Modul 44 Flashcards
Prosoziale Beziehungen (7 cards)
Die Psychologie der Attraktion
Nach der Belohnungstheorie der Anziehungskraft mögen wir diejenigen, die uns helfen, unsere Ziele zu erreichen: Mit Menschen in der Nähe ist es einfacher, Beziehungen aufzubauen, attraktive Freunde können sozial lohnend sein und wir können unsere eigenen Überzeugungen mit Menschen bestätigen, die uns ähnlich sind.
* Nähe: Die geografische Nähe ist einer der stärksten Prädiktoren für Freundschaft. Dies ist zum Teil auf den „mere exposure effect“ zurückzuführen, bei dem wiederholter Kontakt mit neuen visuellen Reizen unsere Vorliebe für diese erhöht. Möglicherweise hat die Evolution diesen Effekt fest in uns verankert, da das Vertraute sicherer war. Dies erklärt auch die interessante Erkenntnis, dass wir andere Menschen mögen, wenn ihre Gesichter einige gemorphte Merkmale unserer eigenen Gesichter enthalten.
* Körperliche Attraktivität: Mehrere Studien haben gezeigt, dass die körperliche Attraktivität nach wie vor das wichtigste Merkmal bei der Entscheidung ist, mit wem man sich verabredet, auch wenn ihre Bedeutung mit der Zeit abnimmt. Während sich einige Definitionen von Attraktivität im Laufe der Jahrhunderte und Kulturen ändern, bleiben andere gleich und sind kulturübergreifend beständig (z. B. Lächeln).
* Ähnlichkeit: Wir neigen dazu, Menschen umso mehr zu mögen, je mehr wir mit ihnen gemeinsam haben (Einstellungen, Interessen, Persönlichkeitsmerkmale usw.).
Modernes Matchmaking
Wenn die Nähe nicht gegeben ist, suchen wir heutzutage online nach einem Partner oder einer Partnerin. Während dies bei gleichgeschlechtlichen Paaren erfolgreicher ist, zeigt sich auch, dass sich Paare, die sich online treffen, häufiger in ihrer Ethnie oder Zugehörigkeit unterscheiden. Speed-Dating ist eine andere Form der Partnersuche und hat einige interessante Erkenntnisse gebracht:
* Menschen, die Ablehnung fürchten, rufen oft Ablehnung hervor.
* Wenn man mehr Möglichkeiten hat, treffen die Menschen eher oberflächliche Entscheidungen.
* Ähnlichkeit liegt im Auge des Betrachters.
Romantische Liebe
Vorübergehende leidenschaftliche Liebe wird zu einer anhaltenden kameradschaftlichen Liebe, wenn sie andauert.
* Leidenschaftliche Liebe: Die Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionen kann uns helfen, die intensive positive Aufnahme der leidenschaftlichen Liebe zu verstehen. Sie geht davon aus, dass (1) Emotionen zwei Bestandteile haben, nämlich körperliche Erregung und kognitive Bewertung, und dass (2) Erregung eine Emotion verstärken kann.
* Kameradschaftliche Liebe: Mit der Zeit wird die Liebe zu einer tiefen, liebevollen Bindung. Während leidenschaftsfördernde Hormone wie Adrenalin abklingen, bleibt das Oxytocin erhalten, das Gefühle von Vertrauen, Gelassenheit und Bindung an den Partner fördert. Die drei Schlüssel zu einer dauerhaften Beziehung sind Gleichberechtigung, wenn die Partner das Gleiche geben wie empfangen; Selbstoffenbarung, d. h. das Teilen intimer Details mit dem anderen; und positive Unterstützung.
Altruismus
Der Mensch ist zu grossem Bösen, aber auch zu grossem Guten fähig. Das gilt umso mehr, wenn wir glücklich sind, und das hat einen Rückkopplungseffekt, denn Hilfsbereitschaft erzeugt ebenfalls Glück.
* Normen für das Helfen: Die Theorie des sozialen Austauschs besagt, dass unser Helfen auf unserem Eigeninteresse beruht, die Belohnungen zu maximieren und die Kosten zu minimieren. Andere glauben, dass wir helfen, weil wir durch Normen wie die Reziprozitätsnorm (wir sollten denen helfen, die uns geholfen haben) und die Soziale Verantwortungsnorm (wir sollten denen helfen, die unsere Hilfe brauchen) dazu sozialisiert wurden.
Bystander-Effekt
Wir werden nur dann helfen, wenn die Situation es uns ermöglicht, den Vorfall zunächst zu bemerken, ihn dann als Notfall zu interpretieren und schliesslich die Verantwortung für die Hilfe zu übernehmen. Bei jedem Schritt kann uns die Anwesenheit anderer und damit der Bystander-Effekt vom Weg der Hilfe abbringen.
Elemente eines Konflikts
Ein Konflikt ist eine wahrgenommene Unvereinbarkeit von Handlungen, Zielen oder Ideen. Ein Konflikt kann einen positiven Wandel bewirken, aber auch ein destruktiver Prozess sein.
* Soziale Falle: Situationen, in denen wir unserem kollektiven Wohlergehen schaden, indem wir unsere persönlichen Interessen verfolgen. Durch vereinbarte Regeln, bessere Kommunikation und die Förderung des Bewusstseins für unsere Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft können Menschen zur Zusammenarbeit bewegt werden.
* Verzerrte Wahrnehmungen: In Konflikten neigen wir oft dazu, uns ein teuflisches Bild von der anderen Seite zu machen, die so genannte spiegelbildliche Wahrnehmung, denn ironischerweise sehen wir „sie“ und „sie“ sehen uns.
Förderung des Friedens
- Kontakt: Während negativer Kontakt die Abneigung verstärkt, kann positiver Kontakt zu einer positiveren und empathischeren Einstellung und einer geringeren Entmenschlichung führen.
- Zusammenarbeit: Gemeinsame Probleme und Ziele können Feinde in Freunde verwandeln.
- Kommunikation: Versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden und wenn möglich eine Win-Lose-Situation durch Kommunikation in eine Win-Win-Situation zu verwandeln
- Schlichtung: Abgestufte und wechselseitige Initiativen zum Abbau von Spannungen (GRIT), entwickelt von Charles Osgood: Eine Seite gibt zunächst ihre Anerkennung der gegenseitigen Interessen und ihre Absicht bekannt, Spannungen abzubauen. Dann leitet sie eine oder mehrere kleine versöhnliche Handlungen ein.