Niere Flashcards

(79 cards)

1
Q

Die Niere Anatomie

A

braun-rötliche Farbe
Bohnenförmig
ca. 12cm lang, 7 cm breit, 4 cm dick
Gewicht jeweils ca. 160g

Lage:
retroperitoneal rechst und links der WS
rechte Niere vom 12. BWK - 3. LWK
linke Niere vom 11. BWK - 2. LWK
Nierenhilus in Höhe LWK 2
auf oberem Pol Nebenniere

von 3 Hüllen umgeben
außen AFsziensack, umfasst Capsula adiposa, Niere selbst von Fascia renalis umhüllt

Am zur Mitte liegenden Rand (Margo medialis) liegen Nierenhili, hier Ein- und Astritt von Arterien, Venen, Ureteren, Nerven
Hilus führt in Hohlraum = Sinus renalis –> hier in Fett eingebettetes Nierenbecken, Blutgefäße und Nerven

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2
Q

Das Nierenhohlsystem

A

= NHS
Aus Nierenbecken und Nierenkelchen (Calices renalis)
Nierenkelche unterteilen sich in 2-3 Hauptkelche und etwa ein Dutzend Endkelche
Volumen von ca. 3-10 cm3
In Endkelche ragen 1-3 Nierenpapillen (Papillae renales) auf diesen münden ca. 10-25 Papillengänge, aus denen fließt Harnins NHS

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3
Q

Der Feinbau der Nieren

A

Unter der Rinde liegt Nierengewebe = Parenchym
In Nierenrinde und -mark eingeteilt.
Nierenrinde vom Unterrand der Nierenpyramiden bis zur Capsula fibrosa.
Von der Basis ziehen Markstrahlen zur Nierenkapsel, zwischen Markstrahlen = Rindenlabyrinth

Im Parenchym sind Nephrone = Nierenkörperchen
Funktionelle EInheiten der Nieren. Insgesamt ca. 2,4 Millionen, produzieren Primärharn

Nephron besteht aus Bow´manscher Kapsel, Glomerulum und Tubulus
In Bowmansche Kapsel geht vas afferens rein, vas efferens raus

Vas afferens kleine Arteriole –> Blutversorgung
Im Glomerulum Filterung der “harnpflichtigen” Substanzen –> verlassen es über vas efferens = Pfortader, führt Blut weiter zu Nierenzellen

Glomerulum aus Kapillarschlingen, Kapillaren aus dünner Endothelschicht und dicker Basalmembranschicht

Außen auf Basalmembran Podozyten
Endothel, Basalmembran, Podozyten = dreischichtiger Filter

Endothelschicht mit Poren von 70-90nm (verhindert Durchtritt von Hämoglobin)

Basalmembranporen lassen nur Moleküle bis 400.000Dalton durch (kein Hämoglobin)
Spalten ziwschen Podozyten nur noch < 70.000 Dalton (keine Proteine)

Primärharn gelangt ins Tubulussystem

Hauptsück Pars contorta und Pars recta
Überleitungsstück Tubulus intermedius
Mittelstück mit Pars recta und P. contorta
Verbindungsstück Pars reuniens

Proximaler und distaler Tubulus in aufgeknäulten und geraden Teil
Pars recta und Inetrmediärtubulus = Henle Schleife

Mittelstück mit Kontakt zum vas afferens = Macula densa = Messung des O2 Gehaltes des Blutes und Blutdruck

Mittelstück mündet ins Sammelrohr –> Ausleitung Harn über Nierenpapillen ins NHS

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4
Q

Gefäßversorgung der Nieren

A

2 Aa. renales entspringen aus Aorta
Rechte A. renalis ist länger und verläuft hinter Pankreaskopf und der V. Cava inferior zur rechten Niere
Linke A. renalis hinter dem Pankreasschwanz zur linken Niere

Aus der Nierenarterie gehen die Aa. interlobaris ab
Hier zweigen sich Aa. arcuatae ab –> aus denen Aa. interlobaris, hier entspringen vas afferens

Venöser Abfluss umgekehrt über entsprechende Venen

Linke Vena renalis kürzer als rechte, bei münden in V. cava inf.
In linke V. renalis mündet V. ovarica bzw. V. testicularis

Nieren enthalten 20% des HMV
Blutverteilung 80% Rinde
Blutvolumen, das pro Minute Nieren passiert = RBF = renaler Blutfluss

Wesentlich für Fkt. ist das Blutplasmavolumen = ca. 1/2 Blutvolumen
Plasmavolumen pro Minute = RPF = 600ml/min.

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5
Q

Funktionen der Nieren

A

Kontrolle der Wasser- und Salzausscheidung des Körpers
Elimination von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen
Regulation des Säure-Base-Haushaltes

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6
Q

Die glomeruläre Filtrationsrate

A

=GFR
Ist das Primärharnvolumen, das pro Minute abgefiltert wird
= 1/5 des renalen Plasmaflusses = 120ml/min

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7
Q

Die Autoregulation der Niere

A

Arteriolenwiderstand in den Nieren passt sich dem, herrschenden BD an –> GFR ist immer gleich

Schockniere bei stark absinkendem BD von 10-15mmHG (syst.) –> kann irreversibel sein

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8
Q

Was ist die Clearance?

A

= Anteil eines bestimmten Blutvolumens, das bei einem Nierendurchgang von einer Substanz befreit wird

90 von 100ml befreit = 90%

Creatinclearance = 91%
normaler Crea-Wert = < 1,1mg/dl

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9
Q

Die Transportvorgänge im Nephron

A

Einige Stoffe, die im Glomerulum abgefiltert werden braucht der Körper
–> Rückgewinnung in Nierenkanälchen
Resorption hormongesteuert –> ADH und Aldosteron

ADH aus Hypophysenhinterlappen und Aldosteron aus NNR fördern Wasserrückgewinnung

Endharn nur noch 1,5l

Starkes Schwitzen = Wasserdefizit –> ADH und Aldosteronausschüttung –> Erhöhung Resorptionsvolumen

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10
Q

Der Endharn

A

1,5l pro Tag
Kann stark schwanken

Inhaltsstoffe:
Urobilinogen (Gelbfärbung)
Harnstoff
Harnsäure
Creatinin
wenige Blutbestandteile
wenige kristalline Strukturen
sehr wenige Proteine
keine Glucose

keine Bakterien/Mikroorganismen
pH = 5,0 - 8,0

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11
Q

Das Nierenbecken

A

= Pyelon
In Höhe LWK 2 im Sinus renalis hinter A. und V. renalis

Entstehen durch VEreinigung der Nierenkelche
Form unterschiedlich
Trichter-, Kolben-, Baumform

Nicht sensibel innerviert –> keine direkten Schmerzen bei Entzündungen
wenn Schmerz =Kapseldehnungsschmerz
BV aus Ästen der A. und V. renalis

Mit Tunica mucosa ausgekleidet, aus Urothel = dehnbar
Darunter BGW-Schicht, darunter Muskelschicht (=Kontraktion)

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12
Q

Der Harnleiter

A

= Urether
Entspringt aus jeder Niere - fördert Harn aus Nierenbecken in Harnblase
25-30cm lang, Durchschnitt 2-7mm
liegen retroperitoneal

In 2 Abschnitte unterteilt:
- Pars abdominalis
- Pars pelvina
Hier Übergang in Beckeneingangsebene

Verläuft dicht unter Peritoneum entlang des M. psoas major, überkreuzt dann große Beckengefäße und verläuft zur Mitte und dringt dort von schräg hinten in die Harnblase ein

Engstellen:
Übergang über große Beckengefäße
Abgang vom Nierenbecken
Durchtritt durch die Blasenwand

–> Gefahr für das Hängenbleiben von Nierensteinen

Aufbau Urether:
Mit Urothel ausgekleidet, in Längsfalten aufgeworfen
Folgt der Tunica muscularis, die aus drei Schichten besteht
Längs-, Ring-, Längsmuskelschicht
Peristaltische Bewegungen sind möglich
Außen Verschiebeschicht = Tunica adventitia

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13
Q

Die Harnblase

A

= Vesica urinaria
Liegt im kleinen Becken
Muskulöses Hohlorgan mit Fassungsvermögen von 0,3 - 0,5 Litern –> Harndrang

Im Extremfall kann sie mehr fassen –> Dehnungsschmerz
Form schwankt je nach Füllungszustand

Abschnitte:
Blasenscheitel bzw. -spitze
Blasenkörper (größter Teil)
Blasengrund (Boden)

Auf Innenseite des Blasengrundes dreieckiges Feld (Trigonum vesicae) –> hier kaum Faltenbildung der Schleimhaut
Eckpunkte des Dreiecks von Uretermündungen (Ostium ureterum) und Harnröhrenabschnitt (Ostium urethrae internum) gebildet

Uretheren treten im spitzen Winkel in Harnblase ein –> hohe Druck –> Ostien zusammengedrückt, Harn kann nicht zurückfließen

Harnblasenwand besitzt bindegewebige Tela submucosa (außer Trigonum)
Im Trigonum Schleimhaut mit darunter liegendem Muskelgewebe verwachsen

Mukelschicht aus 3 Schichten:
innere Längsmuskelschicht
RIngmuskelschicht
äußere Längsmuskelschicht

–> verbinden sich untereinander zu einer Einheit = Musculus detrusor vesicae –> Harnblase bei Miktion zusammengedrückt
An Austrittsstelle der Urethra = Uvula (Zäpfchen) –> ragt von dorsal in Öffnung hinein
Füllen sich Schwellkörper der Uvula mit Blut –> Verschluss des Harnröhrenzugangs –> Harnabfluss verhindert
Verschluss der Austrittsstelle durch M. sphincter vesicae

Geschlechtsspezifische Unterschiede:

Mann Frau
Harnblase unterhalb Prostata Entleerte Harnblase –> Uterus
Harnblase höher legt sich von hinten an
Tatsbar vom Rektum nicht tastbar wegen Uterus

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14
Q

Die weibliche Harnröhre

A

= Urethra

3-5cm lang
Beginn in Blasenwand am inneren Harnröhrenmund (Ostium urethrae internum)
Zieht zwischen Symphyse und vorderer Wand der Scheide zum Scheidenvorhof.
Mündet hinter Klitoris in schlitzförmige Öffnung (Ostium urethrae externum)
Durchmesser 8-12 cm
Engste Stelle am Austritt

Im Anfangsbereich mit Urothel ausgekleidet, geht in Mitte in mehrreihiges Zylinderepithel über. Endstück mit mehrschichtigem unverhornten Plattenepithel.
Willkürlich durch Muskulus sphinkter urethrae verschlossen.

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15
Q

Die männliche Harnröhre

A

= Urethra
20-25cm lang
VCom Ostium urethrae internum bis Glans penis (Eichel)

3 Abschnitte
Pars prostatica. ca. 4cm lang
Pars diaphragmatica (durchläuft Beckenbodenmuskulatur, ca. 2cm lang)
Pas spongiosa (durchläuft Schwellkörper), 14-20cm lang

Verlauf stark s-förmig, dünner als bei Frau
Duchschnittlich 5mm

Ebenfalls drei Engstellen
Ostium urethrae internum
Pars membranancea (gleichzeitig M. sphinkter urethrae)
Austritt

Kirz vor Austritt Erweiterung zur Fossa navicularis (etwa 2cm lang)

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16
Q

Die Miktion

A

= Harnblasenentleerung

Durch Harndrang eingeleitet (bei 0,3-0,5l)
Kontraktion der Blase –> Verschluss der Urethermündungen
Abschwellen der Uvula
Öffnung des M. spincter urethrae (unwillkürlich)
Nach willkürlicher Öffnung pressen des Harns durch Urethra
Unterstützend Bauchpresse möglich

Strömungswiderstand bei Frauen geringer –> kürzere Dauer

Beim Mann kann durch vergrößerte Prostata Behinderung auftreten.
Kann zum kompletten Harnverhalt führen.

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17
Q

Leitsymptome der Nieren- und Harnwegserkrankungen

A

Teststreifenuntersuchungen für
Bakterien, Leukos, Eiweiß, Glucose, Ketonkörper, Urobilinogen, Bilirubin, Blut im Urin
pH-Wert des Urins

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18
Q

Miktionsstörungen benannt

A

Pollakisurie
Dysurie
Nykturie
Harninkontinenz
Polyurie
Oligurie, Anurie, absolute Anurie

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19
Q

Pollakisurie

A

Häufiger Harndrang mit Entleerung von nur kleinen Mengen Harn (DD: Polyurie)

Ursachen:
Urethritis
Zystitis (meist Dysurie)
Prostatitis
Prostatahyperplasie
Prostatakarzinom

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20
Q

Dysurie

A

Unangenehme bzw. schmerzhafte Miktion. Schmerzen während gesamter Miktion oder nur am Ende.

Ursachen:
Zystitis –> Schmerzen am Ende der Miktion
Urethritis –> Schmerzen während gesamter Miktion
Tumoren

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21
Q

Nykturie

A

Gehäufter nächtlicher Harndrang. Bis zu 2x pro Nacht normal

pathologische Ursachen:
Herzinsuffizienz
Niereninsuffizienz
Harnwegsinfektionen
Benigne Prostatahyperplasie
Diuretikatherapie oder -abusus
Diabetes insidipus
Diabetes mellitus

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22
Q

Hanrinkontinenz

A

Unwillkürlicher unkontrollierter Harndrang

Arten:
Stressinkontinenz: Harnabgang bei intraabdominaler Drucksteigerung durch Schwäche der Sphinctermuskulatur

Dranginkontinenz: Plötzlicher, imperativer Harndrang, der zur unwillkürlichen Miktion führt. Meist durch Zystitis, aber auch tumorbedingt

Überlaufinkontinenz: Abflusshindernisse der Harnblase oder Harnröhre –> Harnstau –> Druckerhöhung in der Blase
Durch hohen Druck kann es zum Abgang von Kleinstmengen von Harn kommen.

Neurogene Inkontinenz: Unbemerkter Urinabgang. Bei Querschnittslähmung, Neuroleptikatherapie

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23
Q

Polyurie

A

> 4.000ml Harnmenge pro Tag

Ursachen:
Diabetes mellitus oder insidipus
Chronische Niereninsuffizienz
Akutes Nierenversagen
Hyperkalziämie, Hypokaliämie
Primäre Polydipsie

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24
Q

Oligurie, Anurie, absolute Anurie

A

Oligurie < 500ml/d (<20ml/h)
Anurie < 100ml/d (<5ml/h)
Absolute Anurie keine Urinausscheidung in 24h

Ursachen:
Funktionelle Oligurie bei Exsikkose –> häufig bei älteren Menschen, hochkonzentrierter Urin
Prärenales Nierenversagen, bei schwerem Volumenmangel (Schock), Herzinsuffizienz oder Nierenarterienverschluss

Renales Nierenversagen: bei akutem Nieremversagen, Glomerulonephritis, interstitielle Nephritis, Systemerkrankungen, akute Nierennekrose
postrenales Nierenversagen: bei Ureterverengung, Blasenkarzinom, bPH, Opiattherapie oder -abusus
Chronische Niereninsuffizienz im Endstadium

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25
Gestörter Miktionsverlauf - Arten
= Qualitative Störung Harnverhalt Verlängerte Miktion Zqweizeitige Miktion Unterbrochener Harnstrahl Pneumaturie Fäkalurie Palmurie
26
Hanrverhalt
Unfähigkeit zur willkürlichen Miktion trotz gefüllter Harnblase und starkem Harndrang. Wird rasch zum Notfall. Ursachen: BPH Neurogen (Verletzung von Hirn oder RM, MS) Nach urologischen OPs Führt häufig zu unwillkürlichem Einnässen DD: Inkontinenz
27
Verlängerte Miktion
Miktion, die über 20 Sekunden anhält Ursache: Verengung der Urethra Miktionsbeginn meist verzögert MIktionsstrahl abgeschwächt Oft Nachträufeln und Restharn in der Blase
28
Zweizeitige Miktion
Kurz nach Miktion erneuter Harndrang mit erneuter Miktion Ursachen: Blasendivertikel, vesikourethraler Reflus
29
Unterbrochener Harnstrahl
= Stotterharn Während Miktion abbrechender und erneut auftretender Harnstrahl Ursachen: Verlegung des Blasenausgangs durch Blasensteine während Miktion Tumor in Urethra Fremdkörper in Urethra
30
Pneumaturie
Unterbrechung des Harnstrahles durch Gasaustritt aus der Blase. Ursache ist Fistel zwischen Blase und Colon sigmoideum
31
Fäkalurie
Abgang von Stuhlanteilen mit dem Harn Ursache: Vesikourethrale Fistel Gleichzeitig immer Blasenentzündung wegen Bakterien aus dem Stuhl
32
Palmurie
Gespaltener oder gefächerter Harnstrahl Ursachen: Verlegungen der vorderen Harnröhre Entzündungen der vorderen Harnröhre Condylome
33
Parenchymschmerz der Nieren
Anhaltender bis dumpfer bis stechender meist lokalisierbarer Schmerz in der Flankengegend Nierenparenchym nicht sensibel innerviert --> Kapseldehnungsschmerz durch Organschwellung bei - Glomerulonephritis - interstitieller Nephritis - Pyelonephritis
34
Kolikschmerzen der Nieren
Regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrender, meist sehr starker Schmerz, v.a. bei Steinabgängen aus dem Nierenbecken Ursache: Spasmen muskulärer Hohlorgane bei - Urolithiasis (Harnwegssteine) - Urethritis (Harnleiterentzündungen) - Uretertumoren
35
Proteinurie
>150mg Proteine /24 Stunden Auswertung 24h Urin (lässt sich leicht aufschäumen, Schaum bleibt einige Zeit stehen) Leichte (>5g/d) und schwere (>5g/d)
36
Ursachen Proteinurie
Fieber (<5g/d) Glomerulonephritis Pyelonephritis (<5g/d) interstitielle Nephritis (<5g/d) Diabetes mellitus SLE (>5g/d) Glomerulosklerose (>5g/d) Plasmozytom (>5g/d) EPH-Gestose (>5g/d) nephrotisches Syndrom (>5g/d)
37
Hämaturie
= Ausscheiden von Erytrozyten im Urin 2 Arten: Mikrohämaturie = Blut nur im Mikroskop sichtbar, Farbe des Urins nicht verändert, mehr als 4 Erys pro mikroliter Blut Makrohämaturie = rötlicher Urin, mit bloßem Auge sichtbar Mehr als 1ml Blut in 1 Liter Urin
38
Ursachen Mikrohämaturie
Urolithiasis Pyelonephritis interstitielle Nephritis Infektionen Glomerulonephritis
39
Ursachen der Makrohämaturie
Urolithiasis Tumore Tuberkulose des Harntraktes Verletzung DK in der Harnröhre Zystitis Nierenzysten
40
Leukozyturie
> 10.000 Leukos pro ml Urin
41
Ursachen Leukozyturie
Harnwegsinfektionen Prostata-Karzinom Blasen-Karzinom Urolithiasis Verletzung Lues Urogenital-Tbc Glomerulonephritis
42
Die Glomerulonephritis
Größere Anzahl versch. Entzündungen der Glomeruli. Primäre und sekundäre GN.
43
Primäre Glomerulonephritis
Ohne Hinweis auf andere Erkrankungen. Oft durch autoimmunen Vorgang verursacht (z.Bsp. AK-Bildung gegen Basalmembran der Glomeruli)
44
Sekundäre Glomerulonephritis
Durch vorangegangene Erkrankungen wie --> Systemerkrankungen (Streptokokken Malaria) --> bösartige Erkrankungen (Lymphom) --> Medikamente (Penicillin, Schwermetallpräp.) --> Stoffwechselerkrankungen (Diabetes) verursacht
45
Die akute postinfektiöse Glomerulonephritis
= Post-Streptokokken-Glomerulonephritis Meist nach Infektion mit beta-hämolysierenden Streptokokken Auslöser sind Immunkomplexe aus STreptokokkentrümmern und Antikörpern --> bleiben in Glomeruli hängen und lösen Entzündung aus. Klassische Eintrittsstellen sind Tonsillen Ca. 2 Wochen nach Mandelentzündung V.a. bei 15-25 Jährigen
46
Symptome der akuten postinfektiösen Glomerulonephritis
Erneutes Krankheitsgefühl ca. 14 Tage nach Angina. Hämaturie Proteinurie Oligourie Hypertonie Ödeme Kopf-, Gliederschmerzen
47
Therapie der akuten postinfektiösen Glomerulonephritis
Bettruhe Engmaschige Gewichts- und Laborkontrollen Eventuell AB Bei Hypertonie salzarme Diät Nach Ausheilung eventuell Herdsanierung
48
Prognose der akuten postinfektiösen Glomerulonephritis
Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in 90% der Fälle komplikationslose Ausheilung Bei Älteren (>30) nur noch in 50% der Fälle 1% chronische GN
49
Rapid progressive Glomerulonephritis
= RPGN Ausgelöst durch AK der Immunkomplexe Aber auch RPGN, die ohne nachweisbare Immunreaktion ablaufen Kommt es bei AK vermittelter RPGN zur Beteiligung der Lungen --> Goodpasture Syndrome
50
Symptome RPGN
Rasch voranschreitende Niereninsuffizienz Hypertonie Proteinurie Anämie, Blässe Erhöhte Blutsenkung
51
Therapie RPGN
Ausfilterung der AK (Plasmapherese) Corticisteroide Chemo mit Cyclophosphamid BD Senkung Alternative Therapie nicht angezeigt
52
Prognose RPGN
Abhängig vom Zeitpunkt der Diagnosestellung Liegt bereits eine dialysepflichtige NI vor, sehr schlechte Prognose
53
Das nephrotische Syndrom
Proteiniurie (>3,5g/24h), Hypoproteinämie, Ödeme, Hyperlipoproteinämie Am häufigsten bei Kindern mit GN Auch bei Erwachsenen mit durch Schwermetall oder Medis ausgelöster GN Abnorme Durchlässigkeit des glomerulären Filterapparates --> Proteine vermehrt mit Harn ausgeschieden und gehen dem Blut verloren --> vermehrter osmotischer Druck --> Flüssigkeitseinstrom in den Interzellulärraum --> Ödeme Gleichzeitige Anregung der Synthese von Cholesterin und Triglyceriden durch niedrigen osmotischen Druck
54
Akute Pyelonephritis
Akute Entzündung des Nierenbeckens und Anteilen des Nierenparechnyms Möglicherweise durch Bakterien ausgelöst.
55
Symptome akute Pyelonephritis
KH-Gefühl, Abgeschlagenheit Fieber >38 Grad, eventuell Schüttelfrost Schmerzen in den Flanken, besonders Klopfschmerz Übelkeit, Erbrechen Kopfschmerzen Dysurie, Oligourie eventuell imperativer Harndrang Hämaturie, Pyurie Bakterien m Urin
56
Therapie akute Pyelonephritis
Bettruhe AB Urinkontrollen
57
Die chronische Pyelonephritis
Durch häufig wiederkehrende Harnwegsinfektionen oder obstruktive Harnwegsveränderungen Ohne oder mit nur leichten Symptomen Möglich sind Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, subfebrile Temperaturen mit unklaren Fieberschüben, Hypertonie
58
Therapie der chronische Pyelonephritis
AB nach Erregerfeststellung Naturheilkundliche Nachbehandlung
59
Die Zystitis
= Blasenentzündung Durch aufsteigende KH Erreger Frauen häufiger betroffen Prädisponierend wirken: Blasenkatheter Nässe und Kälte Schwangerschaft Häufige Sexualkontakte
60
Symptome Zystitis
Pollakisurie Dysurie Imperativer Harndrang, Urge-Inkontinenz Eventuell Blasenschmerzen oder Schmerzen am Ende der Miktion
61
Therapie Zystitis
Warme Kleidung Erhöhte Harnausscheidung Ansäuerung des Urins Phytotherapie, Homöopathie Eventuell AB
62
Die Urethritis
Häufigste Infektion der Harnorgane Isolierte Infektion der Harnröhre bis maximal zum Sphincter urethrae internus Häufigste Auslöser sind E. coli, Pseudomonaden, Staphylokokken, Mykoplasmen, Chlamydien, Trichomonaden
63
Symptome Urethritis
Dysurie Pollakisurie Eventuell Ausfluss aus Harnröhre Eventuell Hämaturie
64
Therapie Urethritis
Erhöhte Diurese AB
65
Nierensteine
=Nephrolitiasis Etwa 5% der Mitteleuropäer Männer doppelt so häufig wie Frauen Altersgipfel zwischen 30 und 60 Jahren Im Nierenbecken Entstehung, abrutschen in Urethra möglich Viele Nierensteine verursachen keine Symptome. Nur wenn ein Stein Verletzungen verursacht oder nicht abgehen kann, kommt es zu - Hämaturie - Kolik mit Schmerzausstrahlung in die Flanken, Rücken, Unterbauch, Genitale, Oberschenkelinnenseite, Übelkeit, Erbrechen Bei Blasenstein: stotternde Miktion bei Verlegung des Blasenausgangs, in Genitale ausstrahlende Schmerzen, Fremdkörpergefühl, Dysurie
66
Zusammensetzung der Nierensteine
Calcium-Oxalat-Steine 65% Calcium-Phosphat-Steine 9% Harnsäure Steine 15% Magnesium-Ammonium-Steine 10% Zystin-Steine 1%
67
Ursachenkategorien Nephrolitiasis
Prärenal Renal Postrenal
68
Ursachenkategorien Nephrolitiasis - prärenal
Durch Ansammlung nierenfördernder Stoffe im Blut --> erhöhte Harnsäure (meist erblich) --> erhöhte Oxalsäure im Blut (Vit. C Überdosierung) --> erhöhte Calciumkonzentration im Blut --> Immobilisation, Dursten
69
Ursachenkategorien Nephrolitiasis - renal
D.h. durch Nierenerkrankungen --> renale tubuläre Acidose (sehr saurer Primärharn) --> Zystinurie --> idiopathische Hypercalcurie
70
Ursachenkategorien Nephrolitiasis - postrenal
Durch Störungen im harnableitenden System --> Harnwegsinfekte --> Harnwegsverengungen
71
Therapie Nierensteine
Akuter Notfall --> Anwendung schulmed. erlaubt und Soll Spasmolytikum (bspw. Buscopan i.v.) Kaum Erfolg mit Analgetika Naturheilkundlich Mg oder Akupunktur Bekannte Nierensteinneigung --> Ziel gesteigerte Harnausscheidung, Bewegung, Harn-pH-Erhöhung Geht nicht spontan ab: Nierensteinzertrümmerung Ureteroskopie und Schlinge oder Fasszange Zur Not offene OP (selten)
72
Nierenzellkarzinom
= Hypernephrom Bösartiger Tumor, der von Epithelzellen in Niere ausgeht Nicht selten Häufigkeitsgipfel zwischen 45-75 Jahren Männer doppelt so häufig wie Frauen
73
Symptome Nierenzellkarzinom
In Frühphase wenig, später - schmerzlose Hämaturie - eventuell tastbarer Tumor in der Flanke - Flankenschmerz eventuell auch mit Koliken - erhöhte Temperatur - beschleunigte BSG -oft Symptome erst durch Metastasierung (Skelett, Leber, Gehirn, Lunge) Einige produzieren Hormone --> Möglichkeit des paraneoplastischen Syndroms --> Hypercalcämie durch Parathormon --> Polyglobulie durch Erythropoetin --> Cushing-Syndrom durch Glucocorticoide (Cortison)
74
Therapie Nierenzellkarzinom
Nephrektomie Eventuell Bestrahlung Eventuell Versuch mit Interferontherapie
75
Akutes Harnverhalten
Unfähigkeit zur Miktion trotz starkem Harndrang
76
Ursachen Akutes Harnverhalten
PHP Blasensteine, der Ostium urethrae verlegt Obstruktion der Urethra psychogen
77
Symptome Akutes Harnverhalten
Unfähigkeit zum Wasserlassen trotz Harndrang Starke Schmerzen im Unterbauch Vorgewölbtes unteres Abdomen Schonhaltung (angezogene Beine, vorgebeugter Rumpf = Embyohaltung)
78
Maßnahmen Akutes Harnverhalten
Schonhaltung unterstützen Keine Palpationsversuche --> verstärken Schmerzen, keine neuen Erkenntnisse Katheterisierung außerhalb Klinik nur wenn Technik sicher beherrscht wird Wenn notwendig Klinikeinweisung
79
Karte 134