VL12 HT & ST Flashcards

(27 cards)

1
Q

Allgemeine Beobachtungen zum Fall der „selbstmordgefährdeten Schwestern“

A

Multiproblemfamilien lenken oft mit neuen Themen von der eigentlichen Problematik ab.

Widerstand gegen direkte Interventionen; paradoxe Methoden zeigen oft nachhaltige Wirkung.

Spielerische Herangehensweise ermöglicht alternative Perspektiven und neue Verhaltensweisen.

„Schwebendes“ Gefühl signalisiert Irritation des Systems – Veränderung wird dadurch wahrscheinlicher.

Nutzung von Einwegspiegeln zur Einbindung externer Beobachter zur Objektivierung.

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2
Q

Probleme mit Funktionen und Grenzen in der Strukturellen Familientherapie

A

Subsysteme und deren Funktionen:
Paarsystem: emotionale Unterstützung.
Eltern-Kind-System: Erziehung und Förderung der Autonomie.
Geschwistersystem: Sozialisation und gegenseitige Unterstützung.

Probleme:
Subsysteme erfüllen ihre Funktionen nicht oder unzureichend.
Grenzen sind zu diffus (verstrickt) oder zu rigide (isoliert).
Beispiel: Ein Elternteil verbündet sich mit einem Kind gegen den anderen Elternteil (Triangulation)

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3
Q

Ziele und Axiome der Strukturellen Familientherapie

A

Ziele:
Restrukturierung der Familie zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit.
Korrektur dysfunktionaler Grenzziehungen.
Förderung klarer Subsystemrollen.

Axiome:
Die Interaktionsstruktur beeinflusst individuelle Prozesse.
Veränderungen im Kontext führen zu Veränderungen im Individuum.
Der Therapeut wird Teil des Systems und arbeitet aktiv mit (Joining).

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4
Q

Kritik an Minuchins Ansatz & Kybernetik 1. Ordnung

A

Kritik an Minuchin:
Starre Vorstellungen von Familienstrukturen (Subsysteme, Rollen).
Dirigierender, teilweise konfrontativer Stil.
Potenzielle Überinterpretation systemischer Muster.

Allgemeine Kritik an Kybernetik 1. Ordnung:
Therapeut als externer „Experte“, der das System objektiv beobachtet.
Mechanistische Sichtweise, die wenig Raum für individuelle Konstruktionen lässt.
Übergang zur Kybernetik 2. Ordnung: Der Therapeut ist selbst Teil des Systems und gestaltet Veränderung gemeinsam mit der Familie.

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5
Q

Vermächtnis der Kybernetik 1. Ordnung

A

Praktiken und Techniken, die übernommen wurden:

Arbeit mit therapeutischen Pausen & Teamarbeit.

Paradoxe Interventionen & Musterunterbrechung.

Zirkuläre Fragen zur Sichtbarmachung systemischer Dynamiken.

Positive Konnotation und Umdeutung von Symptomen.

Strukturelle Veränderungen durch Sitzordnungen und Rollenspiele

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6
Q

Annahmen der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie

A

Grundidee: Lösung muss nicht aus der Ursache des Problems abgeleitet werden.

Annahmen:
Repariere nicht, was nicht kaputt ist.
Jeder hat bereits Ressourcen, um Lösungen zu entwickeln.
Kleine Veränderungen führen oft zu großen Wirkungen.
Der Fokus liegt auf der Zukunft, nicht auf der Vergangenhei

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7
Q

Techniken der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie

A

Zielklärung: Konkrete Formulierung des erwünschten Zustands.

Ausnahmefragen: Identifikation von Situationen, in denen das Problem nicht auftritt.

Wunderfrage: „Stellen Sie sich vor, über Nacht wäre Ihr Problem verschwunden – woran würden Sie es merken?“

Skalierungsfragen: „Auf einer Skala von 1 bis 10, wo stehen Sie aktuell?“

Umdeuten (Reframing): Negative Aspekte positiv umdeuten.

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8
Q

Skalierungsfragen als Interventionstechnik

A

Ziel: Fortschritte sichtbar machen und Reflexion fördern.

Beispiele:

„Wie weit sind Sie auf einer Skala von 0-10 von Ihrem Ziel entfernt?“

„Welche kleinen Schritte könnten Sie tun, um einen Punkt höher zu kommen?“

„Wer in Ihrer Familie würde Ihre Veränderung zuerst bemerken?“

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9
Q

Narrative Therapie als Weiterentwicklung der Systemischen Therapie

A

Grundannahmen: Menschen erleben sich durch die Geschichten, die sie über sich erzählen.

Techniken:
Re-Authoring: Erarbeitung neuer, empowernder Geschichten.
Externe Positionierung: Das Problem wird von der Person getrennt betrachtet („Sie sind nicht das Problem, das Problem ist das Problem“).
Therapeutische Briefe: Reflexion und Festigung neuer Narrative.

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10
Q

Unterschiede zwischen Lösungsorientierter und Problemorientierter Therapie

A

Problemorientierte Therapie:
Fokus auf Ursachenanalyse.
Behandlung basiert auf diagnostischen Kategorien.
Therapeut als Experte.

Lösungsorientierte Therapie:
Fokus auf Ressourcen und gewünschte Zukunft.
Kein direkter Zusammenhang zwischen Problemursache und Lösung.
Therapeut als Begleiter und Unterstützer.

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11
Q

Übergang zur Kybernetik 2. Ordnung

A

Hauptkritik an der Kybernetik 1. Ordnung:
Zu mechanistisches Systemverständnis.
Externer Beobachterstatus des Therapeuten wird hinterfragt.

Kybernetik 2. Ordnung:
Therapeut ist Teil des Systems und beeinflusst es.
Fokus auf Dialog und gemeinsame Konstruktion von Lösungen.
Reflexive, kooperative Therapiehaltung.

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12
Q

Zentrale Techniken der Narrative Therapie

A

Externe Positionierung: Problem als eigenständige Entität.

Re-Authoring: Entwicklung neuer Narrative.

Wunderfrage: Erlaubt eine zukunftsgerichtete Sicht.

Therapeutische Briefe: Verstärkung der neuen Sichtweisen.

Zirkuläre Fragen: Förderung alternativer Perspektiven.

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13
Q

Welche Besonderheiten kennzeichnen die Entwicklung der Systemischen Therapie?

A

Ursprung in der Arbeit mit Kriegsveteranen und schwereren Störungen
Fokus auf den „Mikrokosmos der Familie“
Inspiration durch Kybernetik: Systeme stabilisieren Verhalten durch zirkuläre Muster
Veränderung durch „Verstörung“ dieser Muster

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14
Q

Welche neun grundlegenden Theoriebegriffe sind für systemische Ansätze relevant?

A

Ganzheitlichkeit
Regelhaftigkeit
Rückkopplung
Homöostase
Äquifinalität
Zirkularität
Systemische Kommunikation
Mehrdeutigkeit
Internes Erfahrungsmodell

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15
Q

Was ist das Grundprinzip der Kybernetik 1. Ordnung?

A

Therapeut:in ist ein neutraler, externer Beobachter
Systeme haben objektive Muster, die durch gezielte Interventionen verändert werden können

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16
Q

Welche therapeutischen Techniken gehören zur Kybernetik 1. Ordnung?

A

Positive Konnotation (Reframing) – Umdeutung von Problemen
Paradoxe Interventionen – Verstärkung problematischen Verhaltens, um Veränderung zu bewirken
Subsystemarbeit – Veränderung von Interaktionen innerhalb von Familien
Zirkuläre Fragen – Perspektivenwechsel fördern
Genogrammarbeit – Familienmuster visualisieren

17
Q

Was sind die zentralen Elemente der Strukturellen Familientherapie?

A

Systeme bestehen aus Subsystemen (Paar, Eltern-Kind, Geschwister)
Probleme entstehen, wenn Subsysteme ihre Funktionen nicht erfüllen
Grenzen können zu diffus (verstrickt) oder rigide (losgelöst) sein

18
Q

Welche typischen problematischen Familienstrukturen beschreibt Minuchin?

A

Unorganisierte Familien → Eltern-Kind-Grenzen sind zu schwach
Psychosomatische Familien → Überfürsorglichkeit, Verstrickung
Anorektische Familien → Überorganisation, rigide Grenzen

19
Q

Welche Techniken setzt Minuchin ein?

A

Joining – Therapeut „schließt sich an die Familie an“
Umdeuten & Musterunterbrechung – Rollen neu verteilen
Enactment – Neue Verhaltensweisen aktiv erproben

20
Q

Was unterscheidet die Kybernetik 2. Ordnung von der 1. Ordnung?

A

Der Therapeut ist nicht neutral, sondern Teil des Systems
Realität ist konstruiert, daher gibt es keine objektiven Diagnosen
Lösungen entstehen durch Kooperation und Kommunikation

21
Q

Welche therapeutischen Techniken gehören zur Kybernetik 2. Ordnung?

A

Zirkuläre, ressourcen- und lösungsorientierte Fragen
Hypothetisierende Fragen – „Was wäre, wenn…?“
Re-Authoring – Neue Selbstgeschichten konstruieren
Wunderfrage – „Was wäre anders, wenn das Problem über Nacht verschwunden wäre?“
Skalierungsfragen – Fortschritt messbar machen

22
Q

Was ist das Grundprinzip der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie?

A

Probleme müssen nicht in ihrer Ursache verstanden werden, um sie zu lösen
Kleine Veränderungen sind oft wirkungsvoller als große
Lösungen ähneln sich stärker als Probleme

23
Q

Welche zentralen Techniken nutzt die LOKT?

A

Positive Zielklärung – Fokus auf erwünschte Zukunft
Fragen nach Ausnahmen – Wann tritt das Problem nicht auf?
Hypothetische Wunderfrage – Was wäre anders, wenn das Problem verschwunden wäre?
Skalierungstechniken – Fortschritt sichtbar machen
Cheerleading & Positive Schuldzuweisung – Klient:innen für ihre Erfolge loben

24
Q

Warum wird in der LOKT die Ursachenforschung vermieden?

A

Ursachenanalyse hält oft von der Lösung ab
Probleme erscheinen komplex, Lösungen sind oft einfach
Fokussierung auf Ressourcen und Fortschritt

25
Was ist das zentrale Konzept der Narrativen Therapie?
Menschen leben in Geschichten über sich selbst Therapie hilft, alternative Geschichten zu konstruieren („Re-Authoring“)
26
Welche Techniken nutzt die Narrative Therapie?
Veränderung der Zeitstruktur – Geschichten neu erzählen Polysemiotik – Poetische, bildhafte Sprache nutzen Briefeschreiben – Briefe an sich selbst oder andere zur Reflexion nutzen Externe Perspektiven einnehmen – Probleme als externe Einflüsse sehen
27
Vergleich Kybernetik 1 vs. 2. Ordnung