Modul 39 Flashcards

Stress und Krankheit (8 cards)

1
Q

Stress

A

Stress ist der Prozess, durch den eine Person eine Bedrohung interpretiert. In der Psychologie nennen wir die Bedrohung, die Herausforderung oder das Ereignis, das Stress verursacht, den Stressor, und die körperliche und emotionale Reaktion die Stressreaktion. Stress hängt oft mehr davon ab, wie wir über ein Ereignis denken oder es einschätzen, als von dem Ereignis selbst. Sobald wir ein Ereignis als Stressor eingestuft haben (primäre Bewertung), bewerten wir unsere Fähigkeit, darauf zu reagieren (sekundäre Bewertung).

Stress hat zwei Seiten: Auf der einen Seite stärkt ein gewisses Mass an Stress unsere Widerstandsfähigkeit, d. h. unsere Fähigkeit, uns an die Herausforderungen des Lebens anzupassen, sie zu bewältigen und sich von ihnen zu erholen, und wenn er als hilfreich angesehen wird, kann er uns Energie und Zufriedenheit verleihen. Auf der anderen Seite kann Stress uns auch schaden, da er sich direkt auf die Gesundheit auswirken und ungesunde Verhaltensweisen auslösen kann.

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2
Q

Stressoren

A
  • Katastrophen: Grossflächige Katastrophen wie Wirbelstürme oder Kriege.
  • Bedeutende Veränderungen im Leben: Der Wegzug von zu Hause, der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes, selbst glückliche Übergänge wie eine Heirat können Stress verursachen.
  • Täglicher Ärger (einschliesslich sozialer Stress): Benachrichtigungen über soziale Medien, To-Do-Listen oder Verkehrsstaus.

Stress kann aber auch durch so genannte Annäherungs- und Vermeidungsmotive entstehen. Bei der Entscheidung zwischen zwei wünschenswerten Optionen (Tacos oder Pizza), so genannten Annäherungs-Annäherungs-Konflikten, empfinden wir keinen grossen Stress. Wenn die Optionen jedoch unerwünscht sind, so genannte Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikte, empfinden wir in der Regel mehr Stress. Und sogar eine dritte Option kann Stress verursachen, der Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt, bei dem eine Option aus der Ferne verlockend aussieht, wir aber, sobald wir sie erreicht haben, den Drang verspüren, ihr zu entkommen.

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3
Q

Stressreaktion

A

Sobald wir mit einer Bedrohung konfrontiert werden, schüttet unser Stressreaktionssystem die Stresshormone Epinephrin und Norepinephrin der Nebennieren aus, die unsere Kampf-oder-Flucht-Reaktion auslösen.

Es gibt jedoch noch ein zweites Stressreaktionssystem: Von der Grosshirnrinde über den Hypothalamus und die Hypophyse schütten die Nebennieren glukokortikoidale Stresshormone wie Cortisol aus.

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4
Q

Allgemeines Anpassungssyndrom (GAS)

A

Wenn der Stress nicht abnimmt, kann es zum allgemeinen Anpassungssyndrom (GAS) kommen, welches in einen dreiphasigen Prozess unterteilt werden kann:
* Alarmreaktion: Aktivierung unseres sympathischen Nervensystems, erhöhte Herzfrequenz, der Körper ist bereit, sich zu wehren.
* Widerstand: Temperatur, Blutdruck und Atmung bleiben hoch und Adrenalin und Noradrenalin werden in den Blutkreislauf abgegeben.
* Erschöpfung: Wenn die Zeit vergeht und der Stress nicht nachlässt, schwinden die körpereigenen Reserven und es kann zu Krankheit, Kollaps oder Tod kommen.

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5
Q

Psychoneuroimmunologie

A

Bei Stress sind unsere physiologischen und psychologischen Mechanismen miteinander verwoben. Um ihn zu untersuchen, brauchen wir daher eine Gesundheitspsychologie, die den Beitrag der Psychologie zur Verhaltensmedizin liefert. Ein wichtiger Zweig davon ist die Psychoneuroimmunologie: Unsere Gedanken und Gefühle (Psycho) beeinflussen unser Gehirn (Neuro), das wiederum die endokrinen Hormone beeinflusst, die unser krankheitsbekämpfendes Immunsystem beeinflussen. Bei Stress ist unser Immunsystem geschwächt und arbeitet langsamer, da Stress die Energie entzieht, die unser Immunsystem benötigen würde.

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6
Q

Fehlfunktionen im Immunsystem

A

Wenn unser Immunsystem nicht richtig funktioniert, kann es in zwei Richtungen gehen:
* Überreaktion: Autoimmunkrankheiten - das Immunsystem kann körpereigenes Gewebe angreifen (z. B. Lupus, Multiple Sklerose oder Arthritis).
* Unterreaktion: Das Immunsystem lässt zu, dass bakterielle Infektionen aufflammen, ein schlummernder Virus ausbricht oder sich Krebszellen vermehren.

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7
Q

Zelltypen des Immunsystems

A

Es gibt vier Zelltypen, die an der Such- und Zerstörungsaktion des Immunsystems beteiligt sind
* B-Lymphozyten: Bakterielle Infektionen
* T-Lymphozyten: Krebszellen und Viren
* Makrophagen: Schädliche Eindringlinge
* Natürliche Killerzellen (NK): Kranke Zellen

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8
Q

Stress und Herzkrankheiten

A

Stress erzeugt Entzündungen, die mit Herz- und anderen Gesundheitsproblemen, einschliesslich Depressionen, in Verbindung gebracht werden. Es wurde festgestellt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie ein aggressiv-reaktives Temperament den Stress verstärken und im Gegenzug das Risiko von Herzkrankheiten erhöhen. Das Gleiche gilt für chronischen Pessimismus.

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