Modul 41 Flashcards
Soziales Denken (5 cards)
Attributionstheorie
In der Sozialpsychologie werden die Einflüsse untersucht, die erklären, warum ein und dieselbe Person in verschiedenen Situationen unterschiedlich handelt. Um das Verhalten von Menschen zu erklären, schlug Fritz Heider eine Attributionstheorie vor: Wir können das Verhalten auf stabile, dauerhafte Eigenschaften der Person zurückführen (dispositionelle Attribution) oder wir können es auf die Situation zurückführen (situative Attribution).
Fundamentaler Attributionsfehler
Wenn man beobachtetes Verhalten der Persönlichkeit einer Person zuschreibt, kann das oft zu einem fundamentalen Attributionsfehler führen, weil es vielleicht nicht die dauerhafte Eigenschaft der Person ist, sondern nur die Situation. Dieser Fehler tritt in westlichen Kulturen häufiger auf als z. B. in China oder Japan oder bei Fremden im Vergleich zu nahestehenden Personen oder uns selbst. Mit einer Ausnahme: Unsere bewussten und bewundernswerten Handlungen führen wir oft auf unsere eigenen guten Gründe zurück und nicht auf die Situation.
Interaktion Einstellungen & Handlungen
Unsere Einstellungen wirken sich auf unsere Handlungen aus (wenn wir glauben, dass uns jemand bedroht, empfinden wir Angst), und unsere Handlungen wirken sich auf unsere Einstellungen aus (genauso wie unsere Gefühlsäusserungen unsere Emotionen beeinflussen). Situative Faktoren wie starker sozialer Druck können den Zusammenhang zwischen Einstellung-Handlung ausser Kraft setzen, so dass z. B. Politiker die von ihren Anhängern geforderten Meinungen äussern, obwohl sie privat nicht damit einverstanden sind.
Die Wechselwirkung Handlung-Einstellung kann überraschender sein und erfordert oft einen längeren Zeitraum, so dass Handlungen die Einstellung drastisch verändern, wie das Fuss-in-der-Tür-Phänomen zeigt: Um Menschen dazu zu bringen, einer grossen Sache zuzustimmen, fange klein an und baue auf. Dies kann positive Veränderungen bewirken (moralische Handlungen stärken die moralischen Überzeugungen), aber auch dazu führen, dass die Menschen ihre Gewalt eskalieren lassen.
Kognitive Dissonanztheorie
Eine Erklärung dafür, warum wir zu dem werden, was wir tun, ist, dass wir Spannungen oder kognitive Dissonanzen erleben, wenn unsere Handlungen und Einstellungen nicht übereinstimmen. Die kognitive Dissonanztheorie besagt, dass wir unsere Einstellungen mit unseren früheren Handlungen in Einklang bringen müssen, um diese Spannung zu lösen.
Überredung (Persuasion)
Der Versuch, unsere Einstellung zu ändern und damit unser Handeln zu beeinflussen. Es gibt zwei Formen der Überredung:
* Periphere Route zur Persuasion: Verwendung von aufmerksamkeitsstarken Hinweisen, um schnelle, emotionsbasierte Urteile auszulösen. Z. B. durch das Zeigen von Fotos ungeimpfter Kinder, die an Mumps oder Masern erkrankt sind, statt Informationen, warum die Impfung hilfreich ist.
* Überzeugungsarbeit auf der zentralen Route der Persuasion: Verwendung von Beweisen und Argumenten, die ein sorgfältiges Nachdenken auslösen. Funktioniert in der Regel gut bei Menschen, die von Natur aus analytisch veranlagt sind oder sich für ein Thema interessieren. Diese Art der Überzeugung ist in der Regel nachhaltiger, da Menschen, die eine Botschaft aktiv verarbeiten, sie häufiger behalten (Elaborationswahrscheinlichkeitsmodell).