Leber und Galle Flashcards

1
Q

Welche Zelltypen sind in der Leber nachweisbar? Nenne deren wichtigste Funktionen!

A

Parenchymzellen (Hepatozyten):

  • Metabolisierung von Nährstoffen und Xenobiotika
  • Aufrechterhaltung der Glukosehomöostase
  • Synthese von Plasmaproteinen
  • Synthese von Gallensäuren und Bildung der Galle

Kupffer-Zellen:

  • Phagozytose von Mikroorganismen, Tumorzellen, Erythrozyten
  • Endozytose von Endotoxinen und Immunkomplexen
  • Antigen-Verarbeitung, Produktion von Zytokinen (TNF-alpha, IL-6)

Sinusoidale Endothelzellen:

  • gefenstertes Endothel -> Barrierefunktion (Blut-Hepatozyten)
  • Endozytose (HDL, LDL via scavenger receptor)
  • Präsentation von Ektoenzymen (Lipoprotein-Lipase)

Fettspeicher-Zellen (Ito- od. Sternzellen):

  • Speicherung von Vitamin A (als Retinylester)
  • Synthese extrazell. Matrix-Proteine (Kollagen) als Myofibroblasten
  • Regulation des sinusoidalen Blutflusses (Kontraktion)
  • Sekretion von Wachstumsfaktoren, Stammzellcharakteristika

Cholangiozyten:
- Sekretion und Modifikation der Gallenflüssigkeit

Pit-Zellen:

  • leberspezifische natürliche Killerzellen (Subpopulation der Leukozyten)
  • Abwehr von Mikroorganismen, Tumormetastasen

Ovalzellen:

  • Regeneration von Hepatozyten und Cholangiozyten
  • > Progenitor-Zellen (Vorläuferzellen somatischer Zellen)
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2
Q

Was ist eine Zentralvene? Was versteht man unter einem Glisson-Trias?

A
  • Zentralvene in Zentrum des Leberläppchens
  • > Fließt Bult aus Periportalfeld zusammen

Glissopn-Trias:

  • Konstellation aus Leberarterie, Pfortader und Gallengang
  • > Periportalfeld
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3
Q

Beschreibe den Blut- und Gallefluss im Leberläppchen!

A

Blutfluss:
- entgegengesetzt zum Gallenfluss -> fließt periportal nach perivenös

Gallenfluss:
- entgegengesetzt zum Blutfluss -> fließt von perivenös nach periportal

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4
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Leberazinus“? Welche funktionelle Folgen ergeben sich aus dem Blutfluss im Leberazinus?

A

Leberazinus:
funktionelle Einheit d. Lebergewebes
-> Form einer Raute -> Spitzen 2 benachbarte Periportalfelder und Zentralvenen d. Leberläppchen markiert

funktionelle Folgen:

  • > funktionelle SW-aktive Beurteilung der Leber
  • > Zonierung mit unterschiedlicher SW-vorgänge
  • > funktionelle Heterogenität
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5
Q

Was ist ein „Portalvenenläppchen“? Welche Leberfunktion wird hiermit beschrieben?

A

Dreieck -> Spitzen 3 Zentralvenen -> Mitte Periportalfeld

=> funktioneller sekretorischer Drüsencharakter (Gallenfluss)

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6
Q

Beschriebe die anatomisch/histologischen Strukturen des Gallensystems!

A
  • Gallenblase
  • intra- und extrahepatischer Gallenweg

Histologisch:

  • Wand mit Schleimhaut
  • Tunica mucosa („Mukosa“)
  • Tunica muscularis („Muskularis“)
  • Tela subserosa („Subserosa“)
  • Tunica serosa („Serosa“)
  • Tunica adventitia („Adventitia“)
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7
Q

Was sind die zwei Hauptmechanismen der Gallensekretion im Hepatozyten? Welche Komponenten sind hierfür bedeutsam?

A

Gallensäure-unabhängige Sekretion:

  • > Hepatocyt & Cholangiozyt
  • treibender Mechanismus: sekundäraktive HCO3-, Bilirunin-& Glutathion-Sekretion

Gallensäure-abhängige Sekretion:

  • Hepatozyt
  • treibender Mechanismus: Gallensäursekretion
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8
Q

Welche Funktion besitzen ABC-Transporter?

A
  • Aufbau des Gradienten
  • Transport aus Leber -> in Gallengang oder außerhalb der Zelle
    => mit ATP => arbeiten gegen Konz.-gefälle
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9
Q

Beschreibe den enterohepatischen Kreislauf der Gallensäuren! Warum ist dieser bedeutsam? Welche Folgen hat eine erhöhte Gallensalzkonzentration im Portalvenenblut?

A
  • primäre Gallensäuren aus Cholesterol in Leber gebildet
  • > Konjugation -> konjugierte Gallensäuren -> Abgabe in Gallenwege
  • > in Dünndarm -> Rückresorption + Rückresorption sekundärer Gallensäuren
  • > in Konjugation der Gallensäuren eingeschleust
  • > müsste sonst viel mehr Cholesterol aufnehmen
  • > Gallensäuresynthese energieaufwendig
  • > erhöhte Gallensalzkonzentration im Blut:
  • Leberschaden
  • Verstopfung der Vene
  • zu wenig Gallensäure vorhanden -> schlechtere Verdauung der Fette
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10
Q

Welche der folgenden Substanzen kommt nicht in der Lebergalle vor? Lecithin, Cholesterol, Apo-A1, Lipase, Glycocholsäure oder Bilirubin

A

Lipase/ Apo-1

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11
Q

Welche Funktion haben Gallensäurenmizellen in den abführenden Gallenwegen und im Dünndarm?

A
  • binden d. freien FS -> Transport der FS ins Epithel
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12
Q

Beschreibe, warum es bei Gallensäurenverlust im Darm zur Steatorrhö kommt!

A

Steatorrhö = Fettstuhl

= Lipide nicht mehr emulgiert -> schlechtere Verdauung => Fette mit ausgeschieden

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13
Q

Wo wird FGF19 gebildet? Welche Funktionen hat das Hormon für die (a) Gallensäurenhomöostase und (b) Gallenblasenfunktion?

A
  • aus Gallensäuren im Ileum gebildet
  • FGF -> Fibroblasen Wachstumsfaktor

a) Gallensäurehomöostase
- viel FGF19 -> Hemmung CYP7A1 -> Enzym, dass wichtig für Synthese d. primären Gallesäure funktioniert dann nicht

b) Gallenblasenfunktoin: relaxiert Gallenblase

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14
Q

Beschreibe den Stoffwechsel der Gallenfarbstoffe!

A

Häm zu Gallenfarbstoffe abgebaut
-> Häm über Billiverdin zu Bilirubin -> mit Albumin in Leber -> in Gallenflüssigkeit als Bilirubindiglucuronid -> im Darm über Bakterien wieder zu Bilirubin -> entweder enterohepat. Kreislauf od. Umbau zu Urobilin, Stercobilin -> in Stuhl od. Urobilin in Niere => Harn

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15
Q

Welche Ursachen kommen für einen Ikterus in Frage?

A

Prähepatischer Ikterus:
- erhöhter Untergang von Erythrozyten

Intrahepat. Ikterus:
- Störung d. hepat. Bilirubin-Metabolismen

Posthepat. Ikterus:
- Verlegung der Gallenwege (Verschlussikterus)

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16
Q

Wird Bilrubin unverändert oder als Konjugat in die Gallenkanälchen sezerniert?

A

Bilirubin als Bilirubindiglucuronid in Gallenkanälchen sezerniert => Bilirubin über UDP-Glucuronyltransferase mit 2 UDP-Glucuronsäure zsm umgebaut

17
Q

Welche Bedeutung hat Sekretin für die Gallensekretion in den Cholangizyten? Fördert Sekretin die Neubildung von Gallensäuren im Hepatozyten?

A

Sekretin hebt durch Bindung an Gs gekoppelter Rezeptor [cAMP]

  • > aktiviert PKA -> PKA öffnet CFTR => Cl- -Ausstrom -> zieht Wasser und NA+ parazellulär mit sich
  • > Cl- aus Lumen (Gallenflüssigkeit) im Antiport mit HCO3- über AE2 ausgetauscht

Sekretin fördert HCO3- Produktion in Gallengängen

18
Q

Beschreibe die Mechanismen von Kontraktion und Erschlaffung der Gallenblase! Welche Neurotransmitter bzw. Hormone sind hierfür verantwortlich?

A

Kontraktion: AcCH und CCK

  • > Gq-gekoppelter Rezeptor ->->-> PKC phosphoriliert (und aktiviert dadurch) CPI-17 -> hemmt MLCP -> Kontraktionen laufen weiter ab
  • AcCh bindet an G12/13 -> aktiviert Rho-GEF -> RhoAGDP zu RhoA-GTP -> aktiviert ROK (Rho Kinase) -> phosphoryliert CPI-17

Erschlaffung: NO und ViP

  • NO diffunfiert in Zelle -> aktiviert sGCY -> GTP zu cGMP -> aktiviert PKG -> phosphoryliert Telokin -> aktiviert MLCP -> Kontraktion stoppt
  • ViP bindet an Gs-gekoppelten Rezeptor ->->-> PKA phosphoryliert MLCK und Telokin
19
Q

Wie wird Cholesterol in der Gallenflüssigkeit löslich gehalten?

A

Gallensäuremizellen

20
Q

Wie wird die Cholesterol-Konzentration in der Gallenblasenflüssigkeit reguliert? Gehe hierbei auf die Pathogenese der Cholelithiasis ein!

A

Cholelithiasis = Gallenstein
- Cholesterolkonz. durch ACAt (bindet Cholesterolester) und Bildung von Phosphatidylcholin reguliert; LXL/RXR

  • Cholesterinüberschuss in Galle -> Kristallisation -> Kristalle von Granulozyten umschlossen -> bei Phagozytoseversuch Apoptose der Granulozyten -> setzen dabei Neurophil Extracellular Traps (NETs ) frei => Aggregation und Verklumpung
21
Q

Was sind Ursachen einer nichtalkoholischen Fettleber-Erkrankung?

A
  • hochkalorische Nahrung
  • ungesunder Lebensstil -> wenig Bewegung
  • viel viszerales Fettgewebe
  • Dysbiosis von Mikrobiota
  • genetisch
22
Q

Welche prinzipiellen Mechanismen des Lipid-Metabolismus sind im Hepatozyten einer Fettleber gestört?

A

Akkumulation von TAG in Leber, da Lipidaufnahme und -genese nicht für TAG-menge ausreichen
- Adipositas fördert Akkumulation
-> Bildung von Entzündungsmediatoren durch Hepatozyten -> Insulinwirkung blockiert
-> Fettzellen produzieren Adipokine -> vermindern Insulinsensitivität
=> Insulinresistenz -> Hyperglykämie und Hyperinsulinämie
-> erhöhter Insulinspiegel fördert Lipidaufnahme und Synthese + Fettspeicherung
-> Vorstufen und Nebenprodukte von TGA schädigen Leberzellen -> absterbende Hepatocyten setzen Wachstumsfaktoren frei -> Reparaturprozesse => Expansion Myofibroblasten
=> Endstadien Leberfibrose, Leberzirrhose

23
Q

Welche langfristigen Konsequenzen hat eine nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung für die Leberfunktion?

A
  • Atherosklerose
  • Insulinresistenz
  • beta-Zell Dysfunktion und Adipositas