Persönlichkeitsstörungen Flashcards

1
Q

Definition

A

> Persönlichkeit: Wechselwirkungen von angeborenen Temperamentseigenschaften und Umwelteinflüssen. Geprägt durch erste 20 Lebensjahre danach relativ Stabil
PS: extrem ausgeprägt, tief verwurzelte und chronich anhaltende Persönlichkeitsmerkmale, wenn persönlicher Leidensdruck und unzureichende soziale Funktionsfähigkeit entsteht.
Merkmale:
- Beginn in Kindes- und Jugendalter
- hohe zeitliche Stabilität über Jahre
- Auftreten in verschiedenen Lebenssituationen (Rigidität)
- Beziehungsstörungen
psychische Krankheit im Kindesalter als Risikofaktor
Besonders bedeutsam im Kindes- und Jugendalter: emotional-instabile PS vom Borderline-Typus (BPS)

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2
Q

Epidemiologie und Ätiologie BPS

A

> Prävalenz: 1,5-2%, ausgeglichenes Geschlechtsverhältnis (weiblich eher in Therapie)
Ursachen
- angeborene Impulsivitätsneigung und eine verzögerte Rückbildung von emotionaler Erregung
- Umgebung mit wiederholter emotionaler Verletzung und kein adäquater Umgang damit erlernt
- häufig gravierende psychosoziale Belastungsfaktoren
- Neurologisch: Überfunktion Amygdala und Unterfunktion präfrontaler Kortex

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3
Q

Klinisches Bild BPS

A

> Beginn in frühem Jugendalter mit folgenden Auffälligkeiten
- grosse Stimmungsschwankungen mit Wutausbrüchen (Affektregulationsstörung)
- Instabilität in Beziehungen mit anderen
- Impulsivität (Wutausbrüche und Aggression)
- massive Unsicherheit (Selbstbild)
- NSSV
situationsdurchgängiges Verhalten (oft Suizidversuche)
komorbiditäten (häufig): Depression, Essstörung, ADHS, Angststörung, PTBS, Substanzmissbrauch und andere PS

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4
Q

Diagnostik BPS

A

> sollte erst ab dem 16. LJ -> jedoch bei ausgeprägtem klinischen Bild =Persönlichkeitsentwicklungsstörung
Eigen- und Fremdanamnese, Verhaltensbeobachtung und strukturierte Interviews (SCID-II)
störungsspezifische Fragebögen: PSSI

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5
Q

Differenzialdiagnosen

A

> emotional-instabile PS vom impulsiven Typ: Impulsausbrüche va. gegen Mitmenschen, Streitereien und Konflikte
andere PS
Selbstverletzung bei anderen Störungsbildern
PTBS
ADHS
pubertäre Verhaltensweisen (Adoleszentenkrise)

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6
Q

Therapie

A

> dialektisch-behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT-A)
- erstes Behandlungsziel: Umgang mit suizidalen Krisen
- danach Abbau therapiegefährdendes Verhalten
- Therapeutische Änderungen des Verhaltens, des emotionalen Erleben und der Lebensgestaltung
wichtig: Skillstraining
Medikamentöse Therapie: zurückhaltend
- Antidepressiva (SSRI) oder Antipsychotika um Lebensqualität zu erhöhen -> eher Off-Label
Umfeldbezogene Massnahmen
- sozialpädagogische Familienhilfe oder ausserschulische Unterbringung

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7
Q

Prognose

A

> Stabilität der Diagnose im Jugendalter geringer als in Erwachsenenalter
75% weitgehende Normalisierung (maturing out) -> bleiben aber Teilaspekte mit Einschränkungen
Bei Komorbidität mit Substanzmissbrauch = persistiert länger und häufiger

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