Systemic Lupus Erythematosus Flashcards
(74 cards)
Was ist SLE?
Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronische Autoimmunerkrankung, charakterisiert durch die Produktion von Autoantikörpern, die sich in Geweben ablagern und Komplement aktivieren, was zu systemischen Entzündungen führt.
Wer ist typischerweise von SLE betroffen?
Typischerweise sind Frauen im gebärfähigen Alter (15–45 Jahre) betroffen, mit einer höheren Prävalenz bei ethnischen Minderheiten (Afroamerikaner, Asiaten, Hispanics).
Nennen Sie die ACR-Kriterien für SLE (SOAP-BRAIN-MD-Mnemonic).
*S: Serositis (Pleuritis/Perikarditis) *O: Orale/nasale Ulzera *A: Arthritis (nicht erosiv) *P: Photosensitivität *B: Blutstörungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie) *R: Renale Beteiligung (Proteinurie, Zylinder) *A: ANA (Antinukleäre Antikörper) *I: Immunologische Phänomene (anti-dsDNA, anti-Sm, Antiphospholipid-Antikörper) *N: Neurologische Störungen (Krampfanfälle, Psychose) *M: Malarerythem *D: Diskoider Lupus
Welche SLICC-Kriterien werden für SLE verwendet?
Mindestens 4 von 17 klinischen/immunologischen Kriterien (inkl. mindestens 1 klinisches + 1 immunologisches Kriterium) oder bioptisch gesicherte Lupusnephritis mit positivem ANA/anti-dsDNA.
Welche Risikofaktoren begünstigen SLE?
*Genetisch: HLA-DR2/DR3, Komplementdefizienz (C1q/C2/C4), >90 Risiko-Gene. *Umwelt: UV-Licht, EBV/CMV, Silikastaub, Rauchen. *Hormonell: Östrogen (♀ 10–15× häufiger betroffen).
Welche Autoantikörper sind bei SLE relevant?
*Anti-dsDNA: Spezifisch für SLE, korreliert mit Nephritis. *Anti-Sm: Hochspezifisch, keine Aktivitätskorrelation. *Anti-SSA/Ro: Neonataler Lupus, Photosensitivität. *Antiphospholipid-Antikörper: Thromboserisiko.
Wie äußert sich eine ZNS-Beteiligung bei SLE?
*Diffus: Psychose, Krampfanfälle, kognitive Dysfunktion. *Fokal: Schlaganfall, Chorea, Myelitis.
Welche 5 Autoantikörper sind mit ZNS-Lupus assoziiert?
- Antiphospholipid-Antikörper 2. Antineuronale AK 3. Anti-ribosomale P (Psychose) 4. Anti-NMDA-Rezeptor (kognitive Dysfunktion) 5. Anti-Aquaporin-4 (Myelitis/Optikusneuritis).
Wie wird Lupusnephritis klassifiziert?
*ISN/RPS-Klassifikation: *Klasse I/II: Mesangial (minimal/proliferativ). *Klasse III/IV: Fokal/diffus proliferativ (schwerwiegend). *Klasse V: Membranös.
Wann ist eine Nierenbiopsie bei SLE indiziert?
*Kreatininerhöhung ohne andere Ursache. *Proteinurie ≥1 g/24 h oder ≥0,5 g/24 h + Hämaturie/Zylinder.
Wie behandelt man schwere Lupusnephritis?
*Induktion: Hochdosis Steroide + Mycophenolat-Mofetil (MMF) oder Cyclophosphamid (CYC). *Erhaltung: MMF/Azathioprin + Steroidreduktion.
Nennen Sie hämatologische Manifestationen bei SLE.
*Autoimmunhämolyse. *Leukopenie/Thrombozytopenie. *Antiphospholipid-Syndrom. *TTP (Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura).
Wie behandelt man Thrombozytopenie bei SLE?
*Steroide (z. B. Dexamethason). *IVIG (akute Krisen). *Rituximab/Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten (refraktäre Fälle).
Welche Hautmanifestationen treten bei SLE auf?
*Malarerythem (Schmetterlingserythem). *Diskolder Lupus (vernarbend). *Subakut kutaner Lupus (ringförmig, photosensitiv). *Vaskulitis (livedo reticularis, Purpura).
Welche Therapien sind bei SLE-Arthritis wirksam?
*NSAIDs (z. B. Celecoxib). *Hydroxychloroquin. *Methotrexat/Leflunomid.
Nennen Sie die häufigsten Todesursachen bei SLE.
- Infektionen (20–25%). 2. Aktiver SLE (35%). 3. Kardiovaskuläre Erkrankungen (30–40%). 4. Malignome (5–10%).
Welche Labormarker helfen bei der Verlaufsbeurteilung von SLE?
*Anti-dsDNA: Steigt bei Aktivität (v.a. Nephritis). *Komplement (C3/C4): Fällt bei Aktivität. *CRP: Stark erhöht bei Infektion (>6-fach).
Wie unterscheidet man SLE-Schub von Infektion?
*SLE-Schub: ESR↑, CRP mäßig↑, Komplement↓, dsDNA↑. *Infektion: CRP stark↑, Procalcitonin↑, Komplement normal/↑.
Welche Biologika sind für SLE zugelassen?
*Belimumab: Anti-BLyS (bei muskuloskelettaler/kutaner Beteiligung). *Rituximab: Anti-CD20 (off-label bei refraktärem SLE).
Wann sind Steroide hochdosiert einzusetzen?
*Schwere Nephritis. *ZNS-Lupus (z.B. Myelitis). *Alveoläre Hämorrhagie. *Thrombozytopenie <30.000/µl.
Was sind Komplikationen von Langzeit-Steroiden bei SLE?
*Osteonekrose (v.a. Hüftkopf). *Infektionen (20-fach erhöhtes Risiko). *Atherosklerose.
Wie schützt man SLE-Patienten vor Komorbiditäten?
*Osteoporose: Kalzium/Vitamin D, Bisphosphonate. *Infektionen: Impfungen (Pneumokokken, HPV). *Thrombose: Hydroxychloroquin (bei Antiphospholipid-AK).
Welche Kontraindikationen gelten für Lebendimpfungen bei SLE?
*Prednison >20 mg/Tag. *Immunsuppressiva (außer niedrigdosiertes MTX/AZA).
Wie behandelt man kutanen Lupus?
*Topisch: Steroide (z.B. Clobetasol bei hypertrophen Läsionen). *Systemisch: Hydroxychloroquin, Dapson (bei bullösem Lupus).