V11 Flashcards
(80 cards)
Wie kann man lokalisieren, aus welcher Richtung der Schall kommt?
Man lokalisiert den Schall durch Unterschiede in der Schallintensität und Schalllatenz, also durch die Zeitdifferenz und Lautstärke, mit der der Schall die Ohren erreicht. Diese binaurale Verarbeitung ermöglicht die Richtungsbestimmung.
Was besagt die Duplex-Theorie?
Die Duplex-Theorie besagt, dass die Schalllokalisation auf zwei primären Faktoren basiert: Intensitätsunterschiede zwischen den Ohren für hohe Frequenzen und Latenzunterschiede für niedrige Frequenzen. Diese Mechanismen arbeiten komplementär.
Was ist bei der binauralen Unterscheidung der Richtungsbestimmung relevant?
Bei der binauralen Unterscheidung sind sowohl die Intensitätsunterschiede (Lautstärke) als auch die Latenzunterschiede (Zeitdifferenz des Schalleingangs) entscheidend. Diese Faktoren ermöglichen dem Gehirn die präzise Lokalisation der Schallquelle.
Was bedeutet Intensität in Bezug auf die Richtungsbestimmung der binauralen Unterscheidung?
Die Intensität bezieht sich auf den Unterschied in der Lautstärke des Schalls zwischen beiden Ohren. Wenn der Schall von einer Seite kommt, ist er auf dem näherliegenden Ohr lauter und hilft, die Richtung zu bestimmen.
Was bedeutet Latenz in Bezug auf die Richtungsbestimmung der binauralen Unterscheidung?
Latenz beschreibt den Zeitunterschied, mit dem der Schall beide Ohren erreicht. Schall von der Seite trifft das näherliegende Ohr früher, wodurch das Gehirn die Quelle der Schallrichtung ermitteln kann.
In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Sehen Halluzinationen oder Illusionen auftreten?
Visuelle Halluzinationen entstehen durch neuronale Fehlverarbeitungen im visuellen Kortex. Sie treten bei Störungen wie Schizophrenie, Delirium oder Substanzmissbrauch auf und manifestieren sich oft als Lichtblitze oder Figuren.
In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Hören akustische Halluzinationen auftreten?
Akustische Halluzinationen entstehen häufig durch ein überaktives Dopaminsystem. Stimmen oder Geräusche werden ohne externe Reize wahrgenommen, etwa bei Schizophrenie oder bei durch Neuroleptika nicht vollständig unterdrückter Überaktivität.
In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Fühlen taktile Halluzinationen auftreten?
Taktile Halluzinationen entstehen durch abnorme neuronale Erregung im somatosensorischen Kortex. Dies kann durch Schizophrenie, Entzug oder Substanzeinfluss ausgelöst werden und führt zu Berührungsempfindungen ohne äußere Reize.
Was sind chemische Sinne?
Chemische Sinne sind Geruch (olfaktorisch) und Geschmack (gustatorisch). Sie reagieren auf chemische Verbindungen in der Luft oder Nahrung, die durch spezifische Rezeptoren aufgenommen und verarbeitet werden.
Arbeiten die chemischen Sinne zusammen?
Ja, Geruch und Geschmack arbeiten eng zusammen und beeinflussen die Wahrnehmung von Aromen. Ein gestörter Geruchssinn, etwa bei einer Erkältung, kann die Geschmackswahrnehmung stark einschränken.
Welche Art der Rezeptoren nehmen die chemischen Verbindungen wahr?
Chemische Verbindungen werden durch spezifische chemosensitive Rezeptoren erkannt, die auf chemische Moleküle reagieren. Dazu zählen olfaktorische Rezeptoren für Geruchsstoffe und gustatorische Rezeptoren für gelöste Moleküle im Mund.
Wo werden die sensorischen Informationen in Bezug auf Geruch und Geschmack verarbeitet und zusammengeführt?
Sensorische Informationen von Geruch und Geschmack werden im primären gustatorischen Kortex (Insula) und olfaktorischen Kortex verarbeitet und im sekundären Kortex zur Wahrnehmung von Aromen zusammengeführt.
Wie können Aromen wahrgenommen werden?
Aromen entstehen durch die Kombination von Geschmacks- und Geruchsinformationen. Moleküle werden in der Mundhöhle gelöst, gelangen über den Rachenraum zur Nase und erzeugen in beiden Systemen integrierte Sinneseindrücke.
Womit sind die beiden Systeme eng verbunden?
Geruchs- und Geschmackssystem sind eng mit Hunger, Durst, Emotionen, Geschlechtstrieb und Gedächtnis verbunden. Diese Verbindungen entstehen über das limbische System, besonders die Amygdala und den Hypothalamus.
Wie kann ein Geruch eine Erinnerung hervorrufen?
Gerüche aktivieren schnell das limbische System, besonders die Amygdala und den Hippocampus, wodurch emotionale und episodische Erinnerungen ausgelöst werden. Die direkte Verschaltung fördert unbewusste Erinnerungsprozesse.
Was sind die 5 Grundgeschmacksrichtungen?
Die fünf Grundgeschmacksrichtungen sind süß, salzig, sauer, bitter und umami. Jede dieser Geschmacksqualitäten wird durch unterschiedliche Rezeptoren auf der Zunge wahrgenommen.
Was ist die biologische Bedeutung von Geschmack?
Der Geschmackssinn hilft, nahrhafte von schädlichen Substanzen zu unterscheiden. Süß signalisiert energiereiche Nahrung, salzig wichtige Elektrolyte, während bitter und sauer oft vor toxischen oder verdorbenen Lebensmitteln warnen.
Womit wird süß assoziiert?
Süß wird mit energiereichen Nahrungsmitteln assoziiert, insbesondere mit Kohlenhydraten und Zucker. Evolutionär fördert der süße Geschmack die Aufnahme von Kalorien für den Energiebedarf des Körpers.
Was bedeutet umami/wohlschmeckend?
Umami, was „herzhaft“ oder „wohlschmeckend“ bedeutet, signalisiert proteinreiche Nahrungsmittel. Es wird vor allem durch Glutamat ausgelöst und steht für eine angenehme Wahrnehmung fleischiger oder proteinhaltiger Speisen.
Wie wird salzig eingestuft?
Salziger Geschmack wird durch den Gehalt an Natriumionen ausgelöst und als wichtig für den Elektrolythaushalt wahrgenommen. Salziges Essen unterstützt essentielle körperliche Funktionen wie die Nervenleitung und Muskelarbeit.
Wie wird sauer/bitter eingestuft?
Sauer und bitter werden meist als Warnsignale eingestuft. Sie deuten auf verdorbene oder toxische Substanzen hin, obwohl sich mit zunehmendem Alter oder Erfahrung Präferenzen entwickeln können.
Was präferiert man zur Geburt als Geschmack?
Neugeborene zeigen eine angeborene Präferenz für süßen Geschmack, da er mit energiereicher Nahrung verknüpft ist. Saure und bittere Geschmäcker werden zunächst abgelehnt und später durch Erfahrung angepasst.
Können Präferenzen durch Erfahrung verändert werden?
Ja, Präferenzen verändern sich durch Erfahrung und wiederholte Exposition. Was anfangs als unangenehm empfunden wird, wie bitterer Kaffee, kann im Laufe des Lebens akzeptiert oder sogar bevorzugt werden.
Gibt es unterschiedliche Kombinationen und Intensitäten von Grundgeschmacksrichtungen?
Ja, unterschiedliche Kombinationen und Intensitäten der fünf Grundgeschmacksrichtungen ergeben komplexe Geschmacksprofile. Beispielsweise verbinden sich süß und umami in bestimmten Gerichten zu intensiven Geschmackserlebnissen.