Fleischgewinnung Rind Flashcards
(9 cards)
1
Q
Wie werden die Rinder zur Schlachtung transportiert?
A
Analog zu allgemeinen Transportvorschriften
2
Q
Wie werden die Rinder betäubt?
A
→ Analog zur Betäubung beim Rind
Elektrobetäubung
Hintergrund
- Stromstärke: 2,5 Ampère
- Fixierung des Tieres
- Gehirn muss vorher oder gleichzeitig mit Körper durchströmt werden
- im Anschluss an Betäubung min 8 sec Herzdurchströmung (TierschutzschlachtVO) Herzstillstand
- Die korrekten Ansatzstellen für die Elektroden sind beiderseits an der Schläfe zwischen Auge und Ohr oder Betäubung mit drei Elektroden
Bolzenschuss
-
Vorgehen und Hintergrund
- Fixierung der Tiere in speziellen Fallen
- Fixierung des Kopfes besonders wichtig
- spezielle, munitions-oder druckluftangetriebene Bolzenschussgeräte
- 7-11 cm langer Bolzen von ca. 1 cm Durchmesser
- automatisches Zurückziehen mittels Rückholfedern
- Ansatzpunkt
- Der Bolzenschussapparat wird auf der Kreuzung der Verbindungslinien von der Mitte des Hornansatzes zur Mitte des gegenüberliegenden Auges angesetzt
-
Funktionsprinzip
- schnelles Durchschlagen der Gehirnrinde mit scharfem Bolzen
- Druckschwankungen
- Gehirnerschütterung
- mechanische Zerstörung→sofortigen, tiefen und anhaltenden Bewusstlosigkeit→Tötung wird nicht sicher erreicht, daher MUSS Entblutung unmittelbar nach Schuss erfolgen (max. nach 60 sec)
-
Wirkung am Tier
- Zusammenstürzen
- starre Phase (5-10 s tonischer Krampf)
- ausgestreckter Kopf
- Beine unter den Bauch gezogen, dann langsames Strecken
- Krampfphase (klonische Krämpfe)
- Entspannungsphase
-
Anzeichen guter Betäubungswirkung
- sofortiges Zusammenstürzen
- keine Aufstehversuche
- keine regelmäßige Atmung
- offenes, reflexloses Auge
- heraushängende Zunge
-
Anzeichen unzureichender Betäubungswirkung
- Stehenbleiben
- Aufstehversuche (als seitliches Aufziehen im Hängen sichtbar)
- starke Beinbewegungen nach der Betäubung
- regelmäßige Atemzüge (an Nüstern-und Lippenbewegung erkennbar)
- gerichtete Augenbewegung
- Lidschluss bei Berührung
- Lautäußerungen (Stöhnen)
- Zunge im Maul
-
Fehlschüsse
- Bolzen nicht fest aufgesetzt→ ovales Schussloch
- Bolzen nicht senkrecht aufgesetzt→ ovales Schussloch
- Bolzen stumpf→ ausgebrochenes Schussloch
-
Ursachen von Fehlschüssen
- schlechter Erhaltungszustand des Gerätes
- Patronen unzureichend (feucht) gelagert
- falsche Patronen
- falsche Gerätewahl
- Kühe 55 m / s
- Bullen 72 m / s
- Gerät funktionsunfähig (Bolzen verbogen, Verschleiß)
- Die Betäubungsbucht
- fehlende Kopffixierung
- Aufregung beim Zutrieb durch Ablenkung / fehlerhaftes Treiben
- Ermüdung des Betäubers
- mangelhafte Übung des Betäubers
-
Höchstdauer zwischen Betäuben und Entbluteschnitt
- Bolzenschuss bei Rindern 60 sec
- Schafen und Ziegen in den Hinterkopf 15 sec
- anderen Tierarten oder anderen Schusspositionen 20 sec
- Elektrobetäubung
- bei Liegendentblutung 10 sec
- Bei Entblutung im Hängen 20 sec
- CO2-Betäubung
- nach Verlassen der der Betäubungsanlage 20 sec
- nach letztem Halt in CO2-Atmosphäre 30 sec
Kugelschuss
- nur zur Nottötung
- nach Genehmigung bei im Freiland gehaltenen Rindern
3
Q
Wie wird gestochen und entblutet?
A
2-Messer-Technik:
- Messer für Eröffnung der Haut
- Messer für Entblutungsschnitt
- Durchtrennung beider Halsschlagadern ohne Verletzung von Luft- und Speiseröhre
- Stich spätestens 60 Sekunden nach der Betäubung (Bolzenschuss)
4
Q
Wie erfolgt die Vorenthäutung?
A
H2, H3 (Hygieneschwachpunkt!!!)
- Hörner und Vorderbeine absetzen
- Lösen und Verschluss der Speiseröhre → Rodding: Stab wird an Speiseröhre entlang geführt und Gummiring vor der Kardia plaziert, geht auch später
- (Ggf.?) Kopfabsetzen
- Ersten Hinterfuß vorenthäuten, absetzen
- Umhängen auf Ausschlachtband
- Zweiten Hinterfuß vorenthäuten, absetzen
- Keulen vorenthäuten
- Euter/Hoden absetzen
- Vorenthäuten oberer Bauchbereich
- Vorenthäuten Flanken/Brust
- Vorenthäuten Kopf, wenn noch dran
- Umschneiden und Verschluss Enddarm → Bagging: Verschließen des Enddarms mit Plastiktüte
- Was passiert mit Kopf in Kopfkabine?
- Weiterverarbeitung in Kopfkabine
- Enthäuten
- Spülen von Nasen- und Rachenraum
- BSE-Test nicht mehr erforderlich, s.u.
- Vorraussetzung, dass man das Backenfleisch verarbeiten darf
- → ZNS-Nachweis, also der SRM-Kontaminationsnachweis immunhistochemisch oder
- histologisch mit Markern wie GFAP oder NSE
5
Q
Wie kann enthäutet werden?
A
Absetzen der Haut ohne Unterhautfettgewebe manuell oder maschinell möglich
6
Q
Was ist Rodding?
A
- (nach VO (EG) 853/2004 Anh. III Abschn. I Kap. IV) = Verschluss des Oesophagus, um Rupturen des Oesophagus bzw. Reflux von Mageninhalt zu verhindern
- durch:
- Roddingstab („Knoten“ mit Oesophagus um Trachea)
- Clip
- Stöpsel
- Warum ist das Rodding nötig?
- verhindert Austritt von Vormageninhalt aus der Speiseröhre: Speiseröhre wird von Lusftröhre abgetrennt und direkt vor Eintritt in den Magen verschlossen→ Lösen der Speiseröhre von umliegenden Gewebe getrennt und direkt vor dem Mageneingang mittels Gummiring verschlossen
- Beim Absetzen des Kopfes sollte die Speiseröhre zuletzt durchtrennt werden→ Verunreinigung der Kopfmuskulatur vermeiden
7
Q
Was wird bei der Organentnahme entnommen?
A
entnommen werden:
- Geschlinge (Trachea, Oesophagus, Lunge, Pericard, Herz)
- Leber
- Milz
- Vormagensystem und Magendarmtrakt
- ggf. Euter (falls nicht bei vorenthäuten abgesetzt)
8
Q
Wie wird der Tierkörper gespaltet?
A
Schlachtkörper in 2 Hälften
9
Q
Nach welchen Paragraphen wird die Fleischuntersuchung durchgeführt?
A
nach VO (EG) 854/2004 Anh. I Abschn. IV Kap. I