Modul 4 Flashcards
Neuronale und Hormonelle Systeme (21 cards)
Phrenologie
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Phrenologie auf, wobei Spezialisten basierend auf Beulen am Schädel geistige Fähigkeiten und Charaktereigenschaften interpretierten. Während dies fern der Realität war, war die Phrenologie zumindest mit der Idee der Funktionslokalisierung im Gehirn richtig.
Biopsychosoziale Systeme
Grundlage bilden die Zellen, welche Organe bilden, welche den Körper und damit die funktionierende Person ermöglichen, welche wiederum Teil von Familien, Gesellschaft und Kulturen sind.
Neuronale Plastizität
Das Gehirn verändert sich konstant und bildet neue neuronale Netzwerke entlang neuer Lebenserfahrungen.
Neuronen
Die Bausteine unseres neuronalen Informationssystems sind Neuronen oder Nervenzellen. Neuronen sind unterschiedlich, aber alle sind Variationen folgen einem ähnlichen Aufbau: Ein Zellkörper und seine verzweigten Fasern. Die Dendriten-Fasern empfangen und integrieren Informationen und leiten sie an den Zellkörper weiter. Von dort aus leitet die einzelne lange Axon-Faser der Zelle die Nachricht über ihre Endverzweigungen an andere Neuronen, Muskeln oder Drüsen weiter. Dendriten hören zu, Axone sprechen. Axone können sehr lang sein und sind von einer Myelinscheide umhüllt
Myelinscheide
Eine Schicht aus Fettgewebe, die Axone isoliert und ihre Impulse beschleunigt. In dem Masse, wie sich das Myelin bis zum Alter von etwa 25 Jahren ablagert, wachsen die neuronale Leistungsfähigkeit, das Urteilsvermögen und die Selbstbeherrschung. Wenn die Myelinscheide degeneriert, kommt es zu Multipler Sklerose.
Gliazellen
Unterstützt werden diese Milliarden von Nervenzellen von spinnenartigen Gliazellen, die die Neuronen mit Nährstoffen und isolierendem Myelin versorgen, die neuronalen Verbindungen leiten und Ionen und Neurotransmitter auffangen. In dem sie mit den Neuronen kommunizieren, sind sie an der Informationsübertragung und dem Gedächtnis beteiligt.
Aktionspotenzial
Neuronen senden eine Nachricht, indem sie Impulse senden, sogenannte Aktionspotenziale. Neuronen generieren Elektrizität von chemischen Ereignissen, indem sie Ionen austauschen. Wenn ein Neuron feuert, öffnet der erste Abschnitt des Axons seine Pforten und positiv geladene Natriumionen strömen durch die nun geöffneten Kanäle ein. Der Verlust des Ladungsunterschieds zwischen innen und aussen, die so genannte Depolarisation, führt dazu, dass sich der nächste Abschnitt der Axonkanäle öffnet und dann der nächste und so weiter. Dieser vorübergehende Zustrom positiver Ionen wird als Aktionspotenzial oder Nervenimpuls bezeichnet.
Die meisten neuronalen Signale sind erregend, einige sind hemmend. Wenn die erregenden Signale die hemmenden Signale um eine Mindestintensität oder Schwelle übersteigen, lösen die kombinierten Signale ein Aktionspotenzial aus.
Eine Erhöhung der Stimulation über den Schwellenwert hinaus führt nicht zu einer Steigerung der Intensität des Nervenimpulses. Die Reaktion des Neurons ist eine Alles-oder-Nichts-Antwort. Ein starker Reiz kann jedoch mehrere Neuronen möglicherweise häufiger zum Feuern bringen.
Ruhepotenzial
Die Flüssigkeit ausserhalb des Axon-Membran hat positiv-geladene Natrium-Ionen, während die Flüssigkeit innerhalb eines ruhenden Axons eine negative Ladung hat (grosse, negativ-geladene Protein-Ionen und kleine, positiv-geladene Kalium-Ionen). Dieser Zustand positiv-aussen/negativ-innen wird als Ruhepotenzial bezeichnet.
Selektive Durchlässigkeit
Die Oberfläche des Axons nutzt ihre selektive Durchlässigkeit, um auszuwählen, was sie durch ihre Pforten lässt.
Refraktärzeit
Neuronen benötigen kurze Pausen, die so genannte Refraktärzeit, in der keine weiteren Aktionspotenziale auftreten können, bis das Axon in seinen Ruhezustand zurückkehrt.
Synapse
Der Treffpunkt zwischen den Neuronen wird als Synapse bezeichnet, der kleine Spalt zwischen ihnen als synaptischer Spalt. Um über diese Lücken hinweg zu kommunizieren, löst ein Aktionspotenzial, das das Ende eines Axons erreicht, die Freisetzung chemischer Botenstoffe, der sogenannten Neurotransmitter, aus.
Neurotransmitter
Die Neurotransmitter-Moleküle durchqueren den synaptischen Spalt und binden an Rezeptorstellen auf dem empfangenden Neuron, um die Kanäle zu öffnen und die elektrisch geladenen Ionen einströmen zu lassen. Die überschüssigen Neurotransmitter wandern schliesslich ab, werden von Enzymen abgebaut oder vom sendenden Neuron wieder aufgenommen, ein Prozess, der als Reuptake bezeichnet wird.
Arten von Neurotransmitter
Es gibt mehrere Dutzende verschiedene Neurotransmitter, welche teilweise immer noch genauer erforscht werden müssen. Ein paar der erforschten Neurotransmitter sind:
* Acetylcholin (ACh): Ermöglicht Muskelbewegungen, Lernen und Gedächtnis. Verschlechtert sich bei der Alzheimer-Krankheit.
* Dopamin: Beeinflusst Bewegung, Lernen, Aufmerksamkeit und Emotionen. Eine Überversorgung wird mit Schizophrenie in Verbindung gebracht; eine Unterversorgung mit Zittern und Parkinsons.
* Serotonin: Beeinflusst Stimmung, Hunger, Schlaf und Erregung. Eine Unterversorgung wird mit Depressionen in Verbindung gebracht.
* Noradrenalin: Hilft bei der Kontrolle von Wachsamkeit und Erregung. Eine Unterversorgung kann die Stimmung verschlechtern.
* GABA: wichtiger inhibitorischer Neurotransmitter. Unterversorgung wird mit Krampfanfällen, Zittern und Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht.
* Glutamat: Wichtiger erregender Neurotransmitter. Überversorgung kann Migräne oder Krampfanfälle auslösen.
* Endorphine: Beeinflussen die Wahrnehmung von Schmerz und Freude
Agonistische vs. Antagonistische Moleküle
Agonistische Moleküle verstärken die Wirkung eines Neurotransmitters (z. B. Opioide), während Antagonisten die Wirkung eines Neurotransmitters durch Blockierung der Produktion oder Freisetzung verringern.
Nervensystem
Das Gehirn und das Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem (ZNS), den Entscheidungsträger des Körpers. Das periphere Nervensystem (PNS) ist für die Sammlung von Informationen und die Weiterleitung von Entscheidungen des ZNS an unsere Körperteile zuständig. Nerven und Axone verbinden das ZNS mit den Sinnesrezeptoren, Muskeln und Drüsen des Körpers.
Drei Arten von Neuronen
- Sensorische Neuronen: Sie leiten Nachrichten aus dem Körpergewebe und von den Sinnesrezeptoren nach innen (afferent genannt) zum Gehirn und Rückenmark, wo sie verarbeitet werden.
- Motorische Neuronen: Sie leiten Anweisungen aus dem ZNS nach aussen (efferent genannt) zu den Muskeln und Drüsen des Körpers.
- Interneuronen: Verarbeiten Informationen zwischen sensorischem Input und motorischem Output. Hier ist der grösste Teil unserer Komplexität angesiedelt.
Peripheres Nervensystem (PNS)
Unser PNS hat zwei Komponenten: somatische und autonome. Unser somatisches Nervensystem ermöglicht die willentliche Kontrolle unserer Skelettmuskeln (externes Verhalten). Unser autonomes Nervensystem (ANS) steuert die Drüsen und Muskeln unserer inneren Organe. Das ANS ist unterteilt in den Sympathikus, das bei Stress Energie erzeugt und verbraucht, während der Parasympathikus die Energie konserviert. Das Zusammenspiel dieser beiden Systeme nennt man Homöostase, einen stabilen inneren Zustand.
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Die einzelnen Neuronen unseres Gehirns schliessen sich zu Arbeitsgruppen zusammen, die als neuronale Netze bezeichnet werden. Der andere Teil, das Rückenmark, verbindet das PNS mit dem Gehirn. Bestimmte Reflexe laufen ohne Beteiligung des Gehirns allein über das Rückenmark ab, wie z. B. der Knieschluckreflex. Das Gleiche gilt für einfache Schmerzreflexe, d. h. Ihr Körper reagiert auf Schmerzen, bevor Ihr Gehirn die Informationen erhält und darauf reagiert, die das Schmerzempfinden auslösen.
Endokrines System
Das endokrine System umfasst Drüsen und Fettgewebe, die eine andere Form von chemischen Botenstoffen absondern: Hormone. Hormone wandern durch den Blutkreislauf und beeinflussen andere Gewebe, einschliesslich des Gehirns. Einige Hormone sind chemisch identisch mit Neurotransmittern. Endokrine Botschaften sind langsamer als neuronale Botschaften, aber sie überdauern in der Regel deren Wirkung.
Im Moment der Gefahr befiehlt das ANS den Nebennieren, Adrenalin und Noradrenalin freizusetzen, um einen Energieschub für unsere Kampf-oder-Flucht-Reaktion zu erzeugen.
Hypophyse
Die einflussreichste endokrine Drüse ist die Hypophyse, die vom Hypothalamus gesteuert wird. Einige der freigesetzten Hormone sind Hypophysenhormone (Wachstumshormone) oder Oxytocin (das Orgasmen, den Milchfluss beim Stillen und soziale Beziehungen ermöglicht). Die Hypophyse fungiert auch als Hauptdrüse, die die anderen endokrinen Drüsen anweist, ihre Hormone freizusetzen. Letztlich entsteht so ein Rückkopplungssystem (Gehirn -> Hypophyse -> andere Drüsen -> Hormone -> Körper -> Gehirn).