Rechtsmedizin Tag 2 - Tag 81 Flashcards Preview

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Flashcards in Rechtsmedizin Tag 2 - Tag 81 Deck (22)
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1
Q

Ablauf eines typischen Ertrinkungsvorgangs

A

Atem wird angehalten → Dyspnoe führt zu Hyperkapnie → Atemzwang → Aspiration von Flüssigkeit → Erstickungskonvulsionen → Atempause und terminale Schnappatmung

2
Q

Paltauf-Flecken

A

Kapillarblutungen an der Pleura visceralis in Form von etwa 1cm großen hellrötlichen Flecken, die sich während des Ertrinkens entwickeln.

3
Q

Sehrtsche Magenschleimhautrisse

A

Verschlucktes Wasser führt zu Einrissen in der Magenschleimhaut

4
Q

Wydler-Zeichen

A

Beim Ertrinken

Charakteristische Dreischichtung des Mageninhaltes bei der Obduktion: Oben schaumig, in der Mitte flüssig, am Boden fest

5
Q

Lungenbefund beim Ertrinken

Süßwasser vs Salzwasser

A
  • Massive Überblähung mit Überlagerung des Mediastinums
  • Verlust der Elastizität
  • Süßwasser: Überblähte trockene Lunge (Emphysema aquosum)
  • Salzwasser: Lungenödem (Oedema aquosum)
6
Q

Atypisches Ertrinken

A

Bewusstseinstrübung mit eingeschränkten Schutzreflexen schon vor dem Ertrinkungsvorgang

Ursachen:

Schädigungen sind bereits vor dem Ertrinken vorhanden, z.B. durch Schädel-Hirn-Trauma (Kopfsprung), Herzinfarkt, Synkopen, Intoxikation

Befund:

Kein Schaumpilz, kaum Flüssigkeit in Lungen und Magen-Darm-Trakt nachweisbar

7
Q

Schussformen

schwaches, mittelenergetisches, hochenergetisches Geschoss

A

Schwaches Geschoss: Geller-/Prellschuss

  • Projektil prallt von der Haut wieder ab (z.B. Gummigeschosse)

Mittelenergetisches Geschoss: Ringel-Konturschuss

  • Da das Projektil den Knochen nicht durchdringen kann, prallt es an ihm ab und bewegt sich (noch ein kleines Stück) an ihm entlang (Schusskanal parallel zum Knochen).

Mittelenergetisches Geschoss: Steckschuss

  • Das Projektil verbleibt im Körper (Gefahr der Bleivergiftung).

Hochenergetisches Geschoss: Krönlein-Schuss

  • Schädelsprengung mit Herausschleudern der Gehirnsubstanz bei Kopfschuss
8
Q

Welche DNA-Abschnitte werden untersucht

A

nicht codierende DNA-Abschnitte

Short-Tandem-Repeats (STR)

9
Q

Blutnachweis

3 Möglichkeiten

Unterscheidung

  • Neugeborenenblut
  • Menstruationsblut
  • Abortblut
A

Blutnachweis

  • Besprühung mit Luminollösung und UV-Licht
  • Wasserstoffperoxidreaktion (es blubbert ;-)
  • DNA-Analyse

Bestimmung der Blutart

  • Neugeborene: HbF nachweisbar
  • Menstruationsblut: Glycogen-haltige Zellen im Blut
  • Abortblut: Lanugohaare, Vernix und Chorionepithel im Blut
10
Q

Erhängen

-Vitalitätszeichen- (5)

A
  1. Simon-Blutungen: Einblutungen ins Lig.longitudinale anterius und die Bandscheiben
  2. Speichelabrinnspuren
  3. RM-Verletzung durch Densfraktur= ‘Genickbruch’
  4. Kehlkopffraktur mit Einblutung in die Muskulatur
  5. Zerrungsbluutung der Ansätze der M.sternocleidomastoidae an der Clavicula
11
Q

Erstickungsformen mit Pathophysiologie

asphyktisch

hypoxisch

histotoxisch

A

asphyktisch: Kreislaufschwäche, O2-Aufnahme↓, CO2-Abgabe↓
hypoxisch: ↓Oxygenierung, ↑CO2-Abgabe
histotoxisch: ↓Gewebeatmung oder O2-Transport, O2+CO2 normal, z.B. Zyanidvergiftung o. CO-Vergiftung

12
Q

Erstickungsstadien

(4)

A
  1. Dyspnoe 60s
  2. konvulsivisches Stadium 90s
  3. präterminale Atempause 120s
  4. terminale Schnappatmung 150s
13
Q

Tardieu-Flecken

A

punktförmige Blutaustritte in Pleura und Perikard

Erstickungszeichen

(auch beim nicht-gewaltsamen Ersticken vorhanden)

14
Q

Perthes-Druckstauung

A

Stauungsblutungen an Gesicht, Hals, Brust

entstehen beim Errsticken durch Behinderung der Thoraxexkursion bei freien Atemwegen

z.B. Würgeschlangen, Verschütten bei Erdbeben

15
Q

Bolustod

-Pathomechanismus-

A

Beim Bolustod handelt es sich nicht um einen Tod durch Ersticken!

Durch das Verschlucken und Hängenbleiben eines großvolumigen Fremdkörpers im Larynx kommt es zu einer starken Vagusreizung, die über eine Bradykardie zu einem plötzlichen reflektorischen Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann

16
Q

Holzer-Blasen

A

Barbituratvergiftung (seltener andere Substanzen)

Blasen, die die Substanz enthalten und zumeist an druckbelasteten Stellen entstehen

DD: können ähnlich wie Brandblasen aussehen

17
Q

Erfrierung beim Lebenden

4 Grade

Urinbefund Erfrierung

A

Grad 1: blasse Haut, Schwellung, Schmerz

Grad 2: blau-rote Haut, Blasen

Grad 3: vereinzelte, kaum schmerzhafte Gewebenekrosen

Grad 4: vollständige Gewebenekrose

Urinuntersuchung: Aceton im Urin kann bei Unterkühlung erhöht sein. Die Ursachen dafür sind bislang ungeklärt

18
Q

Perniones

Def, Beschreibung

A

= Frostbeulen

Chronische Strukturschäden an kälteexponierten Körperteilen, die sich unter anderem als livide Erytheme, darstellen.

Bei Temperaturwechsel werden sie teigig und können schmerzhaft anschwellen.

Bild: Perniones beim idiopathischen Raynaud

19
Q

Wischnewski-Flecken

A

= Hämorrhagische Nekrosen an der Magenschleimhaut, die sich als kleine schwarze Verfärbungen zeigen

Erfrierungzeichen

20
Q

Fußgängerunfälle

Überrollen

vs

Überfahren

A

Überrollung:

Beim Überrollen wird ein liegender Fußgänger von den Reifen überrollt. Dabei kommt es durch die Krafteinwirkung zu einer Ablederung der Haut und Unterhaut von der Muskulatur (Décollement).

Überfahrung:

Beim Überfahren wird ein liegender Fußgänger nicht von den Reifen überrollt. Die Schädigung tritt durch den Unterboden des Fahrzeugs auf.

21
Q

§ 42 des Sozialgesetzbuches VIII

A

das Jugendamt ist berechtigt und verpflichtet, ein Kind oder einen Jugendlichen in seine Obhut zu nehmen, wenn:

  1. das Kind darum bittet
  2. dringende Gefahr für das Wohl des Kindes und
  • Sorgeberechtigte einverstanden
  • Familiengericht kann nicht rechtzeitig entscheiden
  1. ausländisches unbegleitetes Kind
22
Q

§ 20 StGB

A

nach § 20 StGB kann jemand aufgrund krankhafter seelischer Störungen, tiefgreifender Bewusstseinsstörungen, Schwachsinns oder anderer schwerer seelischer Abartigkeiten schuldunfähig sein

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