Dickdarm Flashcards

1
Q

Beschreibe speziesspezifische Unterschiede in der Ausnutzung mikrobiell synthetisierten Proteins am Beispiel des Wiederkäuers, Pferdes und Kaninchen!

A
  • Pferde haben vergleichsweise den größten Dickdarm

- Wiederkäuer im Vgl zu Pferd und Kaninchen kleinen Dickdarm, da Mikrobiota eher im Magen

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2
Q

Aus welchen anatomischen Abschnitten ist der Dickdarm aufgebaut? Was sind die allgemeinen makroskopischen Merkmale des Dickdarms?

A

4 Abschnitte:

  • Caecum (Blinddarm mit Wurmfortsatz)
  • Colon (Grimmdarm) -> Einteilung in Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens, Colon sigmoldeum
  • Rectum (Mastdarm)
  • Canalis analis (Afterkanal)

Merkmale:
- Band- oder Längsmuskelstreifen („Tänien“) -> sind Raffungen der Längsmuskulatur
- Aussackungen und Einschnürungen (Haustren oder Poschen und Plicae semilunares coli)
-> Haustra (Sacculationes) coli: halbkugelige Aussackungen der Dickdarmwand zwischen den 3 Tänien
-> Plicae semilunares coli: Schleimhautfalten im Inneren
des Dickdarms
-> sind ‚Gasfallen‘
- Appendices epiploicae
-> subseröse lappenförmige, erbs- bis walnussgroße
Fettanhängsel
- Appendix, Rektum, Analkanal
-> keine Tänien und Haustren; geschlossene Längsmuskelschicht
-> Falten: Appendix keine; Rektum: Querfalten; Analkanal: Längsfalten
-> keine Fettanhängsel

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3
Q

Beschreibe die Unterschiede im histologischen Aufbau von Dünn- und Dickdarm!

A
Dickdarm im Vgl zum Dünndarm:
1. Fehlen der Zotten
2. reichlich Becherzellen
3. Fehlen der Paneth-Körnerzellen
4. Fettgewebe in Submukosa und Subserosa
nur einfache Lymphfollikel, keine Peyer-Platte
  • kleinere Oberfläche, keine Nährstoffabsorption, aktive K+-Sekretion
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4
Q

Welche morphologischen Besonderheiten besitzt der Appendix vermiformis? Was sind Ursachen und Folgen einer Appendizitis?

A
- rudimentärer Teil des Blinddarms, der zum lymphatischen Organ umgestaltet wurde; viele Lymphfollikel („Darmmandel“)
– Form, Dicke und Länge eines Regenwurms
– Hohlraum nur 1-2 mm weit
– keine Taenien
– Lage: retrozäkal oder präzäkal 

Appendizitis
Ursachen:
- Verlegung des Ostium appendicis vermiformis (Kotstein, Kirschkern)
- rasante Vermehrung der Darmbakterien, die in die Mukosa eindringen

Folgen:
- Wurmfortsatz vereitert

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5
Q

Beschreibe den Aufbau und die Funktion des Ileozäkalen Übergangs!

A

Funktion:
- Anatomische und funktionelle Barriere:
Kontrolle Übergang von Chymus aus Dünn- in Dickdarm
-> Gewährleistung des Flüssigkeitsstroms in einer Richtung
-> Verhinderung des Refluxes von Dickdarminhalt

Aufbau:

  • Ileozäkaler Sphinkter
  • Valva ileocaecalis
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6
Q

Welche typischen Kontraktionsmuster sind typisch für die Dickdarmmotorik?

A
  • Rezeptive und adaptive Relaxation
  • Peristaltik und Antiperistaltik
  • Segmentation
  • Haustrenbewegungen
  • Propulsive Massenbewegungen
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7
Q

Beschreibe die Mechanismen der Kontinenz (Afterverschluss)!

A
  • S-Form des Rektums
  • Afterschließmuskeln
  • Beckenbodenmuskulatur
  • Schwellkörper
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8
Q

Wie hoch ist der 24h Ein- und Ausstrom von Wasser im Gastrointestinaltrakt? Welchen Anteil haben hierbei die einzelnen Abschnitte bzw. Darmanhangsdrüsen?

A
Einstrom:
 1l Speichel
2l Nahrung
2l Magensekret
1l Pankreassekret
700 ml Galle
1,8l Jejunalsekret
0,5l Ileumsekret
Ausstrom:
5l Jejunum
2,9l Ileum
1l Kolon
100 ml Fäzes
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9
Q

Beschreiben Sie den Mechanismus der NaCl-Resorption im Dickdarm? Welche Hormone wirken regulierend?

A

regulierendes Hormon Aldosteron

proximaler Kolon:

  • Na+/K+-ATPase
  • > NH3 (Na+-H+-Antiporter -> Natrium-Protonen-Austauscher 3) auf apikaler Seite -> H+ aus Zelle
  • K+-Kanal und Cl- -Kanal auf basalen Seite
  • DRA (Cl- und HCO3- Austauscher -> downregulated in adenoma = Anionenaustauscher) auf luminalen Seite -> HCO3- aus Zelle

distaler Kolon:

  • ENaC (Na+-Kanal) auf luminalen Seite -> durch Aldosteron aktiviert
  • Na+/K+-ATPase -> durch Aldosteron aktiviert
  • K+-Kanäle auf apikalen und basalen Seite => Depolarisation der Zelle
  • > parazellulärer Cl- und Wasser von Lumen ins Blut
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10
Q

Wie erfolgt die Chlorid-getriebene Wassersekretion im Dickdarm? Welche Bedeutung hat hierbei der CFTR?

A
  • ViP bindet an Gs gekoppelten Rezeptor ->->-> [cAMP] steigt -> aktiviert PKA -> phosphoryliert CFTR -> öffnet sich -> Cl- Ausstrom -> zieht parazellulär Na+ und Wasser mit sich ins Lumen

Hitzestabiles Enterotoxin (STa) binder an STaR -> ktiviert GCY -> GTP zu cGMP -> aktiviert PKG -> phosphoryliert CFTR

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11
Q

Welche Erkrankungen werden zurzeit im Zusammenhang mit Veränderungen der intestialen Mikrobiota diskutiert?

A
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Infektionen
  • Kolonkrebs
  • Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Typ 1 Diabetes, Rheumatoide Arthritis)
  • Adipositas, Adipositas-assoziierte Erkrankungen
  • Allergien, Asthma, Autismus
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12
Q

Wie hoch ist die ungefähre Anzahl der Darmbakterien? Welches sind die Hauptbakterienstämme?

A

~ 10^4 Bakterien, 2000 Bakterienstämme

  • > hohe individuelle Variabilität
  • > Bsp.: E. coli, Firmicutes, Bacteroidetes, Proteobacteria, Clostridiales, Bacteroides, Actinobacteria
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13
Q

Wie erfolgt die Kolonisation mit Bakterien nach der Geburt?

A

Einfluss:
-> Geburtsmodus, Ernährungsweise (Stillung, Flaschenfütterung), Antibiotika, Zufuhr nicht-digestibler KH (humane Milch- und Oligosaccharide)

-> maternale Mikrobiota beeinflusst Entwicklung und Reifung d. neonatalen GIT

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14
Q

Was sind positive, was sind negative Effekte der Darmbesiedlung?

A

positiv:

  • Barrierefunktion gegenüber Krankheitserregern
  • Aktivierung und Modulation des Immunsystems
  • Fähigkeit zur Fermentation und Bildung kurzkettiger Fettsäuren
  • Regulation des epithelialen Wachstums
  • Entgiftungsfunktion
  • Vitamin-Synthese

negativ:

  • Bildung toxischer Substanzen (H2S, NH3, Indol, Skatol, TMA)
  • Bildung von Promotoren der Kanzerogenese (sekundäre Gallensäuren)
  • Auslösung inflammatorischer Prozesse
  • „Wanderung“ in keimfreie Bereiche
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15
Q

Warum können Bakterien Zellulose und Hemizellulose abbauen; Menschen jedoch nicht?

A
  • Mensch besitzt keine Enzyme, die Zellulose abbauen können
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16
Q

Welche Endprodukte entstehen während der mikrobiellen Fermentation?

A

H2S, CH4, H2, CO2, NH3, SCFA, BCFA, Laktat, Succinat, Ethanol, Amine, Phenole, Indole

17
Q

Beschreibe das Prinzip des H2-Atemtests!

A
  • misst H2-Gehalt in Atem
  • > wenn hoch -> z.B. Latoseintolerant oder kann einige Nahrungsbestandteile nicht ordentlich verdauuen -> werden erst von Mikrobiota zu H2 abgebaut