ANCA-ASSOCIATED VASCULITIS Flashcards

(85 cards)

1
Q

Was sind die primären ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) und wie werden sie klassifiziert?

A

Die primären AAV sind Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), mikroskopische Polyangiitis (MPA), eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) und renal begrenzte Vaskulitis (RLV) mit pauci-immuner nekrotisierender/crescentischer Glomerulonephritis (GN). Die Klassifikation basiert auf pathophysiologischen Erkenntnissen.

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2
Q

Wie werden ANCA-Tests durchgeführt und interpretiert?

A

ANCA-Tests werden mittels indirekter Immunfluoreszenz (IFA) und ELISA durchgeführt. Der c-ANCA-Muster zeigt eine diffuse zytoplasmatische Färbung (meist PR3-spezifisch), während der p-ANCA-Muster eine perinukleäre Färbung zeigt (meist MPO-spezifisch). ELISA-Tests für PR3- und MPO-Antikörper sollten zusätzlich angefordert werden.

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3
Q

Welche Hypothesen gibt es zur Rolle von ANCA bei der Entstehung von AAV?

A

ANCA aktivieren Neutrophile und Monozyten, die dann Endothelzellen schädigen. Zytokine fördern die Adhäsion und Migration dieser Zellen in die Gefäßwand, was zu Vaskulitis führt.

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4
Q

Wie definiert sich die Granulomatose mit Polyangiitis (GPA)?

A

GPA ist eine Vaskulitis mit Befall der oberen und unteren Atemwege, granulomatöser Entzündung und nekrotisierender Glomerulonephritis. Sie ist stark mit c-ANCA/PR3-Antikörpern assoziiert.

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5
Q

Welche klinischen Manifestationen zeigt die GPA im oberen Respirationstrakt?

A

Chronische Sinusitis, nasale Ulzerationen, Sattelnasen-Deformität, Otitis media und subglottische Stenose sind häufige Manifestationen.

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6
Q

Wie äußert sich die GPA in der Lunge?

A

Pulmonale Manifestationen umfassen noduläre Infiltrate, Kavernenbildung und alveoläre Hämorrhagie aufgrund von Kapillaritis.

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7
Q

Welche Organe sind bei GPA zusätzlich zu Atemwegen und Nieren betroffen?

A

Augen (Proptose, Skleritis), Haut (Purpura), Nervensystem (Mononeuritis multiplex), Herz (Perikarditis) und andere.

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8
Q

Welche Therapie wird zur Remissionsinduktion bei GPA empfohlen?

A

Hochdosierte Kortikosteroide plus Cyclophosphamid oder Rituximab. Bei schweren Fällen kann Plasmapherese erwogen werden.

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9
Q

Wie wird die Remissionserhaltung bei GPA behandelt?

A

Azathioprin, Methotrexat oder Rituximab (500 mg alle 6 Monate) werden als Erhaltungstherapie eingesetzt.

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10
Q

Was ist die mikroskopische Polyangiitis (MPA) und wie unterscheidet sie sich von GPA?

A

MPA ist eine nekrotisierende Vaskulitis kleiner Gefäße ohne Granulombildung. Sie unterscheidet sich von GPA durch das Fehlen von Granulomen und eine stärkere Assoziation mit p-ANCA/MPO-Antikörpern.

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11
Q

Welche klinischen Merkmale sind typisch für MPA?

A

Rapid progressive Glomerulonephritis (RPGN), pulmonale Kapillaritis mit alveolärer Hämorrhagie, Fieber und Purpura.

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12
Q

Wie wird MPA diagnostiziert?

A

Durch klinische Präsentation, Nierenbiopsie (pauci-immune GN) und Nachweis von p-ANCA/MPO-Antikörpern.

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13
Q

Was ist die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA)?

A

EGPA ist eine granulomatöse Vaskulitis kleiner bis mittelgroßer Gefäße mit eosinophiler Infiltration, Asthma und allergischer Rhinitis.

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14
Q

Welche klinischen Phasen durchläuft EGPA?

A
  1. Prodromalphase (Asthma, Rhinitis), 2. Eosinophilie in Blut und Gewebe, 3. systemische Vaskulitis.
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15
Q

Welche Laborbefunde sind bei EGPA typisch?

A

Eosinophilie (>1500/µL), erhöhtes IgE, p-ANCA/MPO-Antikörper in 50–65% der Fälle.

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16
Q

Welche Therapie wird bei EGPA eingesetzt?

A

Glukokortikoide sind die First-Line-Therapie. Bei schlechter Prognose (FFS ≥1) wird Cyclophosphamid oder Mepolizumab (Anti-IL-5) hinzugefügt.

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17
Q

Welche Medikamente können eine ANCA-assoziierte Vaskulitis auslösen?

A

Propylthiouracil, Hydralazin, Minocyclin und Levamisol-verunreinigtes Kokain.

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18
Q

Welche anderen Erkrankungen sind mit ANCA assoziiert?

A

Goodpasture-Syndrom, rheumatoide Arthritis, SLE, entzündliche Darmerkrankungen und Autoimmunhepatitis.

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19
Q

Was ist der Five-Factor-Score (FFS) bei EGPA?

A

Der FFS umfasst Kreatinin >1,58 mg/dl, Proteinurie >1 g/Tag, ZNS-Beteiligung, gastrointestinale Beteiligung und kardiale Beteiligung.

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20
Q

Wie hoch ist die 5-Jahres-Überlebensrate bei EGPA?

A

97% bei FFS 0 und 90% bei FFS ≥1.

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21
Q

Welche histopathologischen Merkmale finden sich bei EGPA?

A

Nekrotisierende Granulome und Vaskulitis kleiner Arterien/Venen mit eosinophiler Infiltration.

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22
Q

Welche Medikamente wurden mit EGPA in Verbindung gebracht?

A

Leukotrien-Rezeptorantagonisten (Zafirlukast, Montelukast), wobei der kausale Zusammenhang umstritten ist.

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23
Q

Wie unterscheidet sich EGPA von GPA?

A

EGPA zeigt Asthma, Eosinophilie und allergische Rhinitis, während GPA stärker mit PR3-ANCA und nekrotisierender GN assoziiert ist.

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24
Q

Was ist die Erstlinientherapie bei medikamenteninduzierter ANCA-Vaskulitis?

A

Absetzen des auslösenden Medikaments; bei schweren Verläufen Glukokortikoide und Immunsuppressiva.

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25
Welche ANCA-Muster finden sich bei entzündlichen Darmerkrankungen?
p-ANCA (nicht MPO-spezifisch) bei 60-80% der Colitis ulcerosa-Patienten.
26
Wie hoch ist die Sensitivität von PR3-ANCA bei generalisierter GPA?
80-90% (siehe Tabelle 29.1).
27
Welche Komplikationen können bei Cyclophosphamid-Therapie auftreten?
Hämorrhagische Zystitis, Blasenkarzinom, Knochenmarksuppression und Gonadenversagen.
28
Welche prophylaktischen Maßnahmen sind bei Immunsuppression wichtig?
Trimethoprim/Sulfamethoxazol zur Pneumocystis-Prophylaxe, Osteoporose-Prävention und Impfungen.
29
Können GPA-Patienten mit Nierenversagen transplantiert werden?
Ja, nach Krankheitskontrolle und bei niedrigem/nachweisbarem ANCA-Titer.
30
Welche Rolle spielt Plasmapherese bei AAV?
Umstritten; möglicher kurzfristiger Nutzen bei RPGN/alveolärer Hämorrhagie, aber kein gesicherter Langzeitvorteil.
31
Was sind typische Röntgenbefunde bei GPA?
Multiple noduläre Infiltrate, teils kavernös (siehe Abb. 29.2).
32
Wie äußert sich die Nierenbeteiligung bei GPA?
Pauci-immune, fokal-segmentale nekrotisierende GN mit Hämaturie, Proteinurie und möglichem Nierenversagen.
33
Welche Differentialdiagnosen müssen bei GPA erwogen werden?
Infektionen (Tuberkulose), maligne Lymphome, Goodpasture-Syndrom und SLE (siehe Tabelle 29.2).
34
Warum ist die Kombination aus IFA und ELISA bei ANCA-Tests wichtig?
ELISA hat höhere Sensitivität/Spezifität; IFA allein sollte nicht als Screening verwendet werden.
35
Welche Prognosefaktoren gelten für AAV allgemein?
Erhöhtes Kreatinin, ZNS-, GI- oder kardiale Beteiligung (adaptierter FFS).
36
Mnemonic: GPA MPA EGPA RLV
Die vier primären ANCA-assoziierten Vaskulitiden: Granulomatose mit Polyangiitis, mikroskopische Polyangiitis, eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis, renal begrenzte Vaskulitis.
37
Mnemonic: PR3 = GPA, MPO = MPA
PR3-ANCA ist typisch für GPA, MPO-ANCA für MPA.
38
Mnemonic: ANCA activates neutrophils
ANCA aktiviert Neutrophile, die dann Endothelzellen schädigen und Vaskulitis verursachen.
39
Mnemonic: Saddle nose in GPA
Die Sattelnasen-Deformität ist ein klassisches Zeichen der GPA.
40
Mnemonic: Rituximab for relapse
Rituximab ist besonders wirksam bei rezidivierender GPA.
41
Mnemonic: MPA: No granulomas
MPA zeigt keine Granulome im Gegensatz zu GPA.
42
Mnemonic: EGPA: Asthma first
EGPA beginnt meist mit Asthma, bevor die Vaskulitis auftritt.
43
Mnemonic: FFS: Creatine, Protein, CNS, Gut, Heart
Die fünf Faktoren des Five-Factor-Scores bei EGPA.
44
Mnemonic: Hydralazine hurts kidneys
Hydralazin kann eine ANCA-Vaskulitis mit Nierenbeteiligung auslösen.
45
Mnemonic: EGPA loves eosinophils
EGPA ist durch ausgeprägte Eosinophilie gekennzeichnet.
46
Mnemonic: EGPA granulomas eosinophilic
EGPA zeigt eosinophile nekrotisierende Granulome.
47
Mnemonic: Leukotrienes link to EGPA?
Leukotrienhemmer könnten EGPA auslösen/verschlimmern.
48
Mnemonic: GPA: cANCA, EGPA: pANCA
GPA ist PR3/c-ANCA+, EGPA häufiger MPO/p-ANCA+.
49
Mnemonic: Stop the drug first
Bei medikamenteninduzierter Vaskulitis immer das Auslösermedikament absetzen.
50
Mnemonic: pANCA in UC
Colitis ulcerosa ist mit p-ANCA assoziiert (nicht MPO).
51
Mnemonic: Cyclo = Cystitis
Cyclophosphamid kann hämorrhagische Zystitis verursachen.
52
Mnemonic: Bactrim for PJP
Trimethoprim/Sulfamethoxazol verhindert Pneumocystis-Pneumonie unter Immunsuppression.
53
Mnemonic: Transplant after ANCA down
Nierentransplantation bei AAV erst nach ANCA-Titer-Reduktion.
54
Mnemonic: PLEX for RPGN?
Plasmapherese (PLEX) bei RPGN möglicherweise kurzfristig hilfreich.
55
Mnemonic: Cavitary nodules in GPA
Kavernöse Lungenknötchen sind typisch für GPA.
56
Mnemonic: Pauci-immune GN
GPA/MPA zeigen kaum Immundeposite in der Nierenbiopsie.
57
Mnemonic: Rule out TB first
Granulomatöse Infektionen (z.B. TB) müssen vor GPA-Therapie ausgeschlossen werden.
58
Mnemonic: IFA + ELISA for ANCA
Immer beide Tests kombinieren für optimale Diagnostik.
59
Mnemonic: FFS predicts survival
Der Five-Factor-Score korreliert mit der 5-Jahres-Überlebensrate.
60
Welche Rolle spielt Staphylococcus aureus bei GPA?
Chronische S. aureus-Trägerschaft in den Nasenwegen ist mit Krankheitsschüben assoziiert.
61
Wie häufig ist eine Augenbeteiligung bei GPA?
30-60% der Patienten, mit Proptose (15%), Skleritis oder Keratitis.
62
Welche neurologischen Manifestationen treten bei GPA auf?
Mononeuritis multiplex (15%), ZNS-Beteiligung (8-10% mit Meningitis, Hirnnervenlähmungen).
63
Was sind typische Hautmanifestationen bei GPA?
Palpable Purpura (40-50%), Ulzera, subkutane Knoten.
64
Wie hoch ist die 5-Jahres-Überlebensrate bei GPA unter moderner Therapie?
85-90%.
65
Welche Besonderheiten zeigen p-ANCA bei medikamenteninduzierter Vaskulitis?
Häufig hochtitrige MPO-ANCA, oft mit multiplen Autoantikörpern (z.B. ANA, anti-dsDNA).
66
Wie manifestiert sich die kardiale Beteiligung bei EGPA?
Myokarditis (Haupttodesursache), Herzinsuffizienz, Koronarvaskulitis.
67
Welche Laborparameter sind bei GPA typischerweise erhöht?
ESR, CRP, Leukozyten, Thrombozyten; ANCA-Titer korrelieren nicht immer mit Aktivität.
68
Warum sollte Methotrexat bei Nierenbeteiligung vermieden werden?
Wegen renaler Elimination und erhöhtem Toxizitätsrisiko bei eingeschränkter Nierenfunktion.
69
Welche Besonderheiten zeigen ANCA bei Kokain/Levamisol-assoziierter Vaskulitis?
Gleichzeitige Positivität für PR3-, MPO- und Elastase-ANCA plus Antiphospholipid-Antikörper.
70
Mnemonic: Staph flares GPA
S. aureus-Trägerschaft triggert GPA-Schübe.
71
Mnemonic: GPA eyes: See PROPTOSIS
Proptose ist ein klassisches Augensymptom.
72
Mnemonic: Nerves in GPA: Mono MULTIplex
Mononeuritis multiplex ist die häufigste Neuropathie.
73
Mnemonic: Purpura points to vasculitis
Palpable Purpura weist auf kleine Gefäßvaskulitis hin.
74
Mnemonic: GPA survival: 85-90% at 5 years
Moderne Therapien verbessern die Prognose deutlich.
75
Mnemonic: Drug-induced ANCA: Multiple antibodies
Hydralazin etc. verursachen oft multipel Autoantikörper.
76
Mnemonic: EGPA kills by HEART
Kardiale Beteiligung ist Haupttodesursache bei EGPA.
77
Mnemonic: GPA labs: Inflammatory triad
ESR, CRP und Leukozyten sind typisch erhöht.
78
Mnemonic: MTX minus if GFR minus
Methotrexat meiden bei Niereninsuffizienz.
79
Mnemonic: Cocaine ANCA cocktail
Levamisol-Kokain verursacht gemischte ANCA-Spezifitäten.
80
Mnemonic: Nasal rinse prevents flares
Nasenspülungen mit Mupirocin reduzieren S. aureus.
81
Mnemonic: Rituximab re-dosing: Watch B cells
B-Zell-Monitoring steuert Rituximab-Nachbehandlung.
82
Mnemonic: GPA mimics: Think INFECTION
Infektionen (TB, Pilze) sind wichtige Differentialdiagnosen.
83
Mnemonic: Pauci-immune = No deposits
Keine Immunkomplexe in der Nierenbiopsie bei AAV.
84
Mnemonic: EGPA phases: Allergic → Eos → Vasc
Drei typische Krankheitsphasen bei EGPA.
85
Mnemonic: Alveolar hemorrhage = EMERGENCY
Pulmonale Hämorrhagie erfordert sofortige Therapie.