Verhaltens- und Problemanalyse (21.06.25) Flashcards

(43 cards)

1
Q

Was ist eine Verhaltensanalyse in der Verhaltenstherapie?

A

Eine strukturierte Beschreibung problematischen Verhaltens im funktionalen Zusammenhang unter Berücksichtigung auslösender, aufrechterhaltender und motivierender Bedingungen.

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Q

Welche Ziele verfolgt die Verhaltensanalyse?

A

Verstehen problematischen Verhaltens, Ableitung therapeutischer Maßnahmen, Individualisierung der Therapie.

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3
Q

Was ist das SORKC-Modell?

A

Ein Modell zur funktionalen Verhaltensanalyse, bestehend aus Stimulus, Organismus, Reaktion, Kontingenz und Konsequenz.

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4
Q

Wofür steht das S im SORKC-Modell?

A

Stimulus: auslösende externe oder interne Bedingungen, z. B. Situation, Reiz.

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5
Q

Wofür steht das O im SORKC-Modell?

A

Organismusvariable: individuelle biologische oder psychische Dispositionen, z. B. Genetik, Lerngeschichte.

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6
Q

Wofür steht das R im SORKC-Modell?

A

Reaktion: beobachtbares Verhalten (emotional, kognitiv, physiologisch, motorisch).

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7
Q

Wofür steht das K im SORKC-Modell?

A

Kontingenz: zeitlicher und/oder räumlicher Zusammenhang zwischen Reaktion und Konsequenz.

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8
Q

Wofür steht das C im SORKC-Modell?

A

Konsequenz: direkt nachfolgende Folgen des Verhaltens, die das Verhalten verstärken oder abschwächen.

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9
Q

Welche Rolle spielt die Kontingenz beim Lernen?

A

Sie beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Konsequenz auf ein Verhalten folgt, und damit die Verhaltensstabilität.

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10
Q

Was bedeutet positive Verstärkung?

A

Ein angenehmer Reiz folgt auf ein Verhalten → erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit.

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11
Q

Was bedeutet negative Verstärkung?

A

Ein aversiver Reiz wird entfernt → erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens.

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12
Q

Was bedeutet Bestrafung Typ I?

A

Ein unangenehmer Reiz folgt auf ein Verhalten → reduziert die Auftretenswahrscheinlichkeit.

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13
Q

Was bedeutet Bestrafung Typ II?

A

Ein angenehmer Reiz wird entfernt → reduziert die Auftretenswahrscheinlichkeit.

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14
Q

Was ist eine Makroanalyse?

A

Längerfristige, biographisch orientierte Analyse der Entwicklung psychischer Probleme über die Lebensspanne.

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15
Q

Was ist eine Mikroanalyse?

A

Situative Verhaltensanalyse mit Fokus auf konkrete Problemverhaltensweisen in spezifischen Kontexten.

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16
Q

Was ist das Ziel der Plananalyse nach Caspar?

A

Verstehen der hinter dem Verhalten liegenden motivatonalen Pläne und ihrer Struktur, v. a. zur Therapieplanung.

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17
Q

Was ist ein psychologischer Plan?

A

Ein Mittel-Ziel-Komplex, der beschreibt, wie ein bestimmtes Ziel (Bedürfnis) durch Verhalten erreicht werden soll.

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18
Q

Was versteht man unter einem dysfunktionalen Plan?

A

Ein Plan, der kurzfristig funktional ist, langfristig aber negative Konsequenzen hat oder Bedürfnisse nicht erfüllt.

19
Q

Wie wird eine Plananalyse durchgeführt?

A

Induktiv durch Analyse konkreter Episoden, Ableitung impliziter Ziele, Mittel und übergeordneter Pläne.

20
Q

Was sind häufige Grundbedürfnisse nach Grawe?

A

1) Orientierung/Kontrolle, 2) Lustgewinn/Unlustvermeidung, 3) Bindung, 4) Selbstwerterhöhung/-schutz, 5) Kohärenz.

21
Q

Was ist das Zielbedürfnis ‘Orientierung und Kontrolle’?

A

Wunsch, sich in der Welt zurechtzufinden, Vorhersagbarkeit und Kontrolle über Ereignisse.

22
Q

Was ist das Zielbedürfnis ‘Lustgewinn und Unlustvermeidung’?

A

Streben nach positiven Gefühlen und Vermeidung von Schmerzen, Angst oder Scham.

23
Q

Was ist das Zielbedürfnis ‘Bindung’?

A

Wunsch nach engen, stabilen, vertrauensvollen Beziehungen.

24
Q

Was ist das Zielbedürfnis ‘Selbstwerterhöhung und -schutz’?

A

Streben danach, sich als wertvoll und kompetent zu erleben, Scham und Kränkung zu vermeiden.

25
Was ist das Zielbedürfnis 'Kohärenzgefühl'?
Erleben von innerer Stimmigkeit, logischer Verbindung und Sinnhaftigkeit.
26
Was ist eine motivationale Konfliktanalyse?
Untersuchung konfligierender Ziele und Pläne, z. B. Annäherungs-Annäherungs- oder Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikte.
27
Was ist ein inkongruentes Zielsystem?
Wenn Ziele oder Mittel zur Zielerreichung sich gegenseitig behindern, z. B. Nähe suchen vs. Autonomie wahren.
28
Was ist ein Beispiel für ein funktionales Verhalten?
Sich zurückziehen zur Selbstregulation, wenn jemand überreizt ist.
29
Was ist ein Beispiel für ein dysfunktionales Verhalten?
Vermeidung von sozialen Kontakten trotz Einsamkeit, weil man Angst vor Ablehnung hat.
30
Was ist ein Verstärkerverlust?
Wegfall positiver Konsequenzen für Verhalten, was zu Verhaltensverringerung führen kann.
31
Wie lässt sich eine Verhaltensanalyse für die Therapieplanung nutzen?
Ableitung von Zielen, Interventionen und Motivationsstrategien auf Basis individueller Problemdynamik.
32
Welche Rolle spielt die Lerngeschichte?
Erklärt, warum bestimmte Reize heute bestimmte Reaktionen auslösen (klassisch oder operant konditioniert).
33
Was ist ein Beispiel für eine SORKC-Analyse?
S: Prüfung → O: Versagensangst, Leistungsdruck → R: Flucht (nicht hingehen) → K: sofortiger Druckabbau → C: Vermeidung verstärkt.
34
Was ist die Funktion eines Symptoms im Verhaltenstherapiemodell?
Oft kurzfristige Bedürfnisbefriedigung oder Problemlösung (z. B. Angstvermeidung durch Rückzug).
35
Was ist ein Beispiel für ein übergeordneter Plan in der Plananalyse?
Vermeide Ablehnung, indem du dich immer angepasst verhältst.
36
Was sind häufige Fehlerquellen bei der Verhaltensanalyse?
Fokus nur auf Symptome, mangelnde Individualisierung, fehlende Kontextanalyse.
37
Was ist der Unterschied zwischen Verhaltensanalyse und Plananalyse?
Verhaltensanalyse: funktionales Modell von Reizen, Reaktionen, Konsequenzen; Plananalyse: tieferliegende Motiv- und Zielstruktur.
38
Was sind typische Anwendungssituationen für Verhaltensanalysen?
Angststörungen, Zwang, Depression, psychosomatische Beschwerden.
39
Wie hilft die Plananalyse bei der Beziehungsgestaltung?
Verständnis für innere Pläne des Patienten stärkt Empathie und reduziert Reaktanz.
40
Wie können Plananalysen dysfunktionale Muster entlarven?
Indem sie verdeutlichen, welche scheinbar nützlichen Pläne langfristig Schaden verursachen.
41
Wie kann Verhaltensanalyse bei Rückfällen helfen?
Rückfallauslösende Bedingungen identifizieren und alternative Verhaltensstrategien entwickeln.
42
Was ist eine topografische vs. funktionale Verhaltensbeschreibung?
Topografisch: was der Patient konkret tut; funktional: welche Funktion dieses Verhalten hat.
43
Was ist das Ziel therapeutischer Arbeit mit der Verhaltensanalyse?
Verhaltensveränderung durch gezielte Modifikation auslösender und aufrechterhaltender Bedingungen.