V20 Flashcards
(81 cards)
Was ist ein Polymorphismus in Bezug auf Genlocus, Allelausprägung, Genotyp und Phänotyp?
Ein Polymorphismus bezeichnet das Auftreten von zwei oder mehr Varianten (Allelen) eines Gens an einem Genlocus in einer Population. Diese Varianten führen zu unterschiedlichen Genotypen, die wiederum verschiedene Phänotypen verursachen können. Polymorphismen sind wichtig für die genetische Vielfalt und beeinflussen Merkmale und Krankheitsanfälligkeiten.
Was sind nun Kandidatengenstudien?
Kandidatengenstudien untersuchen gezielt bestimmte Gene, die aufgrund ihrer Funktion als potenziell relevant für bestimmte Merkmale oder Krankheiten gelten. Dabei werden bekannte genetische Varianten analysiert, um Zusammenhänge zwischen Genotypen und Phänotypen zu identifizieren.
Was bedeutet die theoriegeleitete Kandidatengenstudien?
Theoriegeleitete Kandidatengenstudien basieren auf vorherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Hypothesen über die biologische Funktion bestimmter Gene. Sie fokussieren sich auf Gene, die aufgrund ihrer bekannten Funktionen plausibel mit einem bestimmten Merkmal oder einer Krankheit assoziiert sein könnten.
Was sind die wichtigen Kandidatengene?
Wichtige Kandidatengene sind jene, die aufgrund ihrer Funktion und bisherigen Forschungsergebnisse als besonders relevant für bestimmte Merkmale oder Erkrankungen angesehen werden. Beispiele sind Gene, die Neurotransmitter, Hormone oder immunologische Funktionen betreffen.
Was sind die zentralen Befunde in Bezug auf die Studie von Michael Meany an Ratten für den Nachweis an frühkindlichen Erfahrungen zu epigenetischen Veränderungen in stressrelevanten Genen?
Meanys Studien zeigten, dass mütterliche Fürsorge epigenetische Veränderungen in stressrelevanten Genen verursacht. Eine intensive Fürsorge führte zur Demethylierung bestimmter Genabschnitte, erhöhte die Expression von Glukokortikoid-Rezeptoren und minderte die Stressanfälligkeit der Ratten. Diese Veränderungen waren langfristig und beeinflussten das Verhalten nachhaltig.
Wie lassen sich Gene “an- bzw. ausschalten”? Was hat die Methylierung und die Histon-Acetylierung damit zu tun?
Gene lassen sich durch epigenetische Mechanismen regulieren. Die Methylierung von DNA (Anlagerung von Methylgruppen an Cytosinbasen) kann die Genexpression hemmen, während die Histon-Acetylierung die DNA-Struktur lockert und die Transkription aktiviert. Beide Prozesse beeinflussen, ob Gene aktiv oder inaktiv sind.
Was sind die zentralen neuronalen Prozesse der Cannon-Bard-Theorie?
Stimulus, Wahrnehmung/Interpretation → allgemeine autonome Erregung + Erfahrung bestimmter Emotionen
Sind Emotionen abhängig oder unabhängig von peripheren Körperprozessen nach der Cannon-Bard-Theorie? Welche Rolle spielt der Thalamus dabei und was vermittelt das Gehirn zwischen Eingangsreiz und Ausgangsreiz?
Nach der Cannon-Bard-Theorie sind Emotionen unabhängig von peripheren Körperprozessen. Der Thalamus spielt eine zentrale Rolle, indem er sensorische Informationen simultan an den Kortex für die bewusste Emotionserfahrung und an das autonome Nervensystem für die körperliche Reaktion weiterleitet.
Was sind die Kritikpunkte der Cannon-Bard-Theorie?
Kritiker bemängeln, dass die Theorie die Bedeutung peripherer Signale für Emotionen unterschätzt. Studien zeigen, dass Veränderungen im autonomen Nervensystem Emotionen beeinflussen können. Zudem wird kritisiert, dass die Theorie keine differenzierten Mechanismen für verschiedene Emotionen anbietet.
Was sind die zentralen neuronalen Prozesse der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Stimulus/Wahrnehmung/Interpretation → Stimulus/Kontext → allgemeine autonome Erregung + Erfahrung bestimmter Emotionen → Feedback
In welchem Rahmen werden autonome Aktivitäten des Stimulus interpretiert in Bezug auf die Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie? Und inwiefern kann der frontale Kortex Emotionen modifizieren?
herunter- oder heraufregulieren, umbenennen bzw. keine Angst, sondern Abenteuer
Was war das Experiment von der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Das Experiment setzte Adrenalin ein, um unspezifische Erregung hervorzurufen. Abhängig vom Kontext (euphorische oder ärgerliche Begleitperson) interpretierten die Teilnehmer ihre Erregung als Freude oder Wut. Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass Emotionen aus Erregung und kognitiver Bewertung entstehen.
Was waren Vorhersagen der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Die Theorie sagte voraus, dass physiologische Erregung ohne klare Ursache durch den Kontext interpretiert wird, um spezifische Emotionen zu erzeugen. Zudem wurde erwartet, dass gleiche körperliche Reaktionen je nach Interpretation unterschiedliche Emotionen hervorrufen können.
Was war das Experiment von Dutton & Aron? Unter welcher Bedingung werden die Männer die Frau eher anrufen?
Das Experiment untersuchte das Fehlattributionsphänomen. Männer, die auf einer schwingenden Hängebrücke eine attraktive Frau trafen, interpretierten ihre erhöhte Erregung als Anziehung. Sie riefen die Frau eher an als Männer auf einer stabilen Brücke.
Was waren die Ergebnisse unter Bedingung Hängebrücke?
Männer auf der Hängebrücke berichteten intensivere Gefühle und riefen die Frau häufiger an. Die erhöhte Erregung durch die unsichere Brücke wurde fälschlicherweise als sexuelle Anziehung interpretiert, was die Fehlattribution von Erregung belegte.
Wie sind Faktoren “Interview mit attraktiver Frau, kognitive Bewertung, Euphorie, +/- Anrufen in Bezug auf Betonbrücke und Hängebrücke?
Die kognitive Bewertung der Erregung unterschied sich: Auf der Hängebrücke wurde die Erregung stärker als Anziehung interpretiert, was zu häufigeren Anrufen führte. Auf der Betonbrücke blieb die Erregung gering, sodass die kognitive Bewertung weniger in Richtung Anziehung tendierte.
Was hat es mit den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux auf sich? Wie erklärt sich die Verarbeitung der Wahrnehmung einer z.B. Schlange?
LeDoux beschreibt zwei Wege der Furchtverarbeitung: den schnellen „low road“ und den langsameren „high road“. Der schnelle Weg verarbeitet bedrohliche Reize direkt über den Thalamus zur Amygdala, wodurch schnelle Reaktionen möglich sind. Der langsame Weg analysiert die Reize detailliert über den Kortex, bevor die Amygdala aktiviert wird.
Was ist nach den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux der low road?
Der „low road“ ist der schnelle, unbewusste Pfad der Furchtverarbeitung. Hierbei gelangen sensorische Informationen direkt vom Thalamus zur Amygdala, ohne Umweg über den Kortex. Dies ermöglicht schnelle, automatisierte Reaktionen auf potenzielle Gefahren.
Was ist nach den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux die high road?
Der „high road“ ist der langsame, bewusste Pfad der Furchtverarbeitung. Dabei werden sensorische Informationen zuerst über den Thalamus an den Kortex weitergeleitet, wo sie detailliert analysiert werden, bevor die Amygdala aktiviert wird. Dies erlaubt differenzierte Reaktionen.
Was hat es mit der Affective Neuroscience nach Panksepp auf sich? Inwiefern spielen Erwartung, Furcht, Wut und Panik eine Rolle?
Panksepps Affective Neuroscience beschreibt grundlegende emotionale Systeme im Gehirn. Erwartung, Furcht, Wut und Panik sind primäre emotionale Netzwerke, die über evolutionär alte Hirnstrukturen gesteuert werden und Überlebensfunktionen unterstützen, wie z. B. die Suche nach Belohnungen oder das Vermeiden von Gefahren.
Inwiefern werden die 4 Emotionen nach dem noradrenergen und serotonergen System beeinflusst?
Die noradrenergen Systeme fördern Aufmerksamkeit und Erregung und verstärken Furcht und Wut. Serotonerge Systeme modulieren Stimmung und Impulskontrolle und wirken beruhigend auf Panik und Wut. Beide Systeme beeinflussen die Intensität und Regulation dieser Emotionen.
Was beeinflusst die Entstehung von Erwartung und positive Reize nach welchem System?
Das dopaminerge System ist entscheidend für die Entstehung von Erwartung und die Verarbeitung positiver Reize. Es vermittelt Belohnungsprozesse und motiviert zielgerichtetes Verhalten durch die Freisetzung von Dopamin im Belohnungssystem des Gehirns.
Was umfasst das vegetative Nervensystem?
Das vegetative Nervensystem besteht aus dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem. Es reguliert unbewusste Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und die Reaktion auf Stress, um das innere Gleichgewicht zu wahren.
Wie sind die Erregungsniveaus in Bezug auf einfachere Aufgabe, Aufgabe mittlerer Schwierigkeit und schwierige oder komplexe Aufgabe – Wie unterscheiden sich die Optima der Leistung und Erregungsniveaus?
Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt, dass bei einfachen Aufgaben ein höheres Erregungsniveau zu besseren Leistungen führt, während bei schwierigen Aufgaben ein moderates Erregungsniveau optimal ist. Zu hohe oder zu niedrige Erregung verschlechtert die Leistung bei komplexen Aufgaben.