V9 Flashcards
(69 cards)
Was ist chronischer Stress und die Auswirkung auf den Körper?
Chronischer Stress entsteht durch lang anhaltende Belastungssituationen. Er führt zu einer dauerhaften Aktivierung von Stressachsen, wodurch die Immunfunktion sinkt, die Amygdala überaktiv wird und der Hippocampus schrumpfen kann. Dies erhöht das Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen.
Was ist akuter Stress und die Auswirkung auf den Körper?
Akuter Stress tritt bei kurzfristigen Belastungen auf. Er aktiviert schnell das sympathische Nervensystem und die HPA-Achse, mobilisiert Energie und erhöht die kognitive Leistungsfähigkeit. Dabei wird Adrenalin freigesetzt, was die Aufmerksamkeit steigert und die Körperfunktionen auf „Fight or Flight“ vorbereitet.
Was ist die Auswirkung von Benzodiazepinen? Und an welchen Rezeptoren docken diese an?
Benzodiazepine wirken beruhigend, angstlösend und muskelentspannend, indem sie am GABA-A-Rezeptor andocken und dessen hemmende Wirkung verstärken. Allerdings haben sie ein hohes Abhängigkeitspotenzial und können bei langfristiger Nutzung Entzugsprobleme verursachen.
Welche Hormone gibt es?
Im Transkript werden Proteinhormone, Steroidhormone und Aminhormone genannt. Diese Hormone wirken entweder an der Zellmembran (Proteine, Amine) oder intrazellulär (Steroide) und steuern verschiedene Körperfunktionen.
Welche Drüsen gibt es?
Die Professorin nennt den Hypothalamus, die Hypophyse, die Schilddrüse und die Gonaden (Geschlechtsdrüsen). Diese Drüsen sind für die Produktion und Regulation zahlreicher Hormone verantwortlich.
Wie sind die Stufen der Hormonproduktion?
Die Hormonproduktion beginnt im Hypothalamus mit der Freisetzung von Releasing-Hormonen, die zur Hypophyse wandern. Dort werden stimulierende Hormone produziert, die schließlich Zielorgane aktivieren und Hormone wie Cortisol freisetzen.
Wozu dient der Hypophysenhinterlappen?
Der Hypophysenhinterlappen speichert und schüttet Hormone wie Oxytocin und Vasopressin aus. Diese Hormone regulieren unter anderem die Flüssigkeitsbalance und soziale Bindungen.
Wie schnell ist der elektrische Transport des Aktionspotentials über das Axon?
Das elektrische Aktionspotenzial bewegt sich extrem schnell mit etwa 100 Metern pro Sekunde über das Axon und ermöglicht die rasche Signalweiterleitung im Nervensystem.
Wie schnell ist die Weiterleitung von Zellbestandteilen?
Zellbestandteile wie Neurotransmitter werden mit etwa 20–40 cm/Tag transportiert, langsamer als das Aktionspotenzial. Dieser Transport erfolgt durch molekulare Motoren entlang des Axons.
Ab wann wird bei einer Umarmung Oxytocin ausgeschüttet?
Oxytocin wird bereits nach 20 Sekunden körperlicher Nähe, wie bei einer Umarmung, ausgeschüttet. Studien zeigen, dass dies zu erhöhtem Wohlbefinden und reduziertem Stress führt.
Verändert sich das Gehirn bei Patientinnen mit einer PTBS?
Ja, bei PTBS-Patientinnen schrumpfen Hippocampus und Amygdala durch wiederholte Cortisolanstiege. Diese Veränderungen führen zu Gedächtnislücken, emotionaler Dysregulation und erhöhten Stressreaktionen.
Was produziert das ANS bei Stress – welche Neurotransmitter? Ist das ANS für den schnelleren Stress da?
Das autonome Nervensystem (ANS) schüttet bei Stress Adrenalin und Noradrenalin aus. Es ist für die schnelle Stressantwort verantwortlich, aktiviert den „Fight or Flight“-Modus und steigert Herzfrequenz sowie Energie.
Was produziert der HHNA bei Stress und was heißt HHNA?
Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) produziert Cortisol. Dieses Hormon reguliert die langfristige Stressantwort, erhöht den Blutzuckerspiegel und unterdrückt überschießende Immunreaktionen.
Was passiert beim fast response (blauer Weg) und was passiert beim slow response (roter Weg)?
Beim „fast response“ aktiviert das sympathische Nervensystem Adrenalin über das Nebennierenmark. Beim „slow response“ reguliert die HHNA Cortisol, was eine längere und nachhaltigere Stressantwort ermöglicht.
Wie ist der Ablauf nach dem Stressimpuls?
Nach einem Stressimpuls erfolgt neuronaler Input zum Hypothalamus, der CRH freisetzt. CRH stimuliert die Hypophyse, die ACTH produziert. ACTH aktiviert die Nebennierenrinde, welche Glukokortikoide wie Cortisol ausschüttet.
Kann Cortisol die Blut-Hirn-Schranke durchdringen?
Ja, Cortisol kann die Blut-Hirn-Schranke durchdringen. Dadurch beeinflusst es zentrale Hirnstrukturen wie den Hippocampus und die Amygdala, was die Gedächtnisbildung und emotionale Regulation betrifft.
Wirkt Cortisol entzündungshemmend und kann daher das Immunsystem unterdrücken? Falls ja, was wird freigesetzt?
Ja, Cortisol wirkt entzündungshemmend und unterdrückt das Immunsystem, indem es die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine hemmt. Dies ist bei akutem Stress adaptiv, wird bei chronischem Stress jedoch problematisch.
Hat Cortisol Wirkung auf die psychischen Funktionen? Falls ja, welche?
Cortisol verbessert kurzfristig kognitive Leistungen und Gedächtniskonsolidierung. Bei chronischem Stress kann es jedoch die Stimmung negativ beeinflussen, die Schlafarchitektur stören und die Lebensqualität mindern.
Wie ist die circadiane Rhythmik des Cortisollevels?
Das Cortisollevel ist morgens am höchsten (Cortisol-Aufwachreaktion) und sinkt tagsüber kontinuierlich. Ein kleiner Anstieg erfolgt nachmittags, während es nachts am niedrigsten ist.
Was bedeutet Tagesnadir?
Der Tagesnadir bezeichnet den niedrigsten Punkt des Cortisolspiegels, der in der Regel nachts oder in den frühen Morgenstunden auftritt.
Wann steigt der Cortisollevel wieder an?
Der Cortisolspiegel steigt in der zweiten Nachthälfte an und erreicht seinen Höhepunkt während der Cortisol-Aufwachreaktion, etwa 30 Minuten nach dem Aufstehen.
Was hat eine stimulierende Wirkung auf die Cortisolsekretion?
Psychischer Stress, körperliche Aktivität und die Cortisol-Aufwachreaktion stimulieren die Cortisolsekretion. Diese Prozesse werden durch die Aktivierung der HHNA gesteuert.
Was bedeutet CAR?
CAR steht für Cortisol-Aufwachreaktion. Sie beschreibt den raschen Anstieg des Cortisolspiegels nach dem Aufwachen, der die Wachheit und Energie am Morgen fördert.
Was bedeutet diurnaler Rhythmus?
Der diurnale Rhythmus beschreibt die tägliche Schwankung des Cortisolspiegels, mit einem Höhepunkt morgens und einem Abfall über den Tag hinweg.