Trennung von Arten im gleichen Habitat
-> durch die Variabilität über einen längeren Zeitraum möglich
-> verhindert Ausschluss von unterlegenen Konkurrenten

  • Durch** Ressourcenpulse** (Ressource nicht limitierend)
    à ermöglicht eine hohe ReprodukMonsrate
    à konkurrenzschwächere Arten können so dem Ausschluss durch überlegene Konkurrenten entgehe
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15
Q

Was besagt die intermediate disturbance hypothesis (IDH) nach Conell (1978)?

A

Hypothese mittlerer Störungsintensität
-> Artendiversität ist in solchen Habitaten am größten, die moderate Störungen erfahren und so die Koexistenz früher und später Sukzessionsstadien ermöglichen
o geringer Störungsgrad -> dominieren wenige konkurrenzstarte stenopotente
Arten, da es zum Konkurrenzausschluss kommt
à Diversität also im Klimaxstadium am geringsten
o Bei hohem Störungsgrad dominieren wenige eurypotente Arten mit breiter
ökologischer Potenz

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16
Q

Was bedeutet Sukzession?

A

Wenn nach der Zerstörung eines Ökosystems Leben zurückkehrt und ein Gebiet für
Tiere und Pflanzen wieder bewohnbar wird

17
Q

Wie verläuft eine Sukzession?

A

Pionierstadium: zu Beginn kommen nur Pionierarten vor
- Im Laufe der Zeit kommen Arten hinzu
- Klimaxstadium: Abnahme der Arten

18
Q

Zusammenfassung ökologische Nische

A

Die fundamentale Nische ist ein n-dimensionaler Raum von Faktoren (Ressourcen und
Umweltbedingungen), innerhalb dessen ein Organismus exisMeren kann
- Die realisierte Nische ist ein n-dimensionaler Raum ökologischer Faktoren (Konkurrenten, Prädatoren) innerhalb dessen ein Organismus natürlicherweise vorkommt
- Koexistenz wird ermöglicht durch Nischendifferenzierung oder wechselnden Vorteil
(Ressourcenpulse, Störung