T2-C. Die Besteuerung der Personengesellschaften 1-4 Flashcards

(48 cards)

1
Q

Unterschied KapGes zu PersG

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Haftung

A

§ 1 AktG § 13 GmbHG

  • Gesellschaft selbst eigenständiges Rechtssubjekt (juristische Person)
    Nicht Unternehmer oder Gesellschafter
  • strikte Trennung zwischen juristischer Person (Gesellschaft) und (dahinter stehenden) Gesellschaftern (Trennungsprinzip)
  • Haftung nur in Höhe des Vermögens der juristischen Person
    (nicht aber das Vermögen der Gesellschafte
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2
Q

ertragsteuerlichen Prinzipien

A

wer Steuersubjekt“ ?

⇒ unterschiedlich je nach Steuerart
⇒ ertragsteuerliche Qualifizierung

Verhältnis “Hülle” - “Kern”

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3
Q

Ertragssteuerliches Prinzip EZU

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Steuersubkejt, Haftung

A
  • Einheitsprinzip
    • natürliche Person =Unternehmen selbst
    • 1 Einheit „Hülle“ (Rechtsform) +„Kern“ (natürliche Person als Inhaber)
  • Konsequenz
    • schuldrechtliche Verträge zivil- und steuerrechtlich nicht möglich
      zwischen Einzelunternehmung und Inhaber
      (= „In-sich-Geschäft“)
  • Steuersubjekt
    • Inhaber als natürliche Person
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4
Q

ertragsteuerlichen Prinzip Personengesellschaft

A
  • Transparenzprinzip“ (Transparenz = Transpartente Besteuerung)
    • ähnlich EZU
  • Dualismus
    • Einheit der Gesellschaft einerseits
    • Vielfalt der Gesellschafter andererseits
  • Steuersubjekt
    • nicht Gesellschaft als solche
    • nur natürliche Gesellschafter, denen der Gewinn der Gesellschaft zugerechnet
      (Gesellschafter grundsätzlich wie Einzelunternehmer behandelt)
  • steuerrechtlich wirksame Verträge nur in bestimmten Fällen
    zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern möglich
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5
Q

ertragsteuerliches Prinzip Kapitalgesellschaft

Rechtsubjekt, etragsst. Prinzip, Steuersubjekt, Haftung

A
  • Trennungsprinzip
    • Hülle (juristische Person)
    • Kern (Anteilseigner)
  • *strikt getrennt!**
  • Konsequenz
    • schuldrechtliche Verträge zivil- und steuerrechtlich möglich
  • *​**zwischen juristischer Person und Anteilseignern
  • Steuersubjekt
    • juristische Person einerseits
    • Anteilseigner andererseits (bei Gewinnausschüttung!)
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6
Q

Wann sind Gesellschafter einer Personengesellschaft Mitunternehmer?

A

H 15.8 Abs. 1 „Allgemeines“ EStH

  • Unternehmerinitiative entfalten können
  • Unternehmerrisiko tragen

Achtung:
Beide Merkmale sind im Rahmen einer „Gesamtbild-Betrachtung“ zur Beurteilung heranzuziehen; sie müssen insoweit nicht gleichgewichtigen Einfluss auf das Ergebnis haben.

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7
Q

Unternehmerinitiative Gesellschafter PersGes

A
  • Widerspruchsrecht gegen außergewöhnliche Maßnahmen der Geschäftsleitung § 164 HGB
  • Stimmrecht bei grundlegenden Fragen in der Gesellschafterversammlung § 161 (2) HGB
  • Überwachungsrecht (z.B. Einsicht in die Bücher) § 161 HGB
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8
Q

Unternehmerrisiko PersGes

Woran beiteiligt?

A
  • Vermögen
  • stillen Reserven (incl. Geschäftswert)
  • Gewinn/Verlust
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9
Q

Unternehmerrisiko Gesellschafter PersGes

A
  • Beteiligung (an Vermögen, st. Res., Gewinn/Verlust)
  • Haftung
  • Entnahmerecht
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10
Q

“Entstehung” Mitunternehmerschaft

A

Grundsatz:

  • PersGes erfüllt Merkmale des § 15 (2) EStG
  • d.h., die Gesellschaft ist gewerblich tätig

Ausnahmen:

  1. MUS aufgrund „Infizierung“ - § 15 (3) Nr. 1 EStG
  2. MUS aufgrund „gewerblicher Prägung“ - § 15 (3) Nr. 2 EStG
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11
Q

Unterschied MUS zu EZU hins. Abfärbetheorie

A

MUS durch “Infizierung” § 15 (3) Nr. 1

EZU kann verschiedene Einkünfte nebeneinander erzielen
EZU keine Infizierung

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12
Q

Mitunternehmerschaft aufgrund „Infizierung“

A

§ 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
Abfärbetheorie” (15 geht vor)

Tätigkeit einer PersGes umfasst neben der gewerblichen
noch eine oder mehrere zusätzliche

gewerbliche Tätigkeit + weitere Tätigkeit nach §§ 13, 18, 20, 21 EStG
⇒ alles §15er-Einkünte!

Bagatellgrenze: bis 3% Umsatz oder max. 24.500 €
BFH vom 27.6.2014

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13
Q

Mitunternehmerschaft aufgrund „gewerblicher Prägung“

A

§ 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG

  • Nicht gewerblich tätige Personengesellschaft (z.B. Freiberufler GbR)
  • mind. 1 Kapitalgesellschaft unmittelbar oder mittelbar beteiligt
    • Vollhafter = ausschließlich die Kapitalgesellschaft(en)
    • Geschäftsführer = vollhaftende Kapitalgesellschaft(en) oder Nicht-Gesellschafter

► KapGes. gibt dem Unternehmen „Gepräge“ KapGEs

Ertragssteuererfolge

  • KapGes: gewerbl. Einkünfte § 8 Abs. 2 KStG
  • PerGes: automat. gewerbl. Einkünfte § 15 EStG “Kraft Rechtsform”

​​GmbH & Co. KG

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14
Q

Gewinnverteilung bei PersGes - Grundlage

A
  • vertragliche Gewinnverteilungsabrede
    (falls nicht vorhanden: gesetzlich vorgeschriebene)
  • ist auch für die steuerliche Gewinnverteilung zu berücksichtigen
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15
Q

Schema Gewinnverteilung PerGes

A

HB-Gewinn/-Verlust
./. steuerliche Korrekturen § 5 (6) EStG
+ ./. Ergebnisse der Ergänzungsbilanzen
Steuerbilanzgewinn MUS

+ ./. Ergebnisse der Sonderbilanzen
Steuerlicher Gesamtgewinn MUS

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16
Q

Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte eines Gesellschafters:

A

Gewinnanteil lt. Gesellschaftervertrag ( aus Gesamthandsbereich)
§15 (1) Nr. 2 S.1 1.HS HGB
+ Sondervergütungen (aus SBV-Bereich)
§15 (1) Nr. 2 S.1 2.HS HGB
= Steuerliche Einkünfte Gesellschafter

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17
Q

Zusatzproblem bei Familien-MUS

A
  • Prüfung der Gewinnverteilung auf Angemessenheit
  • Gewinnfeststellungsverfahren
    §§ 179, 180 AO; § 182 AO
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18
Q

Gewinnfeststellungsverfahren Familien-MUS

A
  1. betragsmäßige Feststellung st. Gesamtgewinn
    „gesonderten u. einheitlichen Gewinnfeststellung“ §§ 179, 180 AO
    betragsmäßig festgestellt
    auf Gesellschafter verteilt
  2. Feststellungsbescheid über Festellung s.o. § 182 AO
    binden Rahmen der ESt- bzw. KSt-Veranlagung
    d
    er Gesellschafter
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19
Q

gesetzl. Gewinnverteilung OHG/KG § HGB

A
  1. Gesetzliche Gewinnverteilung OHG § 121 HGB
  2. Gesetzliche Gewinnverteilung KG § 168 i.V.m § 121 HGB
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20
Q

Gesetzliche Gewinnverteilung OHG (HGB)

A

§ 121 HGB

  • 4% Verzinsung des Kapitalanteils
    (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz)
  • Restgewinn nach Köpfen

§ 121 (2) HGB

Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr
Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage

21
Q

Verteilung bei Verlust OHG (HGB)

22
Q

Gesetzliche Gewinnverteilung KG (HGB)

A

§ 168 i.V.m § 121 HGB

  • 4% Verzinsung des Kapitalanteils
    (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz)
  • Restgewinn angemessen
    betr. des Komplementärs dessen
    • Haftung
    • Geschäftsführung
    • Wettbewerbsverbot

§ 121 (2) HGB

Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr
⇒ Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage

23
Q

Angemessenheit der Gewinnverteilung KG (HGB)

A

Bei “Angemessenheit

betr. des Komplementärs zu berücksichtigen dessen:

  • Haftung
  • Geschäftsführung
  • Wettbewerbsverbot
24
Q

Vertragliche Gewinnverteilungsabreden.

A

§ 109 HGB

z.B.

  • nach Kapitalverhältnis
  • nach festen Quoten
  • mit/ohne Kapitalverzinsung
  • mit/ohne gesellschaftsvertraglichen Vorwegvergütungen
25
**Unterschied Vorwegvergütung/Tätigkeitsvergütung**
* **Vorwegvergütung = Gesellschaftsvertraglich =** Bestandteil des **HB-Gewinn**s * *⇒ Entnahme** * **Tätigkeitsvergütung = Sondervergütung** i.S.v. § 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG * *⇒** in **HB als Aufwand** gebucht! * *⇒ Sondervergütung** in **Sonder-G+V**
26
Merkmal Gesellschaftsvertragliche **Vorwegvergütung**
* Gesellschaftsvertraglich * Bestandteil des HB-Gewinns * = Entnahme
27
Merkmale **Tätigkeitsvergütung/Sondervergütung**
* **Sondervergütung** i.S.v. **§ 15 (1) Nr. 2 - 2. HS EStG** * **Schuldrechtlich** * **ergänzt durch SB-Einnahmen/-Ausgaben** * in **HB** als **Aufwand** gebucht! * Sondervergütung in **Sonder-GuV**
28
Welche **Leistungen** fallen unter **§ 15 (1) Nr.2 2.HS EStG**
**Vergütung an Gesellschafter** * **A**rbeitsvertrag * **W**erkvertrag * **D**arlehensvertrag * **M**ietvertrag
29
**Typische Sondervergütungen § 15 (1) Nr.2 2. HS EStG** | (8)
1. Tätigkeit als **Geschäftsführer** 2. Erstellung des **Jahresabschlusses** 3. Erstellung eines **Bauplanes** 4. anwaltliche **Vertretung** 5. **Vermittlung** von Geschäften 6. Übernahme einer **Bürgschaft** 7. **Darlehenshingabe** 8. Überlassung **Patent** **_nicht_**: Veräußerung von Gegenständen an Gesellschaft
30
Was ist **keine Sondervergütung an Gesellschafter**?
**Veräußerung von Gegenständen an die Gesellschaft**
31
Was für Einkünfte würden ohne § 15 (1) Nr.2 2. HS EStG vorliegen?
z.B. Einkünfte aus * selbständiger (18) * nichtselbständiger (19) * Kapitalvermögen (20) * V+V (21)
32
Buchungsmäßige Behandlung der Vergütungen
* „**Schuldrechtliche**“ ⇒ **Aufwand** (in der HB) ⇒ **Hinzurechnung** (Korrektur) z.B. Geschäftsführergehalt * „**Gesellschaftsvertragliche**“ ⇒ **kein Aufwand, Teil HB-Gewinn** ⇒ keine Hinzurechnung z.B. Kapitalverzinsung
33
Schema **Gewinnverteilung PersGes StR**
**_Stufe 1_** **1**. **Handelsbilanz PersGes** **2**. **Steuerbilanz PersGes aus HaBi** (**Maßgeblichkeit)** **3**. E**rgänzungsbilanzen** für Gesellschafter Wertkorrekturen zur Gesellschaftsbilanz **_Stufe 2 (Vergütung)_** * *4**. **Sonderbilanzen** der Gesellschafter * *Sonderbetriebsvermögen SBV** **_StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS_**
34
Was ist in den Sonderbilanzen enthalten?
* Aufwand und Ertrag betr. SBV * Sondervergütungen an Gesellschafter gem. § 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG * andere SB-BE/BA betreffend SBV oder die Beteiligung
35
Kurzschema StB-Erstellung
**_StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS_** **StB Stufe 1 ⇒ Ableitung StB aus HB ⇒ Ergänzungsbilanzen der Gesellschafter Steuerbilanz zweiter Stufe** **StB Stufe 2 (Vergütung) ⇒Sonderbilanzen der Gesellschafter**
36
**Gewinnermittlung StB Stufe 1**
* **nur** Ermittlung des **gemeinsamen** mit Hilfe des Gesamthandsvermögens **erzielten Gewinns** (HB-Gewinn) **§ 15 (1) Nr. 2 1. HS EStG** **_Zu beachten_** * **Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte von allen Gesellschaftern einheitlich** ausgeübt (zwingend) (Ausnahme: personenbezogene Steuervergünstigungen, z.B. gem. § 6 b EStG.) * umgekehrte Maßgeblichkeit gem. § 5 Abs. 1 Satz 2 EStG a.F. nicht mehr seit 2009!
37
**Gewinnermittlung Stufe 2 StB**
**§ 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG** **Einkünften aus Gewerbebetrieb** = **Vergütungen an Gesellschafter** (aufgrund schuldrechtlichen Vertrages) für * Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft * Hingabe von Darlehen * für die Überlassung von Wirtschaftsgütern.
38
Was ist für die Gewinnermittlung Stufe 2 StB unbedeutend?
* Höhe der Beteiligung * Mitunternehmer natürliche Person, PersGes, KapGes * unbeschr./ beschr. Steuerpflicht des Mitunternehmers
39
**Sonderbetriebseinnahmen**
**zusätzlich zu schuldrechtlichen Sondervergütung möglich** (Überlassung WG des SBV an Dritte)
40
**allgem. sind SBBA** in der StB?
Aufwand * im **Zusammenhang mit den Vergütungen** * **betreff. SBV**
41
Bsp. **Sonderbetriebsausgaben**
**Aufwendungen in Zusammenhang mit** 1. Arbeits-, Dienst- oder Werk**leistungen** 2. **Überlassung** von Wirtschaftsgütern 3. Gewährung von **Darlehen** 4. **Sonstige** Aufwendungen
42
**Sonderbetriebsausgaben - Arbeits-, Dienst- oder Werkleistungen** **Bsp.**
Reisekosten für Geschäftsreisen, soweit PersGes Kosten nicht ersetzt
43
**SBBA -** **Überlassung von Wirtschaftsgütern Bsp**
* AfA * Grundsteuer * Kfz-Steuer * Versicherungen * **Gewährung von Darlehen** z.B. Schuldzinsen, Disagio, Vermittlungsprovision * **Sonstige Aufwendungen** .B. Prozesskosten bei Streitigkeiten, Steuerberatungskosten, Aufwendungen für einen Rechtsanwalt
44
**SBBA -** **Gewährung von Darlehen Bsp**
* Schuldzinsen * Disagio * Vermittlungsprovision
45
**SBBA -** **Sonstige Aufwendungen** ## Footnote **Bsp.**
* Prozesskosten bei Streitigkeiten * Steuerberatungskosten * Aufwendungen für Rechtsanwalt
46
Inhalte Sonder GuV - KG nach StR
_Soll Haben_ Sonder-**BA** Sonder**vergütung** Sonder**BE =**Sonder**Gewinn =**Sonder**Verlust**
47
Gesamthandsvermögen
bei PersGes = **Gesellschaftsvermögen** (§ 718 Abs. 1 BGB) alle VG/WG der PersGes Unterscheidung zum SBV
48
Bagatellgrenze “Infizierung” Abfärbetheorie
3 % Umsatz oder max. 24.500 €