Hormonsystem Anatomie/Physiologie und Pathologie Flashcards

(105 cards)

1
Q

Endokrinologie

A

Lehre von den Hormonen und hormonellen Erkrankungen

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2
Q

Hormon

A

Botenstoff, der in einer Zelle eine Reaktion auslöst

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3
Q

Rezeptor

A

Bindestelle für Hormone auf oder in der Zelle

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4
Q

Endokrine Drüse

A

Drüse, die ein Hormon ins Blut abgibt

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5
Q

Rückkopplung

A

Beeinflussung der Signalzelle durch die Zielzelle, auch “Feed-Back” genannt

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6
Q

Insuffizienz

A

Schwäche; verminderte Hormonfreisetzung oder verminderte Reaktion auf ein Hormon

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7
Q

Was ist ein Hormon und wie wirkt es?

A

= Botenstoff der von endokriner Drüsenzelle abgegeben wird und durch Anhaftung an einen Rezeptor einer anderen Zelle eine Reaktion auslöst

Endokrine Drüsenzellen fast überall im Körper. Fast jede Zelle kann auf bestimmte Hormone reagieren.

Hormone gehören entweder zu den Proteinen oder sind Derivate von AS, Cholesterin oder Fettsäuren. Hormone werden ins Blut abgegeben –> Wirkung auf weit entfernte Zellen. Hormon kann auch die eigene Drüsenzelle beeinflussen.

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8
Q

Aufgabe der Hormone

A

Steuerung bestimmter Stoffwechselabläufe in den Zielzellen –> bestimmen Art und Geschwindigkeit eines Stoffwechselprozesses. Um auf Zelle wirken zu können, Kopplung an Rezeptoren notwendig. Hier Schlüssel-Schloss-Prinzip. Rezeptoren auf Zellmembran oder im Zellinneren.

Hormon nimmt nicht an Reaktion teil, löst nur aus.

Vor Ausschüttung Speicherung der Hormone als Pro-Hormone in Drüsenzellen. Während oder kurz nach Freisetzung durch Enzyme aktiviert.

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9
Q

Was ist der Hypothalamus?

A

= Teil des Zwischenhirns, befindet sich unterhalb des Thalamus

Ist übergeordnetes Steuer- und Regelorgan des Hormonsystems. Erhält Infos aus ZNS –> setzt auf dessen Nervenimpulse hin größere Anzahl untersch. Hormone frei.
Releasing- und Inhibitionshormone –> wirken auf Hypophyse. Außerdem Produktion von zwei Hormonen, die im Hinterlappen der Hypophyse freigesetzt werden.

Hormone des Hypothalamus auf zwei Wegen über den Hypophysenstiel in Hypophyse geleitet:
1. Ausschüttung ins Blut und Transport über Pfortadersystem zum Hypophysenvorderlappen.
2. Leitung über Axone von Nervenfasern zum Hypophysenhinterlappen.

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10
Q

Welche Hormone setzt der Hypothalamus frei?

A

Hormone, die den HVL stimulieren:

Thyreotropin-Releasing-Hormon = TRH –> Stimulation der SD und Stimulation der Muttermilch-Freisetzung

Gonadotropin-Releasing-Hormon = GnRH –> Stimulation der Geschlechtsdrüsen (Ovar, Hoden)

Corticotropin-Releasing-Hormon = CRH –> Stimulation der NNR

Somatotropin-Releasing-Hormon = SRH –> Stimulation des Zellwachstums

Somatotropin-Inhibitions-Hormon = SIH –> Hemmung des Zellwachstums

Prolaktin-Inhibitions-Hormon = PIH –> hemmt Stimulation der Muttermilch-Freisetzung

Melanotropin-Releasing-Hormon = MRH –> bewirkt Stimulation der Hautpigmentierung

Melanotropin-Inhibitions-Hormon = MIH –> hemmt Stimulation der Hautpigmentierung

Im Hypothalamus gebildete, aber im HHL freigesetzte Hormone:

Antidiuretisches Hormon = ADH –> hemmt Harnproduktion der Niere

Oxytocin –> ab 280. Schwangerschaftstag in hoher Konzentration freigesetzt. Leitet durch Kontraktion der Uterusmuskulatur die Geburt ein. Bewirkt Muttermilchfreisetzung nach Reizung der Brustwarze durch Saugen.

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11
Q

Hypophysenvorderlappen

A

= HVL
Aus Drüsengewebe –> Adenohypophyse
Mit Hypothalamus über Pfortadersystem verbunden –> von hier Releasing- und Inhibitionshormone

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12
Q

Hypophyse

A

Hypophyse in zwei Abschnitte geteilt, HVL und HHL
Aus unterschiedlichen Gewebearten

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13
Q

Hypophysenhinterlappen

A

= HHL
Von Nervengewebe gebildet = Neurohypophyse

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14
Q

Welche Hormone kommen aus dem HVL?

A

1) Adreno-cortico-tropes Hormon = ACTH
2) Thyroidea-stimulierendes-Hormon = TSH
3) Follikelstimulierendes Hormon = FSH und luteinisierendes Hormon = LH
4) Somatotropes Hormon = STH
5) Prolaktin = PRL
6) Melanozytenstimulierendes Hormon = MSH

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15
Q

ACTH

A

Adren = Nebenniere; Cortex = Rinde; tropie = Stimulation
Durch Einwirkung von CRH ausgeschüttet, bewirkt Freisetzung der Corticoide aus NNR

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16
Q

TSH

A

Thyroidea = Schilddrüse
Bewirkt Freisetzung von SD-Hormonen T3 und T4

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17
Q

FSH und LH

A

Sezernierung durch GnRH
Stimulation der Keimdrüsen

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18
Q

STH

A

Freisetzung durch SRH gefördert, durch SIH gehemmt
SRH fördert Zellteilung und Zellwachstum

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19
Q

PRL

A

Durch PRH stimuliert und durch PIH gehemmt
Fördert Milchproduktion der Brustdrüse

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20
Q

MSH

A

Durch MRH freigesetzt und durch MIH gehemmt. Bewirkt Melaninproduktion in unteren Hautschichten

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21
Q

Welche Aufgaben hat der HHL?

A

Hier enden Nervenfasern, die aus Hypothalamus entspringen
Über diese Freisetzung von Hormonen aus Hypothalamus und Leitung zum HHL

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22
Q

Regelung durch Rückkopplung

A

= Feed-Back

Ständiger Soll-Ist-Vergleich –> positive oder negative Rückkopplung
Bei vielen hormonellen Regelmechanismen 3 Ebenen beteiligt: Hypothalamus, Hypophyse, Zielorgan

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23
Q

Das Schilddrüsensystem

A

TRH aus Hypothalamus –> Freisetzung TSH aus HVL –> Synthese und Freisetzung von T3 und T4 (Trijodthyroxin und Thyroxin)
T3 und T4 hemmen Freisetzung von TRH und TSH (=neg. Rückkopplung)

Schilddrüsenhormone entstehen aus AS Thyrosin durch Bindung mit Iod-Atomen
Zunächst T4 (weniger wirksam) –> wird zu ca. 80% in T3 umgewandelt
Tgl. Jodbedarf ca. 150Mikrogramm
T3 5x wirksamer als T4
Beide Hormone im Blut zu >99% an Transportprotein TBG (Thyroxinbildendes Globulin) gebunden
Solange sie gebunden sind = unwirksam
Wirkung nach Abspaltung von TBG

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24
Q

Wirkung Schilddrüsenhormone

A

Meist aktivierend:
Förderung der Eiweißproduktion
Erhöhung des Grundumsatzes
Gesteigerte Cholesterinproduktion
Aktivierung von Enzymen
Steigerung der Herztätigkeit
Wachstumsförderung bei Kindern
Förderung der Hirnentwicklung bei Kindern

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25
Was ist ein Struma?
= Kropf; Vergrößerung der SD Unterschiedliche Ursachen Einteilung der SD-Vergrößerungen daher nach sicht- und tastbaren Veränderungen, sowie nach Folgen für Hormonsystem Die Kategorien werden bei Diagnose kombiniert: bspw. diffuse, euthyreote Struma Grad II
26
Einteilung der Strumen nach Tastbefund
1. Einteilung nach Form: --> diffuse Struma: gleichmäßige Vergrößerung der SD --> Stuma nodosa: knotige Veränderung der SD 2. Einteilung nach Größe: Grad Ia: Vergrößerung tast-, aber nicht sichtbar Grad Ib: Vergrößerung sichtbar beim Zurücklegen des Kopfes Grad II: Vergrößerung bei normaler Kopfhaltung sichtbar Grad III: Sichtbare Vergrößerung mit Druck auf andere Organe
27
Einteilung der Strumen nach der SD-Hormon-Konzentration im Blut
euthyreote Struma: Vergrößerung der SD mit normalen T3 und T4 Werten hyperthyreote Struma: Vergrößerung der SD mit erhöhten T3 und T4 Werten hypothyreote Struma: Vergrößerung der SD mit erniedrigten T3 und T4 Werten
28
Was ist eine euthyreote Struma?
= häufigste Vergrößerung der SD
29
Ursachen euthyreote Struma?
So gut wie immer Jodmangel v.a. in Süddeutschland Bedarf tgl. 150Mikrogramm, wobei 50Mikrogramm durch Abbau der SD-Hormone wiedergewonnen werden
30
Jodmangelstruma
= diffuse Struma Jodarme Ernährung --> Sinken der Jodkonzentration im Blut --> Vergrößerung der SD um genügend Jod zu bekommen
31
Symptome euthyreote Struma
Keine außer Vergrößerung der SD Bei Struma Grad III Verdrängung der Nachbarorgane, daher eventuell Atemnot und Schluckstörungen
32
Was ist eine Hyperthyreose?
= Überfunktion der SD, d.h. Bildung und Freisetzung von zu viel T3 und T4
33
Ursachen Hyperthyreose
Überproduktion von TSH im HVL Autonome Areale in SD, die auch ohne Stimulation durch TSH SD-Hormone bilden = autonomes SD Adenom SD-Entzündung = Thyreoiditis Idiopathisch durch Zufuhr von SD-Hormonen in Tablettenform
34
Symptome Hyperthyreose
Struma diffusa oder Struma nodosa Tachycardie, Herzklopfen (Palpitationen) Hypertonie, vergrößerte BD-Amplitude Durchfall, gesteigerte Stuhlfrquenz Gewichtsabnahme Muskelzittern Schwitzen, Scheu vor Wärme Unruhe, Nervosität, Übererregbarkeit, Übellaunigkeit, Schlafstörung Depressive Verstimmung
35
Was ist ein Mb. Basedow?
Autoimmun verursachte Reizung der SC AK binden sich an TSH Rezeptoren --> Anregung der SD zur übermäßigen Produktion von T3 und T4
36
Symptome Mb. Basedow
Übliche der Hyperthyreose Exophthalmus Myxödem (Einlagerung von schleimigen Substanzen ins Unterhautfettgewebe) --> meist Gesicht und Schienenbeine In ca. 50% der Fälle Vollbild des Mb. Basedow Frauen 7x häufiger betroffen als Männer Altersgipfel zwischen 30 und 40 Jahren
37
Ursache Exopthalmus bei Mb. Basedow
Ist hormonell (Exophthalmus-produzierendes Hormon EPH) Wird normalerweise von Thyroxin gebremst cave: andere, nicht hormonelle Gründe
38
Was ist Hypothyreose?
Mangelnde Produktion von T3 und T4 in SD
39
Ursachen Hypothyreose
Minderproduktion von TSH aus HVL Fehlerhafte TSH Rezeptoren in SD --> TSH kann nicht ausreichend wirken Virale oder bakterielle Infektionen der SD
40
Symptome Hypothyreose
IM Wesentlichen gegenteilig zur Hyperthyreose Hypotonie, Bradycardie Frieren, Kälteintoleranz Verstopfung Antriebsarmut, Depression, psychomotorische Verlangsamung Gewichtszunahme Trockene Haut Muskelkrämpfe Mittelohrschwerhörigkeit Brüchige Fingernägel Raue, tiefe Stimme Myxödem Weitere Symptome bei angeborener Hypothyreose des Säuglings: Verlängerte Neugeborenengelbsucht Trinkfaulheit Obstipation Bewegungsarmut Später geistig-psychischer Entwicklungsrückstand, Minderwuchs, Schwerhörigkeit, große Zunge, breite Nase Liegt bei etwa 5.000 Neugeborenen vor Am 5. Lebenstag TSH Spiegel Bestimmung --> daher Kretinismus Rarität Erworbene SD Unterfunktion bei etwa 1/5% der älteren Menschen
41
Die subakute Thyreoiditis de Quervain
Durch Virusinfektion verursacht Üblicherweise grippaler Infekt vorangehend SD schmerzt und ist berührungsempfindlich Oft Hypothyreose (nicht obligat) Auch Hyperthyreose mgl.
42
Die chronische Thyreoiditis Hashimoto
Erkrankung aus autoimmunem Formenkreis Produktion von AK --> fibröser Umbau der SD Abbau des eigentlichen Funktionsgewebes --> keine Hormonproduktion mehr Familiäre Häufung Symptome wie bei anderen Hypothyreosen, SD fühlt sich aber gummiartig an
43
Das Wachstum
Körp. Wachstum aus Hypothalamus durch SRH und SIH geteuert --> Stimulation oder Hemmung der Freisetzung von STH STH wirkt auf alle Körperzellen
44
Freisetzung von STH stimuliert von
Hypoglycämie best. Stressbedingungen, besondders körp. Aktivität Tiefschlaf Tagesrhythmik
45
STH bewirkt
Knorpelwachstum (Chondrogenese) Muskelwachstum (Myogenese) Gesteigerte Proteinsynthese Gesteigerte Zellteilung Knochenwachstum Gesteigerte Lipolyse Gesteigerte Glycolyse und Glykogenolyse Freisetzung von Somatomedinen aus der Leber (Somatomedine - auch IGF = insulinlike grow factor - bewirken gemeinsam mit STH die Stimulation von Knochen- und Knorpelwachstum) Bestimmt Funktionen des STH erlöschen beim Erwachsenen (nach Schluss der Epiphysenfugen Körperlänge nicht mehr vergrößerbar) STH --> Zunahme der Muskelmasse, durch Vergrößerung, nicht durch Teilung = Hypertrophie
46
Was ist Akromegalie?
Übermäßige Produktion von STH Kind: Riesenwuchs Erwachsener: Vergrößerung der Körperspitzen = Akren
47
Akren
Ober- und Unterkiefer, Überaugenwülste, Ohren, Nase, Hände, Füße
48
Merkmale Akromegalie
Grobe Gesichtszüge, besonders kantiges Kinn und Zahnlücken zwischen Schneidezähnen
49
Hormone der NNR
Durch Einfluss von ACTH und peripherer Rezeptoren Bildung und Freisetzung von Corticosteroiden Zwei Arten: 1. Glucocorticoide = Cortison 2. Mineralcorticoide (wichtigstes Aldosteron) 3. Sexualhormone (Gestagen, Östrogen, Testosteron)
50
Mechanismen der Cortisolsynthese
CRH aus Hypothalamus stimuliert die Freisetzung von ACTH im HVL ACTH wirkt auf NNR --> produziert u.a. Cortisol (wirksamstes aller Glucocorticoide) Cortisolfreisetzung von Tageszeit und körp. Belastung abhängig
51
Wie wirken Glucocorticoide?
Stimulation der Gluconeogenese und Anheben des BZ-Spiegels Verminderung des Zucker-Verbrauches Hemmung der Glucoseaufnahme durch die Zellen (Gegenspieler des Insulin) Hemmung der Proteinherstellung Hemmung der Fettspeicherung Unterstützung der Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin EntzündungshemmunG
52
Was ist ein Cushing-Syndrom?
Erhöhung des Cortisolspiegels im Blut Normwerte: 5-25 Mikrogramm/100ml um 8 Uhr 0-5 Mikrogramm/100ml um 24h
53
Ursachen Cushing-Syndrom
Iatrogen = iotros = Arzt, also durch den Arzt Ursächlich Cortisontherapie Cushing Syndrom wird als Nebenwirkung in Kauf genommen Bildet sich nach Therapieende zurück 80% aller Cushing Fälle Hypophysenadenom = Gutartiger Tumor im HVL Produziert CRH unabhängig ACTH --> übermäßige Freisetzung von Cortison in NNR 80% der nicht-iatrogenen Fälle NNR Tumor Führt zur ACTH unabhängigen Cortisonproduktion und -freisetzung in 1/2 der Fälle bösartiger Tumor ACTH Produktion außerhalb des HVL Manche bösartigen Tumore (Bronchial-Ca, Pankreas, Phäochromozytom, Gastrinom, C-Zell-Ca in SD) sind in der Lage ACTH zu produzieren
54
Symptome Cushing-Syndrom
Vollmondgesicht Stiernacken Stammfettsucht Hypertonie Rasche Ermüdbarkeit, Adynamie Muskelatrophie Hirsutismus Amenorrhoe Potenzstörungen Striae rubrae Osteoporose Reizbarkeit, Depression, Psychosen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
55
Was ist Hypocortisolismus?
Minderproduktion und -sekretion von Gluco- und Mineralcorticoiden
56
Ursachen Hypocortisolismus
Störung der NNR Funktion (Mb. Addison) --> NNR Insuffizienz durch Atrophie, Infektion, Infarkt usw. Hypophyseninsuffizienz --> verminderte ACTH Freisetzung führt zur sekundären NNR Insuffizienz (ACTH runter, Cortison gleich, Aldosteron runter)
57
Symptome Hypocortisolismus
Schwäche, Adynamie Verstärkte Pigmentierung der Haut und Schleimhaut, v.a. in den Handlinien Dehydratation, Exsikose (Entwässerung, Asutrocknung) Gewichtsverlust Anorexie Übelkeit, Erbrechen Bauchschmerzen Diarrhoe Schwerste Form ist die Addison-Krise
58
Addison-Krise
= akut auftretende NNR Insuffizienz Symptome: Schock Hypotonie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen Apathie Koma Ist endokriner Schock mit lebensbedrohlichen Auswirkungen Dringende intensivmedizinische Behandlung erforderlich
59
Mineralcorticoid-System
Freisetzung von Mineralcorticoiden nur im geringen Umfang durch ACTH stimuliert. Hauptsächlich Stimulation durch Rezeptoren des Körpers, die BD und Salzgehalt messen Sinkt Natrium-Konzentration im Blut oder wird in best. Nierenzellen ein erniedrigter BD gemessen --> Freisetzung von Renin in die Niere Renin bildet aus Angiotensionogen Angiotensin I --> durch Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) in Angiotensin II umgewandelt Angiotensin II: Zieht BG zusammen (Vasokonstriktion --> BD Erhöhung --> bewirkt in NNR Aldosteronfreisetzung = RAAS _ Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus Angiotensin II HWS 1-2 min. Aldosteron: Bewirkt verstärkte Aufnahme von Natrium aus Primärharn und Abgabe von Kalium in der Niere Aufnahme von Natrium --> Steigerung der Wasser-Wiederaufnahme --> Abnahme Harnvolumen bei Zunahme Blutvolumen --> dauerhafter BD Anstieg
60
Was ist das Conn-Syndrom
Übermäßige Produktion von Aldosteron Häufigste Ursache ist Adenom oder Vergrößerung der NNR Symptome: Bluthochdruck Kopfschmerzen Verminderter Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie) Vermehrter Kaliumgehalt des Blutes (Hypernatriämie)
61
Hormone des NNM
NNM Produktionsstätte von Adrenalin und Noradrenalin = Katecholamine Beide auch in Zellen des veg. NS und im Gehirn gebildet NNR Teil des sympath. NS Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin unterliegt nicht Steuerung des Hypothalamus, sondern veg. NS
62
Wie wirken Katecholamine?
BD-Anstieg HF-Anstieg Herzkraftanstieg Steigerung Zuckerherstellung in Leber und Skelettmuskel --> Anstieg BZ Spiegel Steigerung der Fettverbrennung --> Anstieg der Fettwerte im Blut Katecholamine binden an Alpha- und Beta-Rezeptoren, die in unt. Dichte in meisten Geweben vorkommen Ausschüttung von Adrenalin durch Nervenimpulse aus Gehirn --> kurzfristige Maximalleistungen --> Bewältigung von Stress- und Notfallsituationen
63
Was ist ein Phäochromozytom?
Meist gutartiger Tumor des NNM Setzt unkontrolliert Adrenalin und Noradrenalin frei Bei etwa jedem 1000. Menschen mit Bluthochdruck Symptome: Andauernder oder wiederkehrender Bluthochdruck mit tw. externen Druckwerten (systol. > 200mmHG) Kopfschmerzen Schwitzen Herzklopfen Zittern Blässe Gewichtsverlust
64
Hormone des Pankreas
Pankreas exokrine und endokrine Drüse exokrin: Pankreassekret in Zwölffingerdarm endokrin: Insulin und Glucagon ins Blut --> in Langerhans´schen Inseln gebildet Freisetzung durch biochemische Reize ausgelöst
64
Was ist Insulin?
In Beta-Zellen der Langerhans´schen Inseln gebildet. Freisetzung hauptsächlich durch steigenden BZ Spiegel durch Nahrungsaufnahme. Insulin wirkt auf sog. insulinabhängige Organe, v.a. Muskulatur und Fettgewebe Leber und Fettgewebe unterliegen nur tw. der Insulinwirkung
65
Wie wirkt Insulin?
Aufnahme von Glucose in Muskel- und Fettzellen --> BZ-Spiegel sinkt Steigerung der Glycolyse Hemmung der Zuckerherstellung (Gluconeogenese) in Leber Gesteigerte Glycogenbildung in Zellen Hemmung Lipolyse und Steigerung Lipogenese Steigerung Eiweißherstellung in Zellen
66
Wie wirkt Glucagon?
Wird in Alpha-Zellen der Langerhans´schen Inseln gebildet. Gegenspieler des Insulins --> steigert BZ-Spiegel Wirkungen: Hemmung der Glycolyse in den Zellen Gesteigerter Glycogenabbau in den Zellen Förderung der Gluconeogenese in der Leber Insgesamt Steigerung BZ Spiegel Gleiche Wirkung wie Adrenalin und Cortison = Agonisten
67
Was bewirkt Somatostation im Pankreas?
= SIH Neben Hypothalamus in Delta-Zellen des Pankreas gebildet Hemmt Freisetzung von Insulin und Glucagon
68
Was ist der Diabetes mellitus?
= Zuckerkrankheit Erhöhung des BZ-Spiegels und Ausscheidung von Zucker im Urin zwei Arten: 1. Diabetes mellitus durch mangelnde Insulinproduktion (Typ I) 2. Diabetes mellitus durch mangelnde Insulinwirkung (Typ II)
69
Was ist ein Diabetes mellitus Typ I?
Jugendlicher oder insulinabhängiger Diabetes mellitus Typisch zwischen 15-25 Jahren, aber immer möglich. Wenn mehr als 90% der insulinbildenden Zellen der Langerhans´schen Inseln zerstört werden. Wahrscheinlichste Ursache ist Autoimmunreaktion gegen diese Zellen. Oft nach Infekt oder körp. Belastung. Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Verletzung des Pankreas. Familiäre Häufung.
70
Symptome Diabetes mellitus Typ I
Entwicklung rasch und eventuell hoch akut. Polyurie (> 4 Liter Urin pro Tag) Polydipsie (gesteigertes Durstgefühl) Gewichtsverlust Verminderte Leistungsfähigkeit Koma
71
Befunde Diabetes mellitus Typ I
Glucosurie (hohe Glucosekonz. im Urin) Hyperglycämie (hoher BZ-Spiegel) Erhöhtes BZ-Gedächtnis (HbA1c) Glucose bindet sich tw. irreversibel an A-Ketten des Hämoglobins (HbA) Mit Glucose besetztes HbA = HbA1c --> normale Konzentration <7% des Gesamthb Bei Hyperglycämie steigt Konz. auf >7% an. Es zeigt auch nach Wochen zurückliegende Hyperglycämien an, gibt Auskunft über mögliche Entwicklung der Erkrankung HbA1 <7 prognostisch günstig, >7 eher ungünstig
72
Erklärung der Symptome Diabetes mellitus Typ I
--> fehlende Insulinwirkung ! Zellen können keine Glucose mehr aufnehmen --> BZ steigt an Blutglucosespiegel >160mg/dl --> Glucoseausscheidung über Niere --> Zunahme osmot. Druck des Primärharns --> zu wenig Primärharnresorption --> Anstieg der Endharnmenge = Polyurie Weiter ungehemmter Fettabbau --> Nebenprodukt Aceton --> kann in großen Mengen nicht ausgeschieden werden --> Acidose --> mit absinkendem pH-Wert Bewusstlosigkeit = Ketoacidotisches Koma (entwickelt sich sehr langsam)
73
Therapieprinzipien Diabetes mellitus Typ I
Lebenslange Insulinzufuhr subkutan Auf Insulinzufuhr abgestimmte Diät (Broteinheiten = BE = 12g verwertbare KH) Körp. Aktivität (Bewegung senkt Insulinbedarf) Schulung des Patienten Ständige Kontrolle des BZ-Spiegels. Durchschnitt sollte kleiner 150mg/dl HbA1c sollte <7% sein
74
Ernährung Diabetes mellitus Typ I
Mehrere Mahlzeiten pro Tag: 3 Haupt-, 3 Zwischenmahlzeiten Kontrollierte Kalorienzufuhr 15% Protein, 25% Fett, 60% KH
75
Komplikationen Diabetes mellitus Typ I
Hypoglykämischer Schock Ketoazidotisches Koma Arteriosklerose --> Schlaganfälle, HI, Nierenversagen Schädigung der peripheren Nervenfasern --> Gefühlsstörungen in Händen und Füßen sowie brennende Schmerzen
76
Was ist der Diabetes mellitus Typ II?
= Altersdiabetes oder Insulinunabhängiger Diabetes Folge einer Störung der Insulinrezeptoren --> hier kann Insulin schlecht binden Wichtiger Einfluss auf KH-Verlauf hat Übergewicht (meisten Patienten sind übergewichtig) Langerhans´sche Inselzellen bilden Insulin --> kann Glucoseaufnahme in Körperzellen nicht in ausreichendem Maße realisieren Erblich bedingt Entwickelt sich langsam und oft ohne bemerkbare Symptome --> meist zufällig entdeckt
77
Symptome Diabetes mellitus Typ II
Übergewicht, Stammfettsucht Verschlechtertes Sehvermögen Verminderte Leistungsfähigkeit Konzentrationsstörungen Parästhesien Immunschwäche In schweren Fällen Bewusstseinsstörungen
78
Therapie Diabetes mellitus Typ II
Gewichtsreduktion Körperliche Aktivität Einnahme blutzuckersenkender Meids, z.Bsp. Euglucon
79
Akute Komplikationen des Diabetes mellitus
Hypoglycämie Ketoazidotisches Koma Hyperosmolares Koma
80
Die Hypoglycämie
= hypoglycämischer Schock BZ-Spiegel unter 60mg/dl Typ. Komplikation des jungen Typ-I-Diabetikers
81
Ursachen Hypoglycämie
Mangelnde KH-Zufuhr Erhöhter KH-Verbrauch Überdosierung der Insulinzufuhr (bei Typ I) Überdosierung der Antidiabetika (bei Typ II)
82
Symptome Hypoglycämie
Heisshunger Übelkeit Tachykardie (HF > 100/min) Unruhe, Verwirrtheit, Aggressivität Schwitzen Zittern Krämpfe Bewusstseinsstörungen
83
Diagnose Hypoglycämie
BZ-Schnelltest mit Teststreifen
84
Maßnahmen Hypoglycämie
Sicherstellen der lebenserhaltenden Funktionen Wenn Patient ansprechbar --> Traucbenzucker Pat. bewusstlos --> Infusion mit 5%iger oder 10%iger Glucoselösung Bei ausreichender Glucosezufuhr kurzfristige Normalisierung des Zustandes des Patienten
85
Das ketoazidotische Koma
Beim Diabetes mell. Typ I In erster Linie ältere Patienten Verantwortlich für Bewusstseinsstörung ist erhöhter Spiegel von sauren Stoffen, die beim Fettabbau anfallen
86
Ursachen ketoazidotisches Koma
Oft erstmaliges Auftreten eines D.m. Typ I Zu geringe Insulinzufuhr Erhöhter Insulinbedarf
87
Symptome ketoazidotisches Koma
Polyurie, Polydipsie Austrocknung, stehenbleibende Hautfalten Bauchschmerzen Trockene, warme Haut Atem des Patienten riecht nach Aceton Zunehmender Bewusstseinsverlust über Tage Sehr tiefe Atmung (Kussmaul) Hypotonie Tachycardie Hyperglycämie (300-700mg/dl, ab 400 Komagefahr)
88
Maßnahmen ketoazidotisches Koma
Sicherstellen der Vitalfunktionen Niemals Insulin spritzen! Infusion einer Elektrolytlösung KH erforderlich
89
Das hyperosmolare Koma
Komplikation des insulinunabhängigen D.m. Relativer Insulinmangel führt zur schweren Hyperglycämie Durch hohen BZ-Spiegel stiegt Wasserbindungsfähigkeit des Blutes an --> Dehydrierung der Zellen --> Bewusstlosigkeit und vermehrte Wasser-Ausscheidung über die Nieren
90
Symptome hyperosmolares Koma
Exsikose Warme, trockene Haut Langsamer Bewusstseinsverlust Schock Schwere Hyperglykämie Keine Kussmaulatmung, kein Acetongeruch
91
Maßnahmen hyperosmolares Koma
Niemals Insulin spritzen! Infusion einer Elektrolytlösung KH erforderlich
92
Der Calcium- und Phosphathaushalt
Calcium wichtigstes Mineral In großen Mengen im Knochen bevorratet Konz. freies Calcium im Blut 2,1-2,4 mmol(l Muss exakt reguliert werden Trägt zusammen mit Phosphat zum Aufbau der Knochensubstanz bei Regulation der beiden Stoffe über 3 Hormone: --> Calcithonin --> Parathormon --> Vitamin-D-Hormon (Calcitriol)
93
Parathormon
In Epithelkörperchen gebildet = pfefferkorngroße Drüsen hinter der SD; jeweils hinter rechtem und linkem Lappen = Nebenschilddrüsen Bei niedrigem Ca-Spiegel im Blut --> Ausschüttung Parathormon Bewirkt Anregung der Osteoklasten. Durch folgenden Knochenabbau Freisetzung von Calcium und Phosphat Erhöhter Phosphatspiegel im Blut unerwünscht --> Verstärkung Phosphatausscheidung über Niere durch Parathormon --> erhöhter Phosphatgehalt im Urin. Steigert außerdem Bildung Vitamin-D-Hormon
94
Calcithonin
In C-Zellen der SD gebildet. Vermehrte Ausschüttung bei erhöhtem Blut-Ca-Spiegel Außerdem Steigerung der Calcithoninausschüttung durch Nahrungsaufnahme Bewirkt Stimulation Osteoblasten --> Knochenaufbau; Calcium benötigt --> aus Blut entnommen --> Blut-Calcium-Spiegel sinkt Hemmt gleichzeitig Calciumaufnahme im Darm
95
Vitamin D
Einziges Vitamin, das der Körper selbst bilden kann Hat hormonelle Wirkung
96
Bildung Vitamin D
Umwandlung von Cholesterin in Prohormon in Leber Prohormon unter Einwirkung von UV-Licht in Cholecalciferol umgebaut Ist fertiges Vitamin-D3-Hormon --> nur schwach aktiv Zuerst in Leber, dann in Niere aktiviert (2 Schritte) Mit pflanzlicher Nahrung aufgenommenes Prohormon Ergosterin in Haut, Leber, Nieren zu Vitamin-D-Hormon (D2) umgewandelt Unterschied im chemischen Aufbau Kein Unterschied in Wirkung
97
Wirkung Vitamin D
Förderung von Calcium- und Phosphat-Einlagerung im Knochen Förderung der Calcium- und Phosphataufnahme im Darm Hemmung der Parathormonfreisetzung
98
Gewebshormone
Von vielen Gewebearten freigesetzt Keine wirklichen Hormondrüsen
99
Histamin
Aus AS Histidin in meisten Geweben des Körpers gebildet. Vor allem bei Gewebsschädigung freigesetzt Weitstellung der BG --> Steigerung der Gefäßwanddurchlässigkeit für Wasser Entzündungszeichen Schwellung und Rötung typ. Histaminfolgen Im GIT und Bronchien durch Histamin Kontraktion der glatten Muskulatur Außerdem vermehrte HCL-Freisetzung
100
Serotonin
Gewebshormon Aus AS Tryptophan gebildet Vorwiegend im ZNS, Darm, Netzhaut und Thrombozyten synthetisiert Transmittersubstanz der Nerven, fördert Blutgerinnung, steigert Magen-Darm-Motilität und bewirkt Schlafeinleitung
101
Prostaglandine
In allen Geweben und Gewebsflüssigkeiten Aus Fettsäuren gebildet Wirkungen: Kontraktion der glatten Muskulatur Hemmung der Katecholaminfreisetzung Sensibilisierung der Schmerzrezeptoren --> verantwortlich für Schmerzen im entzündeten Gewebe
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Kinine
Hochaktive Eiweißstoffe Wichtigste Vertreter Kallidin, Bradykinin Kinine im Blutplasma, Pankreas, Speichel, Darmwand, Lunge
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Wirkungen Kinine
Gefäßerweiterung Permeabilitätssteigerungen der Kapillarwände Kontraktion von Darm-, Bronchial- und Uterusmuskulatur Wahrscheinlich Beteiligung an Schmerzentstehung
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Fünf Entzündungszeichen
Calor (Hitze) Dolor (Schmerz) Rubor (Rötung) Tumor (Schwellung) Functio laesa (Funktionseinschränkung)