EKSt Flashcards

(209 cards)

1
Q

§ 1 (1) EStG

A

§ 1 (1) EStG

  • natürliche Personen
    (auch Gesellschafter Personengesellschaft)
  • einen Wohnsitz (§ 8 AO )
    oder
    den gewöhnlichen Aufenthalt (§ 9 AO)
  • im Inland

= unbeschränkt steuerpflichtig mit sämtlichen in- und ausländischen Einkünften

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2
Q

§ 1 (4) EStG

A
  • natürliche Personen
    (auch Gesellschafter Personengesellschaft)
  • einen Wohnsitz (§ 8 AO )
    oder
    den gewöhnlichen Aufenthalt (§ 9 AO)
  • nicht im Inland aber inländische Einkünfte § 49 EStG

= beschränkt steuerpflichtig mit inländischen Einkünften

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3
Q

§ 8 AO

A

Wohnsitz

  • Inland: Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland
  • Wohnsitz
    • Vorliegen einer Wohnung
    • Diese Wohnung innehaben („beibehalten und benutzen wollen“)

Besonderheiten:

  • An- und Abmeldung beim Einwohnermeldeamt ohne Bedeutung
  • Mehrere Wohnsitze im In- und Ausland möglich
  • Wohnung“:
    • mit Möbeln eingerichtete feste Räumlichkeiten
      (auch möbliertes Zimmer, Gemeinschaftsunterkünfte)
    • nicht aber Zelt, Wohnwagen im Ferienpark, Schlafstelle im Büro
  • innehaben“:
    • muss dem Steuerpflichtigen jederzeit zur Verfügung stehen
    • gelegentliches Nutzen ist ausreichend (2 x im Jahr über mehrere Wochen)
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4
Q

§ 9 AO

A

gewöhnlicher Aufenthalt

  • Umstände, die ein „nicht nur vorübergehendes Verweilen“ erkennen lassen
  • gewöhnlicher Wohnsitz im Inland (> 6 Monate/183 Tage)
  • Aufenthalt muss einem einheitlichen Zweck dienen
  • Aufenthalt muss nicht in einem Kalenderjahr liegen
  • Achtung: bei Besuchs-, Kur- oder Erholungsaufenthalten
    mehr als 360 Tage“
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5
Q

Wann Überprüfung § 9 AO?

A

Erst wenn die Prüfung eines Wohnsitzes nach § 8 AO negativ ist,
eventuellen „gewöhnlichen Aufenthaltes“ prüfen

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6
Q

§ 49 EStG

A

beschränkte steuerpflicht
inländischer Einkünfte

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7
Q

Welteinkommensprinzip

A

gem. § 1 (1) EStG
nat. Person uneingeschränkt steuerpflichtig
unabhängig davon wo Einkommen erzielt

DBA regelt wer Besteuerungsrecht

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8
Q

§ 2 EStG

A

Einkunftsarten zur Ermittlung z.v.E.

  • Gewinneinkünfte, § 2 (2) Nr. 1 EStG _Haupteinkünft_e
    1. Land- und Forstwirtschaft, § 13 EStG
    2. Gewerbebetrieb, §§ 15, 16, 17 EStG
    3. selbständiger Arbeit, § 18 EStG
  • Überschusseinkünfte, § 2 (2) Nr. 2 EStG Nebeneinkünfte
    4. nichtselbständiger Arbeit, § 19 EStG
    5. Kapitalvermögen, § 20 EStG
    6. Vermietung und Verpachtung, § 21 EStG
    7. sonstige Einkünfte, § 22 EStG
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9
Q

Gewinneinkünfe § 2 (2) Nr. 1 EStG

A

(Haupteinkünfte)

  1. Land- und Forstwirtschaft, § 13 EStG
  2. Gewerbebetrieb, §§ 15, 16, 17 EStG
  3. selbständiger Arbeit, § 18 EStG
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10
Q

Überschusseinkünfte § 2 (2) Nr. 2 EStG

A

(Nebeneinkünfte)

  1. nichtselbständiger Arbeit, § 19 EStG
    * *5. Kapitalvermögen, § 20 EStG
  2. Vermietung und Verpachtung, § 21 EStG**
  3. sonstige Einkünfte, § 22 EStG
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11
Q

§ 22 EStG sonstige Einkünfte

A

Renten

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12
Q

§ 23 EStG

A

private Veräußerungsgeschäft

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13
Q

§ 32 EStG

A

EKSt-Tarife

  • § 32a EStG
    • 0 - 9.408 € Grundfreibetrag
    • 9.409 - 57.051 €
    • 57.051 - 270.500 € Proportionalzone
    • ab 207.501 € weitere Proportionalezone (“Reichensteuer”)
  • § 32d EStG
    • Abgeltungssteuer -25% (Sondertarif)
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14
Q

§ 34a ESt

A

Sondertarif

Thesaurierungsbegünstigung

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15
Q

Durchschnitts- VS Grenzsteuersatz

A
  • Durchschnittssteuersatz
    wie hoch zu zahlende EKSt bei bestimmten Einkommen
  • Grenzsteuersatz
    wie viel Prozent des Einkommens bei jweils nächster EK-Stufe zu versteuern
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16
Q

Ermittlung der Einkünfte bei Gewinneinkünften

A

§§ 13, 15, 18 EStG

  • BV-Vergleich (§§ 4 (1), 5 EStG) = Bilanz
    = Ergebnis: Gewinn / Verlust
  • EÜR (§ 4 (3) EStG)
    Betriebseinnahmen
    ./. Betriebsausgaben
    = Gewinn / Verlust
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17
Q

Ermittlung der Einkünfte bei Überschusseinkünften

A

§§ 19, 20, 21, 22 EStG

Einnahmen (§ 8 EStG)
./. Werbungskosten (§§9, 9a EStG)
= Überschuss / Verlust

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18
Q

Merkmale Gewinneinkünfte

A
  • Einsatz von BV
  • Gewinnermittlung
  • Selbständigkeit des Berufsträgers
  • “Steuerverhaftet”
    (BV “schlecht” = immer steuerpflichtig bei Veräußerung/Überführung in PV,
    = stille Reserven)
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19
Q

Merkmale Überschusseinkünfte

A

§§ 19, 20, 21, 22 EStG

  • Einsatz von PV
    = Veräußerung niemals steuerpflichtig bis auf Ausnahmen
  • steuerpflichtige bei Veräußerung
    • priv. Veräußerungsgeschäfte § 23 EStG
    • Veräußerung Anteile an KapGes § 17 EStG
    • Veräußerung Kapitalanlagen § 20 (2) EStG
    • gewerblicher Grundstückshandel
      = innerhalb 5 J mehr als 3 Objekte verkauft
      GewSt-pflicht, Bilanzierungspflicht, Grundstück + Gebäude UV (keine Abschr.)
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20
Q

Subsidiaritätsprinzip

A

Nachrangigkeit/Unterordnung
der privaten Vermögenseinkünfte

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21
Q

private Vermögenseinkünfte

A
  • Kapitalerträge § 20 (8) EStG
    verzinstes/angelegtes Kapital BV (§ 15 EstG)
    = Kapitalertrag (Zins, Divid.) betriebliche Einkünfte
    = keine Abgeltungssteuer
  • Mieterträge § 21 (3) EStG
    vermieteter GrBo BV (§ 15 EStG)
    = Mieterertrag betriebliche Einkünfte
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22
Q

§ 11 (1) S. 2 EStG

A

10-Tages-Regel

Zuordnung in Jahr der Verursachung bei Einnahme/Ausgabe innerh. 10 Tage Stichtag
für:

  • regelmäßig wiederkehrende Einnahmen/Ausgaben etwa gleicher Höhe
  • Ausgaben für Nutzungsüberlassugn > als 5 J. Voraus
    (nicht Disagio wenn marktüblich)
  • lfd. Arbeitslohn § 38a (1) S. 2 EStG
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23
Q

Was wenn Verlustbetrag nicht vollst. mit Verlustausgleich werden kann?

A

… geht in den sog. Verlustabzug nach § 10 d EStG ein

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24
Q

Bewertung PEnt/EEin

A
  • § 6 (1) Nr. 4 EStG - Privatentnahmen
    • grds. Bewertung mit Teilwert/Verkehrswert
    • Buchwert wenn “steuerbegünstigt” gespendet § 6 (1) Nr. 4 S.4 EStG
  • § 6 (1) Nr. 5 EStG - Neu-Privateinlagen
    • grds. Bewertugn mit Teilwert/Verkehrswert
    • Ausnahme: Obergrenze AK/HK
      WG innerhalb 3 Jahre vor Einlage angeschafft/hergestellt

      § 6 (1) Nr. 5 S. 1 2. HS EStG
    • abnutzbares WG
      Bewertung: AK/HK ./. fiktive AfA
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25
**Bewertung PEin WG inherhalb 3 Jahren nach Ansch./Herst.**
## Footnote **§ 6 (1) Nr. 5 S. 1 2. HS EStG** **Obergrenze AK/HK, wenn TW höher**
26
Zu-/Abfluss-Prinzip § 11 EStG
**für 4 (3) er und § 15** **Grundsatz:** Erfassung in KJ der Vereinnahmung/Verausgabung **Ausnahme** § 11 (1) S.2 EStG - 10 TagesRegel **_GILT NICHT FÜR BILANZ! dort periodengerechte Zuordnung durch RAP_**
27
**Ermittlung ZVE**
## Footnote **Summe der Einkünfte**./. Altersentlastungsbetrag, § 24a EStG _./. Entlastungsbetrag f. Alleinerziehende_ § 24b EStG = **Gesamtbetrag der Einkünfte (GBdE)** § 2 (3) EStG ./. Verlustabzug (aus anderen Jahren) § 10d EStG ./. Sonderausgaben §§ 10 - 10c EStG _./. außergewöhnliche Belastungen_ §§ 33 - 33b EStG **= Einkommen, § 2 (4) EStG** _./. ggf. Freibeträge für Kinder_ §§ 31, 32 (6) EStG **= ZVE § 2 (5) EStG**
28
**Welche EStR Schema Ermittlung ZVE?**
**R 2 (1) EStR**
29
Sonderausgaben Ermittl. ZVE
***§§ 10 - 10c EStG*** - Spenden - Kinderbetreuung - Schulgelder - Unterhaltszahlung gesch. Ehegatte
30
Außergewöhnliche Belast. Ermittlung ZVE
***§§ 33 - 33b EStG*** - Krankenkosten - Behinderten-Pausch'beträge - Unterhaltszahlungen
31
**Verlustverrechnung**
* Verlusta**usgleich § 2 (3)** - Verrechnung mit postiven Einkünften Vorjahr * Verlust**abzug § 10d** - Verrechnugn mit postiven Einkünften in Folgejahren
32
Wann keine Verlustverrechnung im EStG
...wenn der Steuerpflichtige keine Einkunftserzielungsabsicht hat, z.B. bei „Liebhaberei“!
33
Wann eingeschränkte Einkunftserzielungsabsicht ist die Verlustverrechnung
* **ausländischen** Verluste - § 2 a EStG * Verluste aus **Kommanditbeteiligung** - § 15 a EStG * Verluste aus **gewerblicher Tierzucht** - § 15 Abs. 4 EStG
34
**Verlustausgleich § 2 (3) EStG (GdE)**
**horizontal oder vertikal**
35
**vertikaler Verlustausgleich**
verschiedener Einkunftsarten
36
**horizontaler Verlustausgleich**
## Footnote **innerhalb derselben Einkunftsart**
37
**Verlustabzug § 10 d EStG**
* **Verlustrücktrag** * 1 VAZ zurück * Höhe nach Antrag Stpfl. * ohne Antrag: voller Abzug * 2020/21 Verlustrücktrag 10 Mio € statt 5 Mio € (20 Mio statt 10 Mio Zus'veranl.) * **Verlustvortrag** * ​in folgende VAZ * Max. 1 Mio € (2 Mio € Ehegatten) darüber max. 60% des verbl. GdE * gesonderte feststellung verbleibender Verlustvortr.
38
Verlustrücktrag
**_§ 10 EStG_** * 1 VAZ zurück * Höhe nach Antrag Stpfl. bestimmbar ohne Antrag: voller Abzug * 2020/21 Verlustrücktrag 10 Mio € statt 5 Mio € (20 Mio statt 10 Mio Zus'veranl.)
39
Verlustvortrag
**_§ 10 EStG_** * ​in folgende VAZ * Max. 1 Mio € (2 Mio € Ehegatten) darüber gehend max. 60% des verbl. GdE * gesonderte feststellung verbleibender Verlustvortr.
40
**Verlustabzugsbeschränkungen §§**
**§ 15a EStG** Verluste bei beschränkter Haftung **§ 20 Abs. 6 EStG** erluste aus Kapitalvermögen und insb. bei Verlusten aus Aktienverkäufen **§ 23 Abs. 3 S. 7 EStG** Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften
41
Wahlrecht bei Verlustrücktrag
* **Ohne Antrag:** * von Amts wegen zunächst ein **Rücktrag (in max. Höhe)** * dann ein **evtl. Vortrag** durchgeführt. * **Mit Antrag ( § 10 d Abs. 1 Satz 5 und 6 EStG):** * **andere Beträge** für den Rücktrag/Vortrag * gar keinen Rücktrag, sondern **nur Vortrag**
42
Ist der Verlustvortrag ein Wahlrecht?
**NEIN** * Der Verlustvortrag ist – **im Rahmen** der genannten Grenzen – **zwingend** vorzunehmen * d.h. **kein Wahlrecht analog zu § 10 d (1) S. 4 und 5** EStG
43
Maximaler Verlustvortrag
**§ 10 d Abs. 2 Satz 1 EStG** * nach Verlustrücktrag verbleibenden negativen Einkünfte bis **1.000.000 € unbegrenzt** * **darüber hinaus** nur **bis zu 60%** **des** 1.000.000 € **übersteigenden GDE**
44
Gesonderte Feststellung Verlustvortrag
**§ 10 d (4) EStG** * Ein am Schluss des VZ **verbleibender Verlustvortrag** mit **eigenem Bescheid gesondert festzustellen** * nicht nur im Verlustentstehungsjahr, sondern a**uch in allen Jahren, in denen der Verlust noch nicht vollständig verrechnet**
45
**Verlustabzugsbeschränkungen**
**Verluste bei beschränkter Haftung** § 15a EStG **erluste aus Kapitalvermögen und insb. bei Verlusten aus Aktienverkäufen** § 20 Abs. 6 EStG **Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften** § 23 Abs. 3 S. 7 EStG
46
Steuerart ESt
**Jahressteuer**
47
Wodurch sichert Staat sich kontinuierlichen Einnahmenzufluss?
Quartalsmäßige **ESt-Vorausszahlung** direkter Steuerabzug bei Auszahlung best. Einnahmen (= **Abzugsverfahren**)
48
"Abzugsverfahren" bei Auszahlung welcher Einnahmen?
## Footnote **LSt** **KapSt** **Zinsabschlagssteuer _= keine selbst. Steuern sondern Erhebungsformen der ESt. ! (§ 38 (1) EStG, § 43 (1) EStG_**
49
**Abgrenzung Personensteuern - Objektsteuern**
* **Personensteuer _nat. Person = ESt_** * **Personensteuer _juristische Person = KSt_** * **_Objektsteuer = GewSt_**
50
**Ermittlung ZVE ESt**
## Footnote **E i n k ü n f t e aus** 1. Land- und Forstwirtschaft 2. Gewerbebetrieb 3. selbständiger Arbeit Gewinneinkünfte BVV/EÜR 4. nichtselbständiger Arbeit 5. Kapitalvermögen 6. Vermietung und Verpachtung _7. Sonstige gem. § 22 EStG Überschusseinkünfte_ **= SUMME DER EINKÜNFTE**./. Altersentlastungsbetrag ./. Entlastungsbetrag für Alleinerziehende *./. Freibetrag Land- u. Forstwirtschaft* _+ Hinzurechungen_ = **GBdE**./. Verlustabzug nach **§ 10d EStG**./. Sonderausgaben ./. Außergewöhnliche Belastungen *./. Steuerbegünstigung der zu Wohnzwecken genutzten Wohnungen [...] Baudenkmale [...]* _+ Erstattungsüberhänge_ = **Einkommen**./. Freibeträge _./. Sonstige abzuziehende Beträge_ = **ZVE** **_x Tarif / Steuersatz_** = **Zwischensumme IV** _./. Steuerermäßigungen_ **= ESt**
51
**_Persönliche Steuerpflicht_**
**Formen:** * persönliche St.pflicht = Wer? * sachliche St.pflicht = was? **Arten der prs. St.pflicht nat. Personen:** * unbeschränkt * beschränkt * Sonderfälle
52
**Wer unterliegt der ESt?**
**_nur natürliche Personen_**
53
**Steuerpflicht Personenvereinigungen**
**_(OHG, KG...)_** = **_ertragsteuerlich keine Rechtssubjekte​_** * **keine ESt** – weil keine natürliche Person * **keine KSt** – weil keine juristische Person (ab 2022 aber Option gem. § 1a KStG mgl.)
54
**Besteuerung Einkünfte von Personenvereinigung**
* für diese **gesondert und einheitlich festgestellt** § 179 AO * **anschließend** den **Gesellschaftern** (natürliche oder juristische Personen) _zugerechnet_ und bei diesen **dann dort besteuert**
55
**Unbeschränkte Steuerpflicht - § 1 Abs. 1 EStG**
* **natürliche Person** * mit Wohnsitz oder **gewöhnlichem Aufenthalt** * im **Inland** **Unbeachtlich:** * Staatsangehörigkeit * Zivilrechtliche Geschäftsfähigkeit (z. B. minderjährige Kinder mit ererbtem Vermögen, welches Erträge abwirft) * Alter
56
**Folge der unbeschränkten Steuerpflicht**
alle – wo auch immer auf der Welt – erzielten Einkünfte in Deutschland ESt unterworfen sog. **Welteinkommen** besteuert (**EStH H 1** “Allgemeines“ ) (Doppelbesteuerungsabkommen beachten)
57
Beschränkte Steuerpflicht
**_§ 1 Abs. 4 EStG_** * natürliche Person * weder Wohnsitz noch gewöhnlicher Aufenthalt im Inland * im Inland Einkünfte i.S.v. § 49 EStG Wichtigste Einkünfte i.S.v. **§ 49 EStG: 7 Einkunftsarten EStG**
58
**Folgen beschränkter Steuerpflicht**
* Steuerpflicht **nur mit inländischen Einkünften** * **Kein Abzug Sonderausgaben** u**nd außergewöhnlichen Belastungen** * **Kein Splitting**
59
**Sonderfälle persönliche Steuerpflicht**
* Erweiterte unbeschränkte § 1 (2) * Option zur unbeschränkten § 1 (3) * Fiktive unbeschränkte § 1a (1) Nr 2.
60
**Erweiterte unbeschränkte St.pflicht**
**_§ 1 (2) EStG_** * **Deutsche** Staatsangehörigkeit mit **Dienstverhältnis zu einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts** * Arbeitslohn aus einer **inländischen Kasse** * **Beschränkte** Steuerpflicht **im Ausland** Bsp: Angehörige von Botschaften, Konsulaten, Goethe-Instituten
61
**Option zur unbeschränkten Steuerpflicht**
**_§ 1 Abs. 3 EStG_** * **nicht unter § 1 Abs. 2 EStG fallende beschränkt Steuerpflichtige** können **auf Antrag** zur unbeschränkten Steuerpflicht optieren wenn * **gesamte Welteinkommen ≥ 90%** der **deutschen** ESt unterliegt **oder** * **nicht** der **deutschen ESt unterliegenden Einkünfte ≤ Grundfreibetrag** * *nach § 32a (1) S. 2 Nr. 1 EStG** **Achtung:** * nicht Welteinkommen, sondern nur inländischen Einkünfte i.S.v. § 49 EStG besteuert. * Trotz unbeschränkter Steuerpflicht keine Ehegattenveranlagung möglich
62
**Ziel opt. unbeschr. Steuerpflicht**
**_§ 1 (3) EstG_** * Dieser Personenkreis käme wegen der beschränkten Steuerpflicht im Ausland nicht in den Genuss des Abzuges von Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen im Inland * Unbeschränkte Steuerpflicht auch ohne Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt
63
Wichtigster Praxisfall § 1 (3) EStG
***(Opt. zu unbeschr. Steuerpflicht)*** **_„Grenzpendler-Regelung“_** Grenzpendler mit Wohnsitz im grenznahen Ausland und Tätigkeit in Deutschland
64
**Fiktive unbeschränkte Steuerpflicht**
**_§ 1 a EStG_** 1. Ein Ehegatte (Staatsangehöriger eines EU- oder EWR-Staates, zB. Lichtenstein) z. B. im Inland unbeschränkt steuerpflichtig wg. § 1 (1) oder (3) 2. andere Ehegatte Wohnsitz in einem EU- oder EWR-Mitgliedstaat Für beide Ehegatten zusammen: _Fall 1:_ mindestens 90% vom Welteinkommen unterliegt deutschen ESt oder _Fall 2:_ die nicht der deutschen ESt unterliegenden Einkünfte übersteigen nicht den doppelten Grundfreibetrag nach § 32a (1) S.2 Nr. 1 EStG.
65
DBA
Erzielt ein Steuerpflichtiger mit Wohnsitz im Ausland (z.B. Italien) in Deutschland Einkünfte i.S.v. § 49 EStG  unbeschränkte Steuerpflicht in Italien (da Wohnsitz)  beschränkte Steuerpflicht in Deutschland (da nicht Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt, aber § 49-Einkünfte) Diese wirtschaftlich unerwünschten Doppelbesteuerungen versucht man, durch bilaterale sog. „Doppelbesteuerungsabkommen“ (DBA) zu vermeiden, indem das Besteuerungsrecht nur einem Staat zugewiesen wird. 2 Methoden:  Freistellungsmethode: ein Staat verzichtet komplett auf seinen Steueranspruch Keine 2-fache Belastung  Anrechnungsmethode: ein Staat rechnet die im anderen Staat gezahlte Steuer bei der Steuerfestsetzung an
66
**Was besteuert EStG?**
* Vermögenszuflüsse (= Einkünfte) * von natürlichen Personen * nur dann, wenn in eine der 7 Einkunftsarten passend
67
**Sind Einküfte nach EStG immer steuerpflichtig?**
**nein** Einkünfte sind: steuerbar oder nicht steuerbar **steuerbare: steuerpflichtig oder steuerfrei**
68
nicht steuerbare Einkünfte
* Erbschaft * Schenkung * Lotteriegewinn * Anerkennungspreis * Liebhaberei * Spielbankgewinne ...
69
steuerfreie Einkünfte
**Vermögenszuflüsse nach § 3 EStG**
70
**steuerbare Einkünfte**
**§ 2 Abs. 1 Nr. 1 – 7 EStG**
71
Warum richtige Einordnung Vermögenszuflüsse in Einkunftarten wichtig?
* jede Einkunftsart **spezielle Freibeträge bzw. Freigrenzen** * die **Ermittlungsmethode** betr. den Einkünftebetrag bei den einzelnen Einkunftsarten unterschiedlich * andere Steuerarten knüpfen Einkunftsarten anknüpfen (z.B. GewSt) * negative Einkünfte bei den einzelnen Einkunftsarten unterschiedlich behandelt werden.
72
Einkunftsarten Paragraph
**§ 2 EStG** § 2 (1) Nr. 1 EStG - **Gewinneinkunftsarten** § 2 Abs. 2 Nr. 2 EStG - **Überschusseinkunftsarten**
73
Gewinneinkunftsarten
**§ 2 Abs. 2 Nr. 1** **§ 13 - Land- u. Forstwirtschaft** **§ 15 - Gewerbebetrieb** **§ 18 - selbständiger Arbeit**
74
**Überschusseinkunftsarten**
**§ 2 Abs. 2 Nr. 2** **§ 19 - nichtselbständiger Arbeit** **§ 20 - Kapitalvermögen** **§ 21 - Vermietung u. Verpachtung** **§ 22/23 - Sonstige Einkünfte**
75
Unterscheidungsmerkmale Gewinn-/Überschusseinkünfte
1. Besteuerungsgrundlage: Gewinn | Überschuss 2. Ermittlung BV-Vergleich o. EÜR | Einnahmen ./. Werbungskosten 3. Zur Einkunftserzielung Betriebsvermögen | Privatvermögen dienendes Vermögen 4. Wertveränderung Verm. zu berücksichtigen | nicht zu berücksichtigen (Ausnahme: §§ 17, 20 (2), 23)
76
**Gewinnermittlungsarten/-methoden**
* Betriebsvermögensvergleich **§ 4 (1), § 5** EStG * EÜR **§ 4 (3)** EStG * Durchschnittssätze **§ 13a** EStG
77
§ 4 (1) EStG
Schlusskapital _./. Anfangskapital_ **= BV-Mehrung/-minderung** ./. Privateinlagen _+ Privateinnahmen_ **= Gewinn / Verlust** * **keine HB!** * **Sollrechung**
78
**§ 5 EStG**
Schlusskapital _./. Anfangskapital_ **= BV-Mehrung/-minderung** ./. Privateinlagen _+ Privateinnahmen_ **= Gewinn / Verlust** * Wie § 4 Abs. 1 EStG **_mit Beachtung der handelsrechtlichen Bilanzierungsgrundsätze_** * Aufstellung einer Handels- und Steuerbilanz * Sollrechnung
79
§ 4 Abs. 3 EStG
./. Betriebseinnahmen _+ Privatausgaben_ **= Gewinn / Verlust** * Keine Bilanz * Istrechnung
80
Sollrechnung
Einnahmen/Ausgaben werden bereits bei ihrer Entstehung berücksichtigt
81
**Istrechnung**
Einnahmen/Ausgaben **erst erfasst, wenn sie tatsächlich zu- oder abgeflossen**
82
Überschussermittlung
**_§ 2 Abs. 2 Nr. 2 EStG_** Ermittlung nach "Geldflussprinzip" Einnahmen _./. Werbungskosten_ **= Übershuss (+ / -)**
83
**Ansatz der Werbungskosten**
* Pauschbeträge bei den Einkünften aus §§ 19, 20, 22/23 anstatt tatsächlich angefallenen ansetzbar * Achtung: Verwendung abnutzbares WG für einkommen = Vorschiften AfA gelten [*§ 9 (1 ) Nr. 7 i.V.m §§ 7b, 6 (2) S. 1-3)*]
84
**Welcher § regelt BVV**
**§ 4 Abs.1 EStG** **§ 5 EStG**
85
Begriffsabgrenzungen BVV/EÜR
86
Maßgebliche Zeiträume § 4 a EStG
Unterscheidung: * Veranlagungszeitraum (VZ) * Ermittlungszeitraum
87
Was ist der Veranlagungszeitraum?
immer **Kalenderjahr** ## Footnote **§ 2 Abs. 7 i.V.m. § 25 Abs. 1 EStG**
88
Ermittlungszeitraum
* Einkünfte aus LuF und aus Gewerbetrieb = Wirschaftsjahr * Überschusseinkünfte aus selbst. Arbeit = Kalenderjahr
89
Ermittlunszeitraum - grds. und Ausnahmen
* **Grundsatz**: Wirtschaftsjahr hat **12 Monate** * Ausnahme: **Rumpfwirtschaftsjahr** hat **\< 12 Monate** *(bei Betriebsgründung, -aufgabe, -veräußerung, Umstellung des Wirtschaftsjahres)* * **Kernpunkt: „Abweichendes Wirtschaftsjahr“** Hier ist das **Wirtschaftsjahr nicht identisch** mit **Kalenderjahr** **§ 8b EStDV**
90
**Wirtschaftsjahr**
* **§ 13 EStG**: **grs. 01.07.-30.06.** § 4 a Abs. 1 Nr.1 EStG weitere nach § 8 c EStDV * **§ 15 EStG - in HR eingetragen**er Betrieb **Zeitraum für den regelmäßig der JA erstellt** wird = § 4a (1) Nr. 2 EStG * **§ 15 EStG - nicht in HR eingetragen**er Betrieb **Kalenderjahr =** § 4 a Abs. 1 Nr. 3 EStG
91
Umstellung Wirtschaftsjahres auf vom Kalenderjahr abweichenden Zeitraum
**gem. § 4 a Abs. 1 Nr. 2 Satz 2 EStG** nur im E**invernehmen mit dem Finanzamt**
92
Vorgehen bei abweichendem Wirtschaftsjahr L & F-Wirtschaft
**§ 4 a Abs. 2 Nr. 1 EStG** Gewinn des abweichenden Wirtschaftsjahres wird **zeitanteilig betroffenem Kalenderjahr zugeordnet**
93
Vorgehen bei abweichendem WJ Gewerbetreibende
**§ 4 a Abs. 2 Nr. 2 EStG** Gewinn des abweichenden Wirtschaftsjahres wird **in dem VZ angesetzt, in dem das abweichende Wirtschaftsjahr endet**.
94
Gewinnermittlungsmethoden Gewinneinkkünfte
* **§ 4 Abs. 1 EStG** = allgemeiner Betriebsvermögensvergleich für buchführende Land-u. Forstwirte und Freiberufler * **§ 5 Abs. 1 EStG** = besonderer Betriebsvermögensvergleich für buchführende Gewerbetreibende * **§ 4 Abs. 3 EStG** (= Einnahme-Überschussrechnung) für Land- u. Forstwirte, Gewerbetreibende, Freiberufler, die keine Bücher führen und nicht dazu verpflichtet
95
Bei wem Gewinnermittlung nach § 4 (3) EStG
* **Gewerbetreibende**, die nicht **buchführungspflichtig (****weder**nach**Handelsrecht**noch nach**Steuerrecht)** * **Selbständige**, die **nicht freiwillig Bücher** führen * **Land- und Forstwirte**, die **nicht zur ordnungsmäßigen Buchführung verpflichtet**, **_auf Antrag_**
96
Was sind die Grundsätze der § 4 (3)-Rechnung?
* **Istrechung** * BE/BA im Zeitpunkt des Zu-/Abflusses zu erfassen * *§ 11 ESTg, R 4.5 (2) EStR** * Keine Auswirkung Veränderungen des Betriebsvermögens auf die Gewinnermittlung aus (grds., Ausnahmen berücksichtigen)
97
Welche Veränderung des BV Auswirkung auf Gewinnermittlung bei § 4 (3)-Rechung?
* abnutzbare Anlagegüter(§ 7 EStG) * nichtabnutzbare Anlagegüter * bestimmte Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens * Darlehensgeschäfte * Sach-, Nutzungs- und Leistungsentnahmen/-einlagen * nichtabzugsfähige Betriebsausgaben i.S.v. § 4 Abs. 5 EStG * Nutzungsüberlassungen für längere Zeiträume gem. § 11 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 Satz 3 EStG.
98
Was gibt es in der § 4 (3)-Rechnung nicht und warum?
**Wegen fehlenden Vermögensvergleichs** gibt es keine * Rechnungsabgrenzungsposten * Rückstellungen * Bestandskonten (z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten) * Inventur
99
Handhabung USt/VSt bei § 4 (3)-Rechung
* Vereinnahmte **USt** = **Betriebseinnahme** * Verausgabte **VSt** = **Betriebsausgabe** (soweit nicht nach § 9b EStG zu den AK/HK gehörend)
100
Gibt es Gewillkürtes BV bei der § 4 (3)-Rechung?
ja, ist **möglich** nach **BFH**-Urteil vom **02.10.2003** (DB S. 2681) ## Footnote **R 4.2 Abs. 1 Satz 3 EStR**
101
**Grundschema der § 4 (3)-Rechnung**
Summe **Betriebseinnahmen** _./. Summe der_ **_Betriebsausgaben_ = Gewinn (Verlust)**
102
**Vorteile der § 4 (3)-Rechnung**
* "**steuern" von Betriebseinnahmen und –ausgabe**, um die Höhe **Periodengewinns** zu **beeinflussen** * Achtung: * § 4 (3)-Rechnung b**ringt keine Steuerersparnis** im Vergleich zum Betriebsvermögensvergleich * Lediglich eine **zeitliche Verschiebung der Gewinnbesteuerung**
103
**§ Zufluss- und Abflussprinzip**
**§ 11 EStG**
104
Zufluss- und Abflussprinzip
**Prinzip der Abschnittsbesteuerung** (ESt = Veranlagungssteuer) verlangt die **Zuordnung der Zahlungen zu den einzelnen Kalenderjahren** **Grundsatz § 11 (1) S. 1 und (2) S. 1 EstG**
105
Grundsatz Zu-/Abflussprinzip - Zufluss, Abfluss
**Grundsatz**: Beträge sind **in dem Jahr anzusetzen, in dem** sie **geflossen** sind _§ 11Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 EStG_
106
wann Zufluss nach § 11 EStG
**Zufluss**: wenn der **Steuerpflichtige über den Betrag wirtschaftlich verfügen** kann * Barzahlung: Geldübergabe Banküberweisung * Gutschrift auf Empfängerkonto * Bar- und Verrechnungsscheck: Scheckübergabe
107
Wann Abfluss § 11 EStG
**Abfluss**: wenn **Betrag Vermögenssphäre des Steuerpflichtigen verlassen** hat * Barzahlung: Geldübergabe * Banküberweisung: Bankanweisung * Bar- und Verrechnungsscheck: Scheckübergaben
108
Ausnahme Zu-/Abfluss-Prinzip
Beträge **in dem Jahr anzusetzen, für welches sie gezahlt** werden **§ 11 (1) S. 2 und (2) S. 2** EStG: **Wirtschaftliche Zugehörigkeit**
109
Voraussetzung Ausnahme Zu-/Abfluss
1. **Regelmäßig wiederkehrende Beträge** § 11 (1) S. 2 und (2) S.2 EStG 2. **Zu- bzw. Abfluss innerhalb der 10 Tage vor oder nach dem 31.12.**
110
Regelmäßig wiederkehrende Beträge Zu-/Abfluss
**§ 11 (1) S. 2 und (2) S.2 EStG Wirtschaftliche Zugehörigkeit = müssen nicht betragsmäßig gleich sei** * z.B. monatlich, 1 /2-jährlich * Grundlage **muss _Dauerschuldverhältnis_ sein** * z.B. Mieten, Versicherungsbeiträge, Renten, festverzinsliche Wertpapiere * **bis zum 10.1. eines Jahres für vorangegangenen Monat** Dezember (oder für vorangegangenes Quartal) geleistete **UStVZ** *(BFH vom 1.8.2007, DStR S. 1856)* * **nicht Sparbuchzinsen**!: immer **in dem Jahr anzusetzen**, **für welches gezahlt**
111
Zu- bzw. Abfluss innerhalb der 10 Tage vor oder nach dem 31.12.
**„kurze Zeit vor oder kurze Zeit nach“** * Auf die Fälligkeit kommt es nicht an * auch dann nicht, wenn die Frist zur Zahlung der Steuerschuld gem. § 108 Abs. 3 AO hinausgeschoben wird * (BFH vom 27.6.2018 DStR 2018 S. 2257)*
112
Besonderheiten bei den Betriebseinnahmen bei § 4 (3)-Rechnung
* „**Betriebseinnahmen**“ = **Alle Zuflüsse in Geld und Geldwert** * **Grundsatz**: **Anzusetzen** ist der **zugeflossene Bruttobetrag!** = „**Zuflussprinzip“** * **Ausnahmen: = Wichtige Durchbrechungen** des Zuflussprinzips
113
**Durchbrechung des Zuflussprinzips bei § 4 (3)-Rechnung**
1. Verkauf von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren AV 2. Verkauf von Wirtschaftsgütern des nicht-abnutzbaren AV und der übrigen in § 4 Abs. 3 Satz 4 EStG genannten Wirtschaftsgüter 3. Verkauf von nicht in § 4 Abs. 3 Satz 4 EStG genannten Wirtschaftsgütern des UV 4. Verkauf von in § 4 Abs. 3 Satz 4 EStG genannten Wirtschaftsgütern gegen Ratenzahlung oder Veräußerungsrente 5. Entnahme von Wirtschaftsgütern 6. Entnahme von Nutzungen 7. Keine Betriebseinnahmen * Einlage von Geld * Darlehensaufnahme * Durchlaufende Posten (für Rechnung eines Dritten vereinnahmt) 8. Erhaltene Vorschüsse, Teil- und Abschlagsleistungen 9. Einnahmen für eine Nutzungsüberlassung von mehr als fünf Jahren
114
**BE/BA bei Verkauf von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren AV**
* *Durchbrechung Zuflussprinzip** * *§ 4 (3) S. 3 EStG, R 4.5 Abs. 3 EStR** * Betriebseinnahme = der zufließende Bruttobetrag * Betriebsausgabe = der (nach AfA) vorhandene Restbuchwert
115
BE/BA Verkauf von WG des nicht-abnutzbaren AV und der übrigen in § 4 (3) S. 4 genannten Wirtschaftsgüter
* *Durchbrechung Zuflussprinzip** * *§ 4 Abs. 3 Satz 4 EStG, R 4.5 Abs. 3 EStR** * Betriebseinnahme = der zufließende Bruttobetrag * Betriebsausgabe = die AK/HK zum Zeitpunkt ihrer Veräußerung oder Entnahme
116
Verkauf von nicht in § 4 (3) S. 4 EStG genannten WG des UV
**Durchbrechung Zuflussprinzip** * Betriebseinnahme = der zufließende Bruttobetrag
117
Verkauf von in § 4 (3) S. 4 EStG genannten Wirtschaftsgütern gegen Ratenzahlung oder Veräußerungsrente
* *Durchbrechung Zuflussprinzip** * *R 4.5 Abs. 5 EStR (Wahlrecht)** * Betriebseinnahme = die zufließende Kaufpreisrate oder Rentenzahlung * Betriebsausgabe = Teilbetrag der AK/HK der in demselben Jahr zufließenden Kaufpreisraten oder Rentenzahlungen. Bei abnutzbaren WG des AV kann (Wahlrecht) entsprechend verfahren werden.
118
BE/BA bei Entnahme von Wirtschaftsgütern § 4 (3)-Rechnung
**Durchbrechungen des Zuflussprinzips** * Betriebseinnahme = Fiktive Betriebseinnahme in Höhe des Teil wertes im Zeitpunkt der Entnahme  * Betriebsausgabe bei Entnahme von Gegenständen des AV = Restbuchwert bzw. AK/HK
119
**BE bei Entnahme von Nutzung § 4 (3)-Rechnung**
**Durchbrechungen des Zuflussprinzip** * Betriebseinnahme = Fiktive Betriebseinnahme in Höhe der antei- ligen Kosten im Zeitpunkt der Entnahme
120
**keine Betriebseinnahmen der § 4 (3)-Rechnung sind**
* *Durchbrechungen des Zuflussprinzip** * *H 4.5 „Darlehen“ EStH, § 4 (3) S. 2 EStG** * Einlage von Geld * Darlehensaufnahme * Durchlaufende Posten (für Rechnung eines Dritten vereinnahmt)
121
**BE bei Erhaltenen Vorschüsse, Teil- und Abschlagsleistungen § 4 (3)-Rechnung**
* *Durchbrechungen des Zuflussprinzip** * *R 4.5 Abs. 2 Satz 2 EStR** * Betriebseinnahme = der zufließende Betrag
122
**Behandlung Einnahmen für Nutzungsüberlassung \> fünf Jahren**
**Durchbrechungen des Zuflussprinzip § 11 Abs. 1 Satz 3 EStG** **Wahlrecht!** können auf den Zeitraum, für den die Vorauszahlung geleistet wird verteilt werden
123
**in § 4 (3) S. 4 EStG genannte Wirtschaftsgüter**
* nicht abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens * Anteile an Kapitalgesellschaften * Wertpapiere * vergleichbare nicht verbriefte Forderungen und Rechte, für Grund und Boden sowie Gebäude des Umlaufvermögens * sind **erst im Zeitpunkt des Zuflusses des Veräußerungserlöses oder bei Entnahme im Zeitpunkt der Entnahme als Betriebsausgaben zu berücksichtigen**. **§ 4 (3) S. 5** * unter Angabe des **Tages der Anschaffung/Herstellung** und **AK/HK** oder des an deren Stelle getretenen Werts in **besondere, laufend zu führende Verzeichnisse** aufzunehmen.
124
Besonderheiten BA bei § 4 (3)-Rechnung
* „Betriebsausgaben“ = Alle Abflüsse in Geld und Geldwert * Grundsatz: Anzusetzen ist der abgeflossene Bruttobetrag * Ausnahmen beachten
125
Ausnahmen Abfluss bei § 4 (3)-Rechung
1. Kauf von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren AV 2. Kauf von Wirtschaftsgütern des nicht-abnutzbaren AV und der übrigen in § 4 (3) S. 4 genannten Wirtschaftsgüter 3. Kauf von nicht in § 4 Abs. 3 Satz 4 genannten Wirtschaftsgütern des UV 4. Geringwertige Wirtschaftsgüter 5. Investitionsabzugsbetrag 6. Verlust einer Darlehensforderung 7. Durchlaufender Posten: verauslagt, aber nicht zurückerhalten 8. Einlage von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren AV 9. Einlage von Wirtschaftsgütern des nicht-abnutzbaren AV 10. Einlage von Wirtschaftsgütern des UV 11. Einlage von Wirtschaftsgütern des UV
126
BA bei Kauf von WG des abnutzbaren AV § 4 (3)-Rechnung
**§ 4 (3) S. 3 EStG, R 4.5 Abs. 3 EStR** * Betriebsausgabe = **Jährlicher AfA-Betrag** (nicht AK im Anschaffungszeitpunkt)
127
BA bei Kauf von nicht in § 4 (3) genannten WG des UV
Betriebsausgabe = der abfließende Bruttobetrag
128
BA bei GWG in § 4 (3)-Rechnung
**§ 6 Abs. 2 EStG, R 6.13 EStR** ## Footnote **Betriebsausgabe** = die **AK im Zeitpunkt der Anschaffung**
129
**BA bei Investitionsabzugsbetrag in § 4 (3)-Rechnung**
**§ 7g Abs. 1 EStG** * Höhe: bis zu 50 % der in den nächsten drei Jahren geplanten AK/HK von abnutzbaren beweglichen WG des AV **Voraussetzung: Gewinn** (ohne Abzugsbetrag) ≤ 100.000 €
130
BA Verlust Darlehensforderungen bei § 4 (3)-Rechnung
**H 4.5 Abs. 2 „Darlehensverluste“ EStH** * Betriebsausgab = Wert der Forderung im Zeitpunkt des Ausfalls
131
BA Durchlaufender Posten: verauslagt, aber nicht zurückerhalten bei § 4 (3)-Rechnung
**R 4.5 Abs. 2 Satz 3 EStR** * Betriebsausgabe = Wert des durchlaufenden Postens im Zeit- punkt des Ausfalls
132
BA Einlage von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren AV bei § 4 (3)-Rechnung
**§ 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG** * Betriebsausgabe = Jährlicher AfA-Betrag (berechnet vom Teilwert; Teilwert = AK ./. bisherige AfA
133
BA bei Einlage von Wirtschaftsgütern des nicht-abnutzbaren AV § 4 (3)-Rechnung
**zu behandeln wie normale AK** * Betriebsausgabe = die AK im Zeitpunkt des Verkaufs bzw. Entnahme
134
BA Einlage von Wirtschaftsgütern des nicht-abnutzbaren AV § 4 (3)-Rechung
**= zu behandeln wie normale AK** * Betriebsausgabe = die AK im Zeitpunkt des Verkaufs bzw. Entnahme
135
BA Einlage von Wirtschaftsgütern des UV § 4 (3)-Rechnung
**§ 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG** = zu behandeln wie normale AK * Betriebsausgabe = Fiktiver Betrag (in Höhe des Teilwerts)
136
BA Einlage von Nutzungen § 4 (3)-Rechnung
**zu behandeln wie normale AK** * Betriebsausgabe = Fiktiver Betrag (in Höhe der auf die betriebliche Nutzung entfallenden Kosten)
137
BA bei Ausgaben für Nutzungsüberlassungen von mehr als fünf Jahren
**§ 11 (2) S.3 EStG Pflicht!** **müssen auf** den **Zeitraum, für den** sie **geleistet** wurden, **verteilt** werden
138
BA Für ein marktübliches Damnum oder Disagio bei § 4 (3)-Rechung
**§ 11 (2) S. 4 EStG** _§ 11 Abs. 2 Satz 3 gilt nicht_
139
**Übergang von § 4 (3)-Rechnung zu Gewinnermittlung § 5 (1) S. 1 EStG**
* R 4.6 EStR freiwillig * zwangsweise § 141 A * häufigster Fall * Buchführungspflicht b**eginnt, weil** eine **Grenze** des § **141 AO überschritten**)
140
F**olge Übertritt § 4 (3) zu § 5 (1) S.1**
* Erstellung **Eröffnungsbilanz** H 4.6 „Bewertung von WG“ EStH * **Gewinnkorrektur** (Übergangsgewinn) **R 4.6 EStR**
141
Warum Übergangsgewinn Wechsel EÜR zu BVV
* Erfassung von Gewinnauswirkungen * Vermeidung von Doppelerfassungen * Totalgewinn soll gleich sien
142
Zur Ermittlung des Übergangsgewinns
* Fragen zu den Posten der Eröffnungsbilanz: * Gewinnauswirkung gem. § 4 Abs. 3 EStG? * Gewinnauswirkung gem. § 5 Abs. 1 EStG? ​ * Ergebnis: wenn Unterschied, Beeinflussung des Übergangsgewinns
143
**Ermittlung Übergangsgewinn - Schema**
**_Regel:_** * Posten der Aktivseite der Bilanz (nicht alle!) erhöhen Übergangsgewinn * Posten der Passivseite (nicht alle) vermindern den Übergangsgewinn **R 4.6 Abs. 1 Satz 4 EStR** Gleichmäßige Verteilung des Übergangsgewinns auf zwei oder drei Jahre auf Antrag möglich
144
**R 4.6 Abs. 1 Satz 4 EStR**
Gleichmäßige Verteilung des Übergangsgewinns auf **zwei oder drei Jahre auf Antrag** möglich
145
Zivilrechtliche Unterscheidung der Unternhemensformen hinsichtlich
* Art der Geschäftsführung (Innenverhältnis) * Vertretung des Unternehmens (Außenverhältnis) * Rechtsfähigkeit * Haftung * Besteuerung Die **steuerrechtliche Qualifizierung** der Unternehmensformen knüpft **sehr eng an** die **zivilrechtlichen Grundstrukturen** an. *(Bsp.: Aus der zivilrechtlich selbständigen Rechtsfähigkeit einer GmbH begründet das Steuerrecht auch eine selbständige Besteuerung der GmbH)*
146
**Einzelunternehmung**
**§ 1 HGB** * Eine Person * beschafft das Eigenkapital * leitet das Unternehmen * trägt unternehmerisched Risiko Häufigste Unternehmensform in Deutschland!
147
**Warumg gibt Gesellschaften (Personenvereinigungen)**
* Risikostreuung (mehrere Schuldner) * mehrere Kapitalquellen * Unternehmenssicherung bei Krankheit, Erbfall * steuerliche Vorteile
148
**Unterscheidungskriterien bei Personenvereinigungen**
* **Haftung** wer haftet in welchem Umfang? * **Rechtsfähigkeit** wer ist Träger von Rechten und Pflichten? * **Gewinn-/Verlustverteilung** wer erhält wie viel? * **sonstige** Geschäftsführung, Vertretung, Firma
149
Personengesellschaften
1. "**Außengesellschaften**" * GbR * OHg * KG * Partnerschaft 2. "**Innengesellschaft**" * stille Geselllschaft
150
**„Außengesellschaften“ bei Personengesellschaften**
* Rechtsgeschäftliche Verpflichtungen entstehen immer im Namen der Gesellschaft * Gesamthandsvermögen
151
„Innengesellschaft“ bei Personengesellschaften
* Rechtsgeschäftliche Verpflichtungen entstehen nur in eigenem Namen des aktiv tätigen Gesellschafters * Kein Gesamthandsvermögen * Der stille Innengesellschafter hat gegenüber dem aktiv tätigen nur einen schuldrechtlichen Anspruch
152
GbR
**_§ 705 BGB_** * Zweck * (beliebiger) – wirtschaftlicher oder ideeller – Zweck * z.B. Kleingewerbe, Musikband ​ * Gründung * durch (grundsätzlich formlosen) Gesellschaftsvertrag ​ * Einlagen der Gesellschafter * müssen keine Vermögenswerte sein * es genügen Dienstleistungen * Haftung der Gesellschafter * persönlich und unbeschränkt * auch mit dem Privatvermögen! ​ * Rechtsfähigkeit * (Außen-)Gesellschaft bürgerlichen Rechts besitzt Rechtsfähigkeit (Rspr.) ​ * Namen * kann im Rechtsverkehr einen Namen führen (nicht Firma, da die GbR keine Handelsgesellschaft ist). Er wird aus den Namen aller oder mehrerer Gesellschafter gebildet. Zulässig sind – in Grenzen – Zusätze, die das Gesellschaftsverhältnis andeuten. * allerdings nicht unter ihrem Namen als Eigentümerin in das Grundbuch eingetragen werden
153
OHG
**_§§ 105 – 160 HGB_** * Zweck * Betrieb eines Handelsgewerbes ​ * Kann formlos gegründet werden * jedoch unüblich ​ * Eintragung in Handelsregister * zwingend ​ * Einlagen der Gesellschafter * es genügen Sachwerte * keine Mindesteinlage vorgegeben ​ * Haftung der Gesellschafter * persönlich und unbeschränkt * auch mit dem Privatvermögen! ​ * Rechtsfähigkeit * nur zum Teil (kann z.B. unter ihrer Firma Rechte erwerben oder klagen) * nicht aber z.B. im Ertragsteuerrecht
154
KG
**_§§ 161 – 177a HGB_** * Haftung der Gesellschafter * mind. 1 Gesellschafter persönlich u. unbeschränkt = Komplementär §§ 161–177a HGB * mind. 1 Gesellschafter nur mit dessen Kapitaleinlage = Kommanditist ​ * Rechtsfähigkeit * wie OHG Geschäftsleitung und Vertretung * hiervon Kommanditist ausgeschlossen * Sonderform der GmbH & Co. KG * GmbH ist einziger Komplementär * Gesellschafter der GmbH gleichzeitig die Kommanditisten der KG * Haftung dadurch auf das Gesellschaftsvermögen der GmbH beschränkt
155
Partnerschaft
* Zweck * Betrieb einer freiberuflichen Tätigkeit * „OHG für Freiberufler“ ​ * Eintragung ins Partnerschaftsregister * zwingend ​ * Einlagen der Gesellschafter * Sachwerte, Dienstleistungen genügen * keine Mindesteinlage vorgegeben * Haftung der Gesellschafter * grundsätzlich persönlich und unbeschränkt * berufsspezifische Beschränkungen möglich! * Rechtsfähigkeit * nur zum Teil (kann z.B. unter ihrer Firma Rechte erwerben oder klagen) * nicht aber z.B. im Ertragsteuerrecht
156
Die stille Gesellschaft
**_§ 230 HGB_** * Grundgedanke * Stiller beteiligt sich mit Vermögenseinlage an Handelsgewerbe eines anderen * tritt nach außen hin nicht in Erscheinung * reines Innenverhältnis * kein echtes Gesellschaftsverhältnis * eher Gläubigerverhältnis seitens des Stillen * Haftung der Gesellschafter * keinerlei Haftung des Stillen, da reine Innengesellschaft ​ * Rechtsfähigkeit keine, da reine Innengesellschaft * Einlage des Stillen * geht in das Vermögen des „Kapitalnehmers“ über * kein Gesamthandsvermögen
157
**Rechtliche Stellung des Stillen im Innenverhältnis**
* **Typisch (echter) Stiller**: * Kontrollrecht (z.B. Bilanz einsehen) ​ * **Atypisch (unechter) Stiller**: * Kontrollrecht (z.B. Bilanz einsehen) * Beteiligung an der Geschäftsführung * Beteiligung an den stillen Reserven
158
**Formen Kapitalgesellschaften**
1. Europ. Ges. 2. AG 3. KGaA 4. GmbH
159
**Unterschied KapGes zu PersG**
**_§ 1 AktG § 13 GmbHG_** * Nicht Unternehmer oder Gesellschafter, sondern **Gesellschaft selbst** ist **eigenständiges Rechtssubjekt** (juristische Person) * strikte Trennung zwischen juristischer Person (Gesellschaft) und (dahinter stehenden) Gesellschaftern (**Trennungsprinzip**) * **Haftung** nur in **Höhe des _Vermögens der juristischen Person_** (nicht aber das Vermögen der Gesellschafte
160
**ertragsteuerlichen Prinzipien**
Die Frage „wer ist Steuersubjekt“ regelt sich je nach Steuerart unterschiedlich. Für ausschließlich Bezug genommen auf die ertragsteuerliche Qualifizierung
161
Ertragssteuerliches Prinzip Einzelunternehmung
* „Einheitsprinzip“ * Da natürliche Person das Unternehmen selbst verkörpert, verschmelzen „Hülle“ (**Rechtsform**) und „Kern“ (**natürliche Person als Inhaber**) zu einer **Einheit** ​ * Konsequenz * schuldrechtliche Verträge zwischen der Einzelunternehmung und dem Inhaber sind zivil- und steuerrechtlich nicht möglich (= „In-sich-Geschäft“) ​ * Steuersubjekt * Inhaber als natürliche Person
162
ertragsteuerlichen Prinzip Personengesellschaft
* „Einheitsprinzip“ (Transparenz) * ähnlich wie bei der Einzelunternehmung ​ * Dualismus * Einheit der Gesellschaft einerseits * Vielfalt der Gesellschafter andererseits ​ * Steuersubjekt * nicht Gesellschaft als solche * nur natürliche Gesellschafter, denen der Gewinn der Gesellschaft zugerechnet (Gesellschafter grundsätzlich wie Einzelunternehmer behandelt) * steuerrechtlich wirksame Verträge zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern nur in bestimmten Fällen möglich
163
ertragsteuerliches Prinzip Kapitalgesellschaft
* „Trennungsprinzip“ * Hülle (**juristische Person**) und Kern (**Anteilseigner**) werden **strikt getrennt!** * **​**Konsequenz * schuldrechtliche Verträge zwischen juristischeR Person und Anteilseignern zivil- und steuerrechtlich möglich ​ * Steuersubjekt * juristische Person einerseits * Anteilseigner andererseits (bei Gewinnausschüttung!)
164
Wann sind Gesellschafter einer Personengesellschaft Mitunternehmer?
**H 15.8 Abs. 1 „Allgemeines“ EStH** * **Unternehmerinitiative** entfalten können * **Unternehmerrisiko** tragen **_Achtung_**: Beide Merkmale sind im Rahmen einer „Gesamtbild-Betrachtung“ zur Beurteilung heranzuziehen; sie müssen insoweit nicht gleichgewichtigen Einfluss auf das Ergebnis haben.
165
Unternehmerinitiative Gesellschafter PersGes
* **Widerspruchsrecht** gegen außergewöhnliche Maßnahmen der Geschäftsleitung **§ 164 HGB** * **Stimmrecht** bei grundlegenden Fragen in der Gesellschafterversammlung **§ 161 (2) HGB** * **Überwachungsrecht** (z.B. Einsicht in die Bücher) **§ 161 HGB**
166
Unternehmerrisiko Gesellschafter PersGes
* Beteiligung an * Vermögen * stillen Reserven (incl. Geschäftswert) * Gewinn/Verlust ​ * Haftung * Entnahmerecht
167
Mitunternehmerschaft
**Grundsatz:** * PersGes **erfüllt Merkmale** des **§ 15 Abs. 2 EStG** * d.h., die Gesellschaft **ist gewerblich** tätig **Ausnahmen:** 1. MUS **aufgrund „Infizierung“** - **§ 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG** 2. MUS **aufgrund „gewerblicher Prägung**“ - **§ 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG**
168
Mitunternehmerschaft aufgrund „Infizierung“
**§ 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG "_Abfärbetheorie_"** Tätigkeit einer Personengesellschaft umfasst neben der gewerblichen noch eine oder mehrere zusätzliche gewerbliche Tätigkeit + weitere Tätigkeit nach §§ 13, 18, 20, 21 EStG alle erzielten Einkünfte gelten als § 15-Einkünfte! Die Abfärberegelung gilt allerdings nicht, wenn die gewerbliche Tätigkeit nur geringfügig ist. Das ist nach BFH vom 27.6.2014 der Fall bei Umsätzen bis 3 % und absolut bis 24.500 €. Achtung: demgegenüber können Einzelunternehmer sehr wohl verschiedene Einkünfte nebeneinander erzielen
169
**Mitunternehmerschaft aufgrund „gewerblicher Prägung“**
**§ 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG** * **Voraussetzung** * Nicht gewerblich tätige Personengesellschaft * Daran ist mind. 1 Kapitalgesellschaft unmittelbar oder mittelbar beteiligt * Vollhafter = ausschließlich die Kapitalgesellschaft(en) * Geschäftsführer = vollhaftende Kapitalgesellschaft(en) oder Nicht-Gesellschafter * **Folge** * Die Kapitalgesellschaft gibt dem Unternehmen das sog. „Gepräge“ einer Kapitalgesellschaft * Kapitalgesellschaften erzielen immer gewerbliche Einkünfte § 8 Abs. 2 KStG * Die Personengesellschaft erzielt gewerbliche Einkünfte auch wenn sie tatbestandlich nicht gewerblich tätig ist (= Gewerbebetrieb kraft Rechtsform) * **Praxisfall** * **GmbH & Co. KG**
170
**Gewinnverteilung bei PersGes - Grundlage**
* **vertragliche Gewinnverteilungsabrede** (falls nicht vorhanden: gesetzlich vorgeschriebene) * ist **auch für** die **steuerliche Gewinnverteilung** zu berücksichtigen
171
**Schema Gewinnverteilung PerGes**
HB-Gewinn/-Verlust ./. steuerliche Korrekturen (§ 5 Abs. 6 EStG) _+ ./. Ergebnisse der Ergänzungsbilanzen_ **Steuerbilanzgewinn MUS** _+ ./. Ergebnisse der Sonderbilanzen_ **Steuerlicher Gesamtgewinn MUS**
172
Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte eines Gesellschafters:
**Gewinnanteil lt. Gesellschaftervertrag** ( aus Gesamthandsbereich) §15 (1) Nr. 2 S.1 1.HS HGB _**+ Sondervergütungen** (aus SBV-Bereich)_ §15 (1) Nr. 2 S.1 2.HS HGB **Steuerliche Einkünfte Gesellschafter**
173
**Zusatzproblem bei Familien-MUS**
* Prüfung der Gewinnverteilung auf **Angemessenheit** * **Gewinnfeststellungsverfahren §§ 179, 180 AO; § 182 AO**
174
**Gewinnfeststellungsverfahren Familien-MUS**
* zunächst betragsmäßige Feststellung steuerlicher Gesamtgewinn mittels **„gesonderten u. einheitlichen Gewinnfeststellung“ §§ 179, 180 AO** ⇒ zunächst **betragsmäßig** festgestellt ⇒ dann **auf** die **Gesellschafter verteilt** * **Feststellungsbescheid** über Festellung s.o. **§ 182 AO** ⇒ im Rahmen der **ESt- bzw. KSt-Veranlagung** **der Gesellschafter bindend**
175
**Gewinnverteilung nach Handelsrecht**
1. Gesetzliche Gewinnverteilung bei der **OHG § 121 HGB** 2. Gesetzliche Gewinnverteilung bei der **KG §** **168 i.V.m § 121 HGB**
176
Gesetzliche **Gewinnverteilung OHG (HGB)**
**§ 121 HGB** * **4% Verzinsung des Kapitalanteils** (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz) * **Restgewinn nach Köpfen** **§ 121 (2) HGB** Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr ⇒ **Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage**
177
Verteilung bei **Verlust OHG (HGB)**
**nach Köpfen**
178
Gesetzliche **Gewinnverteilung KG (HGB)**
**§ 168 i.V.m § 121 HGB** * **4% Verzinsung des Kapitalanteils** (wenn Gewinn nicht ausreicht entsprechend niedrigerer Satz) * **Restgewinn _angemessen_** betr. des Komplementärs dessen * Haftung * Geschäftsführung * Wettbewerbsverbot **§ 121 (2) HGB** Entnahmen/Einlagen während Geschäftsjahr **⇒ Verzinsung nach jeweiligen Stand des Kapitalkontos nach Entnahme/Einlage**
179
Angemessenheit der Gewinnverteilung KG (HGB)
Bei "**Angemessenheit**" betr. des Komplementärs zu berücksichtigen dessen: * Haftung * Geschäftsführung * Wettbewerbsverbot
180
Vertragliche Gewinnverteilungsabreden.
**§ 109 HGB** z.B. * nach **Kapitalverhältnis** * nach **festen Quoten** * **mit/ohne Kapitalverzinsung** * **mit/ohne gesellschaftsvertraglichen Vorwegvergütungen**
181
**Unterschied Vorwegvergütung/Tätigkeitsvergütung**
* **Vorwegvergütung = Gesellschaftsvertraglich =** Bestandteil des **HB-Gewinn**s * *⇒ Entnahme** * **Tätigkeitsvergütung = Sondervergütung** i.S.v. § 15 Abs. 1 Nr. 2 - 2. HS EStG * *⇒** in **HB als Aufwand** gebucht! * *⇒ Sondervergütung** in **Sonder-G+V**
182
Merkmal Gesellschaftsvertragliche **Vorwegvergütung**
* Gesellschaftsvertraglich * Bestandteil des HB-Gewinns * Entnahme
183
Merkmale **Tätigkeitsvergütung**
* **Schuldrechtlich** * **Sondervergütung** i.S.v. **§ 15 (1) Nr. 2 - 2. HS EStG** * in **HB** als **Aufwand** gebucht! * Sondervergütung in **Sonder-G+V**
184
Schema **Gewinnverteilung StR**
**_Stufe 1_** **1**. Aufstellung **Handelsbilanz PersGes** **2**. Aufstellung **Steuerbilanz PersGes** wegen **Maßgeblichkeit ⇒** Ableitung aus HB **3**. Aufstellung **Ergänzungsbilanzen für Gesellschafter** Wertkorrekturen zur Gesellschaftsbilanz **_Stufe 2 (Vergütung)_** **4**. Aufstellung **Sonderbilanzen der Gesellschafter Sonderbetriebsvermögen SBV** **_StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS_**
185
Was ist in den Sonderbilanzen enthalten?
* Aufwand und Ertrag betr. Sonderbetriebsvermögen * Sondervergütungen an Gesellschafter gem. § 15 Abs. 1 Nr. 2 2. Halbsatz EStG * andere Sonderbetriebseinnahmen oder Sonderbetriebsausgaben betr. das Sonderbetriebsvermögen oder die Beteiligung
186
Kurzschema StB-Erstellung
**_StB Stufe 1 + StB Stufe 2 = Gesamtbilanz der MUS_** **StB Stufe 1 ⇒ Ableitung StB aus HB ⇒ Ergänzungsbilanzen der Gesellschafter Steuerbilanz zweiter Stufe** **StB Stufe 2 (Vergütung) ⇒Sonderbilanzen der Gesellschafter**
187
**Gewinnermittlung StB Stufe 1**
* **nur** Ermittlung des **gemeinsamen** mit Hilfe des Gesamthandsvermögens **erzielten Gewinns** (HB-Gewinn) **§ 15 (1) Nr. 2 1. HS EStG** **_Zu beachten_** * **Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte von allen Gesellschaftern einheitlich** ausgeübt (zwingend) (Ausnahme: personenbezogene Steuervergünstigungen, z.B. gem. § 6 b EStG.) * umgekehrte Maßgeblichkeit gem. § 5 Abs. 1 Satz 2 EStG a.F. nicht mehr seit 2009!
188
**Gewinnermittlung Stufe 2 StB**
**§ 15 (1) Nr. 2 2. HS EStG** **Einkünften aus Gewerbebetrieb** = **Vergütungen an Gesellschafter** (aufgrund schuldrechtlichen Vertrages) für * Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft * Hingabe von Darlehen * für die Überlassung von Wirtschaftsgütern.
189
Welche **Leistungen** fallen unter **§ 15 (1) Nr.2 2.HS EStG**
**Leistungen aus** * Arbeitsvertrag * Werkvertrag * Darlehensvertrag * Mietvertrag
190
Was für Einkünfte würden ohne § 15 (1) Nr.2 2. HS EStG vorliegen?
z.B. Einküte aus * selbständiger oder nichtselbständiger Arbeit * Kapitalvermögen * Vermietung und Verpachtung
191
Was ist für die Gewinnermittlung Stufe 2 StB unbedeutend?
* Höhe der Beteiligung * Mitunternehmer natürliche Person, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft * unbeschränkte oder beschränkte Steuerpflicht des Mitunternehmers
192
**Typische Sondervergütungen** an einen Gesellschafter
für * **Tätigkeit** als **Geschäftsführer** bei der Gesellschaft * **Erstellung** des **Jahresabschlusses** der Gesellschaft * **Erstellung** eines **Bauplanes** für die Gesellschaft * **anwaltliche Vertretung** der Gesellschaft * **Vermittlung** von **Geschäften** für die Gesellschaft * **Übernahme** einer **Bürgschaft** für die Gesellschaft * **Darlehenshingabe** an die Gesellschaft * **Überlassung** eines **Patents** an die Gesellschaft **_nicht_** aber: **_Veräußerung von Gegenständen_** an die Gesellschaft
193
Was ist **keine Sondervergütung an Gesellschafter**?
**Veräußerung von Gegenständen an die Gesellschaft**
194
Buchungsmäßige Behandlung der Vergütungen
* „**Schuldrechtliche**“ ⇒ Aufwand (in der HB) ⇒ **Hinzurechnung** (Korrektur) z.B. Geschäftsführergehalt * „**Gesellschaftsvertragliche**“ ⇒ kein Aufwan**d** ⇒ **keine Hinzurechnung** z.B. Kapitalverzinsung
195
**Sonderbetriebsausgaben** Gewinnermittlung StB
* Aufwendungen im **Zusammenhang mit den Vergütungen** * Aufwendungen **betr. Sonderbetriebsvermögen**
196
Was sind **Sonderbetriebsausgaben (Bsp)**
**Aufwendungen in Zusammenhang mit** * **Arbeits-, Dienst- oder Werkleistungen** z.B. Reisekosten für Geschäftsreisen, soweit PersGes Kosten nicht ersetzt * **Überlassung von Wirtschaftsgütern** z.B. AfA, Grundsteuer, Kfz-Steuer, Versicherungen * **Gewährung von Darlehen** z.B. Schuldzinsen, Disagio, Vermittlungsprovision * **Sonstige Aufwendungen** .B. Prozesskosten bei Streitigkeiten, Steuerberatungskosten, Aufwendungen für einen Rechtsanwalt
197
**Sonderbetriebseinnahmen**
**können neben den Vergütungen anfallen**, z.B. für **Überlassung** von **WG des SBV an Dritte**
198
Einteilung SBV in
SBV I SBV II
199
SBV I
Wirtschaftgüter, die * Gesellschafter gehören * Gesellschaft unmittelbar dienen
200
SBV II
WG, die * dem **Gesellschafter gehören** * **Beteiligung des Gesellschafters** unmittelbar zu dienen bestimmt sind
201
Wann liegt gewillkürtes SBV I nur vor?
dazu bestimmt ist, **unmittelbar** dem Betrieb der Personengesellschaft zu **dienen** weil **objektiv geeignet** und **subjektiv** durch entsprechende **Widmung**
202
Wann liegt gewillkürtes SBV II nur vor?
dazu bestimmt ist, **unmittelbar** der **Be****teiligung**des Gesellschafters zu**dienen** weil **objektiv geeignet** und **subjektiv** durch entsprechende **Widmung**
203
Bewertung Überlassung WG - Einlage PV in SBV
**Teilwert** • § 4 (1) Satz 7 i.V.m. § 6 (1) Nr. 5 EStG
204
Bewertung Überlassung WG - Erworben für SBV
AK
205
Erträge in SBV heißen
* Vergütungen * Sonder-BE
206
Aufwendungen in SBV heißen
Sonderbetriebsausgaben
207
Kapitalkonten der Gesellschafter PersGes - §
§ 120 (2) HGB * grds. jeder Gesellschafter handelsrechtl. **Kapitalkonto** = **vertragliche Einlage**
208
Kapitalkonten nach HR
Festes Kapitalkonto I + Variables Kapitalkonto II
209
Kapitalkonto PersGes nach StR
❑ Festes Kapitalkonto I ❑ Variables Kapitalkonto II ❑ Evtl. Kapitalkonto einer Sonderbilanz ❑ Evtl. Kapitalkonto einer Ergänzungsbilanz