Kopf- und Gesichtsschmerz Flashcards

(142 cards)

1
Q

Kopf- und Gesichtsschmerz

Basisdiagnostik - Screening

A
Anamnese
Klinische Untersuchung
- Kopf
- Hals
- System
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Q

Was gehört zur perikranialen Muskulatur

A

Kaumuskeln
Mimische Muskulatur
Innenohr-Muskulatur
Nackenmuskulatur

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3
Q

Klinische Untersuchung Kopf

A
  • Hirnnerven
  • Zahnstatus und Schleimhautbeurteilung
  • Inspektion Konjunctiven/Skleren, Exophtalmus
  • Fundoskopie

Druckschmerz?

  • Bulbus (Bewegungsschmerz)
  • NNH (Klopfschmerz)
  • A. temporalis superficialis
  • Perikraniale Muskulatur
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4
Q

Klinische Untersuchung Hals (mit DDs)

A

Nackenmuskulatur (Spannungskopfschmerz?)

HWS-Beweglichkeit (zervikogener Kopfschmerz?)

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5
Q

Klinische Untersuchung

DD: Bulbusdruckschmerz und Augenbewegungsschmerz

A

Glaukom?

Neurotis nervi optici?

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6
Q

Klinische Untersuchung

System

A

Temperatur (Infektion?)
Blutdruck
BMI

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7
Q

Mit welchen Kopfschmerzen ist ein erhöhter BMI assoziiert?

A

idiopathische intrakraniale Druckerhöhung

Kopfschmerz bei obstruktiver Schlafapnoe

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8
Q

Worauf weist ein Druckschmerz der Perikranialen Muskulatur hin?

A

Spannungskopfschmerz

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9
Q

DD Kopfschmerz bei

geröteten Konjunctiven/Skleren, Exophtalmus

A

ophtalmologische Ursache für Kopfschmerz,

Sinus Cavernosus Fistel

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10
Q

Red-Flags in der Kopfschmerz Basisdiagnostik

A

über 55 J
Systemische Erkrankung

subjektiv “so schlimm wie nie!”
Schmerzstärke führt zu Erwachen/bei Erwachen
Progredienz

Fieber und ungeklärte systemische Befunde
Erbrechen (ohne bekannte Migräne)
Schmerzinduktion durch Beugen/Pressen/Heben

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11
Q

Kopfschmerz Basis-Anamnese

A

Beginn
Dauer und Periodizität
Schmerzstärke, Lokalisation
Begleitsymptome

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12
Q

Apparative Diagnostik bei V.a. symptomatischen Kopfschmerz

A
MRT/CT
Labor
Lumbalpunktion (Liquordruck!)
Doppler/Duplex
EEG
Konsile (zB Augen, HNO, ZMK, Kieferorthopädie, Innere, Psychiatrie)
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13
Q

Wie häufig sind Kopfschmerzen primär bedingt?

A

92 Prozent aller Kopfschmerzen

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14
Q

Häufigkeitsverteilung primäre Kopfschmerzen

A

Spannungskopfschmerz (69%)
Migräne (16%)
Primär stechender Kopfschmerz (2%)
Cluster-Kopfschmerz (0,1%)

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15
Q

Migräne

Definition

A

Gutartiges,
episodisch auftretendes Syndrom mit Kopfschm. von 4-72 h Dauer,
vegetativer Begleitsymptomatik
und/oder fokal-neurologischen Symptomen

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16
Q

Migräne

Typisches Erstmanifestationsalter

A

10-30 LJ

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17
Q

Migräne

Auslöser

A
Hunger/Durst/
Schlafentzug
Grelles Licht
Menstruation/Östrogene
Parfüm
Alkohol
Psychische Belastungssituationen
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18
Q

Migräne
Pathogenese
Warum geht Migräne mit vaskulären Problemen einher?

A

nicht kausal, sondern wahrscheinlich EPiphenomen

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19
Q

Migräne
Pathogenese
Hypothese

A

Störung subkortikaler sensibler Modulationssysteme im SInne einer Dyshabituation

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20
Q

Migräne

Anatomisches Korrelat des Kopfschmerzes

A

Trigeminale durale Afferenzen mit Projektionen zu Neuronen 2. Ordnung im TCC. Auch Afferenzen über Muskeln, Gelenke
TCC-Neurone projizieren zum ventrobasalen Thalamus,
von dort zum Kortex

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21
Q

Migräne - Pathogenese

Was ist der TCC (trigeminozervikale Komplex)

A

Trigeminaler Nucleus caudalis bis

spinal zum kaudalen Anteil des C2-Hinterhorn-Segments

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22
Q

Migräne - Pathogenese

Woher kommen Schmerzmodulationen, die zur Migräne führen könnten?

A

Important modulation of the trigemino-vascular nociceptive input, as suggested from brain imaging studies, comes from the

  • dorsal raphe nucleus,
  • locus caeruleus and
  • nucleus raphe magnus.
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23
Q

Migräne - Pathogenese

Wie könnten die Begleitsymtome zu erklären sein?

A

trigeminale Afferenzen ins periaquäduktelle Grau

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24
Q

Migräne - Pathogenese

Wie ließe sich die Aura erklären?

A

“cortical spreading depression”
Welle neuronaler Depolarisation in 2-3mm/min mit fokaler Hyperämie, gefolgt von Suppression neuronaler Aktivität mit Oligoämie,
aktivierung meningealer trigeminaler Afferenzen

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25
Familiäre hemiplegische Migräne | Ätiologie
FHM1: Mutation auf Chr19 für spannungsabhängigen Ca-Kanal FHM2: Mutation auf Chr1 für NA-K-ATPase-Gen FHM3: Mutation auf Chr2 für spannungsabh. NA-Kanal wahrscheinlich auch klassische Migräne genetisch assoziiert (Zwillingsstudien)
26
Migräne | Diagnostik - Wer ist Herausgeber der aktuellen Klassifikation?
International Headache Society (IHS)
27
Migräne | Diagnostik - IHS Klassifikation für Migräne ohne Aura
A: Min. 5 Attacken B: Dauer: 4-72h (erfolglos oder unbehandelt) C: mindestens 2 von: - einseitig - pulsierender - mittlere/starke Schmerzintensität - Verstärkung durch Routineaktivität D: Während KS min 1 von: - Erbrechen - Photophobie oder Phonophobie E: Nicht auf andere Krankheit zurückzuführen
28
Migräne | Diagnostik - IHS Klassifikation für Migräne mit Aura
A: Min. 2 Attacken B: Aura mit min 1 von: 1. vollständig reversible visuelle (positive oder negative) Symptome 2. vollständig reversible sensible (positive oder negative) Symptome 3. vollständig reversible dysphasische Störung C: min 2 von: 1. homonyme visuelle Symptome und/ oder einseitige sensible Symptome 2. Wenigstens ein Aurasymptom entwickelt sich allmählich über länger als 5 min hinweg und/oder verschiedene Aurasymptome treten in Abständen von über 5 min auf. 3. Jedes Symptom hält min. 5, max. 60 Minuten an D: Kopfschmerzen, die Kriterien B-D für Migräne ohne Aura erfüllen, beginnen noch während oder bis 60 min nach der Aura. E: Nicht auf andere Erkrankung zurückzuführen
29
Sonderformen der Migräne mit Aura
Familiäre hemiplegische Migräne Sporadische hemiplegische Migräne Basilarismigräne Retinale Migräne
30
Migräne Klinik | Worauf weisen motorische Störungen hin?
Familiäre hemiplegische Migräne
31
Migräne | Komplikationen
chronische Migräne (über 15d/Monat) Status migränosus (Attackendauer über 72 h) Persistierende Aura ohne Hirninfarkt (Aura über 1 Woche) migränöser Infarkt Durch Migräne getriggerte zerebrale Krampfanfälle
32
Migräne Therapie 3 Grobe Säulen
Akuttherapie Migräneprophylaxe Nichtmedikamentöse Therapie
33
Migräne | Akuttherapie
Analgetika (zu Attackenbeginn bei leichten bis mittelgradigen Schmerzen) 5HT(1B/1D)-R-Agonisten Dopamin-R-Agonisten
34
Migräne | CAVE bei medikamentöser Schmerztherapie (Kombipräparate)
Kombipräparate erhöhen Inzidenz für medikamentenindizierten Kopfschmerz
35
Migräne | Akuttherapie - welche Analgetika
ASS Naproxen Ibuprofen
36
Migräne | Akuttherapie - welche 5HT(1B/1D)-R-Agonisten
Triptane nichtselektive: Ergotamin und Dihydroergotamin
37
Migräne | Akuttherapie - Verabreichungsformen und Erfolgsrate
``` nasale Triptane (50%-60%) parenterale Triptane/Ergotamine (80-90%) ```
38
Migräne | Akuttherapie - L-Dopa-R-Agonisten
MCP (bessere resorption der Analgetika und Reduktion der begleitenden Übelkeit)
39
Migräne | Prophylaxe - Indikation
über 3 Attacken im Monat zunehmende Attackenfrequenz Schlechtes Ansprechen auf AKuttherapie
40
Migräne | Prophylaxe - Wirkstoffgruppen
1. Wahl: Betablocker Trizyklika Antikonvulsiva
41
Migräne | Prophylaxe - welche Betablocker?
Propanolol | Metoprolol
42
Migräne | Prophylaxe - welche Trizyklika?
Amitriptylin | Nortriptylin
43
Migräne | Prophylaxe - welche Antikonvulsiva?
Topiramat Valproat Gabapentin
44
Migräne | Nichtmedikamentöse Therapie
``` Meidung der Triggerfakturen Ausdauersport Entspannungstechniken Biofeedback Akupunktur ```
45
Spannungskopfschmerz | Typisches Manifestationsalter
25-30 Jahre
46
Spannunsgkopfschmerz Pathomechanismus mögliche Mechanismen
Aktivierung peripherer Nozizeptoren durch Anspannung der Nackenmuskulatur Zentrale Sensibilisierung moduliert duch NO Erniedrigte Schmerzschwelle für sensible Reize an Extremitäten
47
Spannunsgkopfschmerz | Diagnose
nach IHS-Klassifikation: A: min. 10 Episoden, welche B-D erfüllen - sporadische Form (bis 12d/Jahr, also 1/Monat) - Form mit häufigen Attacken (bis 15d/Monat) - Chronische Form (über 15d/Monat) B: Kopfschmerzdauer zw. 30 min und 7d C: Kopfschmerz mit min. 2 der folgenden: 1. beidseitig lokalisiert 2. drückend, beengend, NICHT pulsierend 3. leichte-mittlere Intensität 4. keine Verstärkung durch Routineaktivitäten D: beide erfüllt: - Keine Übelkeit oder Erbrechen (Appetitlosigkeit kann auftreten) - Photophobie oder Phonophobie, nicht jedoch beides kann vorhanden sein E: nicht auf anderer Erkrankung zurückzuführen
48
Spannungskopfschmerz | Therapie
Analgetika (meist gutes Ansprechen) bei chronischer Form Amitryptilin (Schmerzreduktion um 30%)
49
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen
Cluster-Kopfschmerz Paroxysmale Hemikranie SUNCT-Syndrom
50
Was heißt SUNCT?
``` Short-lasting Unilateral Neuralgiform headache attacks with Conjunctival Incection and Tearing ```
51
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen | Definition
Kopfschmerzen, die von autonomen parasympathischen Symptomen im Kopfbereich begleitet werden
52
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen | Welche Diagnostik immer?
kommen gehäuft bei Hypophysen-Tumoren vor. Daher: Hypophysenbildgebung und -funktionstestung!
53
Cluster Kopfschmerz | Typisches Erkrankungsalter
20-40 Jahre
54
Cluster Kopfschmerz | Geschlechtsverteilung
männer 3-4 mal häufiger
55
Cluster Kopfschmerz | Genetik?
möglicherweise autosomal dominant in 5% der Pat
56
Cluster-Kopfschmerz | Auslöser
Alkohol Histamin Nitroglyzerin
57
Cluster Kopfschmerz | Pathophysiologie, dadurch welche Klinik?
Wahrscheinlich Aktivierung von Schrittmacherneuronen des posterioren hypothalamischen Grau: parasympathische autonome Aktivierung: Lakrimation Rhinorrhö konjunctivale Injektion ipsilaterale sympathische Dysfunktion Ptosis
58
Cluster Kopfschmerz | Diagnostik
IHS-Klassifikation A: mindestens 5 Attacken, die B-D erfüllen B: starke Schmerzen, einseitig orbital/supraorbital/temporal, die unbehandelt 15-180 Minuten anhalten C: begleitend mindestens 1 der folgenden: 1. ipsilat. konjunktivale Injektion/Lakrimation 2. ipsilat. nasale Kongestion/Rhinorrhoe 3. ipsilat. Lidödem 4. ipsilat. Schwitzen auf Stirn/Gesicht 5. ipsilat. Miosis/Ptosis 6. körperliche Unruhe oder Agitiertheit D: Attackenfrequenz liegt zwischen 1 Attacke jeden 2. Tag und 8 Attacken/Tag E: nicht auf andere Erkrankungen zurückzuführen
59
Wann liegt chronischer Clusterkopfschmerz vor?
Attacken über 1 Jahr keinen oder nur kurzen (weniger als 1 Monat) Remissionsphasen
60
Cluster Kopfschmerz | Therapie - akut
Sauerstoff 100%, 10-12 l/min über 10-12 l/min über 15-20 min Sumatriptan, Lidocain intranasal
61
Cluster Kopfschmerz | Therapie - Prophylaxe
Verapamil Glucokortikoide Lithium
62
Paroxysmale Hemikranie | Geschlechterverteilung
ausgeglichen
63
Paroxysmale Hemikranie | Auslöser
keine bekannt
64
Paroxysmale Hemikranie | Klinik Unterschied zu Cluster Kopfschmerz
Schmerz ähnlich, aber Attackendauer nur 2-30 Minuten und Attackenfrequenz 1-40/d
65
Paroxysmale Hemikranie | Wann liegt chronische From vor?
Attacken über 1 Jahr keinen oder nur kurzen (weniger als 1 Monat) Remissionsphasen (wie beim CLuster Kopfschmerz)
66
Paroxysmale Hemikranie | Therapie
ausschließlich prophylaktisch mit Indomethacin
67
Paroxysmale Hemikranie | Wie wird DIagnose bestärkt
Ansprechen auf Indomethacin (weder Cluster-Kopfschmerz, noch SUNCT spricht darauf an!)
68
SUNCT-Syndrom | Geschlechterverteilung
ausgeglichen
69
SUNCT-Syndrom | Auslöser
Hautreiz
70
SUNCT-Syndrom | Klinik Unterschiede zu Cluster-Kopfschmerz?
Vergleichbarer Schmerz, aber Attackendauer 5 - 240 s (bis 4 min) Attackenfrequenz 3-200/d
71
SUNCT-Syndrom | häufige DD und Abgrenzung zu dieser
Trigeminusneuralgie (hierbei aber 1. keine autonome Beteiligung und 2. häufig Refraktärperiode nach Trigger bis zum Schmerz)
72
SUNCT-Syndrom | Therapie - akut
Lidocain i.v.
73
SUNCT-Syndrom | Prophylaktische Therapie
Lamotrigin Gabapentin Carbamazepin Topiramat
74
``` Primäre Kopfschmerz Formen außer SpannungsKS Migräne Trigeminoautonome KS Primär stechendem KS ```
``` Primärer Hustenkopfschmerz Prim. KS bei körperlicher Anstrengung Prim. KS bei sexueller Aktivität Prim. schlafgebundener KS Prim. Donnerschlagkopfschmerz Hemicrania continua neu aufgetretener täglicher KS ```
75
Primär stechender KS | Klinik und Definition
vorübergehende, umschriebene schmerzhafte Stiche im Kopf, nur einige Sekunden, keine Nervenschädigung oder organische Erkrankung erklärt diese Schmerzen.
76
Primärer Kopfschmerz bei sexueller Aktivität | Klinik
Beginnt als dumpfer bilateraler Schmer während sexueller Erregung intensiviert sich Schlagartig bei Organsmus
77
Primärer Kopfschmerz bei sexueller Aktivität Klinik DD
Subarachnoidalblutung
78
Hemicrania continua | Beschreibung
anhaltend streng unilateral Ansprechen auf Indomethacin
79
Häufigkeiten von sekundäre Kopfschmerzen
``` 63% systemische Infektion 4% Kopftrauma 1% vaskuläre Störung unter 1 % SAB 0,1% Hirntumor ```
80
Traumakopfschmerz | was sagt ungünstigen Verlauf voraus?
weibliches Geschlecht hohes Alter Kopfhaltung bei Trauma (NICHT die Schwere des Traumas)
81
Chronisch postoperativer Kopfschmerz | mögliche Ursachen:
Meningitis Nerveneinklemmung Anheftung von Muskulatur an der Dura
82
Wann tritt typischerweise akut postoperativer Kopfschmerz auf?
Kraniotomie hintere Schädelgrube
83
DD Vaskuläre Kopfschmerzen
Ischämie (besonders A. basilaris) Sinusvenenthrombose Blutung (besonders SAB) Inflammation (M. Horton) Gefäßfehlbildungen Dissektion
84
Kopfschmerzen durch Liquordruckstörungen | DD
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Liquorunterdrucksyndrom
85
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Typische Patientengruppe
junge übergewichtige Frauen
86
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Klinik
diffus lokalisierter | nicht pulsierender Kopfschmerz
87
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Diagnostik
Ophtalmologische Untersuchung Liquorstatus unauffällig, aber Eröffnungsdruck über 20cm H2O MRT (unauffällig)
88
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Ophtalmologische Untersuchung Befund
Papillenödem vergrößerter blinder Fleck Gesichtsfeldausfall Abduzensparese
89
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) DD
metabolisch/toxisch/hormonelle Drucksteigerung | Sinusvenenthrombose
90
Idiopathische intracraniale Liquordrucksteigerung (Pseudotumor cerebri) Therapie
Druckentlastung auf 15-17 cmH2O durch Ablassen von Liquor
91
Liquorunterdrucksyndrom | Ursachen
Z.n. Lumbalpunktion Liquorfistel idiopathisch
92
Liquorunterdrucksyndrom | Klinik
Kopfschmerz innerhalb 15 min nach Aufstehen Besserung beim Hinlegen evtl. begleitend: - Nackensteifigkeit - Tinnitus/Hypakusis - Photophobie/Übelkeit - Abducensparese - Subdurale Hygrome
93
Liquorunterdrucksyndrom | Diagnostik bei unklarer Ursache
Myelographie | Zisternographie mit radioaktiver Substanz
94
Liquorunterdrucksyndrom | Therapie
nach Liquorpunktion spontane Besserung innerhalb weniger Tage sonst Verschluss eines vorhandenen Liquorlecks (Blut-Patch oder OP)
95
Kopfschmerz durch welche Wirkstoffgruppen?
``` NO-Donatoren Phosphodiesterasehemmer CO Alkohol Histamin ```
96
Kopfschmerz durch welche Nahrungsbestandteile?
- Phenylethylamin - Tyramin - Aspartam
97
Kopfschmerz durch welche NO-Donatoren?
Isosorbit-Mononitrat (ISMN) Isosorbit-Dinitrat (ISDN) Nitro-Spray Molsidomin
98
Kopfschmerz durch welche Phosphodiesterasehemmer?
Sildenafil | Dipyridamol
99
Kopfschmerz durch welche Drogen?
Cannabis | Kokain
100
Der Entzug welcher Substanzen bereitet Kopfschmerzen?
Koffein Opiate Östrogene Kopfschmerzmedikamente
101
Medikamenteninduzierter Kopfschmerz | Definition und Medikamente
über 15d/Monat durch folgende Substanzen oder deren Entzug: - Ergotamin - Triptan - Opioid oder Kombipräparate über 10d/Monat - NSAID über 15d/Monat über min 3 Monate
102
Medikamenteninduzierter Kopfschmerz | Therapie
Medikamentenentzug
103
Zervikogener Kopfschmerz | Ätiologie
Veränderung der Haslwirbelgelenke als Schmerzursprung mit Projektionen in einen oder mehrere Teile des Kopfes/Gesichts Dabei interagieren deszendierende trigeminale Fasern mit sensiblen Fasern der oberen Zervikalwurzeln
104
Zervikogener Kopfschmerz | Diagnostik
Zervikale Bildgebung Anästhetische Blockade der verantwortlich gemachten zervikalen STrukturen mit konsekutivem Sistieren des Schmerzes (Placebo-Kontrolle)
105
Zervikogener Kopfschmerz | Therapie
Physiotherapie anästhetische Blockade Radiofrequenztherapie medikamentöse Therapie (wirkt nicht langgfristig)
106
Akutes Glaukom | Klinik
Schmerz hinter/oberhalb des Auges mit - konjunktivaler Injektion - Hornhauttrübungen/Sehstörung - hartem Bulbus
107
Akutes Glaukom | Diagnostik
ophtalmologische Untersuchung mit intraokulärer Druckmessung (meist über 30mmHg)
108
Akutes Glaukom | Therapie
Timolol oder | Pilocarpin
109
Kraniale Neuralgien | Definition
Vermittlung von Schmerzen im Gesicht und Hals über sensible Afferenzen der Nn. - trigeminus - intermedius - glossopharyngeus - vagus
110
wodurch sind kraniale Neuralgien | klassischerweise bedingt und wie kann man sie nachweisen?
- komprimierende Gefäßschlinge | - Bildgebung/OP
111
Trigeminusneuralgie | Klinik
kurze, einseitige elektrisierende Schmerzattacken im Versorgungsgebiet eines/mehrere Äste des N. trigeminus
112
Trigeminusneuralgie | Schmerzdauer
Sekundenbruchteil bis 2 Minuten
113
Trigeminusneuralgie | Auslöser
Berührung Zähneputzen Sprechen Rauchen
114
Trigeminusneuralgie | häufige Äste des Trigeminus?
meist 2./3. Ast, (maxillaris, mandibullaris) selten 1. (N. ophtalmicus)
115
Trigeminusneuralgie | bilaterales Auftreten - Interpretation
selten peripher! | an zentrale Ursache (zB MS) denken
116
Trigeminusneuralgie Diagnostik 1. der klassischen Form 2. der symptomatischen Form
klassisch: unauffälliger neuologischer Befund meist Refraktärphase zsichen Attacken symptomatisch: Läsion nachweisbar, die nicht auf Gefäßkompression beruht. Meist keine Refraktärphase zw. Attacken
117
Trigeminusneuralgie | Therapiemöglichkeiten
medikamentös 1. Wahl: Carbamazepin/Oxcarbazepin 2. Wahl: Lamotrigin, Gabapentin, Topiramat OP
118
Trigeminusneuralgie | operative Therapiemöglichkeiten
mikrovaskuläre Dekompression nach Janetta temperaturgesteuerte Koagulation radiochirurgische Behandlung (Gamma-Knife, Linearbeschleuniger)
119
Glossopharyngeusneuralgie | Klinik
kurzer, einseitiger, starker stechender Schmerz über Versorgungsgebiet des N. glossopharyngeus: - Ohr - Zungengrund - Tonsillen - Kieferwinkel
120
Glossopharyngeusneuralgie | Schmerzdauer
Sekundenbruchteil bis 2 Minuten
121
Glossopharyngeusneuralgie | Auslöser
Schlucken Sprechen Husten
122
Glossopharyngeusneuralgie | Diagnostik
in klassische (Refraktärphasen) und symptomatische (nachweisbare Läsion) Form, wie auch bei Trigeminusneuralgie
123
Glossopharyngeusneuralgie | Therapie
Carbamazepin/Oxcarbazepin
124
Nacken-Zungen-Syndrom | Klinik
Hinterkopf + obere Halsregion schmerzhaft, | ipsilateralen Missempfindungen der Zunge
125
Nacken-Zungen-Syndrom | Anatomisches Korrelat
Faserverbindungen zwischen - N. lingualis (Zunge - propriozeption) - N. hypoglossus (Zunge - motorik) - Hinterwurzel C2 (Nacken - sensorik)
126
Herpes Zoster Infektion im Gesicht | Klinik
neuropathischer Schmerz (brennen, elektrisierend, einschießend) Effloreszenz (bis 7d danach) Territorium abh. von Nerv
127
Zoster ophtalmicus | Welcher Nerv?
1. Trigeminusast
128
Zoster ophtalmicus | Komplikationen
sekundäre Keratitis Uveitis Sekundärglaukom
129
Herpes zoster im Ggl. geniculi | Klinik
Fazialisparese Hörstörungen Effloreszenzen äußerer Gehörgang
130
Herpes Zoster Infektion im Gesicht | post infektiöse Komplikation
postherpetische Neuralgie
131
Herpes Zoster Infektion im Gesicht | Diagnostik
klinisch | Liquor: Virus PCR
132
Herpes Zoster Infektion im Gesicht | Therapie
antiviral (aciclovir) initiale Schmerztherapie mit AMitriptylin Cortikosteroide
133
Tolosa-Hunt-Syndrom | Beschreibung
Chronische unspezifische ENtzündung im Bereich des Sinus cavernosus
134
Tolosa-Hunt-Syndrom | Klinik
``` periorbitale Schmerzen (ziehend, bohrend) Augenmuskelparesen ```
135
Tolosa-Hunt-Syndrom | Diagnostik
Bildgebung mit Orbita-Feinschichtung Liquor Ausschluss rheumatisch-entzündlicher Erkrankungen ggf. Biospie
136
Tolosa-Hunt-Syndrom | Therapie
Cortikosteroide 1mg/kgKG über 1 Woche, dann ausschleichen Nachkontrolle zum Ausschließen eines Aneurysmas oder einer Raumforderung
137
Glossodynie | Ätiologie DD
``` menopausal medikamentös (+Mundtrockenheit) metabolisch Autoimmunerkrankungen Strahlentherapie ```
138
Welche Medikamente machen Glossodynie?
``` Parasympatholytika Antihistaminika Diuretika Betablocker Psychopharmaka ```
139
Welche metabolischen Erkrankungen führen zu Glossodynie?
Diabetes mellitus VitB12-Mangel Urämie Eisenmangel
140
Glossodynie | Klinik
brennende Zunge/Mundschleimhaut Geschmacksstörungen ggf Mundtrockenheit, Durst, Depression, Angst
141
Glossodynie | Therapie
Behandlung der Grunderkrankung Trizyklika, Pregabalin Psychotherapie
142
Glossodynie | Therapie: CAVE bei Trizyklika?
noch mehr Mundtrockenheit!