Sjögren-Syndrom Flashcards
(45 cards)
Wer war Henrich Sjögren?
Schwedischer Arzt (1899-1986)
Erstbeschreibung von Keratoconjunctivitis sicca und Arthritis. Namensgeber des Sjögren-Syndroms.
Unterschied primäres/sekundäres SS?
Primär: Eigenständige Erkrankung (Anti-Ro/SS-A, Anti-La/SS-B)
Sekundär: Bei anderen rheumatischen Erkrankungen (z.B. RA, SLE)
Primäres SS tritt unabhängig auf, während sekundäres SS in Verbindung mit anderen Krankheiten auftritt.
Wer erkrankt typisch an SS?
90% Frauen, Alter: 30-50 Jahre, Prävalenz: 0,1-4% (primäres SS)
Frauen sind signifikant häufiger betroffen als Männer.
Pathogenese des SS?
Lymphozytäre Infiltration (70% CD4+ T-Zellen, 20% B-Zellen)
Zwei Modelle: Autoimmunattacke auf Azinusepithel und Antikörper gegen muskarinische Rezeptoren.
Hauptsymptome?
Sicca-Symptome: KCS (90-95%), Xerostomie (90-95%), Extraglandulär: Fatigue (60-70%), Arthralgien (45-60%)
Sicca-Symptome sind die häufigsten Beschwerden bei Patienten mit SS.
Augensymptome bei SS?
Fremdkörpergefühl, brennende, juckende Augen, verschwommenes Sehen, Photophobie
Diese Symptome sind charakteristisch für die Augenbeteiligung bei SS.
Diagnostik bei KCS?
Schirmer-Test (<5 mm/5 min), OSS (Score ≥5), TBUT (≤10 Sekunden)
Diese Tests helfen, die Schwere der Keratoconjunctivitis sicca zu beurteilen.
Symptome bei Xerostomie?
Brennendes Gefühl, Geschmacksveränderungen, Schluckbeschwerden, ‘Lipstick-Zeichen’
Diese Symptome sind typisch für die Mundtrockenheit bei SS.
Diagnostik bei Xerostomie?
Sialometrie (≤0,1 ml/min), Minor-Speicheldrüsenbiopsie (Fokus-Score ≥1), Bildgebung: MRT, Sonographie
Diese Verfahren sind wichtig für die Diagnose der Xerostomie.
DD trockene Augen/Mund?
Medikamente (Antihistaminika, Antidepressiva), HCV-Infektion, Sarkoidose, IgG4-assoziierte Erkrankung
Diese Differenzialdiagnosen müssen in Betracht gezogen werden, um SS auszuschließen.
DD Speicheldrüsen-Schwellung?
Bakterielle Infektionen, virale Infektionen (Mumps), Lymphome, IgG4-assoziierte Erkrankung
Diese Erkrankungen können ähnliche Symptome wie SS hervorrufen.
Arthritis bei SS?
Symmetrisch, nicht-erosiv, betrifft MCP, PIP, Handgelenke
Arthritis ist eine häufige extraglanduläre Manifestation des SS.
Pulmonale Manifestationen?
Xerotrachea, interstitielle Pneumonitis, Bronchiektasen
Diese Manifestationen sind weniger häufig, aber wichtig zu erkennen.
Renale Manifestationen?
Distale tubuläre Azidose, interstitielle Nephritis, nephrogener Diabetes insipidus
Nierenbeteiligung kann schwerwiegende Folgen haben.
Neurologische Manifestationen?
Periphere Neuropathie, small-fiber Neuropathie, ZNS-Beteiligung (selten)
Neurologische Symptome sind selten, aber möglich bei SS.
Risiken in Schwangerschaft?
Neonataler Lupus, angeborener Herzblock, durch Anti-SSA/SSB-Antikörper
Schwangere Frauen mit SS müssen engmaschig überwacht werden.
Laborbefunde bei SS?
ANA (85-90%), Anti-Ro/SS-A (50-70%), Anti-La/SS-B (33-50%), Rheumafaktor (50-60%)
Diese Laborwerte sind entscheidend für die Diagnose von SS.
Weitere Antikörper?
Anti-Centromer (5%), Sjo-Test (experimentell)
Diese Antikörper können bei der Diagnostik von Bedeutung sein.
ACR/EULAR-Kriterien 2016?
Score-System (≥4 Punkte), Biopsie: 3 Punkte, Anti-Ro: 3 Punkte, OSS: 1 Punkt, Schirmer: 1 Punkt, Speichelfluss: 1 Punkt
Diese Kriterien helfen, die Diagnose von SS zu stellen.
Therapie bei KCS?
Tränenersatzmittel, Cyclosporin-Augentropfen, Punctum plugs, Schutzbrillen
Diese Behandlungen sind wichtig für die Symptomlinderung.
Therapie bei Xerostomie?
Speichelersatzmittel, Pilocarpin/Cevimelin, Fluoridierung, Mundhygiene
Diese Therapiemöglichkeiten helfen, die Mundtrockenheit zu lindern.
Therapie extraglandulärer Manifestationen?
Hydroxychloroquin, Kortikosteroide, Immunsuppressiva, Rituximab (bei Vaskulitis)
Diese Medikamente können bei der Behandlung von schwereren Manifestationen eingesetzt werden.
Therapie bei Lymphom?
Rituximab, Chemotherapie, Strahlentherapie
Lymphome, die aus SS resultieren, erfordern spezifische Behandlungsansätze.
Prognose?
Chronischer Verlauf, 5-10% Lymphomrisiko, Monitoring wichtig
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend für die Lebensqualität.