Modul 30 Flashcards
Intelligenzmessung und –dynamik (10 cards)
Intelligenztest
Ein Intelligenztest bewertet die geistigen Fähigkeiten einer Person und vergleicht sie anhand von Zahlenwerten mit denen anderer Personen. Es gibt zwei allgemeine Kategorien:
* Leistungstests, die das Gelernte wiedergeben sollen
* Eignungstests, die vorhersagen sollen, was man lernen kann
Geschichtliche Tests der geistigen Fähigkeiten
- Francis Galton: Die Vererbung des Genies.
- Alfred Binet: Vorhersage von Schulleistungen.
- Lewis Terman: Messung der angeborenen Intelligenz.
- David Wechsler: Testen separater Stärken.
Francis Galton: Die Vererbung des Genies
Der Cousin von Charles Darwin schlug vor, dass intellektuelle Stärken anhand von Dingen wie Reaktionszeit, sensorischer Schärfe und Körperproportionen beurteilt werden können. Keiner der Messwerte korrelierte jedoch mit den anderen.
Alfred Binet: Vorhersage von Schulleistungen
Um zu entscheiden, wie Kinder in gleiche Klassen eingeteilt werden sollten, entwickelte Binet einen Test, der das geistige Alter eines jeden Kindes misst. Dieser Test basiert auf der Annahme, dass ein Kind mit einer intellektuellen Entwicklungsstörung ähnlich wie ein typisches jüngeres Kind und ein intellektuell begabtes Kind wie ein typisches älteres Kind abschneiden sollte.
Lewis Terman: Messung der angeborenen Intelligenz
Der Stanford-Binet-Test von Terman basierte auf der Logik des geistigen Alters von Binet und der ersten Definition des Intelligenzquotienten (IQ) von William Stern. Der IQ wurde berechnet, indem das geistige Alter durch das tatsächliche Alter dividiert und mit 100 multipliziert wurde. Dies mag bei Kindern recht gut funktioniert haben, war aber für Erwachsene nicht geeignet. Heute wird der IQ gemessen, indem man die Leistung im Verhältnis zur durchschnittlichen Leistung von Gleichaltrigen bewertet.
Lewis Terman: Messung der angeborenen Intelligenz
Der Stanford-Binet-Test von Terman basierte auf der Logik des geistigen Alters von Binet und der ersten Definition des Intelligenzquotienten (IQ) von William Stern. Der IQ wurde berechnet, indem das geistige Alter durch das tatsächliche Alter dividiert und mit 100 multipliziert wurde. Dies mag bei Kindern recht gut funktioniert haben, war aber für Erwachsene nicht geeignet. Heute wird der IQ gemessen, indem man die Leistung im Verhältnis zur durchschnittlichen Leistung von Gleichaltrigen bewertet.
David Wechsler: Testen separater Stärken
Wechsler entwickelte die Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS), die aus 15 Untertests besteht, darunter:
* Ähnlichkeiten: Erfassen der Gemeinsamkeiten zweier Objekte oder Konzepte
* Wortschatz: Benennen von abgebildeten Objekten oder Definieren von Wörtern
* Blockbildung: Visuelle abstrakte Verarbeitung
* Buchstaben-Zahlen-Reihenfolge: Wiederholung gehörter Zahlen- und Buchstabenreihen in aufsteigender / alphabetischer Reihenfolge
Grundsätze der Testkonstruktion
Um allgemein akzeptiert zu werden, muss ein psychologischer Test drei Kriterien erfüllen:
* Standardisierung: Vergleich eines Ergebnisses mit den Ergebnissen einer repräsentativen Stichprobe von Personen. Die Ergebnisse von Personen bilden oft eine Glockenkurve oder eine normale Kurve, bei der der höchste Punkt der Durchschnittswert ist. Bei Intelligenztests hat dieser Durchschnitt den Wert 100. Mit der Zeit wird die repräsentative Stichprobe angepasst. Es wurde festgestellt, dass sich die Leistungen bei Intelligenztests im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert haben, und es besteht sogar eine Korrelation zwischen dem Intelligenzwachstum und dem Wirtschaftswachstum eines Landes. Dieses Phänomen wird heute als Flynn-Effekt bezeichnet und bleibt ein psychologisches Rätsel.
* Reliabilität: Ein Test, der bei Wiederholung gleichbleibende Ergebnisse liefert.
* Validität: Das Ausmass, in dem der Test tatsächlich misst oder vorhersagt, was er verspricht. Von Intelligenztests wird erwartet, dass sie eine prädiktive Validität haben. Während die Aussagekraft von Eignungstests in den ersten Schuljahren am höchsten ist, nimmt sie später ab. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass ein Test, der mit einer grossen Bandbreite an Ergebnissen validiert wird, dann aber mit einer eingeschränkten Bandbreite an Ergebnissen verwendet wird, einen Grossteil seiner Vorhersagekraft verliert. So können Universitäten, die nur Studenten mit sehr hohen Begabungswerten aufnehmen und somit die Bandbreite der Ergebnisse einschränken, mit den Ergebnissen dieser Studenten kaum etwas vorhersagen.
Extreme der Intelligenz
Niedriges Extrem: Diagnose einer Intelligenzminderung (/geistige Behinderung) bei einem IQ von 70 oder weniger. Betroffene Personen zeigen oft Schwierigkeiten, sich an die normalen Anforderungen eines unabhängigen Lebens anzupassen. Die milde geistige Behinderung ist ein Ergebnis einer Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren.
Hohes Extrem: Kinder mit ausserordentlich hohen Punktzahlen waren im späteren Leben gesund, gut angepasst und ungewöhnlich erfolgreich. Kritiker machen jedoch darauf aufmerksam, dass eine erweiterte Begabtenförderung die Bildungsunterschiede vergrössern kann.
Intelligenz und das Alter
Intelligenz ist sehr stabil über das Leben hinweg und korreliert stark mit der Gesundheit. Man geht davon aus, das letzteres mit der guten Bildung, dem gesunden Umfeld und Lebensstil, weniger vornatalen Probleme und einem “gut-verdrahtetem” Körper erklärt werden können. Obwohl die Intelligenz sehr stabil ist, nimmt das Gedächtnis und unsere Verarbeitungsgeschwindigkeit (Gf) im Alter ab. Im Gegenzug nimmt allerdings unser Gc zu.