Lektion 5.2 Flashcards
(9 cards)
Was versteht man unter Markenfälschungen und warum sind sie problematisch?
Markenfälschungen sind unerlaubte Nachahmungen von Marken oder Produkten mit dem Ziel, vom Markenwert bekannter Marken wirtschaftlich zu profitieren. Sie verursachen enorme finanzielle Schäden, schwächen das Markenimage und führen zu Vertrauensverlusten bei Konsument:innen und Investor:innen.
Welche Arten von Markenfälschungen gibt es?
- Markenpiraterie: Nachahmung von Markennamen oder Logos (z. B. Lacoste-Krokodil auf Handschuhen)
- Produktpiraterie: Imitation des Produkts ohne Übernahme des Markennamens (z. B. Lacoste-Shirt mit anderem Logo)
- Counterfeiting: Kombination aus Marken- und Produktpiraterie (z. B. komplett gefälschtes Lacoste-Shirt)
Welche Auswirkungen haben Markenfälschungen auf den Markt?
• Wirtschaftlicher Schaden: 2,3 Billionen USD weltweit (2022), das entspricht ca. 3,3 % des Welthandels
• Betroffen: Luxusgüter, Lebensmittel, Elektronik, sogar Militärprodukte
• Weitere Folgen: Reputationsverlust, Vertrauensverlust, kaum Abschreckung für Fälscher (geringe Strafen)
Welche Rahmenbedingungen begünstigen Markenpiraterie?
• Schwache Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte
• Internationale, schwer kontrollierbare Netzwerke (v. a. online)
• Ineffektive Sanktionen in bestimmten Ländern
• Beispiel: Trotz Klagen (z. B. Gucci gegen Alibaba) sind Plattformen schwer zu kontrollieren
Warum kaufen Konsument:innen gefälschte Produkte?
- Primärmarkt: Imageverwirrung, Vertrauensverlust, sinkende Loyalität
- Sekundärmarkt:
• Kostenersparnis: Luxushandtasche günstiger
• Statusillusion: Markenimage ohne hohen Preis
• Psychografisch: Ablehnung großer Marken, Modebewusstsein
• Kulturell/ethisch: In statusorientierten Kulturen gelten Fälschungen als akzeptabel
Wie reagieren Markenhersteller auf Fälschungen?
• Authentifizierung: Hologramme, QR-Codes, Echtheitszertifikate
• Aufklärungskampagnen: Informationen über Risiken, Illegalität, Ethik
• Attraktivitätssteigerung des Originals: Exklusivität, Qualität, Services
• Monitoring & rechtliche Schritte: Überwachung von Onlineplattformen, Klagen
• Kooperation mit Plattformen & Behörden: Zusammenarbeit mit TikTok, Amazon, Zoll usw.
Welche Rolle spielt Social Media beim Fälschungshandel?
• Social Media (v. a. TikTok) ist ein Katalysator für Markenfälschungen
• Gründe: Anonymität, einfache Account-Erstellung, algorithmische Reichweite
• Influencer bewerben offen Fälschungen über Affiliate-Links (z. B. App „Hacoo“)
• Beispiel: Influencerin Louisa Burg vermarktet Dior- und Cartier-Fakes auf TikTok
Welche Merkmale zeigen Konsumenten auf TikTok im Umgang mit Fälschungen?
• Hohe Risikobereitschaft: Unterschätzen rechtliche Gefahren
• Einfluss durch Influencer: Empfehlungen wirken glaubwürdiger als Werbung
• Preisfokus / Rationalisierung: Fälschungen gelten als faire Alternative
• Verzerrtes Preis-Leistungs-Verhältnis: Geringere Qualität wird akzeptiert
Was brauchen Marken und Regulierer im Kampf gegen Markenfälschungen?
• Digitale Markenverfolgung
• Wirksame Aufklärungskampagnen
• Regulierungen für Influencer-Marketing
• Technologische Schutzsysteme
→ Klassische Markenstrategien reichen allein nicht aus