Modul 28 Flashcards
Sprache und Gedanken (6 cards)
Die drei Bausteine der Sprache
Eine gesprochene Sprache besteht aus drei Bausteinen:
* Phoneme: Kleinste unterscheidbare Lauteinheiten in einer Sprache, z.B. die Aussprache von i vs. e. Beachten Sie, dass auch ein Buchstabe je nach Wort unterschiedlich ausgesprochen werden kann und somit mehrere Phoneme darstellen kann.
* Morpheme: Kleinste Spracheinheiten, die eine Bedeutung tragen. Z. B. “readers”: read, er (derjenige, der liest), und s (mehrere Leser).
* Grammatik: Die Regeln der Sprache, die es den Menschen ermöglichen, zu kommunizieren. Grammatikalische Regeln leiten uns an, wie wir die Bedeutung von Lauten ableiten (Semantik) und wie wir Wörter in Sätzen anordnen (Syntax).
Entwicklung der Sprache
- Rezeptive Sprache: Die Fähigkeit zu verstehen, was zu uns und über uns gesagt wird. Wir können nur als Kinder lernen, Unterschiede in neuen Sprachlauten zu erkennen, während wir im Erwachsenenalter auf die Laute beschränkt sind, die wir bereits kennen.
- Produktive Sprache: Die Fähigkeit, Wörter zu produzieren. Das anfängliche Lallen eines Babys umfasst verschiedene Laute und ist nicht sprachspezifisch. Mit etwa 10 Monaten wird das Lallen jedoch sprachspezifisch und mit etwa einem Jahr erreichen die meisten Kinder die Ein-Wort-Phase. Mit etwa 18 Monaten treten sie in das Zwei-Wort-Stadium der telegrafischen Sprache ein.
- Kritische Phasen: Wenn Kinder bis zum Alter von 7 Jahren weder mit einer gesprochenen noch mit einer gebärdeten Sprache in Berührung kommen, verlieren sie ihre Fähigkeit, jede Sprache vollständig zu verstehen und zu verwenden.
Verarbeitung der Sprache im Gehirn
Bei der Verarbeitung von Sprache, wie auch bei anderen Formen der Informationsverarbeitung, unterteilt das Gehirn seine mentalen Funktionen (Sprechen, Wahrnehmen, Denken und Erinnern) in Teilfunktionen. Wenn z. B. das Broca-Syndrom im linken Frontallappen geschädigt ist, kann eine Person zwar singen und Sprache verstehen, hat aber Schwierigkeiten, Worte zu sprechen. Oder in einem anderen Beispiel, bei dem das Wernicke-Areal im linken Schläfenlappen geschädigt ist, könnte eine Person andere Sätze nicht verstehen und nur sinnlose Sätze sprechen.
Denken und Sprache - was kam zuerst?
Die Theorie des linguistischen Determinismus von Benjamin Lee Whorf besagt, dass das Denken ohne Sprache gar nicht möglich wäre. Wenn wir also die Vergangenheitsform nicht ausdrücken können, können wir auch nicht über die Vergangenheit nachdenken. Diese Theorie erwies sich als zu extrem.
Der sprachliche Relativismus hingegen erkennt an, dass unsere Worte unser Denken beeinflussen, was sich als richtig erwiesen hat:
* Zweisprachige Menschen können je nach der Sprache, die sie verwenden, unterschiedliche Persönlichkeitsprofile haben.
* Geschlechtsspezifische Vorurteile treten eher in geschlechtsspezifischen Sprachen auf.
Denken in Bildern
Nach dem Erlernen einer Fertigkeit wird durch das Beobachten der Tätigkeit die interne Stimulation des Gehirns dafür aktiviert.
Mentales Üben kann helfen, akademische Ziele zu erreichen (Prozessstimulation).
Haben andere Spezies eine Sprache?
Tiere zeigen ein breites Spektrum an Verständnis und Kommunikation.
* Affen geben für verschiedene Raubtiere unterschiedliche Alarmsignale ab.
* Der Schimpanse (namens Washoe) wurde von den Gardners in der Zeichensprache unterrichtet.
* Kritiker weisen darauf hin, dass die Vokabeln und Sätze der Affen einfach sind; der Wortschatz wird nur mit grosser Mühe erworben.
* Die meisten Psychologen sind sich einig, dass nur der Mensch über Sprache verfügt.