Modul 20 Flashcards

Gehör, Haut, chemische und Körpersinne (10 cards)

1
Q

Sensorische Interaktion

A

Unsere Sinne agieren nicht nebeneinander, sondern sie interagieren miteinander.
* McGurk-Effekt: Die Vorstellung, dass unser Gehirn die Eingaben vermischt, wenn unsere Sinne nicht miteinander übereinstimmen und unterschiedliche Signale senden.
* Verkörperte Kognition: Was wir wahrnehmen, beeinflusst das, was wir denken.
* Synästhesie: Die Stimulation eines Sinnes löst die Erfahrung eines anderen aus, weil zwei oder mehr Sinne miteinander verbunden werden. Ein Phänomen welches nur bei wenigen Personen auftritt.

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2
Q

Der Prozess des Hörens

A

Wie bei Lichtwellen, nehmen wir auch Töne über Schallwellen wahr. Deren Amplitude bestimmt die Lautstärke, deren Frequenz die Tonhöhe.
* Schallwellen dringen durch den Gehörgang und treffen auf das Trommelfell, das dadurch in Schwingung versetzt wird.
* Im Mittelohr nimmt ein Kolben aus drei winzigen Knochen - Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) - diese Schwingungen auf und überträgt sie an die Hörschnecke (Cochlea), ein schneckenförmiges Rohr im Innenohr.
* Die Vibrationen versetzen dann die Öffnung der Cochlea, das ovale Fenster, in Schwingung, wodurch die Flüssigkeit im Inneren der Cochlea aufgewirbelt wird.
* Diese Bewegung verursacht Wellen in der Basilarmembran, die die Haarzellen auf ihrer Oberfläche verbiegen, wodurch Impulse in benachbarten Nervenzellen ausgelöst werden, deren Axone zum Hörnerv zusammenlaufen.
* Dieser Nerv leitet die neuronalen Botschaften an den Thalamus und dann an die Hörrinde im Schläfenlappen weiter.

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3
Q

Gehörverlust

A
  • Eine Schädigung der Haarzellenrezeptoren kann zu einem sensorineuralen Hörverlust führen.
  • Schädigung des Hörnervs: Die Menschen haben Schwierigkeiten, zu verstehen, was jemand sagt.
  • Schallleitungsschwerhörigkeit: Schädigung des mechanischen Systems, weniger häufig

Nerventaubheit kann nicht rückgängig gemacht werden, sondern muss durch ein Implantat wiederhergestellt werden, z. B. durch ein Cochlea-Implantat, das Geräusche in elektrische Signale umwandelt, die Informationen über Geräusche an das Gehirn weiterleiten.

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4
Q

Lautstärke

A

Wir nehmen Lautheit durch die Anzahl der aktivierten Haarzellen in unserem Ohr wahr. Je mehr Haarzellen aktiviert werden, desto lauter ist der Ton.

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5
Q

Tonhöhe

A

Die Tonhöhe wird wahrscheinlich durch eine Kombination aus zwei Theorien wahrgenommen:
* Die Ortstheorie, auch Ortskodierung genannt, geht davon aus, dass Schallwellen mit unterschiedlicher Tonhöhe an verschiedenen Stellen der Basilarmembran der Cochlea Aktivität auslösen. Die Tonhöhe wird dann an der spezifischen Stelle erkannt, die das neuronale Signal erzeugt. Es wurde festgestellt, dass dies für hohe Tonhöhen zutrifft.
* Die Frequenztheorie geht davon aus, dass die Neuronen die gleiche Anzahl von Impulsen pro Sekunde entlang des Hörnervs abfeuern wie die Frequenz der Tonhöhe. Um dies zu erreichen, müssen die Neuronen abwechselnd feuern und zusammenarbeiten, da sie nicht schneller als 1000 Mal pro Sekunde feuern können. Diese Theorie erklärt wahrscheinlich, wie wir tiefe Töne wahrnehmen.

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6
Q

Tastsinn

A

Unser Tastsinn ist eine Mischung aus vier grundlegenden unterschiedlichen Hautsinnen: Druck, Wärme, Kälte und Schmerz.

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7
Q

Schmerz

A

Schmerz ist ein biopsychosoziales Phänomen, so dass unser Erleben von Schmerz sowohl bottom-up-Empfindungen als auch top-down-Kognition widerspiegelt.

Biologische Einflüsse: Sinnesrezeptoren, so genannte Nozizeptoren, nehmen verletzende Temperaturen, Druck oder Chemikalien wahr. Diese Empfindungen werden dann vom neuronalen Netz des Gehirns verarbeitet, das die Schmerzwahrnehmung erzeugt. Die Schmerzwahrnehmung hängt von genetischen und psychischen Merkmalen ab (z. B. sind Frauen schmerzempfindlicher als Männer). Der Mensch hat sein eigenes natürliches Schmerzmittel, die Endorphine.
* Gate-Control-Theorie: Sie besagt, dass das Rückenmark ein neurologisches Tor enthält, das die Übertragung von Schmerzmeldungen an das Gehirn steuert.
* Das Tor kann von unten nach oben (z. B. durch Stimulation durch Massagen oder Akupunktur) oder von oben nach unten (z. B. durch geistige Aktivität) geschlossen werden.

Psychologische Einflüsse: Unsere mentalen Prozesse können die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Verletzte Soldaten empfinden Schmerzen oft erst, wenn sie in Sicherheit sind, Sportler spielen mit Schmerzen, wenn sie auf den Sieg konzentriert sind usw. Wir nehmen Schmerzen auch unterschiedlich wahr, je nachdem, wie wir uns am Ende der Erfahrung fühlen. In einem Experiment wurde festgestellt, dass die Teilnehmer die schmerzhaftere Prozedur bevorzugten, weil sie am Ende weniger Schmerzen empfanden.

Sozial-kulturelle Einflüsse: Wenn wir jemanden mit Schmerzen beobachten und Mitgefühl empfinden, spiegelt unsere Gehirnaktivität teilweise die Aktivität des tatsächlichen Gehirns bei Schmerzen wider.

Wie bereits erwähnt, wird unser Schmerzerleben in hohem Masse von unserem Gehirn gesteuert. Daher können Placebos und Ablenkung (z. B. VR) sehr hilfreich sein, um die Schmerzwahrnehmung zu verringern. Eine weitere sehr hilfreiche Methode zur Schmerzlinderung ist die Hypnose.

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8
Q

Hypnose

A

Es gibt zwei Erklärungsvorschläge, wie Hypnose funktioniert:
* Theorie des sozialen Einflusses: Hypnose ist ein Nebenprodukt normaler sozialer und mentaler Prozesse. Hypnotisierte Menschen sind wie Schauspieler, die in einer Rolle gefangen sind.
* Theorie des Dissoziationsprozess: Hypnose ist ein spezieller dualer Verarbeitungszustand der Dissoziation - eine Spaltung zwischen verschiedenen Bewusstseinsebenen. Hypnotisierte Personen können später posthypnotische Suggestionen ausführen.

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9
Q

Geschmack

A

Die Grundgeschmäcker sind: Süss, salzig, sauer, bitter und umami, und sie alle dienten einer wichtigen Überlebensstrategie in unserer Evolution:
* Süss: Energiequelle
* Salzig: Natrium ist für physiologische Prozesse unerlässlich
* Sauer: Potenziell giftige Säure
* Bitter: Mögliche Gifte
* Umami: Proteine für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe

Heutzutage zeigt neue Forschung, dass es wahrscheinlich noch viele mehr Geschmacksrichtungen gibt.

Die Informationen von den Geschmacksknospen werden an einen Bereich zwischen dem Frontal- und dem Temporallappen des Gehirns weitergeleitet. Er wird in einem Bereich registriert, der nicht weit von dem Bereich entfernt ist, in dem das Gehirn Informationen vom Geruchssinn empfängt, der mit dem Geschmackssinn interagiert.

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10
Q

Geruch

A

Geruchsmoleküle erreichen eine winzige Gruppe von Geruchsrezeptorzellen in jeder Nasenhöhle, die über ihre Axonfasern das Gehirn alarmieren. Geruchsmoleküle gibt es in vielen Formen und Grössen, die Kombinationen von Rezeptoren auslösen, die dann in Mustern von der Geruchsrinde interpretiert werden.

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