Reizdarmsyndrom Flashcards

1
Q

Definition Reizdarmsyndrom (RDS)

A

Nach ROM-IV Kriterien

Beschwerden an mindestens 1 Tag/Woche in den letzten 3 Monaten

Symptombeginn min. 6 Monate vor Diagnosestellung

Wiederholte Bauchschmerzen, die mit mindestens 2 der folgenden Kriterien verbunden sind:
- Assoziation mit Defäkation
- Veränderung der Stuhlhäufigkeit
- Veränderung der Stuhlkonsistenz

+ Abwesenheit von Warnsymptomen: B-Symptomatik (Fieber, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust), (okkultes) Blut im Stuhl, nächtliche Diarrhoe, kürzlich verändertes Stuhlverhalten, Familienanamese positiv für CED, KRK, palpable Lymphknoten

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2
Q

Welche RDS Subtypen gibt es?

A

IBSD: Durchfall-dominantes Reizdarmsyndrom (D=Diarrhea)
IBSC: Verstopfungs-dominantes Reizdarmsyndrom (C=Constipation)
IBSM: (M=Mixture)

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3
Q

Wie wird RDS nach S3-Leitlinien definiert?

A

Es bestehen chronische, d. h. länger als 3 Monate anhaltende oder rezidivierende Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Blähungen), die von Patient und Arzt auf den Darm bezogen werden und in der Regel mit Stuhlgangsveränderungen einhergehen.

Die Beschwerden sollen begründen, dass der Patient deswegen Hilfe sucht und/oder sich sorgt und so stark seien, dass die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird.

Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vorliegen, welche wahrscheinlich für diese Symptome verantwortlich sind.

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4
Q

Was spielt eine Rolle bei RDS?

A

Veränderung des Dünndarmmikrobioms
- Veränderung der Mikrobiomkomposition
- Reduzierte alpha-Diversität

Genetik:
- Mutation des Sucrase-Isomaltase-Gens
- Mutationen im SCN5A-Gen (IBDC)
Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) wurden in Genen identifiziert, die mit der Pathogenese des Reizdarmsyndroms in Verbindung stehen:
- Serotonin-Signaling
- Immunregulation und die epitheliale Barrierefunktion
- Gallensäuresynthese
- Cannabinoid-Rezeptoren

gestörte Interaktion Eosinophilenzellen und Mastzellen?

Infektion kann RDS auslösen (postinfektiöses RDS)

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5
Q

Was kann das Mikrobiom beeinflussen?

A

gut:
- Ballastoffzufuhr
- probiotika

schlecht:
- Zucker (Fruktose)
- exzessive Proteinzufuhr
- veränderter pH
- PPIs, Antibiotika
- gesättigte FS

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6
Q

Welche Auswirkung haben Ballaststoffe auf das Darmmikrobiom?

A

wenig Ballaststoffe –> Auswirkung auf Komposition der Darmflora, es dominieren Bakterien die energiereichen Mucus verdauen –> Barriere-Dysfunktion

min. 30g täglich

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7
Q

Welchen Einfluss hat westliche Ernährung auf das Darmmikrobiom?

A

Salz: tötet Lactobazillen ab
Zucker: erhöht Darmpermeabilität
Fett: direkter Einfluss auf Darmflora
Emulgatoren: Verschmelzen von unterer steriler Mucusschicht und oberer bakterieller Mucusschicht
Süßstoffe: z.B. Saccharin= bakteriostatisch

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8
Q

Was ist bei IBS-D erhöht?

A

intestinale Permeabilität

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9
Q

Wie kann man die Darmpermeabilität messen?

A

L/M Ratio

Lactulose= wird gar nicht resorbiert
Mannitol= wird wenig resorbiert
Verhältnis im Urin messen

endoluminale Provokationstestung

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10
Q

Wie sieht die Pathophysiologie bei RDS aus?

A

dysfunktionales Mikrobiom –> erhöhte Permeabilität –> Immunreaktion –> viszerale Hypersensitivität –> abdominelle Schmerzen/ Unwohlsein –> Blähungen –> Mortilitätsstörung

über Darm-Hirn-Achse durch Psyche beeinflusst/ beeinflusst Psyche (Stress, Depressionen)

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11
Q

Wie läuft die Ausschlussdiagnostik bei RDS ab?

A
  1. strukturell? z.B. Darmkrebs, CED, Zölliakie
  2. maldigestiv? ist Enzymausstattung okay?, Laktose-, Fructose-, SorbitIntoleranz, NCWS, Gallensäuremalabsorption
  3. “allergisch”? Barrierefunktionsverlust –> geringere orale Toleranz = bestimmte LM werden dem Immunsystem nicht mehr vorenthalten –> Ausbildung Antikörper –> Beschwerden
  4. Diagnose RDS
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12
Q

Wie wird die Diagnose für IBS-D/M durchgeführt?

A

Anamese, Labor, Ernährungs- & Systemtagebuch, H2-Atemtest, Coloskopie
wenn positiv: kein RDS
wenn negativ: CLE + orale Provokation
wenn positiv: spezifische Therapie
wenn negativ: symptomatische Therapie

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13
Q

Welche Empfehlungen gibt es bezüglich Probiotika bei RDS?

A

Einsatz ausgewählter Probiotika zur Behandlung von RDS

Wahl des Stammes kann nach Syptomatik erfolgen

keine Empfehlung zum fäkalen Mikrobiomtransfer (FMT, Stuhltransplantation)

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14
Q

Welchen Einfluss hat Low-FODMAP auf RDS?

A

Low-FODMAP hilft beim lindern der Magen-Darm-Beschwerden
Verbessern Symptome & Mikrobiom
gut auf längeren Zeitraum unklar, wenig Ballaststoffe

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15
Q

Welchen Einfluss hat L-Glutamin Supplementation auf RDS?

A

hochdosierte Gabe von L-Glutamin an Patienten mit erhöhter intestinaler Permeabilität
Verbesserung der Symptome bei ca. 80%

Anwendung häufig zusammen mit Low-FODMAP

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16
Q

Hilft eine Gluten-freie Diät bei RDS?

A

Ja Verbesserung der Symptome sichtbar
möglicherweise Effekt auf weniger Weizen zurückzuführen
Weizen enthält viel Fruktan = FODMAP

17
Q

Welche Empfehlung geben die Leitlinien zur Gabe von Präbiotika bei RDS?

A

Es kann keine Empfehlung zu Präbiotika in der Behandlung von RDS gegeben werden
vs.
Beim Reizdarmsyndrom vom Diarrhö-Typ kann eine Therapie mit löslichen Ballaststoffen eingesetzt werden

steht im Widerspruch