Entzündungserkrankungen Flashcards

1
Q

Welche klinischen Zeichen der Entzündung gibt es?

A

dolor = schmerz
rubor = Rötung
calor = Überwärmung
tumor = Schwellung
function laesa = Einschränkung der Funktion

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2
Q

Was ist eine sterile Entzündung?

A

wird nicht unmittelbar durch Pathogene hervorgerufen, sondern z.B. durch Autoimmunprozesse
ist Merkmal “moderner” Entzündungserkrankungen

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3
Q

Wie entstehen Entzündungserkrankungen?

A

Genetische Prädisposition
+
Westlicher Lebensstil:
- Inaktivität
- Übergewicht
- Schlafstörung
- Darm-Dysbiose
- chronische Infektionen

= SCI (systematische chronische Entzündung)

führt zu: Metabolisches Syndrom, Cardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Depressionen, Autoimmunerkrankungen, Sarkopenie, Oteoporose…

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4
Q

Erläutere wie eine veränderte Darmmikrobiota zu einer metabolischen Entzündung (und andersherum) führen kann

A

veränderte Darmmikrobiota kann z.B. über die Darm-Leber-Achse wirken

Lipopolysaccharide gehen direkt in die Leber und führen dort zu Entzündungen

proinflammatorische Faktoren gehen in die Peripherie und führen dort zu einer Grundbereitschaft für Ausbildung von Entzündungsreaktionen

pro-inflammatorische Faktoren können auch aus weißem Fettgewebe kommen: Adipositas: Chemoadipokine gehen in Peripherie –> produzieren pro-inflammatorische Umgebung und können organspezifische Entzündung triggern –> niedrigschwellige metabolische Entzündung

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5
Q

Was passiert bei einer Entzündungsreaktion auf zellulärer Ebene?

A

Aktivierung von NLRP3-Inflammosom durch oxidiertes LDL oder extrazelluläres ATP oder Kalium

NLRP3-Inflammosom (= Proteinkomplex) assembliert und produziert dann IL-18 & IL1ß

unter NLRP§-Einfluss ändert sich die zelluläre Stoffwechsellage: Caspase-1 Aktivierung unter NLRP3 –> Caspase spaltet P32 –> Zelle ändert Stoffwechsellage von oxidativer Phosphorylierung zu Glykolyse

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6
Q

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf T-Zellen?

A

T-Zellen werden von Ernährungsfaktoren gesteuert
Antientzündliche Zellen (z.B. regulatorische T-Zellen) haben eher oxidative Phosphorylierung als Stoffwechsellage
aktivierte Immunzellen, die bei Entzündungserkrankungen vermehrt vorkommen, befinden sich eher in der Glykolyse

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7
Q

Was ist das Mikrobiom?

A

Bakterien, Viren & Protozonen im Darm
interagiert mit dem was wir essen

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8
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Ballasstoffen und dem Mikrobiom?

A

Ballaststoffe sind Treibstoff für Bakterien und können ohne Bakterien nicht verstoffwechselt werden

Darmbakterien spalten die 1,4-glykosidische Bindung der Ballaststoffe. Dabei entstehen für den Körper vorteilige Abfallprodukte, z.B. kurzkettige FS (Butyrat, Propionat etc.)

Propionat & Butyrat wirken antientzündlich, in dem dendritische Zellen IL-10 produzieren & es eher zur regulatorischen T-Zell Differenzierung aus CD4-Zellen kommt

Bei Ballasstoffarmer Ernährung schrumpft die Mucusschicht –> Kontakt von Darmbakterien zu Epithelzellen möglich –> Entzündungsreize

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9
Q

Wie wirkt sich westliche Ernährung auf das Mikrobiom aus?

A

wenig Ballaststoffe –> Schrumpfen der Mucusschicht –> Entzündungsreize
zu viel Salz, Zucker, Fette, Süßstoffe und Emulgatoren wirken auch negativ aufs Mikrobiom

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10
Q

Welche Faktoren können einen Umschwung vom intakten Mikrobiom zur Dysbiose führen?

A

Infektionen, Ernährung, Medikamente, Hygiene, Genetik

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11
Q

Was ist Psoriasis?

A

Schuppenflechte
schuppender, aber nicht juckender/schmerzender Hautausschlag

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12
Q

Was passiert bei Psoriasis auf molekularer Ebene?

A

neutrophile Granulozyten produzieren IL-17A

IL-17A führt zu Hyperproliferationin Keratinozyten –> abnormale Differenzierung von Keratinozyten –> Hauterscheinung

Hauterscheinungen produzieren wiederum Chemoattractanzien, welches Neutrophile anlockt (Teufelskreislauf)

Neutrophile bekommen Signal zur Aktivierung von dendritischen Zellen –> TH17 wird aktiviert –> produziert IL-17 und aktiviert Neutrophile

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13
Q

Welche Rolle spielt Übergewicht bei Psoriasis?

A

Adipositas begünstigt die Entstehung von Psoriasis
Risiko steigt mit BMI
Gewichtsverlust geht mit Senkung des PASI einher
Gewichtsverlust steigert Effektivität von Medikamenten

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14
Q

Was ist der PASI?

A

Psoriasis Area and Severity Index

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15
Q

Welches Medikament wird bei Psoriasis eingesetzt?

A

Anti-IL-17
scheint auch sich positiv auf metabolisches Syndrom auszuwirken

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16
Q

Was ist Rheumatoide Arthritis?

A

periphere und insbesondere kleine Gelenke schwellen symmetrisch an

gibt viele damit verbundene Überlappungssyndrome (Entzündungen am Auge…)

hauptsächlich morgendliche Steifheit

meist im mittleren Alter (aber auch juvenile Formen)

mehr Frauen als Männer betroffen

17
Q

Welche Erkrankung tritt häufig im Vorfeld bei Rheumatoider Arthritis (RA) auf?

A

Paradontitis (Zahnfleischentzündung)
weiterer Faktor: Rauchen –> begünstigt Veränderung des Mikrobioms in Mundhöhle

17
Q

Welche Erkrankung tritt häufig im Vorfeld bei Rheumatoider Arthritis auf?

A

Paradontitis (Zahnfleischentzündung)
weiterer Faktor: Rauchen –> begünstigt Veränderung des Mikrobioms in Mundhöhle

18
Q

Wie sieht die Pathogenese bei Rheumatoider Arthritis aus?

A

Mikrobiom (besonders in Mund & Darm) spielt eine Rolle

durch Entzündungsprozesse wird das Mikrobiom so konfiguriert, dass vermehrt citrullinierte Proteine entstehen

citrullinierte Proteine werden über antigenpräsentierende Zellen aufgenommen & präsentiert –> Entzündung bzw. Autoantigen wird von Zelle als fremd erkannt –> Entzündung –> auf das citrullinierte Protein werden Autoantikörper produziert

auch in Gelenken treten citrullinierte Proteine auf –> Erkennung von Antikörpern –> Entzündungsreaktion

Hinzu kommt das durch die Darmveränderungen ein begünstigendes zytokin Millieu entsteht –> Dysbiose: TH17, weniger regulatorische T-Zellen –> proinflammatorische Zytokine –> diese erkennen zusammen mit Antikörpern die citrullinierten Proteine –> Entzündung

Intestinale Dysbiose führt zu Barrierestörung –> Translokation von bakteriellen Zellwandbestandteilen, Induktion von IL-17, Reduktion von IL-10

19
Q

Was ist Multiple Sklerose (MS)?

A

Autoimmunerkrankung
Erkrankung des ZNS: Antikörper richten sich gegen Myelinschicht der Nerven. Durch Entzündungsprozesse wird die Myelinschicht abgebaut

jung - mittleres Alter
mehr Frauen betroffen

20
Q

Welche Erkrankungen begünstigen Multiple Sklerose? (treten häufig zusammen auf)

A

Typ 1 DM
Schilddrüsenerkrankung
chronisch entzündliche Darmerkrankungen

21
Q

Welche Symptome treten bei Multipler Sklerose auf?

A

Erschöpfung
Sehprobleme
Taubheitsgefühl, Versteifung
Muskelverspannungen, -versteifungen & -schwäche
Immobilität
Gedächtnis- und Lernprobleme
Depressionen, Anxiety

22
Q

In welchen Zusammenhang stehen diätische Diversität und Entzündungen?

A

wenn die diätische Diversität reduziert wird, sinkt auch die mikrobielle Diversität und Entzündungen steigen

23
Q

Welche Faktoren wirken sich gut & welche schlecht auf das Darmmikrobiom aus?

A

schlecht:
- veränderter pH
- exzessive Proteinzufihr
- Zucker (Fruktose) Zufuhr
- gesättigte FS
- PPIs, Antibiotika

gut:
- Ballaststoffe
- Probiotika

24
Q

Welche molekularen Funktionen haben sekundäre Pflanzenstoffe im Darm?

A

Bildung Tryptophanmetaboliten –> gelangen in veränderter Form in Magen-Darm-Trakt –> bilden AhR-Liganden

AhR wandert nach Bindung der Tryptophanstoffwechsel-Metaboliten in Zellkern –> Aktivierung Transkriptionsvorgang, der AhR-regulierende Gene anschmeist

AhR-regulierende Gene sorgen für die ausreichende Produktion von Darmmucus, der Aufrechterhaltung eines intakten Immunsystems und der Produktion antimikrobieller Peptide

25
Q

Welche Ernährungsform verbessert den PASI

A

mediterrane Diät

26
Q

Welche ernährungsmedizinischen Maßnahmen werden bei chronischen Entzündungserkrankungen empfohlen?

A

ausreichend Ballasstoffe (30g/t)
Körpergewichtsreduktion bei Übergewicht/ Adipositas
mediterrane Diät
Meidung von Süßstoffen
Reduktion von Salz, Zucker, Alkohol, Emulgatoren, Nahrungsmitteln mit hohem Sulfit-Gehalt

fraglich:
- Omega 3 FS
- Probiotika
- Nachtschattengewächse

–> individuell angepasste Ernährung wichtig!

27
Q

Welche Ernährungsformen werden bei chronischen Entzündungserkrankungen nicht empfohlen?

A

Glutenfrei
Ketogene
Anti-Histamin

28
Q

Sind w-3-FS bei chronischen Entzündungserkrankungen sinnvoll?

A

Verhältnis w-3-FS zu w-6-FS entscheidend (2:1)

über w-3-FS produziert der Körper Eicosapentaensäure (EPA) & Docosahexaensäure (DHA), diese können Entzündungsprozesse wieder eindämmen

Aber: viele Fette (besonders tierische) wirken mit Linol- & Arachidonsäure pro-inflammatorisch –> Entstehung Eicosanoide (wirken gefäßerweiternd & entzündungsfördernd)

Effektivität von w-3-FS (fischöl) wird immer wieder diskutiert: können möglicherweise Blutgerinnung beeinträchtigen und Risiko für Schlaganfall erhöhen

unklar